Hallo zusammen
Ich wollte fragen, ob es jemandem ähnlich geht bzw. ob man was dagegen tun kann, es lernen oder so.
Folgendes ist mein Problem. Wie fast überall gibt es bei uns immer mal wieder Probleme in der Familie/Schwiegerfamilie. Ich würde am liebsten, wenn mich etwas stört, dies gerne persönlich mit der Person besprechen. Entweder sofort vor Ort oder zumindest kurze Zeit später am Telefon. Grundsätzlich kann ich auch gut argumentieren und mich ausdrücken. ABER: egal was es ist, ob ich total im Recht bin oder gar nicht so was dramatisches ist, ich fange meistens schon beim ersten Satz an zu heulen. Einfachste Sachen (welche aber schon in einer Form jemand anderen kritisieren) können nicht ohne Tränen besprochen werden. Ich bin dann jedesmal auf mich selbst so wütend, weil ich dann selbst nicht verstehe wieso ich weine. Hat das hier auch jemand oder vielleicht sogar gelernt "abzustellen"?
Emotionale Gespräche
Hallo du
Geht mir auch so. Leider kann ich es nicht kontrollieren. Ich ärgere mich auch furchtbar, was das Weinen leider verschlimmert. Auch auf Arbeit ist es für mich sehr schwer Kritik zu üben oder anzunehmen ohne dass die schleußen geöffnet werden. Obwohl ich meist absolut verstehe und nachvollziehen kann warum ich zb gerade kritisiert werde/ Fehler gemacht habe.
In diesen Momenten fühle ich mich nicht als ich. Ich hab da immer das Gefühl das bin nicht ich.... eine Lösung habe ich noch nicht gefunden.
Du bist nicht allein, helfen tut uns beiden das nur leider auch nicht ;)
Weiterhin alles gute.
Moin, oh Wau und ich dachte immer nur ich hätte dieses Problem. Bei mir liegt es definitiv am mangelnden Selbstwertgefühl bzw Stärke. Ich habe das Gefühl mich bei diesem Gespräch unterzuordnen und zeige direkt Schwäche. Vor allem fange ich zusätzlich das zittern an. Ich hasse das an mir so sehr. Nicht selten würde ich schon als eigenartig bezeichnet, obwohl ich ein sehr lustiger und Lebensfroher Mensch bin. Wenn es da eine Zauberpille für geben würde...😂
Ja ich kenne das Problem. Ich stelle mich schon innerlich drauf ein, dass ich nicht verstanden werde und reagiere im Vorfeld mit einem Tränenausbruch. Mein Gegenüber denkst sich nur ob ich eine Meise habe und mache damit alles nur noch schlimmer. Ich kenne bis heute keine Lösung dafür. Ich bin einfach vom Charakter so. Zudem wurde ich oft verletzt und hab durch solche klärenden Gespräche nur negatives gewinnen können. Menschen die nichts einsehen wollen, obwohl es offensichtlich ist. Ich habe meinen Weg gefunden, in dem ich solchen Menschen aus dem Weg gehe. Ist zwar keine Lösung, aber besser als ständig mit unbelehrbaren Menschen sinnlos zu diskutieren. Ich wünsche dir alles Gute.
Hallo,
Ich kann dir zwar nicht helfen, aber dir sagen, dass du damit nicht allein bist
Lg
Leo
Ja, mir geht's auch so 🙈
Deswegen bin ich oft schon Konfrontationen aus dem weg gegangen, weil ich mir nicht die Blöße geben wollte wegen so einem Firlefanz zu heulen.
Und was mich noch mehr geärgert hat war, dass ich angefangen habe dann über das Ziel hinaus zu schießen und direkt noch irgendwelche Sachen dazu zu nehmen und ebenfalls zu kritisieren.
Aber bei mir ist der Grund vor allem gewesen, dass ich nie mit meinem Vater habe konstruktive Diskussionen führen können. Da wurden Argumente von mir verdreht oder ignoriert oder sonst was, weshalb ich da dann immer am Ende mit Tränen da stand, egal wie sehr ich eigentlich Recht hatte.
Bei mir hat mir 1. Mein Mann geholfen, dass ich zuerst mit ihm richtig diskutieren konnte, weil ich mich absolut wohl gefühlt habe. Ich wusste bei ihm, dass egal was ich anspreche, er mir zuhört, es annimmt und mich danach auch trotzdem liebt. (Bei meinem Vater war es fast ein Verbrechen und danach war die Stimmung erst einmal für längere Zeit unterirdisch) und 2. Hatte ich später auch wegen vielen anderen Dingen eine Depression und in der Therapie habe ich viel gelernt und für mich mitnehmen können. Ich habe oft schon am Anfang des Gesprächs erklärt, dass ich unter Stress stehe und deshalb wenn ich weine es eigentlich nicht so schlimm ist, aber ich in dem Moment nichts dagegen tun kann. Dass ich die Tränen vorher schon angekündigt habe hat furchtbar viel Druck genommen und dafür gesorgt, dass ich wenn auch weniger geweint habe und inzwischen weine ich nicht mehr, weil ich die Erfahrung machen durfte, dass die meisten Menschen eben viel konstruktiver reagieren als mein Vater ☺️
Hallo 👋🏼
Ich kenne das Problem, aber nicht persönlich! Von daher kann ich dir nur Vorschläge machen, die Dir eventuell helfen könnten!
Von einer Teilnehmerin hast du bereits gehört, das sie in einer Therapie gute Erfahrungen gemacht hat! Diesen Ratschlag würde ich dir auch machen!
Es gibt so viele Gründe, warum Dir die Tränen kommen, dass es wichtig ist nach der Ursache zu suchen. Erst wenn du weißt, warum es so ist, kannst du anfangen etwas dagegen zu unternehmen. Dafür eignen sich Therapien sehr gut.
Es gibt Menschen, die gewisse Verhaltensmuster einfach gelernt haben. Diese müssen nicht für ein ganzes Leben greifen und sind, je älter wir werden, unter Umständen, nicht mehr passend.
Z.b ein Kind was zuhause immer angeschrien wurde, sobald es was gesagt hat, kann für sich das Muster entwickeln „ich sage lieber nichts mehr“ um keinen Ärger mehr zu bekommen und zieht sich zurück.
In diesem Moment ist es die einzige Strategie, die es kennt, um das Übel abzuwenden und sich zu schützen. Dieses Verhalten kann sich durch die ganze Kindheit und Jugend bis zum Erwachsenen alter ziehen und Probleme verursachen.
Z.b ist das Selbstbewusstsein gemindert vorhanden, weil das Kind nie gelernt hat einen Konflikt gegenüber zu treten und diesen auch zu „gewinnen“ es kann soziale Kontakte erschweren, weil sich diese Menschen zurückziehen, sobald es Probleme gibt... es gibt hier viele folgen und Muster, die entstehen können, aber auch nicht müssen! Bitte nicht falsch verstehen!
Nicht bei jedem der weint, muss etwas vorgefallen sein, dass das weinen jetzt immer wieder auslöst. Meine Äußerungen sind nur Beispiele und Beschreibungen, dass es so sein könnte!!!
Wenn jedoch ein Leidensdruck besteht, sollte dieser immer überprüft werden und geschaut werden, wie man diesen Lindern kann.
Ich will damit nur sagen, dass du zunächst ergründen solltest welchen Ursprung dein weinen hat, um dagegen etwas unternehmen zu können.
Und für dich und alle anderen hier, die solch ein Problem haben... ihr seid nicht komisch. Es ist für viele zwar nicht verständlich, warum ihr so reagiert, es mag ärgerlich sein, aber macht euch keine Vorwürfe.
Es ist so wie es ist und solange ihr für euch entscheidet nichts daran ändern zu wollen, hat es jeder zu akzeptieren. Ihr weint, ein anderer greift nach Schokolade oder einer Zigarette um den Stress zu kanalisieren. Eure Strategie ist eben das weinen...
Es kann aber unter Umständen, mit Therapeutischer Hilfe daran gearbeitet werden.
Ich finde den Tipp einer Teilnehmerin hier sehr gut, vorab den Druck raus zu nehmen und einfach offen und ehrlich zu sagen, das ihr bei Konfliktgesprächen/ Lösungen stets anfangt zu weinen, dass es aber nichts primär mit dem Vorfall zutun hat und das weinen in diesem Kontext keinen messbaren Wert darstellt. dann setzt du dich nicht auch noch zusätzlich zu dem Konflikt unter Druck mit einem anderen Problem( weinen)
Google evl. Nach Verhaltenstherapie, vielleicht wäre das ein guter Ansatz für dich, wenn du in diese Richtung denken magst!
Alles gute, sorry für den langen Text😖 ich kann immer nicht kürzer😪
Hallo!
Als ich deinen Beitrag las und den meiner beiden Vorschreiberinnen, musste ich sehr an mich denken. Stimmt! Ihc habe auch immer geheult! Das wurde mit zunehmenden Alter besser.
Als Ursache sehe ich auch bei mir Verhaltensweisen, die ich jahrelang eingeübt hatte. Auch ich habe irgendwann angefangen die Leute vorzuwarnen. Ich würde nur "überlaufen" und meine Tränen hatte nie was mit Trauer zu tun.
Mein Mann kann und konnte fur damit umgehen udn hat mich immer ersnt genommen. Dann war unser großer Sohn mutistisch und plötzlich musste ich auch für ihn reden und ihn verteidigen. Das war superschwer, aber mit der Zeit ging das immer besser. Mich kann man gern angreifen, aber als es auch gegen mein Kind ging, konnte ich auf einmal auch sachlich und nüchtern sein.
Als mein Mann vor einiger Zeit eine ernsthafte Diagnose bekam und ich mit den Äußerungen der Ärzte nicht ganz so glücklich war, konnte ich das ebenfalls sehr sachlich und fachkundig rüberbringen. Mien Mann, der damals total geflasht war und ausnahmsweise völlig eingeschüchtert, meinte hinter, so hätte er mich noch nie erlebt. So selbstbewusst ohne herablassend zu sein. Da war ich von mir selbst verblüfft.
Jetzt geht das eigentlich ganz gut, dass ich nicht gleich heule. Ich kann nicht so genau sagen, warum das irgendwann aufgehört hat. Wahrscheinlich habe ich bei dem positiven feedback auch mal zugehört und nicht nur immer dann, wenn andere mich total bekloppt fanden.
Einen ultimativen Tipp gibt es von mir also auch nicht, aber vielleicht einen Hoffnungsschimmer.
LG
P.S. Was ich leider auch erst spät gemerkt habe: Man liebt mich doch! Auch, wenn ich heule oder ein wenig bekloppt bin.
Ich gehöre auch zu der Fraktion "schnell fließendes Wasser"... Ich habe für mich festgestellt, das ich zumindest am Telefon es durch ruhiges Atmen hinbekomme, trotz heulen normal zu klingen. Ich darf in der Zeit halt mir nicht die Nase putzen, dann klappt es auch gut mit dem ruhigen Atmen. Außerdem setze ich mich immer ins Schlafzimmer dafür ins halbdunkle, um mich gut innerlich zu konzentrieren.
Ach ja... und ich lege mir ein heul-handtuch auf den Schoß 😂
Fängt super alles auf und man wischt nicht die ganze zeit rum mit Taschentüchern.
Hallo ihr Lieben
Vielen Dank für die Tipps oder einfach für die Bekundung, dass ich nicht alleine bin. Ich hoffe so sehr, dass es bei mir auch mal besser wird. Immer wieder stelle ich mir die Situation der Gespräche vor und "übe" wie ich es dann sage. Das klappt dann immer super. Und dann wenns drauf an kommt, - zack - und geweint wird. Ich habe auch immer das Gefühl, die anderen denken, ich hätte eine Meise. Tun sie wahrscheinlich auch
ich habe dieses Problem zum Glück nicht. Was ich jetzt schreibe ist vielleicht total doof:
Ich würde mal versuchen, gar nicht soviel Konflikte zu sehen. Ich meine damit, bei uns gibt es gar nicht viele Situationen/Aussagen unserer Familien, die so gravierend sind, dass ich hinterher drüber reden will. Klar sind wir nicht immer einer Meinung, aber über vieles ärgere ich mich mal etwas länger. Und rede manchmal mit meinem Mann, wie doof ich das wieder fand. Aber dann ist es ok ich finde nicht alles diskussionswürdig..
Wirklich ernste Gespräche habe ich nur gaaanz selten mit meinem Schwiegereltern gehabt. Die wohnten im gleichen Haus und da war es ab und zu nötig, mal wieder ein paar Dinge in Sachen Erziehung/Verhätscheln der Kinder zu sagen. Ansonsten akzeptieren wir uns alle und meckern nicht viel am Anderen herum.
Deshalb mein Vorschlag für dich: Schau mal nach einer Situation, ob das Gesagte wirklich so schlimm war, dass man nochmal darüber REDEN muß. Vielleicht mußt du eher lernen dich nicht immer kritisiert zu fühlen. sondern lernen, mit den Aussagen der Anderen umzugehen, dir nicht "jeden Schuh anzuziehen".
Wenn es dann doch mal nötig ist jdm. noch einmal auf was anzusprechen, schreib dir doch auf nen Zettel, was du sagen willst. Und lese es eher ab als es frei dem Anderen zu sagen. ähnlich wie bei einem Referat früher; oder hast du da auch geweint?
Falls um dein Kind geht, dann "werde zur Löwin" und werde eher wütend, d.h. geh in die Offensive um dein Kind zu verteidigen.
Vielleicht kannst du das ja mit deinem Partner oder/und ner Freundin üben, also dass du mit denen so was durchspielst.