Ratlos

Hallo ,

ich war lange nicht angemeldet und trage seit Wochen und Monaten folgendes mit mir herum: ich habe das Gefühl, dass mein Sohn mich ablehnt.
Er ist bald 3 Jahre alt und seit seiner Geburt ist er ein Papakind. Das ansich ist kein Problem, da wir ein gutes und ausgeglichenes Familienleben führen und zudem bin ich froh, dass er in seinem Papa eine so enge Bezugsperson hat.
Nur leide ich zeitweise darunter, dass er mich dann komplett anlehnt. Nichts was ich mache scheint „ gut genug“. Ich darf an manchen Tagen ihm nicht die Zähne putzen, ihn waschen oder gar zu Bett bringen. Alles wird lauthals und fast aggressiv von ihm abgelehnt. Wenn er nachts weint oder nach uns ruft, eile ich zu ihm, er gibt aber erst Ruhe, wenn sein Papa ins Zimmer kommt.
Da merke ich, wie sehr das an meine emotionalen Kapazitäten stößt. Wir versuchen ihm „mein Dilemma“ in ruhigen Momenten zu erklären. Er versteht es auch und sagt dann auch liebe Sätze wie: das war keine Absicht.
Das konnte bisher jedoch nichts an den akuten Situationen ändern.

Wenn wir allein sind, lässt er alles zu und wir verstehen uns ( von den allgemeinen Unstimmigkeiten in dem Alter;) ) gut. Kommt der Papa aber abends nach Hause beginnt meine emotionale Achterbahnfahrt bis wir morgens das Haus verlassen.

Ich weiß mir so langsam keinen Rat mehr , bin manchmal müde und erschöpft und traurig.

Hat jemand solche Erfahrungen gemacht und hat den ein oder anderen Tipp für mich parat?

Danke für‘s Lesen🌸

1

Es liegt ja eigentlich auf der Hand. Papa ist den ganzen Tag arbeiten und wenn er denn da ist, möchte dein Sohn wohl die Zeit nachholen. Lehn dich doch zurück und mach die Füße hoch. Ich denke nicht das dein Sohn dich weniger liebt, sonder Papa vermisst hat.
Mein ältester war als Kleinkind auch Papa Kind. Wehe Papa war nachts nicht da. Aber frag mal nach wem jetzt immer gerufen wird, obwohl Papa daneben steht? 😄
Nimm es nicht persönlich 🤗

2

Ganz ehrlich, meiner hatte das auch und ich habe es genossen, sieh es von der positiven Seite wenn der Papa viel macht hast du mehr Zeit für dich. Wenn er nachst ruft und du schon weißt das du ihn nicht beruhigen kannst, schick gleich Pappa, dreh dich um und Schlaf weiter.
Weiter unten hatte eine Mutter das gegenteilige Problem, das Kind klebt an ihr. Da hätte ich lieber deine Situation.

Dein Sohn liebt dich nicht weniger, noch du bist immer da, da zieht er halt den Papa vor weil der nicht immer da ist. Das ändert sich alles noch, meiner ist jetzt 14 und bei manchen Sachen bevorzugt er mich und bei anderen meinen Mann. Das ist normal finde ich.

LG
Visilo

3

Die ganze Sache ist dein Problem und nicht die deines Sohnes. Du kannst versuchen dir klar zu machen, warum es dich so triggert ? Welche Gedanken hast du dazu ? Fühlst du dich vielleich weniger wert oder weniger gelebt als der Papa?

Es ist deine Aufgabe damit klar zu kommen, nicht die Aufgabe des 3jährigen sein Verhalten zu ändern.

4

Ich denke, wenn er dich wirklich ablehnen würde, wäre das auch so, wenn ihr allein seid. Begib dich nicht in einen "emotionalen Wettstreit" mit dem Papa, das ist Quatsch. Es ist doch ein sehr gutes Zeichen, dass er genauso am Papa hängt und nicht nur an dir. War bei meiner Tochter früher auch so, aber das ändert sich immer wieder mal.

Ich sehe es auch so, dass er, nachdem er mit dir allein war, dann auch mit dem Papa "allein" sein möchte, gerade, wenn der erst abends nach Hause kommt. Versuch mal, dich in dein Kind zu versetzen - Papa kommt nach Hause, er hat ihn den ganzen Tag nicht gesehen und freut sich darauf, von ihm betuddelt zu werden - jetzt kommst du und möchtest ihn ins Bett bringen oder Zähne putzen oder, oder ... dich hatte er aber schon nachmittags. Jetzt fängst du möglicherweise an, ihm "Vorhaltungen" zu machen, dass dich das traurig macht - wie auch immer du/ihr das äußert. Was er lernt ist, dass deine Gefühle wichtiger sind als seine. Er soll dein Dilemma mit 3 Jahren verstehen, dass du traurig bist, wenn er abends lieber zum Papa möchte, weil er ihn den ganzen Tag nicht gesehen hat. Selbst ohne diesen Umstand muss es doch möglich sein, dass er ohne Angst davor haben zu müssen, deine Gefühle zu verletzen, einfach lieber zum Papa möchte, ohne, dass er deshalb Schuldgefühle suggeriert bekommt...

Es ist von hier aus immer schwierig zu raten, da man nur Ausschnitte schreiben bzw. lesen kann und oft das Gesamtbild fehlt, aber ehrlich, nimm sowas nicht persönlich und gehe mal in dich, was genau dran dich stört und warum - wurde dir weiter unten auch schon so geraten, glaube ich.

Falls