Hallo liebe Community,
zuerst mal: einen guten Rutsch und Prosit 2019!
Mir liegt was am Herzen. Mein Sohn ist 16 Monate alt und wir haben dieses Jahr Weihnachten bei meinen Eltern die 140 km weit weg wohnen verbracht. Seitdem ist nichts mehr wie es war.
Am 24.12. ist mein Opa im 85. Lebensjahr verstorben, aber ich hatte zu diesem Menschen noch nie eine Beziehung, weder als Kind noch als Erwachsener. Er war nie sonderlich nett zu Kindern und zu mir, hat mich einmal geschlagen und war ingesamt in seinem Leben sehr griesgrämig und dauernd genervt... . Die letzten Jahre habe ich ihn selten gesehen, bin am 23.12. noch ins Krankenhaus (Fahrt 3 Stunden hin und zurück) um mich von ihm zu verabschieden. Meine Eltern haben selber kein tolles Verhältnis zu ihm, mir war es aber trotzdem wichtig, noch Lebewohl zu sagen.
Am 25.12. dann zu meinen Eltern. Sind um 15 Uhr angekommen, Weihnachten gefeiert, wollten eigentlich dort übernachten. Aber mein Sohn konnte/wollte nicht schlafen und ist nach einer halben Stunde wieder aufgewacht, Hundemüde aber völlig überdreht. So haben wir um 22:45 Uhr beschlossen nach Hause zu fahren, in der Hoffnung, dass er uns beim Heimfahren einschläft. Plan ist nicht aufgegangen, hat dann um 01:00 Uhr erst zu Hause geschlafen.
Mein Vater war noch wach und sagte er verstehe, das wir heimfahren. Wir werden es sehen, in 3 km schläft er sicher und alles ist gut. Gesagt, getan. Wir fuhren nach Hause. Hab dann noch eine Nachricht geschrieben, dass wir gut angekommen sind und mein Vater schreibt zurück "alles gut".
Am nächsten Morgen bekomme ich von meiner Mutter eine bitterböse Nachricht, dass ich ihnen den letzten Lichtblick an Weihnachten auch noch genommen hätte. Ich hab sie angerufen und gesagt, ich dachte es sei alles in Ordnung. Mein Vater hat nur am Telefon gesagt wenn ich so etwas nochmal mache, dann sind wir geschiedene Leute und wenn er mir sagen würde, was er von mir hält, dann säßen wir heute Morgen noch da. Mir zog es den Boden unter den Füßen weg. Ich bin in Tränen ausgebrochen, hab gesagt ich verstehe, dass meine Mutter unter diesen Umständen traurig und enttäuscht ist, aber die Reaktion meines Vaters finde ich falsch und hinterhältig. Meine Mutter sagte nur, er wollte nicht mit mir zum Streiten anfangen.
Jeglicher Versuch meinerseits das Ganze zu bereden wird zu Nichte gemacht. Einmal musste meine Mutter zum Frisör, heute Abend wollte sie nicht reden weil Silvester ist. Heulen tut sie aber am Telefon trotzdem weil sie die Situation so belaste.
Mein Fragezeichen vorm Kopf wird immer größer und größer.
Irgendwelche Ideen?? Am 03. Januar ist nun das Begräbnis meines Großvaters, wo ich auch 4 Stunden Fahrtzeit hätte für eine Stunde Zeremonie. Ich bin am Überlegen hinzufahren. Mein Anstand sagt mir dass ich das tun muss, mein Stolz aber was anderes.
Liebe Grüße und für Meinungen bin ich dankbar.
Bärbel
Streit zu Weihnachten mit ungeahnten Folgen...
Hallo,
tut mir leid zu lesen was dir passiert ist.
Übrigens an deiner Stelle wäre ich auch nach Hause gefahren.
Ich kann nicht verstehen welches Problem deine Eltern damit haben. Ich meine ihr habt doch Weihnachten mit ihnen gefeiert. Im Endeffekt geht's doch nur noch um die Nacht. Naja und wenn mein Enkel woanders schwer schläft, noch geradezu an einem sowieso aufregenden Tag, dann hab ich das als Oma oder Opa zu akzeptieren, dass es eben nach Hause ins gewohnte Umfeld geht.
Mag ja sein, dass die Situation wegen dem verstorben Opa etwas angespannt ist,aber es ist noch lange kein Grund dermaßen überzureagieren.
Trotzdem würde ich zur Beerdigung fahren.
Immerhin war es dir trotz dem schlechten Verhältnis zu ihm wichtig dich von ihm zu verabschieden.
Deine Mutter hat offenbar auch schon ein schlechtes Gewissen dir gegenüber. Ich nehme mal an es war ihr Vater, oder?
Vielleicht kommt sie dann auf dich zu und entschuldigt ihr Verhalten bzw. auch dein Vater.
Danke, ja es war ihr Vater. Ich sehe es eben auch so, wir waren ja da - und wären am nächsten Vormittag sowieso nach Hause gefahren.
Vielen Dank für deine Meinung und einen guten Rutsch! Glg Bärbel
Ich verstehe nicht warum ihr gleich heimgefahren seid. Ein paar runden im Auto um den Block hätten als Versuch doch gereicht. Und wenn er nicht schlafen kann eben mit ihm zusammen hinlegen. Also das deine Mutter enttäuscht ist kann ich schon verstehen....
Aber trotz allem so eine Szene machen plus das hinterhältige von deinem Vater geht gar nicht. Ob du zur Beerdigung gehts würde ich unabhängig davon machen. Wenn es dir wichtig ist dann geh, wenn dir das verabschieden gereicht hat würde ich es lassen. Allerdings würde ich sicher nicht auf heile Welt machen, sondern erstmal eine Entschuldigung erwarten.
Er ist ein Stillkind und ich bin neben ihm im Bett gelegen. Trotzdem keine Chance. Das mit den um den Block fahren ist mir in dem Moment einfach nicht eingefallen, um ehrlich zu sein. Aber es ist nun wie es ist, Danke dir für deine Meinung!
Liebe Grüße
Verzeihung aber da machst Du absolut was falsch
Wir kann man sich so anstellen
Ich finde did Reaktion deiner Eltern sehr schräg.
Ich hab das in meiner Familie auch mal erlebt. Meine Mutter hat 1 Jahr lang nicht mit meiner Schwester gesprochen. Kein Mensch weiß wieso. Bis heute nicht, wo sie meine Schwester wieder vergöttert. Es gab niemals eine Entschuldigung oder Erklärung.
Wie das meine Schwester für sich verpackt hat, weiß ich nicht.
Sie hat das einfach gemacht und alle Fragen dazu überhört.
Meine Schwester und ich halten es so, dass wir tun, was man aus Anstand eben tut (zum Geburtstag gratulieren, Urlaubskarten, Weihnachtsgrüße, Einladung zum Weihnachtsessen, helfen, wenn sie Hilfe braucht), wir aber nichts von ihr erwarten. Wir sind es aber gewohnt, dass sie unberechenbar ist.
Ich hab ihr vor einigen Jahren mal nen Brief geschrieben, weil sie es übertrieben hatte. Der anschließende Briefwechsel war absolut unfruchtbar und sehr nervenzehrend. Aber ich konnte sie so besser verstehen und mich besser abgrenzen.
Geh zu der Beerdigung, begegne deinen eltern offen und versuche die Kränkung hinten an zu stellen.
Wer weiß, was sie in euer verhalten hineininterpretiert haben.
Vermeide das klären übers telefon, das führt nur zu emotinaler erpressung, bei der der mit dem geringeren Anstand gewinnt.
Mach ich, Danke!! Zur Beerdigung werde ich wohl gehen, hab ich nun entschieden.
Wie das Verhältnis weiter geht ist fraglich.
Liebe Grüße!
Es war dein Opa, ihr Vater und ihr hatte kein gutes Verhältnis. Dann stirbt er auch noch an Weihnachten. Vermutlich liegen die Nerven deiner Mutter blank und es kommt noch das schlechte Gewissen hinzu wegen des schlechten Verhältnises. Sie ist in einer sonderbaren Situation und traurt, kann offensichtlich nicht damit umgehen. Versuche Verständnis zu haben auch wenn es schwer fällt und fahre zur Beerdigung, es ist die letzte Möglichkeit des Abschieds. Deine Mutter wird froh sein, dass du da bist und nirgend kann dir vorwerfen, dass du aus Trotz nicht gekommen bist.
Werde ich machen. Danke!
Nicht böse sein!
Du wirkst nicht sehr entspannt
Ich finde Eure Reaktion sehr eigenartig und irgendwie distanziert
Im Leben würde ich nicht auf so eine Idee kommen
So sehe ich es auch
Leute können sich anstellen!
Und all die Romane der Frostbeulen hier über Familie
🤦🏽♀️
Hi!
Bei 140 km Entfernung wäre ich nicht im Traum auf die Idee gekommen, dort zu übernachten, schon gar nicht mit Kleinkind. Zuhause ist Zuhause.
Ich vermute (!), es geht um die Nachbarn. "Oooooh, die Kinder sind da und bleiben über Nacht".
War aber nun nicht der Fall, Kinder sind wieder abgehauen. Peinlich. Eigentlich wollten sie nach dem Frühstück stolz den Kiwa um den Block schieben und den Kleinen herumzeigen. Wird nun nix.
Ob das auf deine Eltern zutrifft, weiß ich nicht, aber ich kenne solche Leute.
Vielleicht waren deine Eltern dünnhäutig wg. Opas Tod. Das Verhältnis war nicht gut - trotzdem ist es der Vater!
Beerdigung: Da würde ich es von meiner Beziehung zum Opa abhängig machen. Wärst du im Nachhinein traurig?
Ich würde sie sich ausbocken lassen und mich erstmal zurückziehen. In ein paar Wochen hat sich alles beruhigt. Kopf hoch!
Guten Rutsch
Was für eine feine Art mit seiner Familie umzugehen
Grusel
Meine SE sind so . Hauptsache die Geranien
@Threaderfasserin: Ich würde zur Beerdigung hinfahren, Haltung zeigen und einfach eine Tür offen lassen für sie, aber erstmal nicht direkt auf sie zugehen. Sie dürfen ruhig wissen, dass so eine Reaktion nicht ok ist.
Ich muss ehrlich sagen - ich verstehe nicht ganz, warum ihr so schnell aufgegeben habt und den ganzen Weg wieder zurückgefahren seid.
Meine Familie wohnt auch ganz verstreut und meine Tochter "musste" von Anfang an lernen, woanders schlafen zu können. So schnell hätte ich niemals das Handtuch geworfen. Selbst wenn eine Nacht schlecht läuft, hätte die nächste Nacht besser sein können..
Als Elternteil wäre ich dann auch ziemlich enttäuscht, zumal man sich ja auch sehr freut sich sehen zu können bei so einer Entfernung. Und dann plötzlich aufzubrechen (hast du dich verabschiedet?) finde ich nicht gut.
Andererseits finde ich auch die Aussage von deinem Vater unter aller Sau und ich würde da auch klar sagen, sollte er noch mal so etwas abziehen, dann würde ich den Kontakt erst mal auf Eis legen.
Ja klar ist man da enttäuscht, aber ein derartiges Gass aufzumachen ist schlicht affig. Da hat jemand noch nicht gelernt loszulassen. Die erpressen die TE mit unkommunikativem Geflenne am Telefon und verweigern jede Entschuldigung. Sowas machen vernünftige Leute nicht.
Fass nicht Gass. Zu dicke Finger....
Hallo!
Erstmal herzliches Beileid.
Ich glaube das ist der Situation geschuldet. Egal ob man ein gutes Verhältnis zum Opa hatte oder nicht.....ein Familienmitglied ist gestorben, einfach ist das nie.
Was dein Kind angeht: Also ich hab damals auch bei meinen Eltern übernachtet, sie wohnten 400 km weg. Also einfach Nachts nach Hause fahren war da nicht. Wäre mir einfach dann auch viel zu weit gewesen. Mein Kind war fast so alt wie deins gewesen und auch Abends tierisch Müde und aufgedreht. Da wurde es auch sehr spät, bis sie mal eingeschlafen ist.....aber danach ging das dann besser.
Für deinen Kleinen war das keine normale Situation. Alle Eindrücke müssen ja erstmal verarbeitet werden.
Ich denke ehrlich gesagt nicht das die Heimfahrt nötig gewesen wäre...….da müsst ihr euch etwas lockerer machen. Das hat auch nichts damit zutun, das ihr nach eurem Kind geht, sondern das euer Kind sich auch mal an andere Orte gewöhnen sollte. Man ist ja nicht immer Zuhause....
Was die Reaktion deiner Eltern angeht....ganz ehrlich, das alles dürfte für sie nicht einfach sein.
Die Mutter war da wohl diejenige die einfach tierisch enttäuscht gewesen ist, das ihr klamm heimlich ( sie hat ja wohl schon geschlafen) nach Hause gefahren seit. Ich hätte sie tatsächlich geweckt und ihr das selber gesagt, bzw. mich verabschiedet, mit dem Versprechen, das man bald wiederkommt.....Dann wäre das sicherlich nicht so ausgeartet. Für euch ist die Sachlage ja klar, für deine Eltern sieht das aber einfach anders aus. Schläft der Sohn nicht wie gewünscht, werden direkt alle Pläne verändert, zum Nachteil deiner Eltern. Denke so sehen sie das.
Ich glaube auch tatsächlich, das dein Vater das lockerer sieht als deine Mutter. Der Tot des Opas wird ihr sehr zu schaffen machen und das steckt man einfach auch nicht so weg.....Da fühlt man sich einfach schneller angegriffen und sieht das alles etwas Enger als normal.
Ich weiß ja nicht wie lange ihr normalerweise geblieben wärt, aber ich kann mir vorstellen das es unter den Umständen gut für Deine Mutter gewesen wäre, wenn ihr noch da wärt. Eben als Unterstützung. Ich hätte zumindest gefragt ob meine Hilfe benötigt wird und wenn man länger hätte bleiben können, wäre ich auch geblieben.
Auch wenn du mit deinem Opa nicht viel am Hut hattest, es war trotzdem der Vater deiner Mutter gewesen und er ist ausgerechnet auch noch an Heiligabend gestorben. Das alleine ist einfach nur Scheisse und dann verpieselt sich auch noch meine Tochter mit Enkelkind, weil der nicht direkt tief und fest geschlafen hat.....
Unter normalen Umständen würde ich auch sagen das deine Eltern übertreiben, aber so sollte man dafür etwas mehr Verständnis aufbringen.
Was ich machen würde ist sie heute Anrufen und ihnen Frohes Neues wünschen und fragen ob du irgendwie helfen kannst. Ich würde jetzt definitiv nicht mehr über Weihnachten sprechen.
Und ich würde zur Beerdigung fahren. Vielleicht ergibt sich dann ein Gespräch. Jetzt auf Bockig und Stur machen würde ich nicht, denn damit machst du nur noch mehr kaputt. Ich gehe davon aus, das sie sich wieder einkriegen, wenn alles soweit vorbei ist.
LG Sonja