Getrennt vom Vater. Unterhalt Umgang etc

Hallo,

Vermutlich wäre der Beitrag besser im Alleinerziehend Forum aufgehoben. Allerdings kann ich dort nicht in Schwarz schreiben.

Bevor ich beginne erst mal die Fakten. Sollte ich etwas vergessen fragt bitte.
Getrennt vom Kindsvater seit 4 Jahren
Kids inzwischen 6 und 8 Jahre.
Eigentliche Betreuung (durch Anwälte festgehalten) 57% Mutter, 43% Vater.

Vater hat vorher Kinder nicht betreut und wollte streiten. Hintergrund war damals das Finanzielle (es wurde sich auf die oben genannte Regelung geeinigt und dafür sollte ich im Gegenzug auf einen Teil Unterhalt für die Kinder verzichten).
Da ich nach 4 Monaten Streit (Ich bin natürlich nicht mit Kids ausgezogen So lange nichts vereinbart ist zwecks Umgang) und Drohung er ziehe die Kids vor Gericht sagte ich ja.
Sein Anwalt setzte dann ein Schreiben auf, dass aufgrund der Umgänge der Unterhalt auf 138€ pro Kind festgelegt wird. (Es steht nichts drin dass ich den restlichen Barunterhalt auffange).
Das zahlt der Papa seit dem auch.
Ich im Gegenzug zahle die Kosten für erst Kita und inzwischen Hort.
Die Sportvereine der Kids werden 50/50 bezahlt (80€ für jeden).
Er wäre nach Düsseldorfer Tabelle gehaltsstufe 3.
Der Umfang ist tatsächlich die ganzen Jahre maximal 60/40 (Ich schreibe mir alles auf).

Nun ist es so, dass ich bisher studiere (bei Bafög und Wohngeld aber alles offen gelegt inkkusive anwaltbriefe).
Der Vater fragt mich ständig wann ich denn endlich fertig bin da er mit dem Geld knapp sei.
Die Kids haben auch erwähnt dass Papa ihnen sagen würde dass er mir all sein Geld geben würde und wenn ich arbeiten gehe ich ihm Geld geben müsste.
Ich denke er will dann versuchen eine 50/50 Regelung zu haben.
Die Gründe welche für mich dagegen stehen sind folgende: Montag, Dienstag und Donnerstag haben die Kids fest Sport und ich habe die Kids fest Montag und Dienstag. Der Papa schafft es beruflich definitiv Montags nicht das Kind zum Sport zu bringen und den Donnerstag wo er alle 2 Wochen den Jungen bringen soll kommt er immer zu spät.

Zusätzlich habe ich ein Problem mit der Schule. Er macht mit den Kindern keine Hausaufgaben. Wir hatten bei der kleinem jetzt 2 mal das Problem. Beim zweiten mal hat die kleine ihn sogar gefragt. Er sagte ihr später machen sie die. Mir schrieb er er hatte keine Zeit (Sie waren 5 Tage am Stück dort. Die Kids sagten mir aber sie haben Film geschaut und Nintendo gespielt und Papa hat halt groß gekocht. Auch lesen üben macht der Papa leider nicht.

Aus diesen Gründen würde ich eine 50/50 Regelung ablehnen.
Die Kids möchten auch nicht mehr Zeit zum Papafür die ist die aktuelle Regelung völlig ok.

Nun meine Fragen:

1. Kann er dennoch eine 50/50 Regelung erwirken?
2. Kann es Ärger geben weil ich auf teilweise Kindesunterhalt sozusagen verzichtet habe? Ich glaube es war nicht rechtens.
3. Wenn er vor Gericht geht wegen anderem Umgang. Kann es dann sein dass er plötzlich den "richtigen" Unterhalt zahlen muss wenn es bei der aktuellen Umgangsregelung bleibt.

Danke und
Liebe Grüße

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Warum verzichtest du auf Unterhalt? Auch wenn ihr das Wechselmodell haben würdet, heißt es nicht, dass er keinen UH mehr zahlen muss. Das kommt nämlich drauf an, was er verdient. Da ihr kein Wechselmodell habt, muss er den korrekten Uh zahlen.

Ob du 50/50 ablehnen kannst weiß ich nicht. Lass dir nicht so viel gefallen.

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Ich war damals einfach am Ende meiner Kräfte und wollte das Beste für die Kids.
Ich würde deswegen auch gar nicht groß auffahren. Denn ich kann gut mit dem geld hausgalten.
Habe nur die Befürchtung er wird wenn mein Studium beendet ist versuchen eine 50/50 Regelung durchzudrücken um Unterhalt zu sparen (unser Verdienst dürfte dann ähnlich sein).
Zudem glaube ich dass dieses schreiben vom Anwalt einfach nicht rechtsgültig war und es sozusagen nicht "legal" war auf das restliche Geld zu verzichten.

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Verzichten darfst Du auf Unterhalt, nur nichts verrechnen.

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1. Ja, ich denke schon, dass er das kann. Ich glaube da werden wesentlich mehr Faktoren berücksichtigt.
2. Solange du keine Sozialleistungen beziehst bleibt es völlig dir überlassen, in welchem Umfang die Unterhalt einforderst.
3. Das weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass es zwei unterschiedliche Themen sind.

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Ich bekomme zusätzlich zum Bafög Wohngeld. Also ja schon irgendwie ne Sozialleistung.
Welche Faktoren werden denn berücksichtig wenn das Wechselmodell gerichtlich angeordnet wird?
Mir geht es wirklich nicht ums Geld (ihm schon) sondern darum dass die Kids dann ihrem Sport nicht mehr ordentlich nachkommen können und auch die schulischen Aufgaben nicht ordentlich gemacht werden.

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Die Kids kommen seit 4 Jahren super mit dem aktuellen Modell klar (Montag, Dienstag bei mir, Mittwoch beim Papa und Donnerstag bis Sonntag im Wechsel)

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Also wir haben auch das Wechselmodell. Es ist tatsächlich so dass bei einem Verhältnis von 70/30 der Vater den vollen Unterhalt leisten muss. Ich denke sein Anwalt hat ihn darauf hingewiesen weswegen er wohl sehr penibel darauf achtet diese Grenze nicht zu überschreiten.

Aber er zahlt dir mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wirklich zu wenig Unterhalt. Denn beim wechselmodell werden eure beiden Einkünfte adidiert und dann wird in der Düsseldorfer Tabelle die Stufe ermittelt. Danach wird der Unterhalt prozentual ermittelt. Aber solltest du unterhalb Deines Selbstbehalts liegen (1080€) wird er zu 100% alles zahlen müssen. Es kann sein dass die 180€ pro Kind ca. hinkommen. ABER er muss definitiv alle anderen kosten zahlen also Kindergarten, Sportvereine und sonstige Kosten.
Nur weil du etwas schriftlich festgehalten hast heißt das ja nicht dass es immer so bleiben muss. Hast du das Schreiben damals nicht von deinem Anwalt gegen checken lassen?
Ich würde eine nachbrechnung fordern. Und das ganze dann neu vereinbaren. Auch weil sich in den letzten Jahren bei ihm gehaltstechnisch was geändert hat und weil die Düsseldorfer Tabelle sich geändert hat.

Sollte er wirklich ein 50/50 Modell fordern muss er das tatsächlich begründen. Ein Richter und das Jugendamt wird beinerne bleiben woran die Kinder gewöhnt sind.

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Hallo,
meine Anwältin hatte nicht wirklich Lust hatte ich das Gefühl zumal sie ja wenig Geld bekam da ich ja sozusagen keinen Verdienst hatte. Sie hat lediglich damals berechnet was er zahlen müsste und das gefordert und dann sind wir auf sein Angebot sozusagen ohne Prüfung eingegangen.
Mir geht es nicht ums Geld ich komm mit den 138 pro Kind aus zumal er ja 50% der Vereine trägt. Auch wenn ich den hort alleine zahle.
Ich möchte ungern unruhe reinbringen denn das geht zulasten der Kids.

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Kindergarten muss er nur zahlen, wenn er nach Abzug von Unterhalt noh leistungsfähig ist und dann auch nur einen Teil. Sportvereine muss er nicht zahlen.

Bis auf wenige Ausnahmen muss der Kv nichts extra zahlen.


https://www.unterhalt.net/kindesunterhalt/sonderbedarf.html

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