Hallo ihr alle,
Ich bin grad etwas nachdenklich und überlege, wie wir die verschiedenen Bedürfnisse meines Freundes, meiner Tochter und mir besser und entspannter unter einen Hut kriegen. Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen!
Kurz zu uns: Mein Freund und ich sind seit zehn Jahren zusammen, unsere Tochter ist 18 Monate alt und schon immer ziemlich "normal". Kein Anfängerbaby und auch nicht total stressig, entspannte und anstrengende Seiten halt, wie bei den meisten Kindern.
Wir wohnen in einer Wohnung in der Großstadt, Kita ist um die Ecke (sie geht seit 4 Monaten) und toll, mein Arbeitsweg beträgt 45 Minuten, mein Freund fährt ca. 25 Minuten. Meine Familie wohnt auch hier, die sind aber alle noch berufstätig.
So. Ich arbeite seit dem 1.10 wieder und ich mag meine Arbeit sehr (28h / 4 Tage). Trotzdem ist es zunehmend anstrengend und ich merke, wie mein Freund und ich ins "Aufrechnen" kommen (Wer macht mehr, wer leidet mehr etc. 🙄). Das nervt total und so wollen wir das nicht mehr.
Er bringt sie 4 Tage die Woche zur Kita weil ich früh raus muss und er holt sie einen Tag (er arbeitet 40h / Woche). Einen Tag wird sie vom Opa abgeholt. Sie muss also immer nur bis drei Uhr bleiben. Gestern meinte er nun zu mir, dass er das mit dem wöchentlichen Abholen nicht mehr schafft, er fühle sich zerrissen, habe ein schlechtes Gewissen wegen der Arbeit, sei im Stress und dann nicht entspannt für unsere Tochter da.
Und irgendwie ist das der Knackpunkt: Irgendwas fällt immer hinten über. Entweder man holt sie früh und hat Zeit mit ihr oder man holt sie später und ist noch halb mit dem Kopf auf der Arbeit. Paarzeit oder mal Zeit für sich alleine (wann war ich zuletzt beim Sport 🤔) ist super selten, Haushalt schiebt sich oft in den späten Abend hinein (wobei ich mit liegen gebliebenem Haushalt noch am besten leben kann 😅).
Mir ist schon klar, dass das auch der ganz normale Alltags-Wahnsinn mit einem Kleinkind ist 😅 Trotzdem ist das Ungleichgewicht grad so groß, dass es mich / uns wirklich belastet und unzufrieden macht.
Über Anregungen und Ideen zur Entlastung freue ich mich sehr!
Wie bekommen wir mehr Entlastung in unser Alltagsleben?
Wie gut ist eure KiTa? Geht sie gerne da hin? Dann buche doch länger und / oder den 5. Tag auch Buchung. Wenn der Opa sogar die Kleine einmal.die Woche abholt. Fragt doch mal die Großeltern, ob sie abends mal aufpassen damit ihr Paarzeit habt, einmal die Woche. Sport abends machen, wenn der Partner da ist. Einen Abend er. Einen Abend du.in der KiTa Aushang machen bzgl. Babysitting. Nachbarschaftshilfe leihomas etc. Könntest du noch probieren.
Danke für deine schnelle Antwort. Die Kita ist super, engagierte Erzieherinnen, guter Schlüssel, sie geht gerne. Fünf Tage geht sie sowieso, aber du hast Recht, sie könnte auch länger gehen. Wenn da dann nicht mein schlechtes Gewissen aufkeimen würde 🙈 Aber mit dem Gedanken muss ich mich wohl aktiv auseinander setzen.
Und ein fester Abend für Opa / Oma / Tante ist auch eine gute Idee. Vielleicht nicht wöchentlich, die sind auch noch alle sehr aktiv, aber zweiwöchig oder so.
Danke für deinen Input!
Kein schlechtes Gewissen. Dein Kind mag da gerne hin und fertig.
Guten Morgen,
-die Kleine 1-2 x länger in der Anita lassen und die Zeit für Sport oder Haushalt nutzen.
-wenn ihr es euch leisten könnt und es euch borstellen könnt eine Putzhilfe einstellen.
-soziales Netzwerk mit anderen Müttern aufbauen, so dass jeder mal wöchentlich die anderen Kinder betreut
-Putzplan / Haushaltsplan aufstellen, wo fest geschrieben ist, was täglich in ca 20-30 Minuten von wem erledigt wird.
-jeder Partner bekommt einen freien Abend pro Woche.
-Die Familie / (Babysitter engagieren) bitten ab und an am Wochenende evt mit Übernachtung auf die Kleine aufzupassen. Als „Bezahlung“ und Dankeschön z.B. Theaterkarten o.ä. schenken.
Vllt sk d ja ein paar Anregungen dabei.
VG
Anita = Kita
Danke, da sind auf jeden Fall Anregungen dabei. Vor allem feste Absprachen wie z.B. "Jeder hat einen festen Tag mit einem freien Abend" fehlen uns glaube ich. Und ohne sowas ist man immer in der Bittsteller-Position, wenn man was möchte und das nervt.
Wäre es eine Option, dass dein Freund seine Arbeitszeit etwas reduziert? Scheint, als wäre es ihm zu viel, was ich nachvollziehen kann. So wäre der Arbeitsdruck geringer und die ganze Situation entspannt sich.
Einen Babysitter muss man finanzieren und v.a. vertrauen können. Bei uns bieten ehemalige Kita-Praktikanten das durchaus günstig an, frag mal dort nach. Wenn der Sitter der Kita bekannt ist, ist es oft ein guter und du kannst direkt nach der Arbeitsqualität fragen. Es würde ja eventuell reichen euer Kind noch eine Stunde auf dem Spielplatz beaufsichtigen zu lassen.
Du sprichst einen wichtigen Punkt an: Ihm ist das zu viel. Generell ist er derjenige, ohne das böse zu meinen, der hier am schnellsten überfordert und belastet ist. Klar, er arbeitet auch viel aber er hat auch lange gebraucht, um sich in die Vaterrolle einzufinden und sich an das neue Leben mit Kind zu gewöhnen. Ich muss glaube ich lernen zu akzeptieren, dass er nunmal einfach so ist. Oft ärgere ich mich nämlich darüber, dass er nicht besser "funktioniert", böse formuliert 🙈
Wahrscheinlich kann er keine Arbeitszeit reduzieren, aber ansprechen werde ich es mit ihm auf jeden Fall. Und wenn es nicht geht braucht er halt anders Entlastung.
Das ist in vielen Fällen so. Auch ich denke manchmal, dass man auch mit Erkältung oder Schlafmangel besser zurechtkommen muss, als es mein Mann tut.
Aber: Jeder hat eine andere Belastungsgrenze. Oftmals fallen den Männern, die eher weniger in den Alltag eingebunden sind, bestimmte Augaben schwerer oder sie können sich nicht so gut organisieren (eben weil sie es nicht gewohnt sind).
Auch dein Mann muss einfach lernen, dass man, wenn man "aufs Kind aufpasst" trotzdem nebenbei sie Spülmaschine ausräumen, saugen oder Wäsche aufhängen kann.
Allerdings finde ich es wichtig, dass der Mann z.B. nicht mit dem abendlichen Nachhausekommen sofort belagert wird und direkt seine "Aufgaben" zugewiesen bekommt. Manchmal braucht man vielleicht auch 30 min Ruhe zum Umdenken und Umschalten und kann sich dann der Familie widmen.
Hallo, habe gelesen, dass sie 5 Tage in der Woche in die Kita geht und du an 4 Tagen arbeitest. Was machst du an dem freien 5. Tag?
Liebe Grüße
Jetzt gerade verfasse ich diesen Thread 😅 Aber hier liegt noch ne ganze Menge (Haushalts-)Arbeit rum, aber natürlich machbar.
Hab tatsächlich die letzten Wochen an dem Tag auch viel HomeOffice gemacht weil auf der Arbeit gerade eine Ausnahmesituation herrscht. Das wird in den nächsten Wochen perspektivisch besser und dann kann ich den Tag hoffentlich auch sinnvoller für mich / uns nutzen.
Nachtrag: Allerdings lasse ich mich glaube ich auch schnell davon stressen, wenn ich viel auf dem Zettel habe, selbst wenn es mein "freier" Tag ist. Und das trägt hier natürlich nicht zu einer entspannten Grundstimmung bei. Da muss ich dran arbeiten.
Sorry, aber die kleine mit 18 Monaten noch länger wie drei Umgebung die Krippe geben? Sie ist erst 18 Monate... kannst du nicht einen Tag weniger arbeiten und so mehr Kinderzeit einrichten? Arbeiten gehen ist ja gut und schön, tue ich auch. Aber meine sind auch 8 und 11 Jahre alt und ich gehe nur 15 Stunden die Woche. Ich genieße die Zeit an zwei freien Vormittagen für mich. Als die Kinder klein waren hab ich unter 3 Jahren maximal 10 Stunden gearbeitet im Büro. Da waren die Kinder in der Zeit bei der Oma (zwei Vormittage).
Deine Tochter ist noch nicht mal zwei Jahre alt... du verpasst nachher was und ärgerst dich dann. Genieße die Zeit mit deinem kibd denke ich
Umgebung=Uhr
Um.sicher zu gehen, dass man nichts verpasst, darf man doch seine Kinder nicht 2 Vormittage zur Oma geben. Man könnte genau da was verpassen.
Und womöglich verpasst dass Kind, wenn es nicht in eine gute Krippe geht, den Kontakt mit anderen Kindern.
Hi,
Ich verstehe dich total, allerdings verstehe ich bei eurem Modell nicht, warum ihr so wenig Zeit habe.
Du hast einen freien Tag die Woche + zwei (Nach)mittage, wo Opa und Papa holen.
Wenn Ihr jetzt noch jeder einen festen, freien Abend für Euch nehmt, habt ihr doch viel Zeit für Sport, Hobbies, etc.
Am Wochenende kann man das ja übrigens auch super machen. Ich gehe zB Samstag morgens mal eine Stunde schwimmen oder laufen, während mein Mann Morgendienst hat.
Ich glaube am Ende musst Du das nur klar von Deinem Freund einfordern, dein schlechtes Gewissen ausschalten (man kann nunmal nicht auf allen Hochzeiten tanzen und es jedem Recht machen) und auch wirklich wollen!
Erlebe immer wieder Mütter, die sich über fehlende Freizeit beschweren, dann aber nichts draus machen, da sie doch immer bei ihren Kindern sein wollen, weil sie es anderen nicht so zutrauen.
VG
Es stimmt, das wir gute Voraussetzungen haben und es trotzdem irgendwie nicht zufriedenstellend klappt 🙈
Und klar kann ich was einfordern, habe ich vorgestern auch schon: Ab nächste Woche gehe ich wieder regelmäßig abends zum Yoga. Aber der Punkt mit dem schlechten Gewissen, den du genannt hast, ist halt nicht so leicht. Den Knopf zum Ausschalten hab ich noch nicht gefunden 😅
Ohne es böse zu meinen: Mein Freund ist glaube ich schnell unzufrieden und belastet. Ich kompensiere das, indem ich ihm Dinge abnehme. Auf Dauer zerrt das natürlich auch an mir. Und das, was ich gerne mal für mich machen möchte, fällt hinten über. Die richtige Balance fehlt uns irgendwie.
Mein Mann ist ähnlich wie deiner 😉 ich hab das Gefühl das uns Kleinigkeiten helfen wie z.b. niemals leer gehen.Man erledigt dann nebenbei so viel und merkt aber gar nicht dass man es macht. Ich Versuch das gerade meinem Mann " bei zu bringen" 😉
Ich beziehe mich mal zur das "aufrechnen wer mehr macht". Ich bin wieder zu Hause, die Kleine geht bis 12:00 im die Krippe. Mein Partner arbeitet je nach Schicht anders. Meistens bis 15:15. Bei uns gibt es das aber nicht. Er macht eigentlich sogar mehr im Haushalt als ich. Sprich alle zwei Wochen putzt er die Wohnung von oben bis unten. Warum? Weil er das gerne macht. Den täglichen Haushalt erledige ich. Als ich mich arbeiten war, er eben auch was anstand. Ich hätte und würde zu ihm nie sagen "Ich habe xyz gemacht, jetzt bist du mal dran." Wir sind seit 16 Jahren zusammen und zusammen gezogen als wir 22 und 23 waren. Wir haben von Anfang an Regeln aufgestellt wer welchen Müll runter bringt, und wenn ich koche macht er danach die Küche. Bei der Kleinen gibt es auch Aufgabe die er übernimmt z. B abends Zähne putzen und er geht immer mit ihr ins Bad Hände waschen. Wickeln mach meistens ich. Aber das hat sich so nebenbei bei uns eingeschlichen. Er beschäftigt sich mit ihr, aber wenn er von Arbeit kommt hat er erstmal seine kurze Auszeit. Das war auch so als ich arbeiten war. Er hat mir genau so meine Freizeit nach der Arbeit freigehalten. Man muss nur klar alles aussprechen, was man sich wünscht, wie es laufen soll. Und dann auch bereit sein Kompromisse einzugehen. Notfalls macht euch einen Plan wer wann was macht.
Bei deiner Antwort bin ich erstmal ins Nachdenken gekommen.
Es ist tatsächlich auch so, dass wir beide viel im Haushalt machen. Da rechne ich dementsprechend gar nicht so auf. Aber, und das wird mir jetzt erst klar, in Bezug auf Freizeitaktivitäten schon. Wer hat mehr Pausen, wer "darf" öfters weg etc. Mist, echt.
Danke, deine Antwort hat mir das aufgezeigt!
Geht eure Tochter an Tag 5 auch in die KiTa? Wenn nein, warum nicht? Du arbeitest nur 4 Tage in der Woche und könntest den 5. Tag für Haushalt und Erledigungen / Termine her nehmen.
Es ist nun mal so, dass man immer das Gefühl hat, entweder dem Kind, dem Mann, der Arbeit oder sich selbst nicht gerecht werden zu können... Aber wie gesagt, den Haushalt und alles andere könntest du an Tag 5 erledigen oder dein Mann geht mal eben auf dem Nachhauseweg einkaufen. Dann muss man vorher eine Liste schreiben, so dauert der Einkauf auch nicht lange. Dinge wie Fenster putzen oder sowas kann man am Wochenende machen, während der andere sich mit dem Kind beschäftigt.
Macht das Kind Mittagschlaf? Wenn ja, dann nutzt diesen bewusst für euch als Paar oder für Haushaltsangelegenheiten.
Paarzeit oder Zeit für Sport hat man doch meistens abends, wenn die Kinder schlafen. Man muss die Zeit dann nur eben bewusst nutzen und nicht nebeneinander auf der Couch gammeln. Ich mache z.B. meistens erst abends ab 20 Uhr Sport, wenn das Kind schläft.
Wichtig ist, dass man sich gegenseitig Auszeiten gönnt, sei es ein Hobby oder auch mal einen Männer- / Frauenabend. Meiner Ansicht nach bringt das Rennen um "wer macht eigentlich mehr" am Ende niemandem etwas.
Natürlich bin auch ich nie davor gefeit zu denken, ich mache viel mehr als mein Partner. Betrachtet man aber all das, um was sich häufig auch die Männer "nebenbei" kümmern, so kommt doch einiges zusammen. Nur ist es dann eben nicht der Haushalt, sondern Autoreparaturen, Steuererklärung, Gartenarbeit, Reparaturen, etc.