Ausbezahlung der Geschwister

Hallo liebes Forum,

bei uns steht aktuell das Überschreiben meines Elternhauses (es ist bereits abbezahlt) an.
Ich werde dieses von meiner Mutter überschrieben bekommen, nachdem mein Vater im Sommer verstorben ist.
Wir (2 Kinder, mein Mann und ich) wohnen schon länger hier mit ihr zusammen und tauschen nun auf Grund der Zimmeraufteilung die Etagen.
Sie bekommt ein lebenslanges Wohnrecht.
Wir streben noch einen Umbau an, einiges muss modernisiert werden. Die Kosten übernehmen wir. Sie wird uns dann eine kleine "Miete" zahlen, also die Unkosten, so wie wir es andersrum bisher gemacht haben.

Dann gibt es noch meinen Bruder. Der lebt mit seiner Familie ebenfalls im abbezahlten Elternhaus seiner Frau,welches Ihnen gehört.

Diesen möchten wir nun ausbezahlen.

Es ist für mich ein sehr emotionales und auch schwieriges Thema.
Wir haben schon mit einigen Freunden darüber gesprochen und die verschiedensten Meinungen dazu gehört.

Daher werden wir ein Verkehrswertgutachten machen lassen und dann alle zusammen rechtlich klären was ihm zusteht.
So ist es ja letzten Endes am Fairsten und es gibt dann hoffentlich auch keinen Streit.

Jetzt zu der emotionalen Seite.
In Gesprächen mit Freunden gab es den Fall, dass der Bruder seinem Bruder das Haus überlassen hat ohne Geld "einzufordern/bekommen".
Er sagte, dass er froh sei, dass der Bruder sich die Jahre weiterhin um die Eltern kümmert und sie noch genug Ausgaben in einen Umbau und die "Pflege der Eltern" stecken müssen.
Ich fand dieses natürlich eine sehr große Geste, die man nicht erwarten kann.
Und ich habe es SO auch noch nicht woanders erlebt.

Nun habe ich mich natürlich gefragt, wie ich persönlich damit umgehen würde. Sowohl an Stelle desjenigen, der das Haus übernimmt, als auch desjenigen, der in der Position des "Ausbezahlten" steht. Also was ich "erwarten" würde in diesen Positionen.

Und nun frage ich euch, was würdet ihr jeweils in den verschiedenen Positionen erwarten?
Wie seht ihr denn diese Thematik allgemein?
Wie habt ihr es mit euren Geschwistern gelöst?
Gab es Streitereien oder fühlte sich jemand durch irgendetwas benachteiligt?
Würdet ihr auf Geld verzichten, wenn sich Geschwister um die Eltern kümmern (so wie in meinem benannten Fall)? Komplett oder teilweise? Oder würdet ihr die volle Ausbezahlung einfordern, die euch ja zusteht?

Wie gesagt, wir finden den Weg, den wir gewählt haben am Fairsten.
Aber dennoch kommt es ja trotzdem in Familien zu Streitereien, so dass sich jemand benachteiligt fühlt.
Davor habe ich einfach ein wenig Angst.

Vielen Dank für eure Meinung bei einem, für mich, sehr heiklem Thema.

#winke Mery

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Am Ende mußt du ja sehen, wie es für ich am fairsten und besten läuft und wie du dich mit deinem Bruder einig wirst. Da helfen dir die Einschätzungen von anderen ja eher wenig.
Was ich aber machen würde. Immer schriftlich. Weil dieses "Ich will nix haben und kümmere mich auch nicht" kann im Zweifelsfall auch mal schnell vergessen sein oder dann doch nicht so gemeint.

Meine Eltern haben beide jeweils ihr Elternhaus übernommen und die Geschwister ausbezahlt und sich um den überlebenden Elternteil gekümmert. Mein Vater hat also mit 66 noch seinen Vater gepflegt, die letzten 3 Jahre zusammen im Haus. Die Mutter von meiner Mutter starb, als diese knapp 50 war. Das muß man da auch mit überlegen. Im Endeffekt war der Kontakt zu den Geschwistern trotzdem immer irgendwie angespannt. Weil die sich eben auch kaum gekümmert haben und ales an meinen Eltern hängen geblieben ist.

Ich würde das nicht wollen, niemals. Und deswegen bauen mein Mann und ich uns ein eigenes Häuschen. Ohne Platz für alte Eltern.

Ich habe keine Geschwister, da wird es also eh nix zum aufteilen geben. Wie es mit dem Haus der SE aussieht, keine Ahnung, die Schwester lebt weit genug weg, dass da das kümmern auch eh an uns hängen bleiben wird.

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Nein. Es geht mir aucu weniger um Einschätzungen.
Eher Erfahrungen oder eben welche persönliche Meinung man dazu hat.
Wir haben uns ja bewusst für diesen Weg entschieden. Einfach, damit es fair Bleibt und wir uns nichts "nachsagen lassen müssen".
Genau. Da wird es auch u schriftlich festgehalten.

Danke dir für deine Erfahrungen, die du berichtest.
Ja. Es wird so auch sein... Ich habe es ja die letzten Monate erlebt, wie viel sie sich um mejne Mutter kümmerten, nach dem Tod meines Vaters.
Aber ich möchte auch nicht immer vergleichen.
Das würde mich eher traurig machen.
Ich möchte für meine Mutter da sein und gut ist.


Danke dir!

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Auf jeden Fall das Gutachten machen, BEVOR ihr groß in einen Umbau finanziert habt.

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Hallo,

Erfahrungen habe ich mit dem Thema keine. Aber Euren Weg finde ich gut. Es ist doch auch nicht absehbar, ob bzw. wie lange die Eltern mal pflegebedürftig sein werden.

Oder was passiert z.B., wenn der Bruder zwar zugesagt hat, die Eltern zu pflegen, aber selbst noch vor den Eltern verstirbt oder schwer erkrankt?

Viele Grüße
H.

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Ja das stimmt.
Daran habe ich nicht gedacht und scheinbar die beiden Brüder auch nicht.
Ich fand es einfach nur eine sehr schöne Geste.
Grade, weil wir uns in dieser Situation befinden und ich mich damit auseinandersetze.

Wir sind so auch zufrieden. Einfach, weil es am fairsten ist.
Ich habe meinen Bruder vorher angesprochen. Aber von ihm kam irgdnwie auch nichts. Ein Gespräch mit ihm zu führen über solche Dinge ist immer nicht einfach.
Daher haben wir eben entschieden es so zu machen, damit wir uns dann eben nix "nachsagen lassen müssen".

Danke dir!

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Hallo,

gerade wenn es mit Deinem Bruder nicht so leicht ist, finde ich Euren Weg am besten. Und alles schriftlich festhalten.

Und ich finde, es kommt auch auf die finanzielle Situation an, in der man lebt. Jemand, der selbst schon 5 Villen und 8 Ferienhäuser sein Eigentum nennt, kann sich so eine "noble Geste" doch eher leisten, als jemand, der am Existenzminimum lebt.

Viele Grüße
H.

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Halo,

mein Schwager hat auch das Elternhaus übernommen und wir wollten kein Cent haben. Wir beide vermieden mehr als er und seine Partnerin und wollten den finanzielle nicht im Weg stehen. Über die Pflege der Eltern haben wir uns keine Gedanken gemacht. Wir können uns nicht um die kümmern, auf Grund der Entfernung, würden aber finanziell unterstützen.

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Eine sehr noble Geste. Finde ich.
Vor allem, dass ihr komplett verzichtet habt.

Spannend. Denke es ist auch eher die Ausnahme.

Danke.

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Hallo
So wie du es vorhast ist es am Fairsten.
Das Haus ohne Auszahlung zu übernehmen könnte nur zu Streit führen, was wenn deine Mutter so pflegebedürftig ist, dass sie in ein Heim muss? Wer trägt dann die Kosten?

Und ich würde mit den Investition und Umbauten auf jeden Fall warten bis alles geregelt ist.

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Hallo,

rechtlich klären, was ihm zusteht, und dann auszahlen. In meinen Augen die beste Vorsorge gegen späteren Familienstreit.

Ich hätte da überhaupt keine Erwartungen. Jedes Kind bekommt sein ihm zustehendes Erbteil und gut ist.
Ich nehme an, dass eure Mutter noch kein Pflegefall ist und noch gut selbst klarkommt. In die Zukunft sehen kann niemand, ob es überhaupt dazu kommen sollte, dass du dich intensiv um deine Mutter kümmern musst. Warum sollte der Bruder da auf seinen ihm zustehenden Anteil verzichten?

Letztlich ist es doch meist so, dass sich die Töchter mehr um ihre alten Eltern kümmern als die Söhne (bei mir seit einiger Zeit auch der Fall). Ich mache das gern und würde niemals eine "Gegenleistung" in Form von Verzicht auf das ihnen zustehende Erbe von meinen Brüdern erwarten. Es ist auch eure Entscheidung, dass ihr die Etage wechselt und Umbau- bzw. Sanierungsarbeiten im Haus durchführen wollt.

Letztlich wirst du dich aber mit deinem Bruder zusammensetzen und dieses Thema klären müssen.


LG

Nici

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Meine Mutter hatte eine solche Situation in der Familie (ihre Schwester hat das Haus übernommen) und da sind ein paar Sachen schiefgelaufen.

Ich kenne es nur aus Erzählungen, aber von dem, was meine Mutter erzählt, gebe ich euch folgene Ratschläge:

1.) Kommuniziert gegenüber deinem Bruder deutlich, wie das alles ablaufen soll. Gebt ihm zumindest die Möglichkeit, Einblick in die Einzelheiten zu nehmen.
-> "wir möchten gerne" wurde ohne sichtbaren Übergang zu einem fertigen Vertrag als Information im Briefkasten

2.) Lasst den Wert von einem unabhängigen Gutachter schätzen.
-> Bei meiner Tante hat es ein Freund gemacht und selbst ich, die ich nicht viel Ahnung habe, kann sagen, dass das Haus sehr viel mehr wert ist, als veranschlagt, allein durch die Lage

3.) Spielt "Was wäre wenn"-Situationen durch: Was ist, wenn ihr berufsbedingt doch umziehen müsst? Was ist, wenn bei euch jemand zum Pflegefall, arbeitsunfähig o. Ä. wird? etc. Dann sind die schönen Planungen schnell über den Haufen geworfen.
Klar kann man sich nicht 100% absichern, aber bedacht haben solltet ihr die Dinge.

4.) Hauskosten und Pflegekosten solltet ihr getrennt ansehen.
-> Meine Großeltern sind mittlerweile beide über 80. Mein Großvater hatte 2 Schlaganfälle, er ist weitestgehend fit (in seinen Standardläden geht er alleine einkaufen), braucht aber in bestimmten Situationen Hilfe, bzw. häufige Erklärungen. Das macht meine Oma allerdings alleine. Die Pflege durch meine Tante sah bislang so aus, dass sie 2 Monate lang (als meine Oma einen gebrochenen Fuß hatte) das Essen gekocht hat, während meine Oma im Gegenzug aus Langeweile ihre Wäsche gebügelt hat. Und sie bringen beim Einkaufen das Wasser mit, damit meine Großeltern es nicht tragen müssen (kein Auto). Stattdessen hatten sie etliche Vorteile durch die Situation (Babysitter im Haus, etc.).
Mein anderer Opa ist gestorben, ohne dass er Pflege brauchte, nur gelegentliche Hilfe im Garten
=> Wenn ihr tatsächlich in die Pflegesituation kommt, dann würde ich an der Stelle deines Bruders passend zur Pflege euch Geld oder andere Unterstützung zukommen lassen.

5.) Der Umbau ist eure private Angelegenheit. Ein anderes Haus müsstet ihr ggf. auch Umbauen. Das hat m. E. nichts mit dem Haus eurer Eltern oder der Pflege zu tun.

6.) Bleibt vor allem mit deinem Bruder im Gespräch. Geht alles möglichst korrekt an, so wie es vor Gericht Bestand hätte. Er kann euch immer noch entgegen kommen, aber dann ist das seine Entscheidung. Wenn er mit einbezogen wird, kann er Sorgen, Wünsche, Bedenken, etc. äußern und fühlt sich nicht hintergangen. Und ihr seid dann auch auf der sicheren Seite.

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Hallo,
am fairsten finde ich es, wenn Eltern finanziell für den Not-/Pflegefall vorsorgen, hinsichtlich des Erbes beide Kinder zu gleichen Teilen bedacht werden (sofern von den Eltern gewünscht) und alle Kinder sich in die Pflege der Eltern einbringen, wenn es die räumliche Distanz zulässt.

Mein Bruder wird vermutlich das Haus unserer Eltern übernehmen, weil er im Ort wohnt. Ich werde mich nicht von der Pflege "freikaufen" (hört sich hart an), sondern mich trotz Entfernung so gut es geht in diese einbringen. Damit möchte ich meinen Bruder und auch meine Eltern nicht alleine lassen.
Finanziell bin ich für klare Verhältnisse, weswegen ich es so wie ihr handhaben würde.

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Hallo,
Verkehrswertgutachten anfertigen lassen vor dem Umbau und dann jeder 50 Prozent.
Das Wohnrecht wird sich ja im Verkehrswert bemerkbar machen.
Ob Eure Mutter mal ein Pflegefall wird und ob ihr euch dann kümmert weiß man ja aktuell nicht.

Gruß Anja

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Hi,

ich finde es seltsam, dass deine Mutter, die euch IHR Haus einfach so überschreibt, dann auch noch Miete zahlen soll....! Warum überschreibt sie ihr Haus und behält es nicht und bekommt von euch lieber Miete?

Warum verkauft sie es euch nicht regulär an dich, dann kann dein Bruder sich überlegen, ob er da mitmischen möchte.

Sie möchte das Haus anscheinend loswerden. Okay. Nun möchte sie beiden Kindern dasselbe zukommen lassen. Wie ist das denn mit dem tägl. Kümmern, Pflege, Fahrdienste, mal die Wohnung mitreinigen usw usf. geregelt zwischen deinem Bruder und dir? Falls alles an dir hängen bleibt (wovon ich ausgehe wg. Tür an Tür), sollte DAS der Ersatz für Ausbezahlung des Bruders sein. Du kümmerst dich und bekommst dafür jetzt/später das Haus.

Grüssle

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Denke, dass MIete hier das falsche Wort ist. Vermute, es geht rein um ie Wohnnebenkosten, die durch die Mutter verursacht werden. Also Strom, Heizung, Wasser. Die müsste sie ja eh zahlen. Nur so zahlt sie es an die Tochter und die kümmert sich dafür um all diese Dinge.

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"Wie ist das denn mit dem tägl. Kümmern, Pflege, Fahrdienste, mal die Wohnung mitreinigen usw usf. geregelt zwischen deinem Bruder und dir? Falls alles an dir hängen bleibt (wovon ich ausgehe wg. Tür an Tür), sollte DAS der Ersatz für Ausbezahlung des Bruders sein. "

Hier kosten Häuser schnell 600.000 - 900.000 €. Und das sind keine riesigen Villen. Bei Deinem Bsp wären also die kleinen alltäglichen Hilfestellungen 300.000€ und mehr wert. Das entspräche einem Stundenlohn von 10€ einer 40 Std/ Woche Job für 15 Jahre.
Diesen Deal würd ich als Bruder nicht eingehen sondern selbst anbieten. Man kann sogar jemanden einstellen für das Geld der die arbeiten dann übernimmt. Wenn derjenige sich täglich 5 Std kümmert kann man ihn mit dem Geld 20 Jahre beschäftigen

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Hallo Mery,

ich bin eine "Ausbezahlte". ;-)

Meine Eltern haben meiner Schwester das Haus vererbt. Das hat einfach den praktischen Grund, dass meine Schwester noch im Ort lebt und ich nicht mehr.

Es wurde alles, bevor sie mit dem Umbau begonnen haben notariell geregelt. Ich wurde ausbezahlt, was durch die Notarin auch überwacht werden kann. Das haben wir aber nicht in Anspruch genommen. Wir Geschwister stehen gut zueinander.
Meine Eltern haben sich auf dem Grundstück ein "Altenteil" gebaut und haben da lebenslanges Wohnrecht. Im Notarvertrag wurde auch geregelt, dass meine Schwester sich um meine Eltern zu kümmern hat und auch das sie für ein "ortsübliches Begräbnis" zu sorgen hat, im Falles des Falles.

Ich finde es gut, solche Dinge zu regeln, wenn alle zustimmen können. Ich habe es in der Verwandtschaft leider sehr oft erlebt, dass nach dem Tod Streit unter den Geschwistern ausgebrochen ist, eben weil der Erblasser nichts Schriftliches hinterlassen hat! Meine Großeltern haben auch alles vor ihrem Tod geregelt und es gab keinen Streit zwischen den Geschwistern!

Ich finde, Euer Weg ist gut. Lasst Euch vielleicht notariell beraten und setzt vertraglich etwas auf. Nicht um Misstrauen zu schüren, sondern um alle Seiten abzusichern!

Viele Grüße,
Fanny