Fast 16 und zu ehrlich

Hi, mein Sohn wird bald 16 und erzählt mir ALLES! Anfangs fand ich das super, wenn es darum ging, dass er Videospiele ab 18 gespielt hat oder FSK 16 Filme geguckt hat.
Auch erzählt er mir, was er genau an Shots getrunken hat und wie das bei ihm wirkt. Das finde ich auch noch OK, da ich dann mit ihm darüber sprechen kann. Aber heute morgen hat er mir erzählt, dass er letzte Woche gekifft hat #schock Ich wusste nicht, wie ich reagieren soll! Also habe ich ihn gefragt, ob es ihm was gebracht hat und er verneinte...er sagte auch, dass es "wahrscheinlich" das erste und letzte Mal war.
Ich habe ihm dann gesagt, dass die Wirkung aufs Hirn noch nicht völlig erforscht ist und er lieber erstmal sein Abi machen soll, bevor er sich den Kopf kaputt kifft. Das war dann auf die witzige Schiene gezogen, wir haben beide gelacht und er ist zur Schule. Nun überlege ich die ganze Zeit schon, wie ich damit umgehen soll...
Wie würdet ihr reagieren??

LG Anonym

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Ich finde das toll, dass er dir sowas erzählt - wirklich!
Das ist definitiv nicht normal, dass 16jährige ihren Eltern alles erzählen.
Du kannst stolz sein, dass er so viel Vertrauen zu Dir hat.

Ich finde, Du hast richtig reagiert.

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Ich war unsicher, ob ich nicht zu flapsig reagiert habe..ist halt schwierig, wenn ich streng reagiere, dann erzählt er mir ja nix mehr :-(
Soll ich nachher noch mal mit ihm reden?

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Hmmm...schwierig.
Vielleicht nochmal was dazu sagen, dass man auch vom kiffen durchaus abhängig werden kann...obwohl er ja schon selber gesagt hat, dass es wahrscheinlich das letzte Mal war.
Hat er dir denn erzählt, in welcher Situation es dazu gekommen ist?
Also, war er mit mehreren zusammen oder nur mit einem Freund, wie kamen sie darauf? Machen die anderen das vielleicht öfter?

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Ich finde deine Reaktion aufs kiffen super.

Ich hab mich damals, lang lang ists her, als teeni auch dran probiert.

Meine mom hat es mitbekommen und nur gefragt: und wie wars? - mehr Kam nicht...

Habs nie wieder probiert 😊

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Sonst hast Du keine Probleme? Sei doch froh, dass er so ehrlich zu Dir ist und Du Deinen Sohn so wie er nunmal ist, wirklich kennenlernen und begleiten darfst.

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Du hast toll reagiert! Bleibt nur zu hoffen das ihm auch bewusst ist, wie gefährlich es sein kann.

Ich war damals auch ehrlich, aber meine Mutter hat es mit den Worten: "Ich glaube dir nicht!" abgewunken.

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Ich war als Teenie Dauer gekifft. Jeden Tag. Daneben habe ich auch andere Mittelchen genommen. Habe Schule geschwänzt, drohte in der 11 Klasse sitzen zu bleiben. Habe mich immer wieder im aller letzten Moment zusammen gerissen.
habe studiert, arbeite als juristin, verdiene gutes Geld und habe eine Familie mit 2 kindern. Also alles gut gegangen. Dennoch: es hätte auch anders ausgehen können, hätte ich keine so wohlwollende lehrer gehabt, wer weiss wo ich gelandet wäre. Was ich sagen will : einerseits solltest du deinem Sohn vertrauen, wenn er sonst vernünftig ist, aber bitte bitte sprich mit ihm, dass sobald du merkst, dass er Probleme in der Schule bekommt, das nicht mehr duldest! Abitur sollte an aller ersten Stelle stehen, mach ihm das klar!

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Ich hab auch mit 16 Jahren das erste Mal gekifft. Meine Eltern waren alles andere als begeistert, als sie das herausgefunden haben. Ich hab auch mit 16 schon geraucht und Alkohol getrunken. Ich glaube nicht, dass ich mir von meinen Eltern den Freundeskreis hätte verbieten lassen. Auch das Rauchen konnten sie mir nicht ausreden. Ich hab ihnen nicht alles erzählt, aber wir hatten alle Vertrauen ineinander, dass ich nicht auf die schiefe Bahn gerate. Sie kannten meine Freunde fast alle, das waren alles Menschen mit gutem Bildungsweg (ok, das heißt nicht viel) und ohne Tendenz, vor lauter Drogenkonsum vor die Hunde zu gehen. Und so war es auch am Ende.
Mittlerweile rauche und kiffe ich nicht mehr. Finde aber Alkohol genauso "gefährlich" wie einen Joint, mach da keine Unterschiede.
Ich würde es mir wünschen, dass meine Kinder mir auch gegenüber so ehrlich sind und Vertrauen haben, dass wir über so etwas reden können. Durch meine Erfahrungen würde ich hoffentlich ruhig bleiben. Aber der ständig erhobene Zeigefinger würde nicht viel nutzen, fürchte ich. Bei mir hätte das nur Trotzreaktionen hervorgerufen, so nach dem Motto: Jetzt erst recht. Und meine Kinder sind mir fürchterlich ähnlich #zitter.
Ich erinnere mich noch, dass wir früher bei einem Freund, der auch selbst angebaut haben, gekifft haben. Manchmal kam sogar seine Mutter dazu, die an MS erkrankt war, und hat, wenn sie wieder einen Schub hatte, mitgeraucht. Mit meinen Kindern werde ich später auch das eine oder andere Glas Rotwein trinken gehen. Und ihnen vermitteln, dass alles okay ist, wenn man seine Grenzen kennt und man Drogen nicht missbraucht. Wichtig ist meiner Meinung nach, nicht alles gleich zu verteufeln und mit Verboten auf Kinder einzuprasseln, Ab einem bestimmten Alter ziehen die eh nicht.
Ich sehe meinen Kindern aber sicher auch nciht dabei zu, wie sie Drogen missbrauchen und nichts mehr auf die Kette bekommen. Hab die Hoffnung, dass man durch Gespräche und Offenheit, so wie du es tust, auch gar nicht erst Gefahr läuft, dass es aus dem Ruder gerät. Besoffen waren wir alle mal als Jugendliche, davor können wir unsere Kinder auch nicht schützen. Und vielleicht ist es auch gut, dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen.
Just my two cent.

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Ich finde deine Reaktion super. Du hast ein selten gutes Verhältnis zu deinem Sohn. Schätze es !
Ich glaube auch das nicht immer einfach ist da den Spagat hinzukriegen Aber Ich finde es einfach klasse. Deine Reaktion war einfach nur ehrlich! Super...

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Danke ihr Lieben für eure Antworten...ich hatte schon befürchtet, dass mir der Kopf abgerissen wird, aber waren ja gottlob nur nette Antworten #herzlich
Ich habe noch mal mit ihm gesprochen und er hat mir gesagt, dass es ihm nichts gebracht hat und zu teuer war, also lässt er es. Er hätte auch Ende letzten Jahres wegen Alkohol brechen müssen und seitdem hätte er nichts mehr getrunken, schon der Geruch von dem Zeug würde ihm reichen.

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Huhu, ich würde nochmals mit ihm sprechen bezüglich Wirkung aufs jugendliche/ pubertäre Gehirn- dazu gibts auch Videos von 'coolen' Leuten. Dass man in dieser Phase durchs Kiffen einfach sehr viel anfälliger ist für psychische Erkrankungen. Klar ist das erstmal 'uncool', wenn Mutti so auf die ernsthafte Schiene kommt, aber einmal psychisch angeknackst wirds schwieriger mit der Zukunft.
Verbieten ist ja schwer in dem Alter, aber Aufklärung ist wichtig find ich.
Liebe Grüße. :)