Der Papa meiner inzwischen 17 jährigen Tochter war DER Mann in meinem Leben. Ich damals 23, er 30, wurden trotz Verhütung schwanger. Kurzgefasst: ich wollte das Baby, sagte ihm er muss diesen Weg nicht mit mir gehen, wenn er nicht so weit wäre, auch wenn ich sehr traurig wg die Trennung wäre, würde ich es verstehen. Schließlich wollte ich ihn zu nix zwingen. Es kam von ihm weder ja noch Nein und unsere "Fernbeziehung" (trotz der gleichen Stadt) dauerte lange 7 Jahre. Er kam, kam und ging wann es ihm passte und fütterte mich mit Zukunftsplänen, die nie eintrafen. So gesehen war ich während des Studiums alleinerziehend. Unterhalt zahlte er fast von der Geburt an, alles mündlich vereinbart. Zum Schluß schaffte ich es tatsächlich mich von ihm zu lösen.
Hab nie vor unserer Tochter schlecht von ihm geredet, setzte mich für die gute Vater-Kind Beziehung ein, er durfte sie jederzeit wenn es ihm passte sehen. Das tat er auch mehr oder weniger regelmäßig.
Als unsere Tochter 10 war, heiratete er und bekam noch ein Kind. Er kaufte ein Haus 30 min Autofahrt von uns.
Mir war schon bewußt, das die Summe des Unterhalts von 445€, die er kontinuierlich zahle (bis 6 Jahre waren es 350), sicher unter der tatsächlichem offiziellem Betrag lag. Er ist Leitender Angestellter mit Docktortitel. Doch wg seinem Burn Out, der neuen Familie und dem Kredit, hab ich beide Augen zugedrückt, 445€ ist ja schon eine Menge Knete.
Wir pflegen ein gutes Verhältnis, gratulierten uns zum GB, doch nach der Geburt seines Kindes, wurde sein Kontakt zur unserer Tochter immer seltener. Als ich wg schwerer Krankheit paar Monate im KH lag, lebte sie bei meinen Eltern. Sie suchte Halt bei ihrem Vater, versuchte ihn zu erreichen, doch als er die Lage checkte, tauchte er komplett ab, wohl aus der Angst sie könnte zu ihm ziehen. Ich war entsetzt, blieb dennoch diplomatisch.
Neulich wendete ich mich zum ersten Mal in den 17 Jahren an ihn mit der Bitte um 350€ für unsere Tochter (es ging um ihre Gesundheit), da ich nach Weihnachten, ihrer Klassenreise und ihrem GB ziemlich pleite war. Er wurde am Telefon aggressiv und das Gespräch eskalierte. Nun hab ich die Schnauze endgültig voll! Bin ernst am Überlegen ob ich vom Jugendamt den Unterhalt berechnen lasse und die über Jahre entstandenen Nachzahlungen einfordere. Schließlich enthalte ich meiner Tochter das Geld vor, was ihr zusteht. Das wäre für ihn mit Sicherheit ein schwerer Schlag, was sich ebenfalls negativ auf seine Familie auswirken würde. Anderseits gönne ich meiner Kleinen dieses Geld, als eine kleine Entschädigung für einen Vater, der sie jedesmal im Stich ließ und ihr weh tat.
Bin hin und her gerissen...
Sorry, ist maßlos lang geworden. ...
Ende mit der Diplomatie! Was meinen andere Väter dazu?
Nachzahlungen einfordern?
Hallo :)
Ich bin zwar kein Vater aber mein Mann hat ebenfalls ein Kind aus einer vorbeiziehung. Wir haben enorm viele Probleme mit der Mutter, wirklich viele. Würde es aber um die Gesundheit des Kindes gehen würden wir helfen (finanziell) so gut es geht, und wenn es nur ein Teil ist. Diese Option hat er dir anscheinend aber nie gegeben oder? Und soweit ich es lese kommst du auch nicht jedes Monat an (wie die ex meines Mannes)
Ich denke eine Hand wäscht die andere. Wenn er zu dumm ist das zu sehen, dann solltest du deine Schlüsse ziehen. Und das sage ich als „next“
Du kannst für die Vergangenheit nur die damals vereinbarte Summe fordern. Für die Zukunft müsstest du ihn auffordern in der Höhe gemäß Düsseldorf Tabelle zu zahlen, erst nach dieser "Rechtswahrungsanzeige" kannst du das neu zu berechnende Geld fordern.
Hallo,
für die Vergangenheit kannst du nichts zurückfordern. Du hast ja nicht einmal einen Titel.
Du kannst ihn zur Auskunft über seine Einkommensverhältnisse ab sofort auffordern (Einschreiben!) und eine Neuberechnung des Unterhalts fordern.
Dazu bist du sowieso alle 2 Jahre berechtigt, das ist üblich und hat nichts mit Rache zu tun.
Das Jugendamt macht das kostenlos für dich, aber wenn der Vater so gut verdient, dass es höher als die Düsseldorfer Tabelle werden könnte, würde ich zum Anwalt gehen.
Wieso sollte sie dann zum Anwalt gehen? Fordert man mehr als Stufe 10 (und er ist 2 weiteren Personen zu Unterhalt verpflichtet, da wird es Stufe 9), muss SIE belegen, warum Stufe 10 bzw 9 nicht reicht.
Außerdem ist das Kind bald volljährig und sie muss selbst Barunterhalt an das Kind zahlen. Sein Unterhalt verringert sich dann sowieso.
LG
Ich denke, es war falsch, nicht von vorne herein auf Errechnung des tatsächlichen Unterhaltes zu bestehen. Es ist ja nichts, was du für dich bekommst, dem Mann gönnst, 1 Auge zudrücken kannst o.ä. , sondern es ist das Geld deiner Tochter. Es steht ihr einfach zu. Selbst wenn du nicht alles gebraucht hättest, so hättest du den Rest für sie sparen können.
Es hat doch nichts mit "lass ihn bluten" zutun. Es ist seine Kind und dafür hat er zu zahlen, völlig frei von Emotionen zu dir. Selbstverständlich würde ich jetzt (wenn auch 17 Jahre zu spät) den Unterhalt berechnen lassen! Das ist der einzig faire Weg für alle Beteiligten.
VG
Hallo!
Macht deine Tochter eine Ausbildung und verdient dabei Geld? Wenn ja, kann die Berechnung schön nach hinten los gehen, da das Geld angerechnet wird. Davon abgesehen sind 445€ wirklich sehr viel Geld. Weit mehr als Unterhaltsvorschuss. Ich wäre an deiner Stelle einfach nur froh darüber. Man muss den Typen nicht immer ihren letzten Groschen nehmen, weil man sauer ist.
Hallo,
Sie macht z.Zeit Abi und ist sich noch unschlüssig ob Ausbildung oder Studium. Aber wenn sie mit der Schule fertig ist, will sie für ein Jahr als OP ins Ausland.
Ist es nicht so, daß sollte sie doch studieren, der Vater zahlt bis sie damit durch ist? ...wurde mir zumindest von mehreren Quellen berichtet.
Ab Volljährigkeit seid ihr beide für den Barunterhalt verantwortlich und der wird nach dem jeweiligen Einkommen berechnet. Vom ihr zustehenden Unterhalt werden das Kindergeld und eventuelle Einkünfte (Aupair-Taschengeld?) abgezogen und der Rest einkommensadäquat auf beide Elternteile aufgeteilt. Da er aber noch einem minderjährigen Kind und eb´vtl. der Ehefrau unterhaltspflichtig ist, könnte es sogar sein, dass dein Anteil höher ausfällt.
Aso besser erst einmal beraten lassen - deinen Ärger über sein Verhalten kann ich durchaus nachvollziehen, ich habe auch so einen "tollen" KV, aber der Frust und Wut sind selten gute Berater bei sochen Dingen und man neigt zu Kurzschlusshandlungen, die nach hinten losgehen können. Mache es so, wie kuestenqueen meinte, sie es sachlich - halte die Emotionen raus.
Hallo,
mal nüchtern betrachtet: Aus Zuneigung zum KV hast du mit ihm gemeinsam beschlossen, den Unterhalt nicht offiziell berechnen zu lassen und so ggf. auf mehr Geld, das eigentlich eurer Tochter zugestanden hätte, verzichtet. Das war deine bewusste Entscheidung.
Dementsprechend müsstest du nicht nur ihn deswegen zur Verantwortung ziehen, sondern auch dich selbst, weil auch du ihr aus Sympathie und Sentimentalität (je nach Berechnung) Geld vorenthalten hast.
Jetzt für u.a. auch deine eigene Entscheidung den Ex bluten lassen zu wollen, finde ich wenig reflektiert.
Nach meinem Wissensstand sind ünrigens Klassenfahrten und Geburtstage durchaus vorhersehbar und somit vom regulären Unterhalt zu bezahlen bzw. anzusparen. Das war also nichts Besonderes deinerseits.
Es gibt aber sicherlich Ausnahmen, in denen sowas als Sonderbedarf angerechnet wird. Ob das bei euch der Fall gewesen wäre, weiß ich nicht.
Wäre ich du, würde ich den Unterhalt fortan sauber berechnen lassen und dementsprechend einfordern, damit alles seine Ordnung hat und deine Tochter das bekommt, was rechtlich für sie vorgesehen ist, auch im Hinblick auf ihren Einstieg in die Berufswelt.
Die finanziellen Fehler der Vergangenheit hast du jedoch zu gleichen Teilen begangen wie dein Ex.
Jo, das sehe absolut ein - schuldig im Sinne der Anklage. Da er ja pünktlich gezahlt hat, hielt ich es damals nicht für nötig das Jugendamt hinzu zuziehen. Mir lag es halt viel an unserem guten Verhältnis und gegenseitigem Vertrauen trotz der Trennung. Das ist auch unserer Tochter zugute gekommen, da sie bis vor drei Jahren ein ganz dicke mit ihrem Papa war und weil wir uns ebenfalls respektvoll bahndelt haben, musste sie sich nie für eine Partei entscheiden.
Und ja, sparen ist nicht meine Stärke, da neige ich dazu zu Weihnachten mehr Geld auszugeben, als ich es mir eigentlich leisten kann. Dieses Jahr wurde ich leider zusätzlich bei e-bay um 250€ übers Ohr gehauen, beim Kauf einer Switch, die sie sich schon lange gewünscht hat. Polizei konnte nix tun, das Geld war weg. Hab trotzdem eine gekauft und war dementsprechend wieder im Minus.
Aber ich bin nie zum Vater meiner Tochter gerannt und ums Geld gebettelt. Hab immer selbst eine Lösung gefunden, mich halt von meinem schönen Angelequiptment getrennt und schon waren wir wieder flüssig.
Ich kann total verstehen, dass es finanziell knapp wird und auch, dass ihr vom Verhalten deines Expartners enttäuscht und auch verärgert seid. Das würde mir emotional nicht anders gehen.
Nur in Anbetracht der Probleme, die ich in meinem unmittelbaren Umfeld und in der Vergangenheit erfahren habe, rate ich immer dazu, möglichst kühl und sachlich zu denken, so schwer es in dem Moment auch fällt.
Aber ich habe gerade schon gelesen, dass du versuchst, die Emotionen etwas runterfahren. Das finde ich gut. ☺
Nachfordern kannst du nicht. Und ich persönlich finde die Düsseldorfer Tabelle eine Frechheit. So viel, wie mein Mann für das erste Kind bezahlen muss, zahlt er nicht für beide Kinder, die bei uns leben zusammen. So viel kosten unsere Kinder nicht mal.
Aber, wenn er so einen Aufstand macht und ausfallend wird, das Verhältnis eh schon nicht mehr gut ist, dann würde ich ihn zahlen lassen.
Mein Mann zahlt nach Düsseldorfer Tabelle, von der Mutter des Kindes kommen keine Informationen, Fragen werden generell ignoriert, wenn der große zu uns kommen soll (es sind beide vom ursprünglichen Wohnort weggezogen, er wegen Job, sie wegen eines Neuen) kriegen wir keine Antwort, etc. Aber jetzt sollten wir die Anzahlung für die Klassenfahrt übernehmen. Mein Mann hat ihr auch mal gesagt, dass ihr Verhalten echt mies ist, aber da es am Ende darum geht, dass das Kind sonst nicht mitfahren kann, haben wir, bzw die Großeltern es übernommen (bei uns ist es auch gerade knapp, da sich die Bearbeitung des Elterngeldes hinzieht). Abe
Hallo. 
Wow.... du bist - soweit ich das so durchs Lesen beurteilen kann - eine starke und tolle Frau. 
Du hast dem Mann sämtliche Türen offen gelassen.
Sein Leben hat sich durch euer Kind in keinster Weise verändert.
Gut, er hat ein paar Euronen an euch abgedrückt..... aber das steht ihm ja auch zu.
Er konnte immer tun und lassen was er wollte.
Er musst nie für irgendwas oder irgendjemanden so wirklich Verantwortung übernehmen.
Du hast weder Theater gemacht, als er die Zukunftspläne mit ner anderen Familie verwirklicht hat, noch als es ums Geld ging.
Und dann zeigst du auch noch so viel Verständnis, als er seine Tochter (in dem Moment, in dem du schwer krank bist) am langen Arm verhungern lässt???? Spätestens HIER wäre bei mir Schicht im Schacht gewesen.
Dass er dich mit diesem kleinen finanziellen Problem hängen lässt finde ich zum K.....
Ich würde spätestens jetzt auf meine Rechte pochen.
Alles Gute!!!!!!
Danke für deine lieben Worte,
das tat damals tatsächlich weh, als er mit einer andere Frau "an meiner Stelle" mit Haus und Kind ein idyllisches Leben am Waldrand aufbaute. (Die Überraschungs Schwangerschaft hatten sie übrigens auch nach etwa 5 Jahren Fernbeziehung) - das war schon witzig wie das Schicksal ihn zwei mal mit der gleichen Situation herausforderte. Bei ihr hat er zum Glück reagiert und aus meiner Geschichte gelernt.
Später, wo er nach so vielen Jahren sein wahres Gesicht zeigte, war ich jedoch dankbar und heilfroh daß es so gelaufen ist. Im Nachhinein hätte ich aber keine 7 Jahre mit der Trennung gewartet. Aber es ist wie es ist.
Heute bin ich mit meinem absoluten Traumman und zwei Kindern richtig happy.