Hallo,
mein Ex und Vater unserer zwei Kinder (4 und 1) sind nun bald ein Jahr getrennt und die Trennung lief richtig eklig ab, aber haben es zumindest Mal geschafft, dass wir seit Dezember mit Hilfe des JA wieder normal miteinander reden können und auch der Umgang wenigstens regelmäßig geschieht, was vorher überhaupt nicht geklappt hat, weil der Papa gerne Mal für ein paar Wochen/Monate abtaucht, wenn wir eine Meinungsverschiedenheit haben.
Die andere Sache warum ich das Jugendamt zur Beratung gezogen habe, ist, dass er nur unseren Großen mit nimmt und den kleinen kaum beachtet hat. Den wollte er erst mit 3 Jahren mitnehmen, was ich unter aller Kanone empfand. Er hat sich auch nicht groß mit ihm beschäftigt. Ein kurzes Hallo hat ihm gereicht.
Um es kurz zu halten, haben die letzten Monate einen regelrechten Übervater aus ihm gemacht. So habe ich ihn in den letzten Jahren noch nicht erlebt, was mich aber für die Kinder sehr freut, bis auf die Tatsache, dass er immer noch ausschließlich den großen mitnimmt und alle zwei Wochen ein Nachmittag mit beiden Kindern angesagt ist, der Umgang aber bei und mit mir stattzufinden hat. Er will den kleinen nach wie vor erst mit 3 Jahren mitnehmen und so lange würde er sich wünschen, dass wir die Zeit gemeinsam verbringen..plant Ausflüge zu viert etc. . Er akzeptiert es gar nicht, dass ich mir eigentlich wünschen würde, dass er beide Kinder mitnimmt, damit keines aussen vor bleibt und den Wunsch hat er sogar auf dem Amt von sich aus geäußert, aber mittlerweile hat er des öfteren gesagt, dass er alle beide generell nicht mitnehmen möchte, weil es ihm zu stressig ist und er es weiterhin so hätte, dass er in der ersten Woche was alleine mit dem großen macht und in der zweiten was mit beiden..wobei ich sagen muss, dass er in der zweiten Umgangswoche mit beiden, fast nur mit dem Großen beschäftigt ist und der kleine an mir klebt, weil die Bindung zwischen den beiden, dank des abtauchen, leider gleich null ist.
Ich würde gerne ein paar Meinungen von euch hören, wie ihr den Umgang regeln würdet, wenn er sich wehemment weigert, beide mitzunehmen.. würdet ihr es gut finden, wenn in einer Woche ein Kind aussen vor bleiben soll, oder sehe ich das zu eng? Wie würdet ihr den Umgang unter den Bedingungen gestalten? Wenn's nach mir ginge, würde ich ihm am liebsten beide Kinder in die hand drücken, oder mich zumindest beim gemeinsamen Umgang gern zurück ziehen, oder ausser haus sein, was er aber nicht möchte.
Ich habe immer noch sehr an den letzten Monaten zu kämpfen, weil wirklich viele schlimmen Dinge vorgefallen sind, an denen ich noch zu knabbern habe, aber ich will den Kindern auch nicht ihr Anrecht auf Papa versauen, nur weil ich noch sehr verletzt bin und so auch keinen richtigen Abschluss finde, aber ich find den Gedanken daran, dass das die nächsten Jahre so weiterlaufen soll, auch doof.
Liebe Grüße,
Kata
Wie können wir den Umgang gestalten?
Hallo Kata,
welches Verhältnis haben denn Euer einjähriges Kind und der Vater der Kinder?
Du schreibst, dass Ihr seit etwa einem Jahr getrennt seid und dass Dein Ex-Partner in dieser Zeit des Öfteren gar nicht für die Kinder da/präsent war. Da wundert es nicht, dass der Kleine überhaupt keine (sichere) Bindung zum Vater entwickeln konnte und während der Umgänge verstärkt Deine Nähe sucht. Um ihn gleich ganze Wochenenden in die Obhut des Vaters zu geben, müsste sich zum Wohl des Kleinen zumindest eine verlässliche, tragfähige Beziehung zwischen den Beiden aufbauen. Das geht nur schrittweise, indem der Kleine seinen Papa regelmäßig sieht (alle zwei Wochen ein Nachmittag ist dafür zu wenig) und Du Dich zunächst für einen ganz kurzen Zeitraum aus der Situation zurück ziehst.
Falls Euer älterer Sohn ein besseres Verhältnis oder vielleicht sogar eine Bindung zum Vater hat, wird er wahrscheinlich von den alleinigen Besuchs-Wochenenden profitieren. Die würde ich dann erstmal weiterhin so gestalten.
Die Gestaltung der Umgänge ist davon abgesehen kein "Wunsch-Konzert" für den Kindesvater. Erstens müssen sie so gestaltet sein, dass sie dem Wohl und den Interessen der Kinder dienen. Zweitens bist Du nicht verpflichtet, daran teilzunehmen. Grundsätzlich könnte das über einen Umgangs-Pfleger laufen, da der Kleine aber erst ein Jahr alt ist, würde es schon Sinn machen, wenn eine andere Vertrauensperson (z.B. Oma oder Tante) ihn zu den Treffen begleitet. Diese muss jedoch dem Vater möglichst neutral gegenüber stehen, aufgestaute Wut oder Konflikte (und wenn sie noch so "unterschwellig" sind) spüren die Kinder und empfinden die Kontakte zum Vater schon dadurch als belastend. Das gilt übrigens auch, wenn Du das Ganze begleitest- Du schreibst, es ist viel vorgefallen, verständlich, dass Du kein gutes Gefühl bei den Kontakten hast.
Sprich' auf jeden Fall mit dem/der zuständigen JA-Mitarbeiter/in, nach einer Dauerlösung klingt Eure Regelung definitiv nicht!
Viele Grüße,
Kathrin
Hallo Katrin,
vielen Dank für deine Nachricht. Bei der Trennung war der kleine zwei Monate alt..eine Bindung konnte bei der ganzen Auf- und Abtaucherei nie wirklich aufgebaut werden..er fand sich ja bis zum Termin beim Amt wirklich im Recht, dass er den großen mitnimmt und den kleinen ein Mal im Monat kurz ansieht. Was ich mir da anhören durfte, als ich ihm sagte, er soll sich mit dem kleinen wenigstens eine halbe Stunde beschäftigen, von mir aus gern im Kinderzimmer und ich geh raus. Von psychisch gestört, bis ich lass den Umgang lieber ganz und ich wäre schuld, weil die Kinder ohne Vater aufwachsen, war alles dabei..
Seit dem Termin ist er wie ausgewechselt, was ich aber gut finde. Er ist zuverlässig und auch bei dem kleinen gibt er sich wirklich Mühe, nur lässt dieser es nun Mal leider nicht zu. Sobald ich mich zurück ziehen will, fängt das Geschrei schon an und der Papa kann ihn auch nicht beruhigen. Da hilft kein ablenken nix. Er drückt ihn mir auch immer viel zu schnell in die Arme, wo ich ihm immer sage, dass er es auch Mal selbst versuchen soll. Versuch da eigentlich immer gut zuzureden, weil ich finde, dass er sich bei ganzen kleinen nicht so viel zutraut und eher Angst hat, was verkehrt zu machen..das Problem hatten wir damals schon beim großen..da läuft es erst seit der Schwangerschaft mit dem kleinen gut zwischen den beiden, dass er ihn Mal zwei Stunden nimmt. Das hat er auch bis heute so beibehalten, dass er ihn jede Woche zwei, drei Stunden mitnimmt. Ein Papawochende oder überhaupt eine Übernachtung gab's noch nie. Möchte er noch nicht, also der Papa.
Vor den Kindern reden wir normal miteinander, aber nach den treffen bin ich total geschlaucht. Er hat sich danach extrem viele Dinge geleistet, saßen nicht ohne Grund beim Jugendamt und er ist wieder mega freundlich und tut so als sei nie etwas gewesen..bei mir kommt nach jedem treffen alles wieder hoch..ich wein zwar nicht vor den Kindern, aber ich denke, sie merken meine angespanntheit doch schon auch..es ist auch so, dass er erst seit November wieder normal mit mir redet und seitdem Ruhe einkehrt ist, fängt bei mir das verarbeiten an, was die letzten Monate eigentlich alles passiert ist..in meinem Umfeld gibt es gerade keinen, der ihm gegenüber neutral eingestellt ist.. könnte höchstens Mal meine Tante fragen, aber ob ihm das so Recht ist und es nicht wieder als Grund sieht, es ganz bleiben zu lassen?
Mein Ex hält sich leider nur einen Tag in der Woche frei..in der einen Woche holt er den großen, in der zweiten findet der Umgang bei mir statt..habe ihm schon mehr angeboten, möchte oder kann er nicht. Er hat ja auch schon öfter durchklingen lassen, dass er beide generell nicht mitnehmen möchte, weil zu stressig, dabei ist der kleine, bis auf das fremdeln, absolut tiefenentspannt und pflegeleicht...
Denke halt, so wie es ist, wird sich das Verhältnis zwischen dem kleinen und meinem Ex nie verbessern und spiele mit dem Gedanken, diesen Umgangstag lieber ganz bleiben zu lassen, aber das will der Papa plötzlich nicht mehr, auch mein Vorschlag, dass wir den Tag auf den Spielplatz verlegen, wo ich mich besser zurück ziehen kann, lehnt er ab und findet, dass ein, zwei Stunden viel zu wenig sind..hab einfach das Gefühl, dass wir da nie auf einen Nenner kommen.. :(
Liebe Grüße
Ich würde ihn da vor vollendete Tatsachen setzen. Dann ist nächstes Mal Tante Hildegard da "falls was ist" und du hast eben was zu erledigen.
Und wenn er meckert, würde ich ihm sagen, dass das demnächst öfter erfolgen wird, weil du nur so eine Gelegenheit für Erledigungen hast, die ohne Kinder leichter sind oder nur ohne Kinder möglich sind. Und wenn ihm das immer noch quer geht, würde ich ihn fragen, wieso er meint, zwei Kinder GAR NICHT zu schaffen, nicht mal für ein paar Stunden, du sie aber mit zum Gynäkologen, Zahnarzt oder Friseur nehmen sollst. Vielleicht merkt er es ja selbst.
Vorteil: du ermöglichst trotz deiner Termine den Umgang. Da muss er an offizieller Stelle schon eine verdammt gute Begründung finden, was für ihn daran nicht zumutbar ist.
LG
Wäre es dem Vater zuzutrauen, dass er den Umgang ganz einstellt, wenn er dazu "gezwungen" wird, beide Kinder zu nehmen?
Hallo,
das habe ich ja schon oft versucht, dass jemand anders beim Umgang dabei ist, dass ich mich bei den treffen ausklinken, selbst, wenn ich ihm anbiete, dass wir uns ausserhalb meiner Wohnung treffen, sieht er es als Grund, erst gar nicht aufzutauchen, oder die treffen abzusagen.
Er hat ja auch schon öfter angedroht, den Umgang ganz bleiben zu lassen, wenn es nicht nach seiner nase ging, aber das kann ich mittlerweile nicht mehr ernst nehmen, weil er sich irgendwann doch wieder meldet..habe mich deswegen ja beim Amt beraten lassen und die meinte damals, ich soll ihm deswegen den Umgang erst Mal ganz verbieten, bis er einen Termin bei ihnen ausmacht und sie in der Hinsicht vermitteln, dass das so nicht geht. Auch, dass er den kleinen aussen vor lassen möchte und meint, mich beleidigen zu müssen, dass ich ihm die Kinder entziehe und nicht zum Wohle der Kinder handel, wenn ich vernünftige Vorschläge bringe und mich noch dazu setze, um ihm mit dem kleinen unter die Arme zu greifen..er tut gerade so, als würde ich weiß Gott was von ihm verlangen, wenn ich mir regelmäßigkeit, zuverlässigkeit und Umgang für beide wünsche..
Ich habe ihm vor einer Woche nochmal deutlich geschrieben, dass ich den Umgang zu Hause und mit mir nicht mehr möchte und ich nicht denke, dass sich, so wie der Umgang gerade läuft, es in absehbarer Zeit zu einer Bindung zwischen dem kleinen und ihm kommt, er "ein weinendes Kind auch nicht mitnehmen möchte", ich jetzt aber langsam Mal klare Linien ziehen möchte und ich gerne wissen möchte, wie er sich das in naher Zukunft vorstellt, weil ich da definitiv raus sein möchte. Auf die Nachricht wurde ich wieder tagelang ignoriert. Es kam am Sonntag nur eine Absage für das Treffen..
Ich weiß gar nicht, was sein Problem ist. Auf dem Amt hat er wirklich vernünftige Argumente gebracht, wieso es ihm so wichtig ist, dass er mit beiden Kontakt hat und war auch damit einverstanden, dass ich nur am Anfang dabei bin und mich nach und nach zurück ziehe und nun läuft es wieder darauf hinaus, dass er nur den großen holt, dem kleinen, wenn überhaupt kurz hallo sagt und die Umgänge mit beiden zu viert geplant werden, mit Familienausflügen etc..er ignoriert meinen Wunsch auf Abstand einfach komplett. Für ihn war alles toll, die treffen schön und ich muss wieder alles versauen
Denke, dass einzige was mir bleiben würde, wäre, wenn ich in den sauren Apfel beiß und dabei bleib..trotz der ekelhaften Stimmung..sonst taucht er wieder ab und ich bekomm Vorwürfe zu hören und das wollte ich den Kindern eigentlich in Zukunft ersparen..
Liebe Grüße,
Kata