Wo ist die Mutterliebe hin? (Vorsicht lang)

Ihr Lieben,

lange habe ich überlegt ob ich dazu einen Beitrag verfassen soll, weil es ein sehr heikles Thema für mich ist, wofür ich mich auch schäme, aber es beschäftigt mich und da ich an einen toten Punkt gekommen bin, an dem meine Gedanken einfach nur im Kreis laufen, hoffe ich, hier vlt. eine Antwort zu finden, die etwas in mir anrührt, anschubst und mir/uns auf irgendeine Art helfen kann.

Ein bisschen was zu mir/uns:
Ich bin Mutter von zwei kleinen Töchtern. Die Große ist mittlerweile 5 Jahre alt und von einem anderen Papa als die kleine Tochter, die ihr erstes Lebensjahr im November voll hatte. Den Papa der Kleinen habe ich letzten Herbst geheiratet und er ist die Liebe meines Lebens. Mit der Großen war ich lange Zeit alleinerziehend und anfangs war es wirklich fürchterlich mit ihrem Papa (die ersten zwei Jahre gab es eine Besuchsbegleitung, Gericht, viel harte Arbeit für beide Seiten, aber mittlerweile haben wir eine gute Grundbasis und können normal miteinander reden, ziehen oft auch am gleichen Strang). Die Zeit mit der Großen war also sehr hart und die zweite Schwangerschaft war eine komplett neue und schöne Erfahrung für mich, wofür ich sehr, sehr dankbar bin.

Worum es mir geht:
Ich fühle schon länger zur Kleinen eine engere, stärkere Bindung. Anfangs dachte ich das kommt daher, dass ich die Kleine stillen konnte, die Große nicht oder dass es damit zusammenhängt, dass die Kleine ein Baby war und im ersten Jahr die Mutter-Kind-Beziehung immer enger ist, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass das nicht stimmt. Klar, zu einem gewissen Teil vielleicht, aber das ist, glaube ich, nicht der Punkt. Um auf den Punkt zu kommen... ich habe kein Problem damit mit der Kleinen liebevoll, verständnisvoll zu sein, während ich der Großen gegenüber oft nur Abneigung verspüre. Das geht teilweise so weit, dass ich nicht möchte, dass sie mich berührt, wenn ich sehr gestresst bin oder genervt (obwohl sie mich nur trösten möchte). Ich schäme mich sehr und ich bin in Therapie, obwohl ich das Gefühl habe, dass ich außerhalb der Therapie mit mir selbst größere Fortschritte mache als in/während/mit der Therapie. Mein Verstand weiß, dass die Große nichts dafür kann, dass sie von einem anderen Mann ist und ich bemühe mich wirklich wahnsinnig, dass ich es ihr auch zeige (also, dass ich sie liebe, um sie besorgt bin, denn das ist definitiv der Fall), aber so wirklich klappen tut es nicht. An ganz argen Tagen habe ich mich schon gefragt, ob es nicht besser wäre, wenn sie bei ihrem Papa wohnt und wir es umgekehrt machen, dass sie alle 2 Wochen zu uns kommt. Aber das will sie nicht und ich, wenn ich ehrlich bin, auch nicht. Ich weiß also, dass ich sie hier haben möchte, für sie da sein möchte, sie lieben möchte, aber ich kann es ihr nicht zeigen. Ich tue mir mittlerweile sogar schwer, wenn sie kuscheln möchte. Irgendetwas sperrt sich total in mir und ich weiß nicht mehr weiter. Darum schreibe ich diesen Post, obwohl ich auch Angst davor habe verurteilt zu werden, aber damit komme ich schon irgendwie klar. Ich verurteile mich selbst ja täglich für meine Unfähigkeit sie anzunehmen.

Bitte teilt eure Gedanken mit mir. Egal wie hart sie sein mögen.
Es fühlt sich so an als wäre sie aus meinem Herz gefallen und ich halte es nicht mehr aus.

Lieben Gruß
Nura

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Guten Morgen!

Ich habe 4 Kinder (ich glaube, ich fang hier fast jeden Beitrag so an...o man...:-)..) und ich kann dir sagen, dass es normal ist.

Ich liebe jedes Kind. Aber jedes Kind auf seine Art. Und am Schmusigsten bin ich dabei mit dem Jüngsten- der ist noch "mein Baby". Mein 6jähriger nervt mich zur Zeit auch am Meisten, obwohl er eigentlich ganz lieb ist. Die 2 Großen sind in der Pubertät- auch anstrengend.

Bei Kind 2 dachte ich auch noch "o Gott, ich liebe mein 1 Kind weniger ". Ich weiß mittlerweile, dass dem nie so war. Die Gefühle verändern sich mit zunehmendem Alter der Kinder. Biologisch sind wir darauf programmiert die Kleinsten innigst zu lieben und zu umsorgen.
Du wirst auch deine Kleine mit 5 oder 6 anders wahrnehmen als jetzt.

Außerdem gibt es "Lieblingskinder". Das ist doch völlig normal- man hat Kinder, die einem sehr ähnlich (und sympathisch) sind und Kinder, die so ganz anders sind. Das ist nicht schlimm, wenn man es nicht "auslebt". Bei mir wechselt das gerne mal.
Es gibt hier übrigens öfter mal so Beiträge...du bist damit echt nicht allein.

Du reflektierst dich. Also weißt du, dass Du Deine Große auch mal kuscheln und umsorgen musst. Ich nehm mir gern das Kind, was bei mir gerade am Anstrengensten wahrgenommen wird und unternehme was Schönes zu Zweit. Das tut uns immer gut und verbindet. Kino, Theater, Eis essen.... und mal nur dem Kind zuhören. Auf einmal sieht man wieder die liebenswerten Seiten.

Liebe Grüße!

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vielen lieben dank für deine antwort. ich hoffe wirklich sehr, dass sich die situation bei uns bald wieder entspannt. ich tu wirklich mein bestes, aber wie ich in der vorherigen antwort (eins drüber) schon geschrieben hab, ist die große mir charakterlich sehr ähnlich, aber äußerlich ihrem papa und da fällt es mir sehr, sehr schwer oftmals das zu trennen. also.. dass ich nicht ihn sehe, wenn sie mich austestet.

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Du erwartest zu viel.
Dein Werkzeug ist dein Herz. Und das ist nicht über den Verstand anzuknipsen.

Wenn du etwas ändern willst, organisier dir einen Babysitter und gönn deiner Großen einen eigenen Tag.
Oder macht eine Mutter Kind Kur. Investier Zeit in sie.

Liebe Grüße!

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Ich finde es sehr mutig, dass du von deiner Situation berichtest. Das wollte ich dir gerne sagen! Helfen kann ich nicht wirklich, aber ich finde, dass du mit der Therapie schon den richtigen Weg eingeschlagen hast. Man kann wirklich erkennen, dass du alles dafür tust, um diese Gefühle zu „beseitigen“ und dass du sehr darauf bedacht bist, dein Kind nicht unter deinem Problem leiden zu lassen.
Kannst du mit deinem Mann über die Situation sprechen?
Ich wünsche dir alles, alles gute für eure Zukunft. Gib der Therapie Zeit. Mit der richtigen Hilfe wird eure Lage bestimmt besser!

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dankeschön für deine worte. ja, mit meinem mann kann ich gut darüber reden, aber auch er weiß nicht mehr so richtig weiter und wir drehen uns ein bisschen im kreis. vor allem, da die große gerade ganz extrem unsere grenzen testet und das den alltag wirklich schwierig macht. ich versuche auch so gut es geht ruhig mit ihr zu bleiben, aber da hört sie mich meistens gar nicht. erst wenn ich lauter werde und streng hört sie mich, was ich total fürchterlich finde... und diese spannung im alltag macht es natürlich noch schwieriger.

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Hallo, erstmal möchte ich dir sagen, wie mutig ich es finde, dass du dich traust so einen Beitrag zu verfassen.

Ich denke, die Situation ist so, weil du kaum positives mit der Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit deiner großen verbindest.

Du warst allein, musstest viel durchmachen mit deinem ex usw.

Bei der kleinen ist alles in geregelten Bahnen.

Es ist erstmal verständlich, das bei der kleinen alles positiv ist und du dich auch besser fühlst.

Aber das ist nicht die Schuld deiner Großen. Das weißt du ja auch. Könntest du versuchen mehr Zeit mit der Großen allein zu verbringen? Tolle Sachen mit ihr Unternehmen und so tolle Erinnerungen aufbauen?

So das ihr wieder zueinander findet? Quasi wie bei einer paarbeziehung.

Wenn man mal nur Zeit für eine Person hat, ohne auf andere achten zu müssen, könnte man wieder zueinander finden. Probiere das doch mal bitte. Wöchentlich ein Mutter-Tochter-Tag einführen.

Sicher spürt deine Tochter deine „Abneigung“ und benimmt sich vielleicht sogar dementsprechend. Das würde ich und auch Dir sicher sehr gut tun.

Alles Liebe für euch.

Ps. Wie ist das Verhältnis deines Mannes zu ihr und hat sie guten Kontakt zum Papa?

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jetzt wo du das schreibst.. wenn wir zu zweit sind ist alles viel ruhiger und entspannter unter uns. wirklich einen tag fix zu machen, wo ich mit ihr alleine etwas unternehme ist schwierig, weil mein mann teilweise bis 19:30 arbeitet. und um ehrlich zu sein bin ich energetisch so am ende, dass ich am sonntag mich einfach nur nach ruhe sehne und die vorstellung mit der großen alleine etwas zu unternehmen mich nur noch stresst. das verhältnis von meinem mann zur großen ist toll. er nimmt sie an wie sein eigenes kind und oftmals hat er auch den viel besseren zugang zu ihr, als ich es in dem moment kann, weil sich im laufe des tages einfach schon so viel frust und ärger aufgestaut hat, dass ich am abend gar nicht mehr kann. die beziehung zu ihrem papa ist auch gut. sie sehen sich regelmäßig, sie ist gerne dort, aber sie hat es dennoch schwer. der weltenwechsel (so nennen mein mann und ich das) fällt ihr zunehmend schwerer, haben wir das gefühl. da sie ihren papa "nur" alle zwei wochen sieht und er sich an diesen tagen auch explizit zeit für sie nehmen kann wird sie dort (so wie bei oma und opa auf beiden seiten) einfach viel mehr auf händen getragen. ich bin doch etwas strenger, was ich auch sein muss, weil ich die verantwortung trage, dass den beiden kindern nichts passiert, wenn sie zb zu wild miteinander sind (vor allem die kleine kann ihre kräfte noch nicht einschätzen, aber auch die große nich, wenn sie zb zu wild mit der kleinen tobt).

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Natürlich könnt ihr nicht den Fun Daddy Tag toppen. Papa hat ja auch nicht den Alltag mit ihr.

Auch wenn du fix und fertig bist, für dein Kind solltest du dich trotzdem aufraffen einen Tag in der Woche oder auch nur alle zwei Wochen die Kraft aufzubringen, einen Tag mit ihr zu verbringen.

Vielleicht kostet dich der Alltag mit ihr viel weniger Kraft, wenn es zwischen euch wieder besser läuft.

Das würde ich probieren. Bedenke bitte:

Dein Alltag ist ihre Kindheit. Und sie hat nur eine.

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Hallo,
Irgendwo kann ich verstehen und nachvollziehen, wie es dir geht. Bitte begib dich in therapie und vielleicht gibt es ja auch so eine Art Mutter-Kind-Therapie, die ihr zusammen machen könnt, oder ihr macht sogar gemeinsam eine Kur. Auf mich wirkt es so, als würdest du und der Vater der Kleinen vor allem um sie kümmern (klar, ist ja das Baby) und als wärst du ganz froh, das auch dir selbst als legitimen grund zu nehmen, der großen aus dem weg zu gehen. Kinder merken sowas. Deine Tochter gehört aber da noch zu den verständnisvollen Exemplaren, will dich trösten etc. Trotzdem, wenn das so weiter geht, leidet natürlich auch das Verhältnis der Kinder zu einander.
Was mich interessiert, war es schon immer so oder erst seit die Kleine da ist?
Wie behandelt der Vater der Kleinen die Große? Wie sein eigenes Kind oder mehr so, als wäre sie fremd? Bemüht euch auch da um eine gute Beziehung, als Kind ist es nicht schön der Fremde im Haus zu sein und unerwünscht.

Sei ehrlich zu dir! Einer Bekannten ging es ähnlich, 2 Kinder hat sie abgöttisch geliebt, bei einem war es so ähnlich wie bei dir. Weil ihr Kind ihr so ähnlich war, auch im Verhalten, und sie so all ihre schlechten Eigenschaften gespiegelt sieht.
Ich wünsche dir alles Gute

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ich bin in therapie. es ist erst so seit die kleine da ist. durch die kleine habe ich erfahren wie es sein kann und habe mir auch lange vorwürfe gemacht, dass ich die große nicht gestillt hab oder sie bei mir hab schlafen lassen... durch die kleine habe ich gemerkt, dass die nähe zur großen beiweitem nicht so nah ist, wie ich dachte...

der papa der kleinen behandelt die große wie sein eigenes kind und hat auch ganz oft einen viel besseren zugang zu ihr als ich.

was das spiegeln betrifft... die große ist vom charakter her sehr wie ich. ich habe eine ganz schwierige beziehung zu meiner mutter. ich war nie genug, war nie so wie sie mich wollte, selbst heute ist es noch schwer. wir leben in zwei völlig unterschiedlichen welten. deshalb liegt es mir umso mehr am herzen, dass es bei meiner großen und mir so nicht ist. aber das aussehen hat sie größtenteils (bis auf die augen) von ihrem papa. und wenn sie dann manchmal so schaut wie er oder trotzig ist oder sich in etwas hineinsteigert und dabei sich so gibt wie er, wird es für mich nahezu unmöglich nicht sauer zu werden. wie schon erwähnt, mein kopf weiß das alles... aber mir fehlt das werkzeug um dann in den situationen auch so zu handeln wie ich es möchte...

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Entschuldige wenn ich dir so reingrätsche, ich bin zeitlich etwas angebunden, möchte dir dennoch schreiben.

Für mich ist das Thema mit deiner Mutter ein Knackpunkt. Erzähle das auch deiner Therapeutin, daran kannst du arbeiten. Es passiert oft, das Mütter mit ihren Töchtern ein „Problem“ haben und wie du ganz verzweifelt sind, weil sie wissen das etwas nicht stimmt, ihr Kind lieben, aber irgendwie keine Nähe aufbauen können uns sich innerlich etwas dagegen sperrt. Oftmals ist es so, dass sich die Mütter in ihren Töchtern Wiedersehen, vor allem wenn die Kinder ihnen vom Verhalten so ähnlich sind. Wenn deine Mutter dich nie richtig „angenommen“ hat, du ihr nie „genug“ warst etc. Kann e sein, dass dieser verletzte Anteil sich dagegen schützt und diese Gefühle verdrängt. Da deine Tochter Dir aber so ähnlich ist, dieser Anteil mit ihr im Konflikt steht, weil deine Kindheit und die Probleme mit deiner Mutter Dir stets vor Augen gehalten werden, dass kann schmerzhaft sein, hat aber im Prinzip nichts mit deiner Tochter zutun.
Sich die schlechte Beziehung zu deinem Ex macht alles nicht besser, vor allem wenn sie ihm äußerlich ähnlich ist, auch da wirst du von selben schlechten Erfahrungen „getriggert“. Versuche mithilfe deiner Therapeutin diese schlechten Erfahrungen durch positive zu überschreiten.
Es ist kein leichter weg, aber allein dass du so verzweifelt nach Rat suchst, zeigt, dass du dein Kind liebst und diesen für für euch beide schaffen wirst mit der richtigen Unterstützung!
Positive Überschreibungen kannst du selber übrigens auch, indem du jeden Tag etwas suchst, es deine Tochter ganz toll gemacht hat und das immer hervorhebst und etwas schlechtes dafür streichst.

Lg🍀

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So mutig wie du bin ich nicht aber als ich dein Text gelesen haben dachte ich, ich hätte ihn verfasst.

Mir geht es genau so.
Mein grosser ist schon 9 mein kleiner 2

Die Bindung zum kleinen ist sehr eng, liebevoll.
Er hat einen tollen Charakter.
Ist grosszügig, teilt immer, hört gut, akzeptiert regeln und Grenzen. Mit ihm kann ich Problem los ALLES machen. Einkaufen, zu Freunden, spazieren gehen.

Der grosse ist das krasse Gegenteil.
Er hat ADHS und allmälig fällt es mir schwer es zu ertragen. Er ist laut, launisch, regeln interessieren nicht.
Er ärgert ständig den kleinen, hört null.
Außer er darf bei YouTube Videos gucken... nur dann hab ich Ruhe.

Dummerweise erlebe ich das ich ihn immer häufiger an sein Handy lasse nur um Ruhe zu haben.

Ich liebe ihn Aber es ihm zu zeigen, ihn zu akzeptieren fällt mir schwer.

Wir haben 2 Jahre Therapie hinter uns, es hat geholfen aber es wäre anders besser.


Fühl dich umarmt jemanden dem es such das Herz bricht nicht beide Kinder gleich stellen zu können

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deine antwort hat mich sehr berührt. ein gedanke, der mir kam (weil ich mir das bei meiner großen auch schon gedacht hatte) war: vielleicht sind unsere großen so, weil sie ganz genau spüren, dass wir den kleinen näher sind? und ein kind wünscht sich in erster linie aufmerksamkeit, egal ob diese positiv oder negativ ist. und mit einem kind aneinander zu geraten ist definitiv auch eine art aufmerksamkeit. in dem moment (so hässlich der moment auch gerade - für beide - sein mag) ist unsre aufmerksamkeit ganz bei den großen. ärger als tor zur mama. fürchterlich... und einen richtigen ausweg habe ich auch noch nicht gefunden. viel zu oft fühle ich mich hilflos und vor allem auch überfordert, weil ich schlichtweg nicht mehr weiß was ich noch TUN soll und mich all das so aufreibt, dass ich das gefühl habe eigentlich keine kraft mehr zu haben.

vielen dank für deine umarmung. diese möchte ich gerne zurück geben. ich denke, dass wir unser bestes tun um unseren weg zu gehen und trotzdem unseren kindern zu zeigen, dass wir sie lieben.

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Bei mir ist es nicht so wie bei dir, aber was ich beobachtet habe ist, dass wenn die Große ihre Grenzen testet, und ich einen schlechten Tag habe, ich leider viel negativer reagiere als ich es mag. Wir steigern uns dann richtig rein, sie benimmt sich schlechter, ich werde immer wütender und kann sie in dem Moment auch nicht leiden. Habe ich einen guten Tag reagiere ich schon beim ersten Mal besonnener, keiner steigert sich rein und fertig. Überlege du doch Mal, wann es sich bei euch Hochschaukelt, was die täglichen Auslöser sind und was man da ändern könnte. ich habe das auch schon mit meiner 4 jährigen besprochen, nach dem Motto, was können wir machen damit ich weniger schimpfen muss. Wir haben das dann zusammen besprochen. Wenn du mal einen guten Tag hast, könntest du auch Mal mit deiner Tochter kuscheln und ihr erzählen dass sie die Erstgeborene ist und wer in der Familie das noch ist. ( Oma/du etc.). Das habe ich mit meiner damals zweijährigen gemacht als die kleine Schwester gerade geboren war. Beim ersten Mal hat sie Rotz und Wasser geweint, das hat etwas in ihr ausgelöst. Ich glaube wenn du wieder mehr mit dir selbst im reinen bist, kann auch eure Beziehung wieder besser werden.
Viel Erfolg

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*verständnisvoll nick* ja, ich beobachte auch ganz stark, dass es bei mir verfassungsabhängig ist. da ich ehrlich gesagt zur zeit einfach sehr ausgelaugt und energielos bin (weiß nicht mehr wann ich das letzte mal richtig tief und fest UND durchgehend ausgeschlafen habe... vermutlich vor ein paar jahren)... das spielt da natürlich auch alles mit rein. denn an guten tagen (nach guten nächten) fällt es mir definitiv einfacher auf die große einzugehen und da ertrage ich ihre lautstärke und ihre energetische wirbelwindkraft auch viel leichter.

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Ich selbst habe nur ein Kind, meine Freundin hingegen hat 2 Jungs und da ist es mehr als offensichtlich. Den "Kleinen" ( 13 Jahre) hat sie immer vergöttert und vorgezogen, der Ältere hat/te an allem Schuld, er ist jetzt 15.
Der Kleine ist ihr "Baby".

Ich finde es toll, dass Du das erkennst und Dir Gedannken machst. Meine Freundin streitet das bis heute ab, obwohl es mehr als offensichtlich ist.

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vielen dank für deine worte. ich versuche wirklich sehr zu reflektieren und ehrlich mit mir zu sein.

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Gibt es schoene Momente mit deiner Grossen als Baby? Der 1. Schrei etc.? Vielleicht sich schoene Momente immer und immer wieder ins gedaechtnis rufen,.gibt es 1 2 schoene fotos? Wenn ja diese mit der Grossen anschauen. Dir alles Gute.

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die ersten drei jahre mit der großen waren fürchterlich. und um ehrlich zu sein kann ich mich an kaum etwas erinnern. wenn ich mir videos anschaue, dann ja, dann rührt sich auch etwas in mir. aber die erinnerungen sind wie gelöscht. vermutlich ein schutzmechanismus... lieben gruß und danke dir

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Mein spontaner Gedanke:
Du willst dich unbewusst von der Tochter, die nicht von Deinem Mann ist, abgrenzen, um ihm eine Art Solidarität zu zeigen. Du zeigst damit, dass es dir leid tut, dass du zuvor mit einem anderen Mann ein Kind gezeugt hast und dass nur er alleine deine wahre Liebe ist. Ist er vielleicht sehr eifersüchtig? Wie steht er zu seiner Stieftochter?

Ein weiterer Gedanke: es ist furchtbar, dass eine Mutter so empfinden kann. Bitte arbeite daran und lass es deine arme Tochter, die ja nun wirklich nichts dafür kann, niemals anmerken.

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zu deinem spontanen ersten gedanken: das kann ich absolut verneinen. ich brauche meinem mann keine art von solidarität zeigen, denn das ist selbstverständlich. und da wir geheiratet haben als ich 29 war und ich nicht sehr christlich bin... wir wissen beide, dass jeder eine vergangenheit hat und das akzeptieren wir. was vergangen ist, ist vergangen. zu seiner stieftochter steht er wie zu seiner eigenen tochter und nimmt sie voll und ganz an. er hat ganz oft auch einen viel besseren zugang zu ihr, als ich.

zu deinem zweiten geteilten gedanken: furchtbar ist, wenn eine mutter so empfindet und es nicht wahrnimmt, es sich nicht eingesteht oder nicht daran arbeiten möchte. und dass ich das meiner tochter nicht zeigen soll... puh... ich bin der überzeugung, dass kinder ALLES spüren, egal wie tief man es in seiner seele vergräbt. selbstverständlich kann sie nichts DAFÜR, aber hier geht es ja auch nicht um schuld, oder?

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Genau der Meinung bin ich auch.
Warum verstehen es soviele. Das Problem liegt bei dir.

Ich habe keine Worte für sowas trauriges...