Hallo 👋🏼
Angelehnt an die Diskussion weiter unten (Ehemann hilft nicht im Haushalt) möchte ich gerne noch einmal explizit über den artikel sprechen, den aozora gepostet hat, an dieser stelle danke dafür!
https://mobil.woman.at/a/feministischer-comic-ueber-arbeitsteilung-eltern-haushalt-emma
Ich habe jetzt viel darüber nachgedacht, habe weitergelesen und es hat mir in gewisser weise die augen geöffnet. Ich weiß jetzt, warum ich oft schon um 9 Uhr morgens urlaubsreif bin, warum ich um 20 Uhr todmüde bin, aber nicht einschlafen kann. Und warum mein mann trotz 50 stunden Arbeitswoche taufrisch neben mir sitzt, und mich fragt, weshalb ich eigentlich so erschöpft bin.
Ich weiß es jetzt.
Ich koordiniere hier alles, mache listen, sorge für ordnung und kümmere mich um jedermanns Bedürfnisse.
Passen dem kind die schuhe noch? Haben wir noch Spülmaschinen tabs? Fenster könnten auch mal wieder geputzt werden. Vorhänge waren auch schon mal weißer. Wir brauchen für nächste Woche noch ein Geburtstagsgeschenk. Ist noch geschenkpapier da? Tesafilm? Mist, schon wieder katzenhaare auf der treppe. Muss dringend gesaugt werden. Apropos katzen, mal nachsehen wie viel Futter noch da ist...
Ich könnte ewig so weitermachen.
Mich würde wahnsinnig interessieren, wie das bei anderen ist. Geht es euch auch so, delegiert ihr nur oder trägt euer partner diese mentale last mit?
Fällt bei euren Männern auch oft der satz: hättest ja nur was sagen müssen!
Und der Vollständigkeit halber, hier eine männliche sichtweise zum thema:
http://money.com/money/4622606/theres-an-invisible-workload-that-drags-men-down-too/
Bin gespannt auf eure Beiträge!
Mental Load Debatte - „du hättest nur fragen brauchen“
Hallo
Ich habe die Artikel nicht gelesen aber so wie du schreibst, hörst du dich sehr gestresst an. Wie viele Kinder hast du? Arbeitest du auch?
Hallo!
Den Comic von der Emma kenne ich und das Phänomen wie du es beschreibst, ist bei mir auch so.
Hab auch sehr oft mit meinem Mann darüber gesprochen. Er meint, er weiß halt das alles läuft und vertraut da auf mich und er ist zufrieden, wenn ich Aufgaben delegiere. Das ist aber auch wichtig, um nicht total gestresst zu sein. Und lernen, dass der Mann ggf. Andere Methoden hat und das Ergebnis anders aussieht als bei dir selber.
Aber eine Lösung, wie man die mentale Last einfach „abschalten“ kann, weiß ich auch nicht. Ich denke, diese Rollen haben sich leider in der Vergangenheit so manifestiert.
Mein Mann und ich teilen uns die Arbeit. Da er in vielen Dingen wie eine Frau denkt, ist er für mich eine gute Hilfe. Wir ergänzen uns beide perfekt. Ich kann nicht meckern.
Ich hab diesen Comic von Emma letztens gesehen. Mir wurde plötzlich klar, wie es meinem Mann oft geht. Wir sind selbstständig. Er hat dadurch mehr um die Ohren, als ein Angestellter. Wir bauen auch gerade komplett selbst organisiert.
Da er länger und mehr arbeitet als ich kümmere ich mich mehr um den Haushalt.
Das ist soweit auch ok. Wann ich aber explodiere ist, wenn er mich wegen etwas, was ich nicht geschafft habe kritisiert.
Die Verantwortung für den Hund tragen wir ziemlich halbe halbe. Kinder haben wir nicht. Aber mit Kind würde uns unser System wohl um die Ohren fliegen.
Bei uns ist es auch so, dass das meiste organisatorische an mir hängt.
Ich bin gerade nach einer OP krankgeschrieben. Mein Mann hat überraschend schon Mittags Feierabend gemacht und wollte mit mir ob des schönen Wetters spazieren gehen. Ich habe mich gefreut und gesagt, gerne, aber wir müssen dann noch zum Bäcker, zu dm und in den Bioladen. Mein Mann war genervt 😅
Wäre er erst wie üblich heute Abend nach Hause gekommen, hätte ich das obige natürlich alles nebenbei mit erledigt und er wäre erst nach Hause gekommen, wenn alles fertig gewesen wäre.
Aber eigentlich stört es mich nicht. Dafür macht mein Mann andere Sachen.
Hallo.
Bei uns ist es größtenteils auch so. Ich kümmere mich zu 95% um alles organisatorische und auch noch finanzielle bei uns. Also Urlaubsplanung, Versicherungen, Steuererklärung, alles was mir Kind und Haushalt zu tun hat (also sowas wie passen die Klamotten noch? Sind noch Putzmittel vorhanden und Ähnliches). Mein Mann hat beim Thema Haushalt einfach keinen Blick für die Sachen bzw ihn stört es nicht wenn die Gardinen 1-2 Flecken haben. Er macht aber seinen Teil im Haushalt und wenn ich ihn um etwas bitte erledigt er das! Aber von selbst kommt er meist nicht drauf, bzw. würde er vielleicht schon drauf kommen Irgendwann aber ich komme ihm meist zuvor. Er ist ein toller Vater und kümmert sich sehr viel um unseren Sohn (Tag und Nacht) aber diese organisatorischen Sachen bleiben an mir hängen.
Bei vielen meiner Freundinnen ist es ähnlich. Ich glaube das liegt sehr oft an uns Frauen selbst, ich habe einfach einen anderen Anspruch an bestimmte Sachen. Mein Mann würde das meiste davon schon auch alles irgendwie hinbekommen aber dann eben nicht so wie ich es gerne hätte oder die Sachen würden bei ihm viel länger liegen bleiben und er alles auf den letzten Drücker machen. Das würde mich wiederum ziemlich aufregen. Dafür habe ich keinen Nerv und mache es daher lieber selbst bzw delegiere ganz klare Aufgaben an ihn.
Hallo,
mein Mann teilt diese "mentale Last". Er notiert, wenn etwas fehlt, kauft Toilettenpapier nach der Arbeit, wenn mir noch gar nicht aufgefallen ist, dass wir wieder welches brauchen, guckt hin und wieder nach den Schuhen der Kinder...
Das hat aber nicht von heute auf morgen reibungslos geklappt. Diese Dinge des Alltags im Blick zu haben, musste er lernen - genau wie ich. Ich war da schneller "fit" und habe auch jetzt noch einen besseren Überblick, aber wenn ich mal viel Stress habe, tue ich mir das nicht an und kann darauf vertrauen, dass mein Mann die wichtigsten Dinge im Blick hat und erledigt.
Das ist eine enorme Entlastung, wenn man es zulässt. Neben Männern, die die Organisation nur zu gerne abgeben, gibt es nämlich auch genug Frauen, die sie gar nicht abgeben wollen, weil sie glauben, es besser zu können.
LG
" gibt es nämlich auch genug Frauen, die sie gar nicht abgeben wollen, weil sie glauben, es besser zu können"
Stimmt.
Oder auch: gibt es nämlich auch genug Frauen, die sie gar nicht abgeben können, weil sie glauben, es besser machen zu müssen (und sich damit selbst unter Druck setzen, in beiden Fällen). Da hat schon so mancher Mann/manches Kind resigniert und mit den Schultern gezuckt: "ich hab es ja versucht, aber sie macht es trotzdem noch mal. dann kann ich mir die Arbeit auch sparen."
Die Ursache wenn ich damit alleine war/bin ist meistens, dass es nicht zu meiner Zufriedenheit erledigt wird. Wobei ich im Lauf des Lebens gelernt habe auch zu delegieren wenn ich da bin. Ich kaufe zum Beispiel grundsätzlich nicht mehr das Geschenk für seine Familie oder seine Freunde.
Und es ist kein Mann-Frau Problem. Als ich noch sehr jung war hatte ich eine Beziehung zu einer Frau und ich habe keinen Mann je soviel abnehmen müssen wie ihr. Und einen Mann der pingeliger war wie ich, gab es auch mal. Was am Anfang echt schwierig war, weil ich fand er nörgelt und er fand ich sei faul.
Und ich hatte in jungen Jahren Job und Hobbytechnisch immer wieder Phasen im Jahr wo ich Tage/Wochenlang weg und nicht erreichbar war. Tiere konnten nicht immer alle mit. Kind konnte zwar immer mit, wollte aber als es älter war nicht immer. Und konnte/wollte auch dann nicht immer, oder die ganze Zeit über zur Mutter. Bis auf für einen Partner war es kein Problem, dass es bei ihnen blieb. Und ja mein damaliges Netzwerk, und meine Tante haben natürlich mitgeholfen, das die Betreuung auch in Ordnung geht und hätten/haben das Kind und die Tiere auch in der Zeit ganz genommen. Genauso wie ich ihre Tiere und meine Cousine jederzeit aufgenommen habe. Es hatte also die Auswahl.
Und die Frau war die einzige bei der ich das genau einmal gemacht habe und dann nie wieder. Die anderen haben es sicher nicht so gemacht wie ich es gemacht hätte, aber Bude stand noch, war einigermaßen sauber und Tiere und Kind waren auch alle zufrieden.
Deswegen meine Frage gibt es was wo du zuschauen kannst das es schlecht erledigt wird? Vielleicht das Geschenk?