Sorge um die jüngere Schwester

Ihr Lieben,

da ich gerade sowieso nicht schlafen kann, möchte ich mich mit etwas an euch wenden, das mich schon lange beschäftigt.

Es geht um meine jüngere Schwester, sie ist 29 und lebt noch bei meinen Eltern. Sie hat einen sehr guten Job in einer Führungsposition, finanzielle Gründe hat das also nicht. Im Haus meiner Eltern hat sie auch keinen abgetrennten Bereich, sondern sie lebt in ihrem alten Kinderzimmer. Sie hat Hobbies, kommt unter Leute. Eine Beziehung hatte sie einmal sehr kurz, das ging aber schnell wieder in die Brüche (ich bin mir auch sicher, dass Sexualität da keine Rolle gespielt hat).

Aber zu Hause ist sie das ewige Kind. Meine Mutter kauft ihr teilweise noch Kleidung (ja, tatsächlich Unterwäsche und Schlafanzüge und so ein Zeug). Sie muss keine Verantwortung übernehmen, nicht kochen, nicht waschen, nicht bügeln. Ich bin mit 21 ausgezogen, bin verheiratet, habe bald zwei Kinder und ein eigenes Haus. Der Abnabelungsprozess verlief völlig normal (auch mit meinen Eltern, zu denen ich ein enges Verhältnis habe, aber wir führen eben getrennte Leben, sie nehmen mich als Erwachsene auf Augenhöhe wahr). Meine Schwester ist ein ganz anderer Typ, sehr zierlich und zart, sie sieht 10 Jahre jünger aus als sie ist, aber das ist doch kein Grund, ewig "das Kind" zu sein. Wir sind nur 2 Jahre auseinander, ich bin also nicht die "alte Eule", sondern fast gleich alt.

Ich mache mir große Sorgen, dass sie den Absprung nie schafft. Das ist doch nicht "gesund". Eine Beziehung einzugehen stelle ich mir auch schwierig vor, wenn ich mit 29 noch bei Mama und Papa im Kinderzimmer wohne. Soll ich das mal ansprechen und wenn ja, wie? Und lieber meine Mutter oder meine Schwester ansprechen? (Mein Vater hält sich da raus.)

Je länger ich mir das durchlese, desto kranker klingt das, ehrlich gesagt... Aber ich schätze eure Ratschläge immer sehr und hoffe, ihr wisst auch dieses Mal, was tun.

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Ist Deine Schwester mit der Situation zufrieden? Sind Deine Eltern mit der Situation zufrieden?

Falls ja, solltest Du Dich komplett 'raushalten und akzeptieren, das jeder Mensch einen anderen Lebensentwurf und andere Bedürfnisse hat.

Grüsse
BiDi

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Nein, richtig unglücklich ist da niemand. Ich weiß nur, dass meine Mutter es auch sehr schade findet, dass meine Schwester keinen Partner (oder vielleicht möchte sie eine Partnerin?) hat. Sie sagt immer: "Ich kann ihr ja auch keinen backen, aber zu zweit ist es doch schöner."

Mein Gedanke ist, dass die Wohnsituation ind Fürsorge meiner Mutter da aber im Weg steht...

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Vielleicht nimmt sie einen der auch bei Mutti wohnt 😂Die Frage ist dann nur bei wessen Mutti sie in Zukunft wohnen😜

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Hey
Ich finde das total übertrieben. Wenn es ihr und auch deinen Eltern nichts ausmacht, wo ist dann das Problem?
Warum muss sie unbedingt ausziehen?
Als ich meinen Mann kennen lernte lebte er auch noch bei seinen Eltern (mit damals 31)
Wir sind irgendwann zusammen gezogen und er kann sowohl putzen, als auch kochen oder Wäsche waschen....... auch wenn er es vorher meistens nicht machen musste. Seine Begründung damals war übrigens, wieso er für eine Wohnung das viele Geld ausgeben sollte, ihm hat das Zimmer für sich alleine gereicht und die eingesparte Miete kann man für andere Dinge verwenden bzw zur Seite packen.
Mich hat das damals sogar ziemlich beeindruckt, ich bin nämlich auch eher diejenige, die so schnell wie möglich raus wollte damals. Dennoch verstehe und akzeptiere ich diese andere Sichtweise und finde es.völlig in Ordnung, wenn es für die beteiligten Personen kein Problem ist.
Du solltest dich raus halten, du lebst dein Leben wie du es möchtest, aber deine Schwester muss deshalb ja nicht den selben Weg gehen.
LG

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Wir haben denselben Mann😂Meiner wohnte bis 30 bei seiner Mutter in seinem Zimmer. Zugegeben am Anfang dachte ich schon ob das nicht ein Muttersöhnchen sein könnte. Aber diese Sorge war völlig umsonst, denn er hatte dieselbe Denkweise wie deiner.
Ich finde auch solange der betreffende Mensch auch alleine überlebensfähig ist und es weder Eltern noch Kind stört ist es völlig in Ordnung. Für mich wäre das zwar nichts gewesen.

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Ich kann mich da auch anschließen - sehr ähnlichen Mann geheiratet - ich hatte auch meine Bedenken - völlig unbegründet. Er ist heute viel fleißiger im Haushalt als ich, ich schäme mich manchmal schon fast. =)

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Ich verstehe dich und finde durchaus, dass man sich konstruktiv auch einmischen darf.

Auch ich habe auf meine Eltern, insbesondere meine Mutter eingewirkt meine Schwester mal selber machen zu lassen, so dass sie erwachsen wird. Wobei es lange nicht so krass war.

Ich würde daher erstmal ein ganz entspanntes Gespräch mit deiner Mutter suchen und sie fragen was sie davon hält. Vielleicht sieht deine Mutter es ähnlich weiß aber nicht was sie tun soll.

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Ich finde es schon heftig mit 29 noch im Kinderzimmer der Eltern zu wohnen.

Aber natürlich scheint deine Schwester ein ganz anderer Typ als du zu sein, Sie scheint sich im Hotel Mama als Nesthockerin sehr wohl zu fühlen und deinen Eltern scheint es ja auch zu gefallen.

Machen kannst du da im Prinzip nicht viel. Ich würde meiner Schwester bei passender Gelegenheit schon mal sagen, dass ich so ein Verhalten etwas speziell finde.
Als potentieller Partner wäre ich damals jedenfalls über sieben Berge gelaufen, wenn jemand noch im Kinderzimmer gewohnt hat.
Hat Sie denn gar keine Lust auf ihr eigenes Reich?

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Ich kann deine Sorge verstehen. Ich würde erstmal nur mit deiner Mutter sprechen, sie fragen, was sie davon hält, was ihre Gedanken dazu sind.

Es gibt Länder, da ist es durchaus sitte, das die Kinder so lange im Haushalt leben, bis sie entweder woanders hin heiraten oder die Eltern eben sterben.
Allerdings haben dir sich elementare Aufgaben im familienalltag. Bei deiner Schwester klingt es ja danach, das sie wirklich gar nichts tun muss.

Der Bruder meines Mannes hat bis 28 studiert, hat einen Master gemacht, lebte dafür auch alleine über 500 km entfernt. Aber danach kam er zurück und bekam halt nicht sofort seinen Traumjob. Er ist sehr introvertiert, hat so gut wie keine Freunde, verbringt seine Freizeit am PC. Er kam von seinem hohen ross an Ansprüchen für einen Job ewig nicht runter und lebte in der Zeit in seinem alten Kinderzimmer. Für die Eltern war es kein Problem. Er musste sich auch um nichts kümmern. Was ich besonders "dumm" fand, war das meine schwiegermama, so lieb ich sie auch habe, ihn zu sehr betüdelt hat. Er kam z.b. meist nie zu familienfeiern. Große Familie, da ist öfter mal was, aber er kam nie. Aber sie nahm immer Kuchen für ihn mit, nicht nur ein Stück, sondern eher eine ganze Platte. Ich hatte dafür null Verständnis. Er saß im gemachten Nest, wurde von vorne bis hinten betüdelt und bekam noch obendrein sonderwürste.
Er war ein Jahr arbeitslos. Zwei Jahre. Drei Jahre. Beginnende Depression, noch immer keine Einsicht. Vier Jahre. Im fünften Jahr merkte er wohl, das es so nicht mehr weiter geht. Auch dadurch, das ihm immer direkter gesagt wurde, er solle doch erst einmal irgendetwas machen. Ab dem Zeitpunkt dauerte es nur zwei Wochen, er bekam einen Job, zog aus und nun arbeitet er. Klar, nicht sein wunschjob. Aber nach drei Monaten wurde er an eine andere Stelle versetzt und verdient schon ein bisschen mehr. Klar, in seinen Augen weit unter Preis für sich selbst. Aber es war so dringend nötig, das er wieder eigenständig wurde.

Die Frage ist also, befürchtest du, das deine Schwester auch so enden könnte? Oder geht es dir darum, das sie keinen Partner findet und ewig alleine bleiben wird? Oder das für sie dann die heile Welt zusammen bricht und sie nicht lebensfähig sein wird, wenn eure Eltern nicht mehr sind?

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Beruflich wird meine Schwester ihren Weg weiter gehen, da mache ich mir nicht die geringsten Sorgen. Auch wäre sie wunderbar in der Lage, ihr Leben allein zu bestreiten, sie hat sich nur schon so in der Situation eingerichtet, dass sie da wahrscheinlich gar nicht raus will. (Beispiel: Abends um sechs klingelt bei meinen Eltern das Telefon, das ist meine Schwester, die anklingelt, dass sie jetzt Feierabend hat und in 20 Minuten kommt. Dann springt entweder Mutti oder Vati um dem Kind das Essen zu wärmen, sie muss nur noch hinsitzen und essen. Jeden Tag. Am. Morgen gibt es natürlich eine Brotdose feinster Sorte, wie zu Schulzeiten. Fände ich auch genehm und würde ungern darauf verzichten).

Ich kenne sie aber gut genug, um zu wissen, dass sie sich nach Zweisamkeit und einer Partnerschaft (und ja, auch nach Kindern) sehnt. Und irgendwann ist da der Zug auch abgefahren. Durch die Situation nimmt sie sich so viel selbst weg.

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Sie ist deine Schwester, red klartext mit ihr. Wenn man nicht unter Geschwistern die harte Wahrheit sagen darf, wo denn dann?

Mein Bruder und ich haben das immer so gemacht und es war gut so. Es würde auch heute noch so sein, wenn er noch da wäre.

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Ich kenne mehrere Leute, die mit ü30 noch bei den Eltern oder mit ihnen zusammen gewohnt haben. Mich und meinen Partner eingeschlossen. Was nicht bedeutet, dass unsere Eltern uns zu dem Zeitpunkt noch Wäsche gekauft haben. ;-) Aber so ein Mehrgenerationenhaus hat schon Vorteile. Und klar gibt das hin und wieder auch mal Reibereien, aber das ist ebenfalls normal in einer Familie.

Ob das gesund ist, kannst Du erfahren, indem Du tatsächlich mit Deiner Mutter und Schwester sprichst. Fühlen sie sich wohl mit der Konstellation, finden sie diese vorteilhaft und leidet niemand darunter, dann ist wohl alles okay und Du musst Dir auch keine Sorgen machen. "Krank" ist das auf keinen Fall, wenn alle freiwillig und glücklich in dieser Situation leben.

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Ich finde es nicht dramatisch, dass deine Schwester noch bei euren Eltern wohnt aber "normal" andererseits auch nicht. Wobei es eher die Umstände sind, d.h. dass sie wirklich nur ein Zimmer hat und sich so bemuttern lässt. Ich finde das kannst du schon mal ansprechen - ob nun bei deiner Mama oder deiner Schwester, hängt von eurem Verhältnis ab.
Normal hab ich in Anführungszeichen gesetzt, da es natürlich kein einheitliches Maß dafür gibt, wann man ausziehen sollte...
Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass deine Schwester viele soziale Kontakte hat. Eine Partnerschaft muss ja nicht sein aber wie sieht es mit Freundschaften aus? Man hockt doch mit 29 nicht mehr mit der besten Freundin im Kinderzimmer. Wie sieht es aus mit z.B. Versicherungen, Banken, etc. - regelt sie solche Sachen selbst oder machen das deine Eltern? Beteiligt sie sich an Miete und Haushalt? Wenn sie in einer Führungsposition arbeitet, scheint sie ja wenigstens im Job sehr selbstständig zu sein...
Wenn sie wirklich nur bei deinen Eltern wohnt und ansonsten ein gesundes Sozialleben hat und gelernt hat, ihre Sachen selbst zu regeln, mag alles halb so wild sein aber wenn nicht, würde ich es ansprechen. Es sollte, aus welchen Gründen auch immer, kein ungesundes Abhängigkeitsverhältnis bestehen...

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Soziale Kontakte hat sie eine Menge, sie ist in Vereinen und ehrenamtlich engagiert, nur finden da natürlich alle Treffen außer Haus statt.

Auch was die Finanzen und Versicherungen angeht, hat sie das wahrscheinlich besser auf der Reihe als meine Eltern, sie arbeitet in der Branche. Geld muss sie aber keins abgeben und im Haushalt auch nicht viel helfen.

Sie ist eine völlig normale junge Frau selbstständig, mit gutem Job und hübsch dazu. Sie schafft nur irgendwie den Schritt in die Selbstständigkeit nicht.

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Sie ist doch da sehr clever ;-)

Sie spart ne Menge Geld, muss sich um nichts kümmern.

Ich habe einen Bekannten, der hat auch sehr lange (bis Mitte 30) bei den Eltern gewohnt.
Trotzdem ein ganz normaler, selbstständiger Mann, der inzwischen verheiratet und natürlich ausgezogen ist.

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Schon witzig irgendwie, ich stelle mir hier gerade die Antworten vor, die kommen würden, wäre deine Schwester ein Mann ... :-p

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Also meine Antwort wäre die gleiche geblieben.Solange es für alle Beteiligten in Ordnung ist,ist alles gut.Mein Bruder ist letztes Jahr mit 23 ausgezogen, wenn es nach ihm gegangen wäre würde er heute noch bei meiner Mutter wohnen das wollte sie aber nicht.Das meine Mutter meinem Bruder sagt das sie lieber alleine wohnen will,hat auch eine Weile gedauert.

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ja DEINE ;-)
Was hat man hier im Forum schon alles gelesen über Männer, die noch bei Mutti wohnen... #zitter

Ein Freund meines Mannes wohnt im Haus seiner Eltern, allerdings in seiner eigenen Wohnung, bekommt aber von Mutti vieles erledigt.
Ich kann nicht sagen, ob es daran liegt, dass er in vielerlei Hinsicht sehr unreif und schwierig ist mit Mitte 30. Seine Beziehungen halten auch nie sehr lange.
Zufall?

Von daher bin auch ich da eher skeptisch, ob man seinem Kind wirklich was Gutes tut, wenn es in dem Alter noch Zuhause wohnt ;-)

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Ich habe eine auf den Tag gleich alte Freundin (33) sie wohnt auch noch bei ihren Eltern und ich sehe da überhaupt kein Problem,wenn es für alle Beteiligten in Ordnung ist.Sie hatte auch eine Beziehung die fast 11Jahre ging auch das hat geklappt,sie hatte vernünftige Gründe dafür nicht mit ihm zusammen zu ziehen.Mein Mann ist mit 25 und ich mit 19 in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen.Für ihn hätte sich damals eine eigene Wohnung schlicht nicht gelohnt da er von Mo-Fr auf Montage war.Wir haben die letzten 14Jahre eine WE-Ehe geführt (für viele andere unvorstellbar) jetzt hat er seit 2Wochen einen neuen Job bei dem er jeden Tag zu Hause ist und das ist für Uns auch eine große Umstellung.
Da deine Mutter deiner Schwester ja das Hotel-Mama anbietet kann man davon ausgehen das sie da kein Problem mit hat.Aber du kannst sie ja Mal fragen,wie sie es findet oder ob sie es lieber ändern möchte aber sich nicht traut deine Schwester"rauszuwerfen".