In der letzten Woche ist mein Großvater plötzlich und ohne Vorwarnung Verstorben.
Das Alter von 85 Jahren spielte dabei sicherlich eine Rolle, der Mann war aber dennoch sehr Fit, Geistig und Körperlich.
Alle engen Angehörige waren und sind sehr betroffen und es ist Klar das er eine Grosse Lücke hinterlässt.
Nun wurde bekannt das er lange vor seinem Tot mit seiner Frau über den letzten Willen eine Absprache traf welche die Bestattung betrifft.
Und zwar soll diese gänzlich Anonym, ohne Trauerrede, oder ähnliches statt finden.
Einfach Verbrennen und die Urne, Anonym, unter einem Baum begraben lassen.
Prinzipiell zählt ja immer der letzte Wille und alle Angehörigen werden dies auch so Akzeptieren weil es sich so gehört und man den letzten Willen eines Verstorbenen Respektiert.
Auch wenn ich selbst und auch ein paar Familienmitglieder es sehr Schade finden das wir danach keinen Ort haben zu dem wir gehen können, wenn er uns fehlt und auch dieses Abrupte ohne Trauerrede finden einige sehr Hart denn ein paar nette Worte über ihn zu hören wäre bestimmt auch sehr schön gewesen.
Billig ist diese Anonyme Beerdigung keinesfalls, also daran liegt es nicht...
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Hat sich wer schon mal über den letzten Willen einer Person hinweg gesetzt?
Letzter Wille...
Zunächst mein Beileid!
Meine Mama will auch anonym auf die grüne Wiese.
Ich war schockiert, als ich das erfahren habe, aber eigentlich hat sie recht.
Klar ist das in der akuten Trauerphase schwer zu verstehen, aber ist es denn wirklich so, dass man 25 Jahre zu einem Grab läuft?
Erinnern kann man sich doch auch so.
Ich würde mich nicht darüber hinweg setzen.
Es hindert euch doch keiner daran eine Trauerfeier ohne Beisetzung zu veranstalten.
Trefft euch bei Kaffee und Kuchen, nehmt für euch Abschied.
Ja! ich renne seit 26 Jahren zum Grab meines Vaters...
Weil du pflegen musst oder es für deine Seele brauchst?
Hallo.Ich bin neu hier.Macht das was euer Opa wollte.Man denkt eh im Herzen an den geliebten Menschen oder mit Photo.Meine Mama ist seit 6 Jahren leider nicht mehr da.Sie hat sich gewünscht verbrannt zu werden und dann mit Urne zu meinem Bruder nach Spanien gebracht zu werden.Oh was ein Deutsch.Sie liebte seinen Oliven und Orangenbaumgarten und wollte auf dieser Wiese begraben werden.Das hatte sie alles mit dem Beerdigungsinstitut schon ausgemacht.Und eine Sterbeversicherung hatte auch alle Kosten abgedeckt.Jetzt liegt sie da in der spanischen Sonne und es wächst ein toller Rosenstrauch dort.Das hatte mein Bruder damals angepflanzt.Ich fand und finde das eine tolle Idee.Ich denke sowieso jeden Tag an sie und deswegen brauche ich keinen Ort zum hingehen.Sie ist für immer in meinem Herzen.
Hallo, ich musste mich vor 6 Monaten von meinem Vater verabschieden. Er wollte so war es sein Wille in einem Friedwald bestattet werden. Es erinnert zwar eine kleine Namenstafel am Baum, aber man keine Blumen ablegen oder eine Kerze aufstellen. Mir gefällt es nicht ich hätte eine Grabstätte bevorzugt. Aber es war sein Wunsch.
Hallo,
ja wir.
Mein Großvater wollte ebenfalls alles klein und anonym. Ihm war es immer wichtig, dass niemand Arbeit hat.
Einen Bestattungsvertrag hatte er bereits abgeschlossen und auch gezahlt.
Wir entschieden dann anders.
Wir wählten mit viel Suche und nachdenken eine Grabstelle welche zu ihm" passte".
Die Trauerfeier fand unter freiem Himmel am Grab statt. Nur die wirklich nächsten Angehörigen waren anwesend. Es gab wie gewünscht von Ihm , keine netten Worte und den üblich vorgetragenen Lebenslauf durch einen völlig Fremden, vor ehemaligen Kollegen, Nachbarn und sonstigen. Der Bestatter stand mehr ganz weit am Rand und wir haben daraus unsere eigene Familiensache gemacht.
Aus dem Erbe wird die Dauergrabpflege gezahlt. Auch hier haben wir seinem Wunsch entsprochen und keiner muss sich kümmern-kann aber!
Wie von Ihm gewünscht, gab es keine Traueranzeige in der Tageszeitung aber von uns eine Danksagung.
Seine Wünsche nach wenig Rummel und keiner Belastung der Kinder und Enkel haben wir erfüllt aber haben trotzdem einen Platz zur Ruhe und Trauer.
Für die Wahl des Gedenksteins haben wir uns Zeit gelassen und diesen so gewählt, dass er für uns alle aussagt was der Opa und Vater war und wir mit gutem Gewissen den Auftrag erteilen konnten und wussten er hätte es abgewunken.
Vielleicht lasst Ihr Euch noch etwas Zeit.
Da es deinen Ausführungen nach ein Urnengrab wird, habt Ihr diese ja auch.
VG Anja
Ich würde seinen letzten Willen akzeptieren, klar es fällt allen beteiligten schwer. Zumal der Abschied zur Trauerbewältigung gehört, aber setzt euch als Familie zsm esst kuchen zsm und jeder spricht ein paar worte über ihn, über all das was er getan hat, die Dinge die ihm zu das gemacht haben was er war :)
Alles gute
Mein Vater wünscht auch einen Friedwald und hat schon alles in die Wege geleitet (obwohl noch nix für ein baldiges ableben spricht). Ich finde die Idee schön. Statt aufwändiger oder teurer Grabpflege kann man durch einen Wald spazieren und seiner gedenken.
Trefft euch doch einfach mal alle zum Essen und tauscht euch untereinander mit Geschichten über den Großvater aus. Gleichzeitig könnt ihr auch Familienfotos mitbringen, die müssen ja nicht zwingend den Opa als Motiv haben. Und einen Ort zum Trauern kann man sich ja selbst schaffen, z.B. ein gerahmtes Bild an einem schönen Platz zu Hause mit Erinnerungsstücken und/oder Blumen dekorieren.
Er wird ja kein Familientreffen untersagt haben, er will nur aus persönlichen Gründen keine Standardbeerdigung.
Ich hätte einen Vorschlag, da ich Dich gut verstehe.Beisetzung in einem Friedwald, nur mit einem kleinen Namensplättchen am Baum. Trauerredner muss nicht sein, einer von euch kann doch ein paar nette Worte über den Opa finden?
Man hat seinen Willen respektiert, dass er kein Grab und keine formelle Beerdigung bekommt. Aber trotzdem wird an ihn liebevoll gedacht und wenn man will, kann man später einen Spaziergang durch den Friedwald machen und an seinem Baum an ihn denken. Solche Fälle kenne ich auch. Ich weiß, dass viele das anders sehen, aber mir widerstrebt es auch bis ins Innerste, dass manches Haustier würdiger eingegraben wird als jemand, der Teil meines Lebens war. Vielleicht wäre mein Vorschlag eine Anregung.
LG Moni