Hallo zusammen,
ich brauche mal einen Rat von euch. Ich möchte es auch ganz kurz halten.
Ich (Jens) lebe mit meiner Freundin und ihrer Tochter (7) zusammen .
Zum Papa hat Sie mittlerweile guten Kontakt.
Was allerdings anfangs sehr sehr schwer war, da er Null Interesse gezeigt hat und gar nicht auf sie eingehen könnte (teilweise heute noch so) Die erste Hürde für mich war, als der Papa wieder den Papa gespielt hat. Anfangs wurde ich voll eingenommen dafür. Mir hat es ein Stück weit das Herz zerbrochen, was ich allerdings trotzdem Akzeptiere, da ich natürlich nicht der Vater bin und ich froh bin dass Sie ihren Papa wieder hat.
Mittlerweile kann ich aber immer mehr distanzierungen feststellen, oft sagt sie mir kein Gute Nacht, Kein Hab dich lieb mehr, nur noch speziell mit "Hab dich lieb Mama" usw.
Also genauer gesagt, meine Worte werden nicht gehört. Das finde ich es schade und es tut mir unheimlich weh. Ich möchte mir das auch nicht einfordern, da ich nicht das Recht darauf habe finde ich.
Da ich keine Kinder habe, habe ich leider keine Erfahrung was das angeht. Und ich hab auch schon überlegt ob ich eventuell Ego bin oder was auch immer. Aber mich beschäftigt das echt extrem.
Ich bin da so hin und her gerissen, einerseits ist es nicht mein Kind, anderseits haben wir es am Anfang (1 Jahr) immer so gemacht.
Würde mich freuen über ein Paar antworten.
Stiefpapa
Hallo,
man kann nur ahnen wie es sich für dich anfühlt. Zumal das Gefühl entsteht er wird seine Tochter früher oder später enttäuschen. Wahrscheinlich ist es auch nicht besonders schlau mit ihr zu reden. Sagt die Mutter nichts dazu?
Gerade das mit dem gute Nacht sagen. Das kann doch nichts mit dem leiblichen Vater zu tun haben. Da würde ich mich als Mutter einklinken.
Ja ich glaube auch nicht daran, dass es was mit dem leiblischen Vater zutun hat. Ich komme nur ganz schwer damit zurecht, dass ich auf Einmal keine Antwort mehr bekomme und ignoriert werde. Aber vielleicht muss ich mich einfach daran gewöhnen.
Naja ich möchte auch nicht, dass die Mama ihrer kleinen sagt: Du musst dem Jens aber auch "gute Nacht" sagen oder "Hab dich auch lieb". Das finde ich auch ziemlich unpassend... und vorallem möchte ich sie auch nicht dazu zwingen.
Ist das eventuell normales Verhalten von Kinder?
Hallo,
Eure Situation ist für die Tochter Deiner Freundin mindestens ebenso schwierig wie für Dich.
Sie ist seit längerer Zeit den ambivalenten Gefühlen seitens bzw gegenüber ihres leiblichen Vaters ausgesetzt. Muss nehmen, was sie von ihm entgegen gebracht bekommt (Zeit, Zuwendung)- oder eben darauf verzichten in Phasen, in denen er sich nicht bzw. nicht verlässlich kümmert.
Jetzt kommst Du- Mamas neuer Freund- und bist "immer" gleichbleibend verlässlich und freundlich, drängst Dich jedoch nicht auf, etc. . Das heißt, das Mädchen kann sich auf Dein Verhalten weitestgehend verlassen, auf das ihres Vaters jedoch nicht. Du hältst ihr quasi "einen Spiegel vor", wie es mit einem Vater idealer Weise "laufen" sollte- auch in der Beziehung zur Mutter (davon gehe ich jetzt einfach mal aus)- und ihr "echter" Papa kriegt das einfach nicht (mehr) hin.
Da steht die Gefühlswelt eines Kindes durchaus Kopf- und das teilweise über lange Zeit immer wieder. Ich finde es super, dass Du Dich selbst so reflektierst und um ein feed back bittest 
! Es ist richtig, keine "Forderungen" und Erwartungen an das Mädchen zu stellen. Im Alltag schon, sprich' höfliche und normale Umgangsformen, etc. . Guten Morgen und gute Nacht sollte schon "drin" sein- das ist an der Mutter, es dem Mädchen zu sagen/erklären. Küsschen müssen- und sollten meines Erachtens jedoch gar nicht sein.
Im gewissen Rahmen sollte man es der Kleinen zugestehen, wenn sie schlechte Laune hat. Ist sie vermeintlich sauer auf Dich, gilt das sehr wahrscheinlich eher ihrem Vater und sie überträgt diese Gefühle auf Dich. Du solltest Dir den "Schuh" nicht "anziehen", ich kann mir gut vorstellen, dass sich das Ganze wieder relativieren wird.
Je nachdem, wie weit die Kleine in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung ist, könntet Ihr überlegen, mal in Ruhe und vorwurfsfrei mit ihr darüber zu sprechen. Natürlich auch, ohne den leiblichen Vater schlecht zu machen. Intention: ihre Enttäuschung über ... (mangelnde Zeit, Zuwendung oder was auch immer) könnt ihr gut verstehen, das würde Euch auch so gehen. UND (nicht aber!) ihr wohnt als Patchwork-Familie zusammen, könnt nicht beeinflussen, wie der Papa sich verhält. Und jeder in Eurer Familie hat das Recht, respektvoll behandelt zu werden (Umgangsformen). Sowie auch auf Ruhe und Rückzug, wenn es einem von Euch mal zu viel wird. Ungefähr so. Kein stundenlanges Gespräch- sondern ein möglichst kurzes. Und das Ganze dann "ruhen" lassen und schauen, ob/wie sich die Befindlichkeiten der Kleinen bzw. ihre Haltung Dir gegenüber verändern.
Ich hoffe, das hilft Dir/Euch ein wenig weiter?
Viele Grüße,
Kathrin
Vielleicht ist sie in einem loyalitätskonflikt Ihrem Vater ggü und meint, sie darf dich nicht lieb haben? Da könnte ein Gespräch der Mutter ala-jeder Mensch, den man im Leben hat isr kostbar, sie darf jeden lieb haben. Du stehst nicht in Konkurrenz zum Vater.
Rede doch mal mit ihr und sage ihr das du es toll findest, dass sie sich mit ihrem Vater so gut versteht. In dem Zusammenhang sage ihr das du an guter Freund bist und sie lieb hast. Ich denke die junge Dame hat dir gegenüber einfach ein schlechtes Gewissen und das ist ihr vielleicht noch nicht mals bewusst. Geh einfach so natürlich wie möglich mit ihr um.... sage du ihr das du sie magst, sage du ihr gute Nacht - du bist der Erwachsene und solltest dich nicht zurück ziehen aus falschem Stolz. Ich denke sie macht das unbewusst, vielleicht auch weil sie Angst hat den echten Papa zu entäuschen....deshalb erkläre ihr den Unterschied Papa und guter Freund der immer da ist.
Ich bin nicht in der Lage wie du aber auch mir schossen ein paar Sachen durch den Kopf. D.h. Das Kind ist aktuell vielleicht auch einfach in einer Zwickmühle. Das muss nicht heißen das der Vater sie beeinflußt ( hälst du das aber für möglich???) sondern einfach das sie dich früher als Vaterersatz gesehen hat. Jetzt aber ist ihr richtiger Vater da und vielleicht weiß sie dich erstmal nicht einzuordnen. Daher ist sie vielleicht etwas zwiegespalten.
Wie lange geht das nicht mehr gute Nacht sagen denn? Sonst würde ich vielleicht einfach noch etwas Zeit vergehen lassen und abwarten. Möglicherweise gibt sich das mit der Zeit wieder. Oder ihr einfach lieb Gute Nacht sagen und sie sonst in Ruhe lassen. Dann sieht sie du gehst weiterhin auf sie ein, liebst sie aber sie merkt dennoch das du sie auch in Ruhe lässt.
Ela
Ich wollt dir nur sagen das du einen total toller stiefvater zu sein scheinst.
Wäre meiner mal so gewesen
Da kann die kleine sich glücklich schätzen
Ich tippe auch auf ein Loyalitäts Konflikt.
Alles Liebe euch dreien