Liebe Forengemeinde,
der Umzug ins Pflegeheim ist für alte Menschen immer ein ziemlich großer Einschnitt im Leben. Und da können Besuche vielleicht auch einiges mit abfedern.
Meine Mutter lebt seit fast 5 Jahren im Pflegeheim. Ihr geht es soweit auch ganz gut. Die Versorgung ist dort ok und es gibt doch ein recht gutes Programm für die Senioren dort. Wir sind 3 Kinder und besuchen sie (jeder hat seinen Besuchstag) 3 bis 4x die Woche für paar Stunden. Mein Bruder macht es 2x die Woche, meine Schwester und ich 1x die Woche. Zwischendurch wird sie auch mal abgeholt, damit man mit ihr Essen geht.
Natürlich kann nicht jeder so häufig kommen. Die einen wohnen recht weit weg, so kommt man vielleicht alle zwei Wochen oder 1x im Monat. Vielleicht auch noch weniger.
Wie sieht es bei euch in der Familie aus? Häufige Besuche oder eher weniger
LG Hinzwife
Wie häufig bekommen eure alten Angehörigen Besuch im Pflegeheim?
Hallo,
Es ist toll, dass ihr eure Mutter so häufig besucht. Finde ich gut! Aber was hast du davon wenn dir nun andere erzählen, ob sie es öfter oder seltener schaffen pflegebedürftig äe Angehörige zu besuchen?
Meine Oma hatte ca 1-2 x in der Woche Besuch. Ein Onkel von mir nur alle 2 Wochen, es besucht ihn auch nur seine Tochter, weil er sich sonst beschwert, dass der Trubel zu groß ist.
Weil ich mich das einfach mal so interessiert. Man brauch natürlich auf meinen Thread nicht antworten, wenn man nicht möchte. Meine Mutter erzählte mir mal, auf der Station wo sie wohnt, bekommen viele selten oder gar kein Besuch. Und das ist traurig genug.
Aber vielleicht gibt es auch Gründe dafür.
Meine Tochter arbeitet im Altenheim, hat 24 Patienten auf Station. Nicht mal die Hälfte bekommt einigermaßen regelmäßigen Besuch. Weder sie noch ich gehen davon aus, dass alle anderen lebenslang ekelhaft zu ihren Familien waren..... Kinder/Enkel sind einfach alle so unsagbar "beschäftigt". Wenn die Menschen dann sterben, stehen allerdings dann schnell mehrere Angehörige da und fragen nach den Sachen der Mutter, Oma.....
Traurig, aber tägliche Realität.
LG Moni
Hallo,
bei uns war es so. Meine Mutter und mein Vater haben ihre Mütter (meine Großväter waren schon tot) schon vor dem Heim jede Woche einmal besucht. Wir Enkelkinder waren einmal im Monat zu Besuch (plus die üblichen Anlässe). Als die Damen ins Heim kamen, haben wir es genau so weiter gemacht. Ich kann nicht verstehen, warum man auf einmal öfters zu Besuch kommen muss nur, weil es auf einmal das Seniorenheim ist.
Solange mein Großmütter fit genung waren haben wir sie zu Familienfeiern abgeholt und sie konnten mit uns feiern. Als es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ging, fiel dies halt weg.
LG Morgain
Als meine Mutter noch zu Hause wohnte als pflegebedürftige besuchten wir sie genauso häufig.
Hallo,
dann ist doch alles in Ordnung. Ich finde es muss jeder für sich entscheiden wie oft er zu Besuch geht. Und niemand hat das Recht diese Entscheidung zu kritisieren.
LG Morgain
Hallo...Ich habe zwar keine Angehörigen im Altenheim aber ich bin Altenpflegerin. Und das was du schreibst wäre für viele Senioren ein Traum. Viele bekommt nur einmal im Monat besuch oder alle paar Monate. Viele Angehörige kommen nicht mal um sich zu verabschieden wenn wir Sie anrufen um zu sagen das ihr Vater/ Mutter im sterben liegt. Oft bin ich oder meine Kollegen länger geblieben damit diese Menschen nicht alleine " einschlafen " mussten. Es ist traurig mit anzusehen aber auch schön Sie bis zum Schluss zu begleiten. Wenn ich wieder soweit bin das ich wieder arbeiten gehen kann werde ich wieder in ein Altenheim gehen weil es persönlicher ist.
Ja so erlebt es meine Tochter auch in ihrem Altenheim. Finde es super von Dir, wie Du über Deine Arbeit denkst. Ein Mensch sollte nicht allein sein müssen beim Sterben, saß bei meinem Mann auch am Bett bis zuletzt. Wie furchtbar, mitzubekommen, dass man alleine ist. Hätte ich nie fertiggebracht.
LG Moni
Ehrlich? Das ist sehr traurig. Ich habe meine Oma im Schnitt alle 2 Wochen besucht. Sie hat mir das gerne vorgeworfen weil ihre Bekannten im Heim alle mehr Besuch hatten. Bei einer Dame war der Sohne jeden Vormittag und jeden Nachmittag da, bei anderen zumindest 1 mal am Tag oder alle paar Tage. Das habe ich leider nicht geschafft mit Vollzeitjob, Kleinkind, Haushalt und einigen Kilometern zwischen ihr und mir. Da hatte ich immer das Gefühl meine Oma ist die einzige die nur alle 2 Wochen Familie da hatte. Andere kamen auch dazwischen, nur gehörten die nicht zur Familie. Das ist ja das Gegenteil von dem was bei euch scheinbar üblich ist.
Ich habe lange in einem Pflegeheim gearbeitet. Sehr ländlich...wahrscheinlich ist es hier etwas anders, da es auch um sehen und gesehen werden geht.
Nur wenige haben gar keinen Besuch bekommen. Die meisten 1-2x wöchentlich, manche täglich. Bei mehreren Angehörigen in der Umgebung war es üblich das jeder seinen festen Tag hatte.
LG
Ich glaube auch das es da ein Unterschied zwischen ländlich und Großstadt gibt...Ich habe in Heime in Köln und in Bonn gearbeitet und da sieht das komplett anders aus
Hallo!
Meine Grosstante und ihr behinderter Sohn bekamen mehrmals die Woche von einer anderen Tante die 17 Jahre juenger war Besuch. Dafuer waren wir ihr alle unendlich dankbar.
Als ich 1,5 Jahre lang in Deutschland lebte, besuchte ich sie jedes Wochenende. Danach machte ich es so, dass ich immer ueber Deutschland flog und sie besuchte, aber das war nur ein paar Mal im Jahr.
Sie wusste allerdings, dass sie mir den Weg nach Russland gewiesen hatte, deshalb war die Sache fuer sie zu verkraften. Ich rief sie oefter aus ihrem Traumland an (sie hatte in den 70gern direkt nach ihrer Pensionierung eine Reise in die UdSSR gemacht, von der sie den Rest ihres Lebens, also 30 Jahre, schwaermte).
Meine Mutter, mit der sie auch ein sehr gutes Verhaeltniss hatte, lebte damals in Italien.
Wir hatten sie wirklich lieb und fanden es schade, dass es mit dem Besuch nicht so oft klappte.
Ich finde es super, wie ihr es macht!
LG
Hallo,
als meine Oma im Altenheim war, war ich einmal die Woche bei ihr. Meine Mama und meine Tante arbeiten in dem Altenheim und würde fast täglich von den beiden vor/nach der Arbeit besucht.
Ich habe auch in einem Seniorenheim gearbeitet. Einige unserer Bewohner haben feste Besuchstage mit ihren Angehörigen, mehrere bekommen eher unregelmäßig Besuch. Leider gab es auch schon Fälle wo nie Besuch da war, außer zum Zimmer ausräumen nach dem die Bewohner verstorben waren...
Oft konnten wir auch beobachten wie die Besuche, umso länger die Bewohner bei uns waren, mit der Zeit seltener wurden.
Also ich bin ja eher ein ruhiger Mensch aber einmal habe ich erlebt als eine Dame gestorben ist . Sie hatte keine Kinder sondern nur Nichten und Neffen. Außer einen Neffen haben meine Kollegen und ich vorher nie einen gesehen. Meine Kollegin und ich machten unsere Runde als wir ein Riesen Geschrei hörten. Das Geschrei kam aus dem Zimmer der verstorbenen. Wir haben uns vor die Tür gestellt und wollten mal hören was da los ist. Und worum ging es ? Natürlich wer was bekommt vom Erbe usw. Meine Kollegin und ich waren fassungslos vor allem weil die verstorbene noch in ihrem Schlafzimmer lag damit die Verwandten sich bei ihr verabschieden konnten. Aber das interessierte die garnicht. Wir sind dann ins Zimmer und haben denen dann erstmal unsere Meinung gesagt was denen überhaupt nicht gepasst hat. Die sind dann zu unserer Chefin und haben sich beschwert aber die Chefin stand da voll hinter uns.
Solche ähnlichen Fälle hatten wir leider auch schon. Ich finde, dass sehr anstandslos von den Angehörigen.. Ich finde ihr habt richtig gehandelt und auch eure Chefin indem sie euch den Rücken gestärkt hat.
Ich finde sowas den Verstorbenen gegenüber auch sehr respektlos.
Das ist im Verwandten/Freundes/Bekanntenkreis sehr unterschiedlich.
Pflegeheim oder betreutes Wohnen.
Beim betreuten Wohnen sind die meisten noch fit, können entweder noch selbst unter Leute oder sind geistig so fit, dass sie mit den Besuchen noch etwas anfangen können.
Beim Pflegeheim kommt es auch auf die Erkrankung an, wie weit diese Fortgeschritten ist, wie lange es schon so geht.
Schnelle intensive Verschlechterung, häufigere Besuche
Stagnation des Krankheitszustandes schon seit Jahren. 10 Jahre, 20 Jahre, 25 Jahre. Da kommen auch Besuche, nur anders verteilt.
Erkrankung selbst. Wird der Besuch noch erkannt? Können Angehörige es verkraften nicht mehr erkannt zu werden.
Wesensveränderungen durch Erkrankungen. Damit klar zu kommen, können manche mehr manche weniger.
Bei den Eltern der Freunden meiner Eltern gibt es manche, da kommen die Enkelkinder noch zu Besuch. Die eigenen Kinder sind gestorben oder selbst Pflegefälle. Die Enkelkinder kennen die Großeltern zwar, aber hauptsächlich schon aus der Zeit als Pflegebedürftigkeit.
Auch die familiäre Vorgeschichte.
Anzahl der Angehörigen, die kommen können.
Meine Eltern hatten häufig Besuch zu Hause. Vielleicht lag es daran, dass sie zu Hause gepflegt werden konnten, vielleicht lag es auch daran, dass sie viele Freunde, Bekannte, Verwandte haben/hatten. Vielleicht auch daran, dass sie noch einigermaßen fit waren und Gespräche noch möglich.
Bei einem Verwandten kamen zuletzt noch die engsten Angehörigen. Diese wurden nicht mehr erkannt. Freunde/soziale Kontakte gab es durch die Erkrankung schon seit vielen Jahren nicht mehr. Freunde des Erkrankten sind auch schon länger verstorben bzw. brauchen selbst Pflege.
Ein anderer Verwandter bekommt noch viel Besuch von Freunden, Verwandten. Wobei es sich verteilt. Diejenigen, die seit 20 Jahren in der Pflege/Versorgung involviert sind, anders damit umgehen, als diejenigen, die "nur" zu Besuch kommen, die schönen Momente nutzen und wieder gehen, wenn es mal ein schlechter Tag ist.
Da in den ersten 10 Jahren der Erkrankung noch soziale Kontakte außerhalb möglich waren, bleiben diese noch aufrecht. Mehr oder weniger.
Es ist schwer zu sagen und hängt wohl von vielen Faktoren, Emotionen, Leben vorher, Veränderungen usw. ab.
Menschen zu denen ich vor der Erkrankung eine Bindung hatte, besuche ich häufiger. Menschen, die ich so kennen gelernt habe und keine wirkliche Bindung entstanden ist, weniger. Mein Kind möchte zu jenjenigen mitkommen, die sie noch mit Bindung kennt, die anderen sind ihr fremd.
Als meine Oma ins Heim kam, hat sich die zugegebenermaßen große Familie so organisiert, dass jeden Tag mind. 1 da ist und sie besucht. Wir waren auch viel draußen und haben viel unternommen.
Insgesamt waren es 7 viel zu kurze Monate, bis sie verstorben ist. Am Ende waren morgens und nachmittags immer Leute bei ihr.