Hi,
mich würde interessieren, wie andere Familien das regeln.
Unsere Tochter wird bald sechs, bisher war ich Zuhause (bzw. seit sie im Kindergarten ist habe ich ein paar Stunden nebenbei gearbeitet) und mein Mann arbeitete Vollzeit (verdient gut).
Wir haben immer gesagt wenn sie in die Schule kommt kümmern wir uns dann um meine Karriere. In meinem Ausbildungsberuf wollte ich nie bleiben, also war eine Teilzeitausbildung angestrebt. Nun kam die Möglichkeit eines Quereinstiegs in den Bereich in den ich sowieso wollte auf, aber die Teilzeitstelle war bereits weg und nur noch eine Vollzeitstelle zu vergeben. Nach Gesprächen mit den Schwiegereltern (sind vor kurzem hergezogen, unter anderem weil sie uns bei der Betreuung unterstützen wollten) habe ich ein Praktikum absolviert und die Stelle auch bekommen.
Nun frage ich mich wie andere das regeln. Es ist ein großes Glück, dass die Mutter meines Mannes letztes Jahr in Rente gegangen ist und sich gerne und viel um die Enkelkinder kümmert. Sie möchte helfen und wird das nun auch beinahe täglich tun (unsere Tochter zum Kindergarten bringen oder abholen, ab und an auch ein paar Stunden bei sich behalten). Die anderen Enkel hat sie ebenfalls ein paar Mal die Woche da, bzw. holt sie von Kindergarten oder Schule ab.
Unsere Grundschule hat Mo-Do Nachmittagsbetreuung (genaueres weiß man bisher noch nicht, aber vermutlich bis halb drei), vor dem Unterricht wird nicht betreut.
Mütter sollen arbeiten gehen, aber wie soll das klappen, wenn keine Großeltern da sind die können und auch wollen?
Wie macht man das bei mehreren Kindern (bei uns ist die Kinderplanung abgeschlossen)? Wie regelt man Ferien, vor allem wenn einer von beiden neu eingestellt wurde und erstmal ein halbes Jahr Urlaubssperre hat?
Ich finde wirklich unmöglich wie das in Deutschland geregelt ist. Von Großeltern die schon in Rente sind und in der Nähe wohnen kann man ja nun wirklich schon lange nicht mehr ausgehen und Betreuung außerhalb ist teuer und rentiert sich meist nicht.
Auch würde mich interessieren wie lange die Kinder "fremd"betreut sind, wenn ihr beide Vollzeit angestellt seid.
Mein Mann ist meist bis 15-16 Uhr unterwegs und wäre dann da. Alle 3-4 Wochen ist er allerdings 4-5 Tage/Nächte komplett weg. Ich werde Schicht arbeiten (Uhrzeiten zwischen 7 und 19 Uhr). Zum Glück sollte es kein Problem sein, die Frühschicht-Woche auf die Wochen zu legen in denen mein Mann weg ist. Unsere Tochter müsste also vermutlich fast jeden Tag 1-3 Stunden nach Kindergarten/Schule bei Oma und Opa sein.
Erzählt doch mal.
Beide Vollzeit als Eltern
Hi, ich arbeite zwar nicht voll, aber auch 6 Stunden am Tag plus 2 * 1 Stunde Fahrt... sind dann am Ende auch 8 Stunden... mein Mann arbeitet voll mit häufigen Dienstreisen. Großeltern sind entweder nicht mehr fit genug, um die Kinder zu betreuen (Schwiegervater ist krank und muss de facto selbst betreut werden) oder wohnen zu weit weg (meine Mutter 300 km).
Als die Kinder noch kleiner waren, blieb als einzige Lösung ein AuPair. Das funktionierte (meistens) ganz gut und war die einzige Möglichkeit, dass ich auch arbeiten gehen könnte.
Inzwischen sind die Kinder groß genug (10 und fast 12), dass sie auch mal nach der Schule ein bis zwei Stunden alleine zu Hause sein können. Daher geht es inzwischen ohne AuPair...
LG
Frauke
Hallo,
ich bin noch Elternzeit, aber werde danach wieder Vollzeit einsteigen. Mein Mann arbeitet auch Vollzeit.
Wir wohnen in Ostdeutschland und da ist es mit den Betreuungszeiten tatsächlich kein Problem bzw. sind sie so gestaltet, dass es gut mit einer Berufstätigkeit funktioniert, sofern man keine Schichten arbeitet.
Die Kita hat von 6 - 17 Uhr geöffnet. Wir werden es so handhaben, dass einer unserer Tochter früh hinbringt und der andere sie an dem Tag dann abholt. Wir haben aber auch beide Jobs mit familienfreundlichen Gleitzeiten und sollten es auch schaffen unsere Tochter bis 16 Uhr abzuholen. Die komplette Öffnungszeit der Kita wollen wir nicht ausreizen.
Die Grundschule bietet eine Hort der von 6 - 18 Uhr geöffnet hat und die Kinder sowohl vor als auch nach der Schule betreut.
LG Nenea
Hi,
mir war es wichtig, immer Ansptechpartner für die Kinder zu sein , Nachmittags zum Schwimmen gehen zu können, Eiseesen, Sport, etc.
Wenn die Kids ständig in einer Vollzeitbetreuung sind, geht ein Stück Familienleben verloren.
Am Wochenende wollten die Eltern gerne aufholen, was sie unter der Woche nicht geschafft habe .....
Meine Kids mochten die Betreuung nach der Schule nicht, keine Ruhe für Hausaufgaben, keine Flexiblen Entspannungszeiten, alles war unheimlich getaket entweder funktionieren die Kids oder es gab Stress.
lg
lisa
Das sehe ich genau so. Meine Kinder wollten weder während des Kindergartens noch der Schule nachmittags da bleiben. Das Äußerste waren jeweils 2 Mittage die Woche bis 14 Uhr. Sie sind heute Jugendliche bzw. 10 Jahre alt und froh, wenn sie mittags nach Hause dürfen und die Nachmittage dann in ihrem Tempo verbringen können. Mit Freunden, Sport etc. Natürlich wird das zumindest bei dem Ältesten weniger, da er in der Oberstufe ist und häufig nachmittags Unterricht hat. Wenn er dann nach Hause kommt, ist er total erledigt und genervt. Zum Glück kehren wir wieder zu G9 zurück, sodass das für die Jüngste wegfallen wird.
LG
《Wenn die Kids ständig in einer Vollzeitbetreuung sind, geht ein Stück Familienleben verloren.》
🤨
Ich war immer lange im Kiga und Hort. Hier im "Osten" bzw. in meinem Freundes- und Bekanntenkreis war und ist das sehr üblich. Wir hatten ein sehr tolles Familienleben und bis heute habe ich eine innige Beziehung zu meinen Eltern. Es ist schlichtweg Quatsch, dass da zwangsläufig etwas verloren geht.
Genausowenig garantiert nämlich auch eine kurze Fremdbetreuungszeit, dass ein liebevolles Familienleben stattfindet. Ganz zu schweigen davon, dass es absoluter Luxus wäre, wenn auch noch beide Eltern unter der Woche gleichermaßen zu Hause sein können...
Hallo
wir sind zwar noch lange nicht so weit (Miriam ist erst 5 Monate). Ich werde nächstes Jahr wieder mit 20h einsteigen, da wir das Geld einfach brauchen.
Bis vor meiner Schwangerschaft waren wir beide Vollzeit im Dauerradlschichtdienst. Ich kann dir also sagen, wie mein Mann zu Weihnachten 2045 Dienst haben wird.
Er: frei Tag Nacht Ruhetag Tag frei
ich: Tag Tag Nacht Ruhetag frei frei
Somit hatten wir jeweils einen Tag alleine frei, den Nachtdienst zeitgleich und einen ganzen Tag gemeinsam frei und vor und nach der Nacht.
Jetzt dann als 20h-Kraft werde ich Springerin sein, meine Chefin teilt mich ein wo sie mich braucht für 6 Dienste im Monat. Ist mein Mann zu Hause - toll. Ansomsten haben wir auch alle Großelternpaare zur Verfügung. Ich bekomme 3 Monate im Vorhinein meinen Dienstplan und wir können dann gut mit allen sprechen.
Wenn ich dann wieder Vollzeit im Radl bin, wird es fixe Tage geben, wo die Großeltern abwechselnd die Kleine haben. Sonst könnte ich nicht wieder 40h arbeiten.
Ich hoffe, Miriam spielt bei unseren Gedankengängen dann auch mit. Deshalb üben wir jetzt dann das woanders ohne Mama mal sein.
lg lene
Ach so, in der Schulzeit sind wir 4 Nachbarspaare, die alle im gleichen Schuljahr jetzt entbunden haben.
Wir haben uns jetzt schon ausgemacht, dass wir jeweils die Kinder der anderen mal abholen werden oder 2h betreuen bis die Eltern da sind.
Wenn ich also meinen freien Tag habe, dann bin ich Babysitter für die 4 Kinder. Arbeiten wir bis abends, darf Miriam bei wem anderen bleiben, sofern die Großeltern grad nicht zur Verfügung sind.
lg lene
So ähnlich war das bei uns auch, wir waren ein Freundeskreis und haben mehr oder weniger zusammen die Kinder bekommen - das war echt gut mit dem Autsausch und drei davon waren auch zusammen in derselben Kita. Jetzt sind sie Teenies und wir sind teilweise weggezogen - befreundet sind wir alle immer noch, auch die Kinder .
Als die Kinder noch Betreuung brauchten, haben wir uns aufgeteilt, ich bin ganz früh raus und habe um 6:00 angefangen zu arbeiten, der Papa arbeitete um "die Ecke" und kümmerte sich morgens - der Große wurde eh mit einem Behindertentransport abgeholt zur Schule und später zur Werkstatt und unsere Tochter hat er dann so gegen halb neun/neun zur Kita gebracht. Wir haben beide immer Vollzeit gearbeitet und uns das eine Jahr Elternzeit geteilt.
Nachmittags habe ich dann beide gegen halb vier wieder abgeholt. Und dann hatten wir Zeit für uns und haben uns mit Freunden getroffen oder deren Kinder aus der KIta mitgenommen oder im Garten gespielt oder, oder.
Wir haben einfach das Glück, dass mein Mann nur 2 bis 3 Tage die Woche a 24 Stunden arbeitet.
Großeltern haben wir auch nicht, auf die wir zurückgreifen können.
Ich habe zwar "nur" 32 Stunden gearbeitet vor der Elternzeit, aber morgens war es teilweise schon schwierig. An den Tagen, wo mein Mann arbeitet, habe ich dann später angefangen.
Wir arbeiten zwar nicht Vollzeit, aber für die zwei Tage pro Woche, an denen keiner von uns da ist, geben wir sie in die Krippe. Es ist halt so, dass viele Grosseltern nicht können oder wollen, oder dass man ihnen die Kinder nicht anvertrauen will.
Wir haben vor dem zweiten Kind beide Vollzeit gearbeitet.
Es war für alle nicht schön.
Das Kind war 3 später 4 Jahre alt.
Mein Mann musste um 7h los, kam gegen 17h nach Hause, manchmal später.
Kita öffnete um 7h30. Ich musste um 8h in Atbeitskleidung in der Besprechung sitzen. Raus kam ich zwischen 16h und 17h.
Unser Kind war bis 14h30 im Kindergarten - es hat sie dort sehr angestrengt, da viel lauter usw als vorher in der Krippe. Theoretisch wäre Betreuung bis 17h dort möglich, aber das wollten wir nicht. Die Großeltern wohnen beide in der Stadt und haben sie abwechselnd abgeholt. Sie hat dadurch eine gute Beziehung zu ihnen, aber richtig "sie selbst" ist sie dann doch nur bei Mama und Papa geqewesen, sodass wir täglich erst ab 17h/17h30 zuhause waren und das Kind völlig k.o. und mit großem Bedürfnis mit Mama zu sein.
Leider blieb immer nur Zeit für Essen, etwas Spielen, schmusen, lesen. Dann schnell das Nötigste im Haushalt und ab ins Bett.
Am Wochenende musste dann alles andere getan werden (großer Einkauf, Putzen, Papierkram usw), sodass wieder kaum freie Zeit für das Familienleben war.
Wir haben daher beschlossen, dass ich mit 2 Kindern max. 20h/Woche arbeiten werde. Finanziell geht das, wenn auch so nicht alles möglich ist, was wir uns wünschen würden und "meine Karriere" auf der Strecke bleibt.
Ich habe grosen Respekt vor allen, wo beide Eltern Vollzeit arbeiten, sie Familie, Partnerschaft, Kinderbedürfnisse, Haushalt und eigene Bedürfnisse unter einen Hut bekommen. Da frage ich mich - wow!! Wie geht das?
"ich habe grosen Respekt vor allen, wo beide Eltern Vollzeit arbeiten, sie Familie, Partnerschaft, Kinderbedürfnisse, Haushalt und eigene Bedürfnisse unter einen Hut bekommen. Da frage ich mich - wow!! Wie geht das? "
Der Meinung schließe ich mich an. Das hätte ich nicht auf die Reihe bekommen. Selbst damals mit den Ganztagsplatz (06:30 bis 16:30 Uhr) nicht auf die Reihe bekommen. Auch wenn ich zwei bis drei ganze Tage gearbeitet hatte. Da waren die großen Schulprobleme des Großen. Und die Hortbetreuung an den beiden Tagen von ihm waren eine Katasthrophe . Von den Hausaufgaben war noch nicht mal die Hälfte fertig. Wenn der um 16 Uhr zu Hause war, saß er meistens noch beim Rest der Hausis und ich durfte mit dabei sitzen. Das in der Grundschule. Und da gab es auch noch für beide Kinder Therapien nachmittags. Und da war auch noch meine Mama, zwar nicht pflegebedürftig, aber brauchte auch immer mehr Hilfe. Es war eben zeitlich nicht zu schaffen.
Ich denke wenn beide Vollzeit arbeiten, dann muss alles gut durchorganisiert sein.
Und Kinder dürfen auch keine großen Baustellen in der Entwicklung haben. Sag ich mal von meiner Seite her. Kann aber auch sein, dass es bei anderen Eltern auch anders funktioniert.
LG Hinzwife