Putzfimmel

Ich wüsste gerne wie ihr es seht. Meine Mutter hat einen Putzfimmel. Sie ist Hausfrau und verbringt täglich 8-10 Stunden mit putzen. Alles strikt nach Plan, spontane Änderungen sind völlig ausgeschlossen. Somit auch jede spontane Unternehmung, sogar Telefonate müssen in den Zeitplan passen. Sie schränkt sich extrem ein, besucht nur Leute ohne Haustiere und fühlt sich außer Zuhause nirgends richtig wohl. In Urlaub fahren geht nur wenn sie sogar zu fernreisen eigene Bettwäsche mitkommt usw. usw. Ich selber bin ganz anders, bei uns ist es nie schmutzig aber wir leben auch nicht in einem Reinraum. Wenn mein Sohn im Sand spielen mag oder Dinge zum Erkunden in den Mund steckt, dann soll er das um Himmels Willen auch tun! Wird halt hinterher gesaugt oder er gebadet. Dies führt immer wieder zu Konflikten. Ich verstehe dass es ein sensibles Thema ist und akzeptiere dass meine Mutter diese Sauberkeit scheinbar braucht, aus welchen psychischen gründen auch immer. Ihr Haushalt, ihre regeln. Aber: mein Haushalt, meine Regeln? würdet ihr es hinnehmen wenn dem Kind ständig was weg genommen wird weil das Spielzeug kurz bodenkontakt hatte? würdet ihr zusehen wenn ihm dauernd das Spiel unterbrochen wird? mich stört es sehr und ich gebe ihm sein Spielzeug dann direkt wieder und sage dass er bei uns damit spielen darf. Bald ist er groß genug um diese widersprüchliche Handlung zu erkennen und wird bestimmt irritiert sein was nun richtig ist
Großes Problem ist unser Hund. Meine Mutter tut so als sei er ein Ebola Äffchen und als lasse ich meinen Sohn in Kalkutta durch einen Slum krabbeln. Ich finde es völlig okay wenn er den Hund anfasst, muss aber jedes mal dafür einen Spruch einstecken wenn sie zu Besuch hier sind.

Zudem finde ich es beleidigend wie sie sich hier verhalten. Bevor sie sich Hinsetzen (nur auf abwaschbar Küchenstühle, nie auf Polstermöbel) wird die sitzfläche abgerieben. Vor dem Hände abtrocknen muss das Handtuch ausgiebig gemustert werden ob es auch sauber genug ist. Hier etwas essen geht nur wenn sie sich etwas mitbringt.

würdet ihr es hinnehmen? Wo setzt ihr Grenzen? Bei den Einmischung in die Erziehung oder auch bei diesen passiven Beleidigungen?

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Für mich klingt das nach ner zwangserkrankung, wenn es so ist, wie du beschreibst.
Und ich würde ganz klar sagen, dass du dir Kommentare zu deiner absolut üblichen Haushaltsführung verbittest.
Soll sie sich waschen, soll sie die plastikstühle abwischen und sich gleich drauf stellen, wenn der Hund rein kommt, aber ihre Kommentare muss sie unterlassen.

Hier tust du - auch wenn sie erst mal nen ganz anderen Eindruck macht - ihr einen Gefallen, indem du übergriffiges Verhalten ansprichst und unterbindest.

Fühl dich nicht beleidigt. Es gibt Menschen, die kriegen richtig Panikanfälle, wenn sie ihre Zwänge nicht ausleben dürfen.
Aber unterbinde das übergreifen auf euch. Und betone "BEI UNS macht man das so..." als totschlagargument: wenn sie bei euch die selben regeln fordert, wie bei ihr, kannst du ja mal deine regeln bei ihr umsetzen und deinen hund in ihre wohnung bringen.

Möglich, dass das die Athmosphäre vergiftet. Aber ihr Verhalten beeinträchtigt euch. So lange sie ihren putzkram mit sich aus macht, soll sie doch. Sie ist erwachsen. Aber sobald andere darunter leiden, werden Grenzen gesetzt.

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Die Bezeichnung Zwangsstörung habe ich ursprünglich bewusst weg gelassen, um objektiv zu bleiben. Ich empfinde es aber genau als solche.

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Hey,
Ein heikles Thema... also ich bin auch Mega pingelig😅 und gewisse Dinge müssen am Tag einfach gemacht werden, damit ich mich wohl fühle. Ich habe auch einen Plan, den ich eigentlich strikt abarbeite, aber wenn mal was dazwischen kommt, ist es halt so, da flippe ich nicht aus, verschiebe es auf später oder hab halt am folgetag etwas mehr auf dem Zettel. Freunde und Familie rollen manchmal auch mit den Augen, wenn sie vorbei kommen. Bei mir würde es aussehen wie bei Ikea😂 alles hat seinen Platz. Ich mag das für mich einfach, aber... ich Geißel mich nicht. Ich käme nie auf die Idee zu sagen, oh das Telefon klingelt, dass passt jetzt überhaupt nicht, erst muss ich noch Staub wischen... kann aber z.b nicht ins Bett, wenn noch Geschirr rumsteht...

Ich denke deine Mutter hat da wirklich ein kleines Problem, was tiefer schlummert... ich merke auch, dass wenn ich gestresst bin, etwas schief läuft etc. Der Drang zum „Ordnung machen“ größer ist. Je unaufgeräumter unser Innenleben ist, desto mehr versuchen wir unsere Außenwelt aufgeräumt zu halten, dass vermittelt das Gefühl alles in griff zu haben.

An deiner Stelle würde ich mich dazu abgrenzen. Es ist das Problem deiner Mutter, nicht deins! Ich wäre aber bei ihren Eigenarten nicht sauer und würde das nicht persönlich nehmen. Vielleicht hat ihr Verhalten auch etwas zwanghaftes an sich, dafür kann sie nichts, auch wenn es nervt. Wenn sie den Stuhl putzen möchte, denk dir nichts dabei und lass sie, dass ist ihr Thema mach es nicht zu deinem.

Ich bin auch für mich zuhause so pingelig, woanders achte ich nicht drauf, bzw. Ist mir egal wie andere leben, solange es nicht wirklich dreckig ist. Merke aber, dass andere, wenn ich zu Besuch bin, immer betonen ich solle nicht so auf den Haushalt achten, sie hätten wenig Zeit zum aufräumen... wobei mir das völlig schnuppe ist, wie andere ihren Haushalt führen. Ich denke das ist eine feine Grenze die schnell übertreten ist, wenn man sie überhand gewinnen lässt.

Also mach wie du meinst.
Meine Tochter durfte ab Krabbelalter „alles“ in den Mund nehmen... also zuhause bei Familie oder Freunden. Der Schnuller der in der Bahn auf den Boden fiel war tabu😂 aber mal dreck in den Mund nehmen gehört dazu. Muss nicht die ganze Erde im Garten sein, sie sollte schon noch Hunger auf Abendessen haben, aber schadet nicht, wenn man alle 5 mal grade sein lässt.

Ich empfinde dein Verhalten als sehr normal und „gesund“. Sprich doch mal mit deiner Mutter, warum sie so empfindet, was sie so stört oder verrückt macht. Im Grunde ist es so, dass solang sie selbst kein Leidensdruck hat, keiner etwas ändern kann an ihrer Situation. Aber du kannst für dich und deine kleine Familie klarstellen, welche Regeln bei Dir gelten. Daran muss sie sich leider halten. Es ist deine Erziehung und du entscheidest, was du für richtig und sinnvoll erachtest. Ich würde es ihr so in einem vernünftigen Gespräch sagen und sie bitten deinen Haushalt so zu respektieren, wie du ihn führst!

Alles gute

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Hallo,

Deinen Beitrag kann ich so genau unterschreiben :-)

Ich bin absolut genauso.

Liebe Grüße

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Vielen Dank für deine liebe Antwort.
Ich sehe es ganz genau so. Das Putzen erfüllt eine Funktion, sei es die innere Unordnung zu beseitigen oder eine Aufgabe zu haben. Es wurde erst so extrem als meine jüngste Schwester auszog. Den Zusammenhang kann man ganz deutlich feststellen.
Ich werde versuchen es so zu machen wie du schreibst. Es nicht persönlich zu nehmen denn eigentlich will sie mich damit ja nicht verletzten sondern kommt nicht aus ihrer Haut. einem Depressiven würde man ja auch nicht abverlangen, fröhlich zu sein nur weil er irgendwo zu Besuch ist. Das wird für mich harte Arbeit, denn natürlich fühle ich mich durch dieses Verhalten verletzt und bevormundet. Aber es bestärkt mich dass ihr das Verhalten meiner Mutter auch als nicht gesund anseht. Man zweifelt ja dann doch manchmal, wer nun eigentlich das ungesunde Verhältnis zu Sauberkeit hat...

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Hallo.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, eine großzügige Gelassenheit zu entwickeln und was auch immer sie tut oder sagt, auf gar keinen Fall persönlich zu nehmen oder als Beleidigung aufzufassen - sie hat ein Problem und das hat nichts mit deinem Verhalten zu tun.

Meine Großmutter war genauso, wir mussten uns damals die Hände waschen und mit einem sauberen Handtuch abtrocknen bevor wir das Wohnzimmer betreten durften ... sie hat auch bei Familienfeiern anderer Familienmitglieder nichts gegessen, weil man ja „wüsste wie es in der Küche von xy aussieht, wer weiß, was man sich da holt ...“ das war alles so peinlich immer und hat eine Zeit zu vielen Tränen und Streit geführt. Irgendwann haben alle aufgegeben und sie nicht mehr ernst genommen bzw. Es auf die Spitze getrieben. Also ihr einen Lappen hingestellt wenn sie kam und direkt gesagt „hier, du vertraust doch bestimmt wieder keinem, kannst selbst dein Besteck waschen ... oder so ähnlich der Text“
Das war am Ende das Einzige, das Ruhe gebracht hat. Sie hat irgendwann angefangen, sich dafür zu entschuldigen, aber sie hat nie damit aufhören können. Bei ihr war übrigens auch immer der Kühlschrank nie nutzbar, weil sie jedes einzelne Regal mit extra frischen Tüchern komplett ausgelegt hat und damit die Luftzirkulation gestört hat und somit war ihr Kühlschrank nie wirklich kalt.

Meine Tante hat es auch von ihr geerbt und hat da auch eine Macke. Sie hat in der Nacht vor meiner Hochzeit in meiner damaligen Wohnung die Gardinen gewaschen und gebügelt, weil ... sie nicht schlafen konnte bei dem Gedanken, dass die Verwandtschaft am nächsten Tag anrückt und es vielleicht nicht perfekt aussieht ... ich hab dazu nichts gesagt, nur „Danke“. Ich kenn sie ja, sie meint es nicht persönlich, es ist einfach ihr Problem, das sie hat. Und da ich woanders geschlafen habe, hat es mir nicht den Schlaf geraubt ...

Auch Kinder merken das alles und können Widersprüche aushalten. Mach ihr klar, dass du dir in Erziehung und deinem eigenen Haushalt nicht hineinreden lässt, aber nimm nichts persönlich. Es hat nichts mit dir zu tun, es ist ihr Problem. Vielleicht erkennt sie es eines Tages und lässt sich helfen.

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Das ist ziemlich sicher eine Zwangsstörung. Bitte fasse es nicht so auf, dass sie euch beleidigen will, wenn sie so etwas tut. Sie kann nicht anders, selbst wenn sie wollte. Und solange bei ihr keine Krankheitseinsicht da ist, wird sie sich auch keine Hilfe suchen.

Wenn du besser in der Situation klar kommen willst, dann wende ich an einen Verein für Angehörige psychisch erkrankter Personen. Die geben dir Tipps, wie du am besten mit deiner Mutter und der Situation umgehst, ohne gleich alles zu verschlimmern oder einen Streit los zu treten.

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Einsicht ist keine vorhanden, ganz im Gegenteil. Sie wird stinksauer wenn man nur andeutet, dass sie es etwas zu genau nimmt. Das führte vor 3 Jahren fast zu einer Ehekrise, mittlerweile sagt mein Stiefvater leider nichts mehr dazu und passt sich an. Kommt er aber mal alleine zu Besuch, sitzt er direkt auf der Couch...

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Ich würde sie nicht mehr einladen.
Anscheinend fühlt sie sich sowieso nicht wohl bei euch.
Treffen lieber bei einem Spaziergang draußen.

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schwierig. Geht nur wenn die Wege nicht matschig sind.
Spaß beiseite (leider ist es nichtmal einer...). Ich will ja dass sie sich hier wohl fühlt und freue mich wenn sie unser Kind besucht. Aber es muss einen Weg geben, der für uns alle passt. Die Tipps, die Grenze eindeutig beim Kind zu setzen finde ich gut. Mir graust es jetzt schon davor wenn sie erfährt dass mein Kind einen Sandkasten bekommt ...

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Das ist nicht mehr normal und hat für mich Krankheitswert. Ganz einfach. Es gibt etwas das sich OCD nennt.....Zwangserkrankung.

Ich bin auch sehr ordentlich und sauber. Ich habe auch einen Tagesplan, Putzplan etc. Bei uns ist es immer ordentlich und sauber. Aber wir haben auch einen Hund. Der auf dem Sofa liegt. Von den Kindern angefasst wird und seine Haare hinterlässt. Der Mann meiner Freundin kann uns deshalb nicht besuchen geschweige denn hier was essen/ trinken. Tja, da muss er wohl weg bleiben. Die Kinder meiner Freundin haben beide eine Phobie vor Tieren (im Sinne von: panisch werden, schreien und weinen beim Anblick eines Hundewelpen) und das ist für alle sehr anstrengend- steht für mich im direkten Zusammenhang. Die Kinder sind auch permanent krank. Daheim bei denen ist alles klinisch rein.......

Bei uns gilt: mein Haus, meine Regeln. Basta. Ich habe übrigens ein Studium absolviert das unter anderem Mikrobiologie ( inkl. Alles über Viren, Bakterien etc) umfasste. Ich hab also ein bischen Ahnung. ;-)

Ich würde mit deiner Mama noch genau 1 deutliches Gespräch führen. Und ihr freistellen ob sie euch weiterhin daheim besuchen möchte oder lieber nicht. Und danach würde ich sie freundlich bitten zu gehen sollte sie sich bei euch nicht zusammenreissen. Das kann man nämlich durchaus verlangen.

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So wie diesen Kindern geht es auch 3 meiner 4 Geschwister. Sie sind kränkerlich, ein Bruder ist eine absolute Mimose. ständig ein wehwehchen und panische angst vor jedem Tier. Sogar vor Katzen und kanninchen. Das finde ich erschreckend. Das möchte ich meinem Kind nicht vorleben... Natürlich muss gerade mit Tieren eine gewisse Hygiene sein, aber es artet in Hass und Angst vor jedem Tier aus und das finde ich traurig!
Vor ein paar Wochen erzähle sie mir dass ein bekannter gelesen hat dass ein Kind einen katzenhaarfellknäul im Magen hatte. Kannst dir ja vorstellen was los war als ich sagte dass unser Kind deswegen immer Gras zu essen bekommt ;)

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#rofl
Ich lach mich scheckig!

Ich hab hier auch von dem Mythos der aggressiven Katzenhaare gelesen, die sich durch die Augen bohren und kinder erblinden lassen.
Mein Bruder hatte diese Legende wohl von unseren Großeltern aufgeschnappt und mich als kind in angst und schrecken versetzt. Wir hatten katzen, schafe, kaninchen, gänse....

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Deine Mutter ist definitiv krank. Da würde ich die Grenzen anders ziehen als bei anderen Menschen. Stühle abwischen oder so würde ich dementsprechend nicht als Beleidigung ansehen, daraus entsteht dir kein Nachteil. Dem Kind die Spielsachen wegnehmen, würde ich ganz klar verbieten. Gleichzeitig kannst du überlegen, ob du ihr Hilfe anbietest.

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Das ist gut auf den Punkt gebracht. Ich will ja auch dass sie sich wenigstens etwas wohl fühlt, wo sie sich doch schon in ihrem Alltag so einschränkt. Das tut mir ja auch weh, sie sind wohlhabend und gesund und könnten nun so viele tolle Dinge unternehmen. Aber sie tun es nicht, weil ja keine zeit ist. Muss ja geputzt werden.
Über die Schiene der Zwangsstörung ist keinerlei Einsicht vorhanden. Wenn wir sagen dass sie sich doch eine Haushaltshilfe nehmen kann, wird sie sauer. Die sind zu unsauber und außerdem habe sie dann nichts mehr zu tun. letzteres bringt es wohl auf den Punkt. Andererseits beschwert sie sich täglich darüber wie viel sie zu tun hat und dass sie nie mal Freizeit oder Wochenende habe.

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Ich habe auch einen Schaden... ich ekle mich vor Körperkontakt, einzig mein Mann darf mich anfassen ohne dass es sich widerlich anfühlt.
Das ist für andere Menschen auch schwierig und sorry, wenn alle anderen sich anders verhalten, dann muss man eben lernen sich anzupassen - geht aber auch nur wenn die anderen klar signalisieren, dass man es übertreibt.

Händeschütteln geht mittlerweile gut und in der Familie ertrage ich zu Weihnachten und Geburtstag auch eine kurze Umarmung, bei Todesfällen auch mal länger als 2 Sekunden, aber das wars dann. Es funktioniert auf jeden Fall nur, wenn sich beide Seiten bemühen. Egal was es für eine Störung ist, wenn nur einer auf der anderen zugeht, dann funktioniert es nicht.

Ich würde also durchaus auch mal Tacheles mit meiner Mutter reden, wenn ich Du wäre, sonst wird sie nur weiterhin in ihrem Verhalten bestätigt

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"würdet ihr es hinnehmen wenn dem Kind ständig was weg genommen wird weil das Spielzeug kurz bodenkontakt hatte? "

Nein, ich würde das nicht hinnehmen.

Ihr Haushalt ihre Regeln, ok.
Bei euch zu Hause kann sie es dir gegenüber ansprechen, wie es ihr von den Gefühlen her damit geht. Ständiges Eingreifen würde ich mir verbitten.

Sie kann ihre Gefühle ansprechen.
Vorwürfe oder "äußeres" würde ich mir nicht den Schuh anziehen.

Sollten Vorwürfe kommen oder sie durch ihr aktives Eingreifen Gefühle bei dir auslösen, würde ich sie ganz direkt darauf ansprechen, ob ihr "Fimmel" bereits eine Sucht ist.

Was auch immer bei IHR dahinter steckt: entweder sie redet darüber: dann ist auch ihr Eingreifen nachvollziehbar. Noch nicht ok, aber wenigstens nachvollziehbar.

Oder aber sie schweigt weiterhin, vergräbt sich in ihrer Sucht oder Angst oder was auch immer dahinter steckt. Dann soll sie ihre Probleme nicht durch ihr Handeln auf andere Überstülpen!

Wenn es ihr gut geht damit. Ok.
Wenn nicht: überträgt sie durch ihr Handeln ihre Ängste/Probleme auf euch/ihr Enkelkind und schränkt es dauerhaft damit ein.
Bereitschaft signalisieren, sie zu unterstützen, wenn sie selbst darunter leidet (Beratungsstelle oder so).

Ich würde mich nicht aufdrängen! Nur anbieten, signalisieren da zu sein, wenn sie redet.
Aber ihr Handeln verbitten! Wenn sie redet, kann man es vielleicht nachvollziehen (ein Stück weit darauf Rücksicht nehmen -
wobei Rücksicht nehmen nicht heißt, nach ihren Schranken zu leben! Sondern Rücksicht heißt, mit dem Wissen vertraulich umzugehen, Verständnis zeigen, eigenes Leben nach eigenen Mustern weiter leben, aber achtsamer sein, wenn sie zu Besuch kommt, etwas mehr vorbereiten ohne sich selbst umzukrempeln)

Wenn sie nicht redet, kann man sie nicht verstehen.
Wenn sie nicht reden kann, ist die Frage, ob sie darunter leidet oder ob es ihr gut geht damit.

Fakt ist: es sollte nicht auf dein Kind übertragen werden. Wenn sie Probleme damit hat, soll sie mit dir reden. Als Erwachsene kannst du es eher verstehen/nachdenken damit umgehen, als wenn sie ihre Gefühle dem Kind überträgt. Das ist auch für das Kind auf Dauer anstrengend.