"Du bist doch den ganzen Tag Zuhause"

Hallo ihr Lieben,
es wird vermutlich ein Jammerpost, aber vllt habt ihr auch den ein oder anderen Tipfür mich.
Kurze Eckdaten, ich bin 30, verheiratet, 2 Kids (4 und fast 11 Monate), wir haben ein kleines Reihenhäuschen mit Garten und sind so im Großen und Ganzen sehr zufrieden.
Ich bin derweil noch in Elternzeit, werde aber im Mai durch meinen Mann "abgelöst", sprich ich gehe arbeiten, er nimmt 3 Monate Elternzeit.

Durch diverse Umstände habe ich aktuell jeden Tag einen Kitafahrweg von 15km pro einfache Strecke (9 Uhr Hinfahren, 14 Uhr abholen). Außerdem ist hier immer abwechselnd eins der Kinder oder wir selbst krank. Es war viel die letzten Wochen&Monate, zusätzlich noch zweimal die Woche Verpflichtungen, die ich definitiv nicht gebucht hätte, hätte ich von dieser blöden Fahrerei in die Kita gewusst.

Der Haushalt habe ich teilweise aufs Minimum zurückgefahren, bzw mein Mann übernimmt einiges, aber ich habe das Gefühl, ich renne von morgens bis abends nur durch die Gegend. Ich habe selbst kaum/keine Ruhepausen, erst abends wenn die Kids ab 19:30 schlafen und dann bin ich selbst so müde, dass ich relativ schnell einschlafe.

Mein Umfeld (Eltern, Schwiegereltern, Schwiegergroßeltern) haben da Null Verständnis dafür. Ständig bekomme och zuhören, ja warum sind die Fenster noch nicht geputzt, warum noch kein Unkraut auf der Terrasse entfernt, warum kann ich die Kinder so wenig sehen, dein Auto gehört mal wieder in die Waschanlage, warum geht der Dachausbau nicht voran... etcpp. Ich könnte das noch ewig weiterführen.
Ihre Begründung für allea ist dann: "Ja aber du bist doch den ganzen Tag zuhause?"
Dass ich aber 24/7 am Rödeln bin sieht keiner. Mir geht das ziemlich nahe, denn auch mein Mann verteidigt mich in den Momenten nicht wirklich. Er gibt ihnenn sogar teilweise recht.

Nächste Kommentare sind dann, aber wenn mein Mann in Elternzeit ist, soll ich ihm die Kids abnehmen, dass er sich um Haus und Garten kümmern kann (O-Ton der Schwiegeroma)und er müsste sich ja vom vielen Arbeiten erhoöen (O-Ton "VaterschaftsURLAUB).
Dass ich in den drei Monaten Vollzeit arbeite interessiert wieder mal keinen, dann kommt die Masche mit "ja duuuu wolltest zwei Kinder".

Ich geh gerade wirklich auf dem Zahnfleisch. Meinen Hobbies kann ich seit der Geburt schon kaum noch nachgehen und wenn ich was vorhabe, grätscht irgendwer von der Verwandschaft dazwischen. Es ist einfach zernürbend. Wie gerne würde ich mal in Ruhe shoppen für ne Stunde oder mich im Garten in die Sonne legen...aber leider nicht möglich 😭

Sorry fürs zutexten. Das musste einfach mal raus und nu geh ich mit zwei Kids in die City... das wird wieder Stress pur; aber ich komm nicht drumherum.

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Fühl dich erstmal gedrückt!

Meine Kinder sind heute schon groß, 10 und 11,5 Jahre alt.
Aber als sie ein halbes und 2 Jahre alt waren ging es mir genauso.

Und nein, ich ging dann noch Samstags 12 std arbeiten, selbst dafür gab es "verbale Schläge". Es kocht in mir hoch, wenn ich daran denke!

Dazu hatte meine große eine angeborene Fehlbildung. Bis heute hat sie 8 OPs, viele viele Stunden Therapie hinter sich, die uns die Woche durchgetaktet haben und mein Ex-mann meinte immer, auf dem Dorf ein zweites Auto, sieht er nicht ein. Die Kinder länger im Kindergarten, will wr nicht finanzieren. Ich studierte, jobbte, kümmerte mich um die Kinder, den Haushalt, die Therapien. Er saß dann vor seiner Mutti und beschwerte sich, wr mache bei uns den Haushalt! Weil er Samstags, wenn ich arbeiten war, eine Liste von mir abzuarbeiten hatte "Wohnung lüften, saugen, Kindern Frühstück machen". Weil ihm das zubsteessig wurde, hat er vormittags die Kinder zu meinem Papa gebracht und mittags zu seiner Mama. Trotzdem kam ich nach 12 Std von der Arbeit und zu Mittag gab es "das was du dir machst!"

Ich hab jahrelang durch gehalten. Hab geheult, geschwiegen, gewütet, gebrüllt. Ich wurde krank, mein Blutdruck schoß in die Höhe.
Und dann kam ein anderer daher, der sich für mein Studium interessierte, der mir sagte, wie toll ich das alles schaffe! Der mich und die Kinder zum Spielplatz und in den Wald begleitet hat, einfach so. Papa war dafür ja immer zu müde! Und er öffnete mir die Augen "wieso hast du Angst, alleine zu sein? Du machst doch schon alles alleine!"

Er zeigte mir, was Anerkennung und Respekt bedeutet. Ich trennte mich und lernte ein jahr später meinen jetzigen Mann kennen.

Der Bluthochdruck ist leider geblieben. Aber ich fühle mich wertgeschätzt, geliebt, auch wenn bei uns auch nicht immer nur alles rosa ist. Ich bin nicht mehr die Putzfrau, Köchin, Kindermädchen. Es ist unser Haushalt, der wird gemeinsam gemacht! Und das mein Sohn seinen Stiefvater bittet, mit ihm gemeinsam ein Vater-Sohn-Survival-Camp zu besuchen (und nicht seinen Papa, den er trotzdem alle 12 Tage sieht!) sagt doch genug, oder?

Blass deinem Mann den marsch und unterstütze ihn nicht mehr wie er dich jetzt im Moment, wenn er Elternzeit hat! Nur so lernt er es!

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Hallöchen,
Ich habe keine Kinder, deswegen kann ich es nicht 100%ig nachvollziehen. Also grundsätzlich weiß ich natürlich, wie anstrengend das alles ist und das man eben auch nicht immer alles schafft. Ich finde, dass du auf die Worte deiner Schwiegereltern, eltern und vom wem auch immer verzichten kannst. Du solltest ihnen sagen, dass du genug machst. Das du zwei Kinder wolltest, aber eben auch weißt wie anstrengend das ist. Außerdem würde ich ihnen auch sagen, dass es sie eigentlich gar nichts angeht, wie es bei dir aussieht.
Wir planen bspw. einen Kind und nicht habe meiner Mutter jetzt schon den zahn gezogen mir komische Vorschriften zu machen oder Vorwürfe. Sie kann mir helfen, wenn sie sieht, dass die Wäsche zum berg wird oder die Fenster dreckig sind oder der Kühlschrank leer ist aber ich möchte nicht, dass sie mir sowas sagt, damit ich mich dann verpflichtet fühle so etwas zu machen. Sie sieht ist glücklicherweise genauso. 😁 War aber baff, dass ich ihr das so gesagt habe 😁
Und deinem Mann würde ich wohl auch was erzählen. Er wird es ja demnächst selber merken und ich würde ihm jetzt schon sagen, dass du dann genauso viel oder wenig hilfst wie er jetzt und das er dann ja Mal schauen kann ob er es besser kann und ich finde es unmöglich, dass er dich nicht vor der Familie in den Schutz nimmt. Dafür würde ich meinen Mann wohl ziemlich Zurechtweisen. Egal ob wir etwas anders sehen, wenn ich mich angegriffen fühle von seiner Familie, dann hat er einzugreifen und umgekehrt ebenso.
Wir sind allerdings eine ziemliche Bilderbuchfamilie und verstehen uns alle super. Aber wenn es nicht so wäre, würde ich das schon ganz klar äußern.

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Mir ging das auch so, als die Kinder noch so klein waren. Die brauchen da noch 24 Stunden Betreuung... man muss immer aufpassen kann nicht mal eben... nicht mal das Zimmer wechseln. Und wer da gerade nicht drin steckt versteht es nicht.
Es ist zum Haare raufen. Ich habe mir damals geschworen, dass ich mich erinnern werde, wenn ich mal Oma bin und meine Enkel mal übernehme, damit die Mama mal einfach in Ruhe einkaufen kann (fühlt sich dann wie Urlaub an) 😁.
Also, hast mein Verständnis, musst du aber durch. Leute können sich nicht mehr vorstellen wie es ist. Auch die, die es hinter sich haben. In 2-3 Jahren ist das alles viel viel besser!!!

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Oh ja das ich habe ich mit auch geschworen, dass ich meine Kinder später unterstützte wo sie es brauchen, weil ich auch weiß wie schwer das ist im mehreren Kindern, wenn der Mann nur am arbeiten ist und man ist mit allem allein.

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Huhu, also eigentlich kann es doch jedem egal sein was du zuhause machst. Und das würde ich auch so sagen 😂 du bist kein Kleinkind mehr und musst dich doch da nicht tadeln lassen. Zu Anfang dachte ich du meinst den Haushalt, den bekommt ja locker hin mit zwei Kindern in dem Alter und gerade wenn eins oder beide in der Kita sind, aber Dachausbau oder was ich da eben las... naja bist du n Dachdecker oder was 😂 und ob da Unkraut wächst oder nicht geht den doch nichts an. Vielleicht solltest du den Kontakt mal etwas runter drehen, damit du mal Ruhe von denen bekommst, dann bekommst du auch Ruhe bei dir selber rein, weil du dich nicht dauernd rechtfertigen musst (was ich eh nicht tun würde)

Liebe Grüße

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Oh Mann, welch dämliche Sprüche!

Natürlich wolltest du 2 Kinder! Aber dein Mann auch! Wenn deiner Schwiegermutter/-Oma irgendetwas nicht gefällt, sie die Kinder zuwenig sehen etc, dann lad sie zu dir ein/ die Kinder bei Ihnen ab(und zwar regelmäßig) so kannst du in Ruhe Haushalt machen, Hobbies nachgehen usw.

Wenn dein Mann Elternzeit hat würde ich diesen Leuten ganz klar den Zahn ziehen, dass du dich auch noch um alles kümmerst. Schließlich arbeitest du Vollzeit.

Im Übrigen gibt es keinen VaterschaftsURLAUB, das nennt sich Elternzeit.

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Geh doch mal zu denen nach Hause und beanstande ein paar Dinge. Irgendwas findet sich immer.
Ansonsten würde ich auf so ein Geschwafel gar nicht eingehen bzw. würde ich noch einen Spruch hinterher schieben, der ihnen die Sprache verschlägt 😉

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Erinnert mich an Schwiegermuttern xD
Mein Mann 35 Stundenwoche, viertel Stunde fahrtweg, ich 39 Stundenwoche, dreiviertel Stunde fahrtweg, jeweils eine Strecke.
Dreimal darfst du raten wer "Schuld" an allem hatte, was im Haushalt nicht lief :'D
Es war ein absolutes Unding, das mein Mann tatsächlich im Haushalt helfen musste, und dann auch noch (freiwillig) mehr gemacht hat als ich!
Als dann unsere Tochter kam ging das Spiel von neuem los, weil sie ja drei Kinder großgezogen hat und bei ihr hätte man vom Boden essen können und überhaupt, mein armer Mann, das der nach seinem anstrengenden Arbeitstag dann auch noch was daheim machen muss, obwohl ich mir doch den ganzen Tag daheim den Hintern platt sitze...

Es ist einfach leider noch sehr in den Köpfen verankert, das Frau sich um Kinder und Haushalt zu kümmern haben und im Sinne der Emanzipation am besten auch noch Arbeiten geht.
Auch wenn wir es gerne anders hätten, bis die Gleichberechtigung in den Köpfen der Menschen wirklich angekommen ist, werden wir noch ein paar Generationen brauchen.
Ich fürchte, da kann man auch nichts anderes machen als es auszusitzen oder richtig Klartext sprechen.

Schwiegermutter hat, als sie selbst dann mit Arbeit angefangen hat (vorher war sie Hausfrau) von selbst die Kurve gekriegt und festgestellt, das es nach einem anstrengenden Arbeitstag eine wirkliche Erleichterung ist, wenn das Essen schon fertig ist und die Waschmaschine läuft und sie nur noch kurz durchsaugen muss. Ansonsten wär ich glaub ich irgendwann explodiert :'D

Einen Tipp hab ich also nicht wirklich, höchstens eben ansprechen und deutlich machen, wie zurückgeblieben diese Ansichten sind, aber du bist auf jeden Fall nicht alleine damit!

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Oh man! Den Tipp der hier schon kam auch mal bei den anderen etwas zu suchen und zu meckern fand ich super.
Ansonsten würde ich einfach sagen dass es mein Haus und mein Haushalt ist und jeder sich um seinen Krempel kümmern soll. Oder auch mal mit einem blöden Spruch kontern. Unkraut? Das züchten wir jetzt.
Es geht doch keinen was an wann du deine Fenster putzt. Ich würd wohl einfach sagen solang ich noch raus gucken kann ist alles gut.
Und wenn es gar kein Ende nimmt, sagen dass du keine weiteren Kommentare dazu möchtest.
Ich würde auch meinem Mann ganz klar sagen, dass er für das alles zuständig ist wenn er in Elternzeit ist, was du jetzt machst. Ich würde an deiner Stelle dann auch das machen was er jetzt macht wenn er von der Arbeit kommt. Und das würde ich ihm jetzt schon ganz deutlich sagen.
Lass dich nicht verrückt machen. Tritt den Leuten mal selbstbewusst gegenüber und sag was.
Alles Gute

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Einfach auf Durchzug schalten, hier rein, da raus. Fahr zu denen und nörgel rum... und vor allem, mehr Selbstbewusstsein. Was geht das die Schwiegeroma an. Gar nichts, sag ihr das.
Dein Mann wird schon sehen wie es läuft mit 2 kleinen Kindern wenn er in Elternzeit ist. Und auch gegen solche Sprüche wie Vaterschaftsurlaub, musst du mal selbstbewusst kontern.
Du scheinst dich ganz schön unterbuttern zu lassen, anstatt zu jammern... mal fragen und was geht dich das an? Und warum sieht euer Vorgarten so altbacken aus? Warum hast du so ne ausgewaschenen Hose an? Keine Zeit zum Einkaufen? Ja, kenne ich.