Hallo in die Runde...
Ich weiß nicht was ich mir erhoffe, jedoch finde ich keine Lösung!
Kurz zur Vorgeschichte:
Meine Tochter kam vor 6 Jahren auf die Welt (ungeplante Schwangerschaft)! Zu diesem Zeitpunkt war ich noch Azubi und mein Mann hat seinen Meister gemacht.... Wir lebten also 3 Jahre in Armut und waren froh das wir uns grade so Essen Trinken und Windeln leisten konnten. Unsere Beziehung hat sehr darunter gelitten und stand dem Ende nahe.
Doch zum Glück hat bekanntlich alles ein Ende und so haben wir nach Beendigung der Aus-und Weiterbildungen richtig gut leben können! 2 Jahre lang sind wir gereist, letztes Jahr haben wir uns ein altes Haus gekauft und stecken im Ende der Umbauarbeiten... Und nun bin ich schwanger in der 28ten Woche 💙
Wir freuen uns total auf den kleinen Mann und meine Tochter kann es auch kaum erwarten.
Soweit so gut, alles scheint perfekt!
Nun stehe ich jedoch vor der Entscheidung wie lange ich in Elternzeit gehe.
1 Jahr oder 1,5 Jahre?
Bei 1 Jahr müssen wir kaum Abstriche machen was unseren Lebensstil betrifft. Wir müssten nicht wie damals jeden Cent dreimal umdrehen, wir können sogar weiterhin in den Urlaub reisen wenn uns danach ist. Jedoch müsste mein Baby nach 1 Jahr direkt in die Kita! Das wäre dann im September 2020,kurz vor dem Winter wo er wahrscheinlich eine Krankheit nach der anderen nach Hause schleppt und ich wollte/muss mir bis dahin einen neuen Job suchen und kann schlecht in meiner Probezeit ständig ausfallen. Mein Mann ist Bauleiter und kann auch nicht jede Krankheit abfangen. Unsere Eltern gehen selbst alle Arbeiten.
Würde ich 1,5 Jahre in Elternzeit gehen, würden uns im Gegensatz zu jetzt jeden Monat 900 Euro fehlen 😕 das ist schon krass! Somit müssen wir unseren Mut Mühe aufgebauten Lebensstandard komplett zurück Schrauben. Und ich habe Angst davor! Nicht weil ich verwöhnt bin, sondern weil ich weiß wie furchtbar das ist am Anfang des Monats pleite zu sein. Andererseits bin ich dann bis etwa April 2021 zu Hause, meine Tochter muss zu keinem Ferienspielen oder sonstiges, und der Kleine kann sich ganz in Ruhe in der Kita eingewöhnen und darf erstmal ordentlich krank werden.
Wie würdet Ihr entscheiden?
Liebe Grüße
Wie soll ich mich nur entscheiden? Geld oder Zeit?
Und wer sagt dir, dass die Krankheiten nur in den wintermonaten kommen? Bei uns um kiga hängt das ganze Jahr über ständig irgendeine ansteckende Krankheit.
Ist ja auch gar nicht sicher das dein kind die Krankheit dann auch hat. Meine beiden waren weder im Kiga noch jetzt in der Schule mal länger krank. Und dann gibt es wieder Kinder die sind dauernd krank.
Also diese Logik mit dem krank sein verstehe ich nicht.
Das können wir hier gar nicht beurteilen. Bei manch einem sind 900€ weniger zu wenig um die Fixkosten zu decken. Die müssen dann nach einem Jahr ran und bei manch anderen ist es dann nur knapp, also wäre es ein Luxusproblem.
Ein halbes Jahr den Gürtel enger zu schnallen würde ich nicht schlimm finden, wenn es wirklich nur Gürtel enger schnallen wäre, sprich einfach bloß kein Urlaub oder anderer Luxus nicht mehr möglich wäre. Wenn man aber am Anfang des Monats nicht weiß, wie man Brot kaufen soll, musst du nach nem Jahr wieder arbeiten.
Aber, wenn ich das richtig verstehe, hast du gar keinen Job?
Hast du Anspruch auf Arbeitslosengeld nach der Elternzeit? Also hast du momentan einen Arbeitgeber?
Könntest du nach einem Jahr in Teilzeit wieder einsteigen, z.B. 3 oder 4 Tage die Woche? Falls ja, könntest du diese Tage flexibel legen? Also z.B. wenn Kind ein paar Tage krank ist, bleibst du zu Hause und arbeitest die Tage an deinen "eigentlich freien" Tagen nach? Ab und zu wird sicher auch dein Mann zu Hause bleiben können, oder wenn du z.B. halbtags arbeitest, dann kann er ja auch mal am Vormittag die Versorgung des kranken Kindes übernehmen und danach auf die Baustelle fahren. Als Bauleiter hat er vermutlich recht flexible Arbeitszeiten. Könnte er die Arbeitszeiten eigentlich auch zeitweise reduzieren? Warum soll die Betreuung komplett an dir hängen bleiben?
Vergeben die Kitas bei euch im April überhaupt Plätze? Bei uns sind die letzten eingewöhnungen spätestens im Februar (Start im September).
Hallo vivilotta,
mein Kind ist mit einem Jahr in die Kita gekommen, ist mittlerweile 2,5 Jahre alt und war bisher kaum krank. Ich würde mich nicht darauf versteifen, dass das Kind krank wird, wenn es in die Kita geht :)
Ich denke, es macht auch nicht den riesen Unterschied, ob dein Kind mit einem oder 1,5 Jahren in die Kita geht. Wir leben in einer Großstadt und hier kann sich kaum einer Elternteil von mehr als einem Jahr leisten. Die meisten Mütter gehen nach einem Jahr arbeiten und die Kinder in die Kita.
Ich würde definitiv nach einem Jahr wieder arbeiten gehen, weil ich auch nicht jeden Cent zehnmal umdrehen wollen würde. Letztendlich musst du entscheiden, womit du besser leben kannst.
Liebe Grüße
Blausten
Ganz klar: Zeit!
Ich bin kein Fan von U3-Fremdbetreuung, ich persönlich würde mich lieber sehr stark einschränken und mir z.B. für's Wochenende einen 450€-Job suchen, wenn mein Mann da ist.
Alles Gute für euch 3 bzw. 4!
Warum sollst du nach einem Jahr Elternzeit nicht arbeiten gehen. Mach es doch, dafür gibt es ja die Möglichkeit seit längerer Zeit. Diese Möglichkeit hatte ich nicht, da es vor 17 Jahren erst einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz mit 3 Jahren gab. Krippenplätze waren knapp und waren hauptsächlich Alleinerziehenden vorbehalten.
Ich fing bei meinen Großen an zu arbeiten, da war er 14 Monate alt, weil mir die Decke auf dem Kopf zu Hause flog. Das ging auch nur, weil ich einen Chef hatte, der mir erlaubte meine wenigen Stunden, die ich arbeitete, flexibel einzuteilen. Und mein Mann war Schichtgänger, so klappte das auch. Beim Jüngsten blieb ich 2,5 Jahre unfreiwillig zu Hause. Zwar war es damals schon so, dass einige Kindergärten Kinder ab zwei Jahre genommen hatten in die Elementargruppe. Da mein Kleiner aber schwerbehindert war, ging das nicht. Konnte froh sein, dass ich eine Tagesmutter gefunden hatte, die ihn überhaupt betreute für wenige Stunden in der Woche. Den Rest fing mein Mann auf. Und da gab es auch erst mit 3 Jahren einen Integrationsplatz im Regelkindergarten.
Bei meinen Kinder gab es auch nur unter gewissen Voraussetzungen Erziehungsgeld.
Für den Großen bekam ich ganze 4 Monate und beim Kleinen überhaupt nichts. Wir waren normalverdienend, nichts weltbewegendes. Und musste mit einem Gehalt auskommen, besonders beim Kleinen.
Ich kann dich gut verstehen. Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre und in der heutigen Zeit meine Kinder kriegen würde, dann würde ich auf jedenfall einen Krippenplatz nehmen und anfangen zu arbeiten, wenn die Kinder ein Jahr alt sind.
LG Hinzwife
Es geht um eine Summe von 5400 Euro, abzüglich der Kita und Fahrtkosten - wie viel Geld ist das für euch? Das ist ja wirklich völlig unterschiedlich. Ich kenne Familien die geben das für einen Urlaub aus oder verprassen das übers Jahr für unnötigen Luxus wie falsche Wimpern, Nägel und teure Handtaschen. Da kann man sicher mal überlegen wie man das Geld einspart und sich einfach etwas einschränken. Eingespart sind 5400 Euro eigentlich schnell, da kauft man die Erstausstattung gebraucht, ersetzt eine Flugreise mit ner Woche Ostsee und hat es schon fast wieder raus.
Falls ihr aber eher bescheiden lebt und nicht großartig dazu kommt zu sparen würde ich früher arbeiten gehen.
Eine Bekannte von mir jammert gerne das sie wieder arbeiten gehen musste als das Kind ein Jahr alt war, sie wäre gerne noch ein Jahr länger zuhause geblieben. Sie verdient auch 900 Euro netto. Sie fährt täglich 40 km zur Arbeit mit dem Auto und zahlt 200 Euro für die Betreuung. Letztes Jahr hat sich die Familie einen Swimmingpool in den Garten gebaut, einen richtigen. Der dürfte insgesamt mehr gekostet haben als sie das zweite Jahr Elternzeit gekostet hätte. Alles eine Frage der Prioritäten.
Ja, eine Frage der Prioritäten, das ist richtig. Aber ich spreche von fast 11.000 Euro. Die spart man nicht eben mal ein 😳
Dann habe ich dich falsch verstanden, ich dachte du verdienst 900 Euro und willst 18 statt 6 Monate zuhause bleiben?
Wenn man ein Haus hat schießt man sehr schnell 11000 Euro in eigentlich überflüssige Dinge. Wir machen gerade unseren Garten, was man da ausgeben kann..
Ich würde ein Jahr Elternzeit nehmen und den Lebensstil beibehalten.