Bitte löscht den Beitrag im Forum "Lebensmitte", liebe Urbia-Admins. Ich habe da den Eindruck, dass er dort nicht so gesehen wird wie hier.Danke.
Hallo,
mich beschäftigt nun schon länger eine Frage, je näher ich der 40 zugehe.
Bis auf 3-4 wenige Menschen in meinem Leben kann ich mit einem Teil meiner Freunde oder Bekannten nur noch wenig anfangen.
Unsere Kinder sind nun alle in der Schule.
Die 3-4 Menschen, mit denen ich gerne unterwegs bin, haben leider selber sehr wenig Zeit (beruflich und teils auch privat, wg Pflege der Eltern zum Beispiel), was ich aber auch verstehe. Oder sie wohnen 300km weit weg.
Den Rest kann man, so leid es mir tut das zu sagen, inzwischen in der Pfeife rauchen.
Ich würde mal gerne hören, ob es anderen hier auch so geht.
Nur mal ein paar Beispiele.
Eine Nachbarin mit einem Kind im gleichen Alter wie meins. Sie war schon immer introvertiert, aber es scheint sich noch mehr zu verstärken. Bin ich mal im Garten, tut sie so, als ob sie es nicht bemerkt hat. Nicht nur bei mir, auch bei anderen. Spricht man sie mal freundlich an, kommt ein gehetztes "Ach hallo!" und sie verschwindet recht schnell unter einem Vorwand im Haus.
Eine andere Freundin stellt die Uhr strikt nach ihrem Sohn (8). F muss zu festen Uhrzeiten essen.
Mal spontan ins Café ist unmöglich, weil sie schon nach kurzer Zeit unruhig wird. Ich habe sie mal bei einem Bummel am Spätnachmittag gefragt, ob F denn nicht auch mal ein Brot essen kann oder ihr Mann zuhause was herrichten kann, als sie wieder unruhig wurde und meinte dass wir nun fahren müssen? Nein, das geht gar nicht, ihr Mann kennt sich da nicht aus. Sie muss F das Essen richten, selbst ein Brot.
Wieder eine, mit der ich abends mal weg war auf einem Stadtfest mit Livemusik.
Ab 21 Uhr knautschte sie sich in einer Ecke herum. Wie lange wir denn noch bleiben wollen? Ah es ist schon so spät. Wann ist denn die Band fertig? Aber dann gehen wir gleich, gell? Sie möchte nach Hause, im Fernsehen kommt noch irgendeine Serie.
Ich arbeite kleingewerblich im künstlerischen Bereich. Kürzlich musste ich auf einer Kleinmesse einen Stand aufbauen. Dafür habe ich zuhause einige Paravents gebaut und gestrichen. Ein Bekannter kam an, sah mir die ganze Zeit zu wie ich aufbaute und bohrte und werkelte. Er kam nicht auf die Idee, mal mit anzupacken sondern lehnte an der Wand, aß eine Banane und starrte mich stumm kauend an, selbst als mir sei Fronten nach hinten kippten.
Seine einzigen Beiträge dazu "Und was soll das jetzt sein?" und "hmmmmmHmmmm. Und Du willst da Zeug verkaufen?" Als ich ihn fragte, wie er mein Konzept findet, kam nur "Hm, musst Du wissen. Weiß nicht."
Wir waren in München, ein Freund meines Mannes wohnt da.
Wir trafen uns, es war gerade Oktoberfest-Zeit. Strahlender Sonnenschein.
Wir überlegten, ob wir mal über die Wiesen laufen sollen.
Neee, zu voll. Zu teuer. Er war schon so oft da, des ist nix.
Daraufhin machte mein Mann weitere Vorschläge, obwohl er nicht der Münchner war.
Als Antwort kam nur "Das müsst ihr entscheiden!" "Das müsst Ihr wissen!", "Macht wie ihr meint, ich gehe dann halt mit!".
Von einem Einheimischen hätte ich mir da irgendwo Vorschläge gewünscht. Irgendwas in die Richtung "Leute, die Wiesen ist arg voll aber wir könnten das oder das machen!" Der saß nur da und ließ sich von uns bespaßen.
Wieder eine Bekannte lädt sich sehr gerne selber ein, wenn wir grillen oder kochen kommt sie gerne vorbei und setzt sich wie selbstverständlich an den gedeckten Tisch. Jedoch darf ich sie immer auf Facebook oder Instagram dabei beobachten, wie sie mit allen möglichen Leuten ausgeht, beinahe an jedem Tag der Woche. Hier Kino, da auf ein Fest, dort in ein Lokal. Mich fragt sie nie, ob ich mal Lust hätte.
Das nächste Pärchen. Auch mit gleichaltrigen Kindern. Wenn ich vorschlage, mal an einem langweiligen Sonntag mit den Kids was zu unternehmen, kommt nur ein "Ah, zu weit, ah zu anstrengend, ah zu teuer, ah das ist scheiße!"
Mit meiner Schwägerin und ihrem Mann waren wir mal für eine Woche in Holland, im Ferienhaus. Unsere Kinder sind im gleichen Alter. Irgendwie wollten sie keinen Fuß vor die Tür setzen, der Kleine mit fast 5 Jahren braucht noch 3 Stunden Mittagsschlaf, dann auch dieses Getue mit den Essenszeiten. Wir wollten in die Stadt fahren oder ans Meer, der Mann der Schwägerin hat auf Shoppen und Menschenmassen keine Lust, sie wäre gerne mitgegangen aber wenn der Mann nicht will, will sie auch nicht und sie muss sich ja um die Kinder kümmern. Und man könnte doch auch hier bleiben und Brettspiele machen.
Für Brettspiele fahre ich nicht in den Urlaub.
Ich vermisse kreative Menschen.
Leute, die aus dem Quark kommen und die spontan sind. Die neugierig sind, die mal was Neues ausprobieren wollen.
Hier scheint es, als ob mein Mann und ich immer die Macher sind und Vorschläge machen, aber die Leute um uns herum verhalten sich buchstäblich wie die Faultiere.
Uns macht es allmählich keinen Spaß mehr, dauernd mit schönen Ideen um die Ecke zu kommen und wir ernten nur ein Och nöööööööööööööö! oder Zu anstrengend!
Auf ein Konzert gehen? Nööö. es wird ja so spät.
Ins Kino? Nööö, der wird ja auch mal irgendwann im Fernsehen gezeigt.
Natürlich gehen wir dann alleine los mit den Kindern aber wir beneiden manchmal diese Menschen oder Familien, die auch aktive Freunde haben, mit denen man tolle Pläne schmieden kann, die auch mal Vorschläge machen und die Spaß dran haben und gemeinsam was auf die Beine stellen.
Mich nervt das, wenn ich mit einer Freundin noch nicht mal spontan was machen kann, weil sie ihrem Mann nicht zutraut, dass er dem 8-jährigen Sohn mal ein Brot schmiert und ihn um 20 Uhr herum ins Bett steckt.
Wo findet man solche Menschen?
Hattet ihr auch solche Situationen?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
Danke schon mal im Voraus!
Inspirierende Menschen im Freundeskreis
Hallo,
ich finde du sprichst sehr abwertend über Menschen die einfach anders ticken wie du. Nur weil man nicht dauernd auf Achse sein möchte und seine Freizeit vollplant, heisst das nicht, dass man ein Faultier ist. Mein Mann arbeitet 12 Stunden am Tag, hält Vorlesungen vor teilweise 300-500 Studenten, ich arbeite mit Kundenverkehr und spreche oft 8 Stunden am Tag mit unzähligen Menschen, höre mir ihre Sorgen und Klagen an, berate usw. Da sind wir Abends echt froh, oder auch mal am Wochenende, wenn wir unsere Ruhe haben und keine Termine, einfach nur abschalten und erholen können. Nicht durch ein überfülltes Oktoberfest latschen müssen oder sonst ein Unterhaltungsprogramm für "Freunde" auffahren müssen. Ja, wir chillen auch gerne gemütlich zu Hause oder verbringen nur ruhige Zeit mit der Familie. Was ist daran verkehrt? Jeder kann sein leben leben wie er es mag. Und wenn ich an die zeit zurückdenke wo meine Kinder klein waren und Mittagsschlaf brauchten, ja da habe ich auch sehr darauf geachtet, dass sie den auch halten konnten, denn wenn er ausfiel oder zu kurz war, hatten wir den ganzen Nachmittag ein nöliges und schlecht gelauntes Kind, was niemandem etwas gebracht hat und man hatte keinen Spaß. Insofern kann man die Planung auch anders machen. Du nennst es vielleicht unflexibel, aber nur weil es in deinem Leben nicht passt. Man kann gerne Pläne schmieden und etwas aktives unternehmen, aber ihr kommt mir sehr gehetzt und gezwungen vor, da hätte ich auch keine Lust unter diesem Druck mit euch in Urlaub zu fahren. Da würde ich jedesmal denken, oh Mann, jetzt müssen wir schon wieder was machen, hierhin, dorthin, das angucken, das unternehmen, sonst denken die, ja wie langweilig. Nee, so etwas brauche ich nicht. Aus diesem Grund fahren wir immer alleine in Urlaub, in unserem eigenen tempo, unternehmen wenn wir es wollen, chillen und faulenzen wenn wir es wollen, ohne sich vor anderen rechtfertigen zu müssen.
Mich wundert es nicht, dass eure Freunde langsam nichts mehr mit euch machen wollen, wenn ihr so eine Einstellung habt. Leben und leben lassen ist angesagt.
LG
Hallo,
danke für Deinen Beitrag aber:
Ich denke, Du verstehst mich falsch oder willst mich falsch verstehen.
Wir sind keinesfalls immer auf Achse oder brauchen eine rund-um-die Uhr Bespassung.
Auch erwarten wir nicht dass sie für uns ein Vergnügungsprogramm auffahren.
Ich nehme mal den Urlaub.
Als wir ihn zusammen gebucht haben, war da auch von der anderen Seite viel Enthusiasmus dabei.
Aber vor Ort waren wir es immer, die Vorschläge gemacht haben.
Wir hatten auch viele gemütliche Tage da im Ferienhaus, wir haben gekocht oder sind mal nur spazieren gegangen. Aber wenn wir mal überlegten, was könnten wir machen.
bei Regenwetter im Haus hängen ist irgendwie doof.
Es gab dort schöne Museen, auch für Kinder.
Wir schlagen es vor und bekommen nur Hmmm, weiß nicht. Mal gucken. Hm nööööööö.
Aber selber bekamen sie auch keine Vorschläge hin.
Es hieß immer, wir sollen schauen.
Wir googelten, machten Vorschläge, hatten Insidertipps. Alles wurde irgendwie abgeschmettert. Aber etwas geboten haben bzw. unternehmen wollten sie schon.
Es ist nicht so, dass unsere Freunde nichts mehr mit uns machen wollen.
Natürlich treffen wir uns noch regelmässig.
Aber es ist nun mal immer diese Überlegung, was man nun gemeinsam macht.
Von denen kommen keine Ideen. Hätten sie welche, dann würden wir die auch annehmen. Es könnte auch eine Kochrunde zuhause sein oder ein Spaziergang mit den Hunden.
Aber ob Du es glaubst oder nicht, mit den meisten sitzt man gefühlt am Tisch und hmpft sich inzwischen an.
Was machen wir? Weiß nicht, schlag was vor? Wir könnten ja..? "Oh neeeee!" Oder was haltet Ihr von..? Neeee! Habt Ihr eine bessere Idee? Hmmmmm. Neeee.
Wir wollen auch nicht jedes Wochenende die volle Action, da wir selber arbeiten.
Aber stelle Dir bitte mal vor, wenn man sich auf ein Treffen freut und dann hängen alle inzwischen nur noch herum. Einer schlug neulich vor, den Fernseher anzumachen und einen Thriller anzuschauen. Am Sonntagmittag.
Leider finde ich dafür die freie Zeit zu schade.
Ich stimme Dir vollkommen zu. Wir leben genau so wie du es beschreibst.
Nichts finde Ich mehr anstrengend als Freunde die ständig irgendwas vorschlagen. Es fällt einen schwer nein zu sagen, aber wenn man ständig gefragt wird, sagt man irgendwann zu und hat eigentlich Null Bock. Wir haben vor ein Paar Jahren solche Freunde gehabt. Die waren einfach nicht in der Lage dazu Zeit alleine zu verbringen. Die haben überhaupt nicht verstanden dass es nicht so einfach ist mit ein kleines Kind was zu planen. Man braucht einen Babysitter oder Oma muss kommen. Man kann nicht bis in den Puppen feiern, weil man nun Mal morgens früh aufstehen muss mit ein Kleinkind. Man kann auch nicht einfach die ganze WE mit Umzug helfen etc. Es war alles so gezwungen und es war einfach nervig. Wenn Ich nachmittags mit der bekannte unterwegs war und Ich nach Stunden meinte dass Ich langsam nach Hause müsste, kriegte ich dumme Bemerkungen zu hören wie: Gott, Du stehst aber sehr unter den Pantoffel, entspann dich doch. Dein Mann wird es schon überleben alleine mit der kleine zu sein bis Du kommst. Dabei hat sie überhaupt nicht verstanden, dass Ich einfach genug hätte und gerne nach Hause wollte zu meiner Familie.. Ständig müssten wir oder Ich mit Rechtfertigungen kommen. Mega anstrengend solche Menschen..
Hi,
also ich kann Dich verstehen wenn Dich sowas nervt. Allerdings war ich total erstaunt wie viele solcher Situationen Du erlebt hast
Ich persönlich gehe gern aus, habe aber zuhause 2 Schlechtschläfer. Dh bei uns hört die Nacht oft um 6 Uhr morgens auf und auch oft wird sie unterbrochen durch ein waches Kind. Deswegen bin ich ehrlich gesagt auch spätestens um 12 rum in Aufbruchstimmung sofern die Kids nicht bei Oma und Opa nachts sind.
Aber so extrem wie Du es beschreibst kenne ich es nicht.
Am meisten würde mich Deine sich einladende Bekannte ärgern. Die könnte Dich wirklich mal integrieren. Weiß sie denn, dass Du gerne ausgehen würdest? Hast Du sie mal gefragt ob sie mit Dir weggehen würde?
Ansonsten hoffe ich sehr, Ihr findet besseren Anschluss
Liebe Grüsse.
Hallo,
Ich komme aus Ungarn, lebe seit 10 Jahren in D. Hier habe ich wenige Freunde. Nicht, weil ich nicht will, die sind alle nicht spontan. Ich suche Kontakt, die haben aber nie Zeit. Ne, Sonntag ist Familie, ah, das hätten wir früher planen müssen, kein Geld blablabla. So wie du beschreibst. Ich finde, ist ein wenig deutsche Mentalität.
Ich liebe es meinen Tag umzuwerfen und dann zu sagen, wieso nicht!
Zb wollte ich gestern die Taschen von den Ferien auspacken und Wäsche waschen und höchstens Spielplatz. Da sagt mein Kind um Mittag, ich möchte mal wieder auf einem Pony reiten. Wieso nicht? Sachen gepackt, und der Nachmittag war toll.
Und die Wäsche hat auch auf mich gewartet. 😀
Zum Glück habe ich eine coole Band, wo die Leute teilweise ü40 sind. Und mit denen kann ich super viel Spaß haben. 😃
Und meine beste Freundin wohnt 500 km weiter weg, auch in D. Und es kam schon mal vor, dass die uns spontan besucht haben.
Hallo,
ich schreibe gerade in der Pause vom Handy, bitte nimm mir Schreibfehler nicht zu krumm.
Ich glaube ich weiß, was Dir fehlt: ich nenne es Impulsgeber!
Ich habe dieses Thema auch schon gehabt.
Ich denke nicht, dass Ihr rund um die Uhr "Action" braucht oder Bespaßung erwartet.
Aber es stört Dich, dass Ihr hier sozusagen die "Entertainer" für die anderen seid.
Ihr macht Vorschläge, habt Ideen, wollt einen Urlaub auch ein wenig abwechslungsreich gestalten.
Und alles, was Ihr Euch überlegt und ansprecht, wird irgendwie abgewunken.
Von Euren Freunden oder den Verwandten kommen aber irgendwie keine Vorschläge.
Fernsehen am Sonntagnachmittag, naja. Wäre auch nicht unbedingt meine Sache.
Ihr gebt Impulse aber Ihr würdet Euch auch mal über Impulse von anderen freuen. Statt immer nur "Och nöööööööööööö!" zu hören.
Es kommt auch kein Feedback, wie bei der Sache als Du da Deine Kulisse gebaut hast. Der Spezl guckt Dir zu, aber es ist ihm eigentlich schnuppe, was Du da machst.
Natürlich muss er sich dafür nicht interessieren, aber Du bist eben enttäuscht, dass Deine Kreativität und Dein Engagement in dem Fall nur mit Glotzen und einem vollen kauenden Mund registriert werden und ein "Hmmmmmmmmmm" oder "Musst Du wissen!" kommt.
--> Du wünschst Dir hier eher jemanden, der mal Dein Tun da etwas hinterfragt, kommentiert, mithilft, Ideen aus seiner Sicht einbringt. oder?
Der Kumpel mit der Banane im Mund mag nett sein, aber in dieser Situation war er einfach der Falsche. Ihm fehlt scheinbar der Zugang oder schlicht und ergreifend das Interesse, er kann mit der Sache nichts anfangen.
Und ja, mich würde es auch stören, wenn ich mal auf ein Konzert gehe mit einer Bekannten und die fängt dann noch während dem Auftritt an mit den Hufen zu scharren und zu quengeln, weil sie lieber nach Hause vor den TV möchte. Du hast sie ja sicherlich nicht mit der Pistole gezwungen, da mitzugehen? Da wäre ich auch angefressen.
Mich würde so ein Verhalten auch stören und ich könnte das Konzert auch nicht mehr richtig genießen. Das hätte sie wissen müssen.
Und genauso wäre ich auch irgendwo enttäuscht, wenn ich nach München reise (lt Deiner VK bist Du aus Hamburg) und da ist gerade Wiesn, aber der Bekannte vor Ort hat keine guten alternativen Vorschläge. Das ist einfach scheiße (sorry), man hockt da rum, die Wiesn scheint wegen der Überfüllung keine Option zu sein. Und Ihr sucht und überlegt Euch Alternativen, auch um den Kids was zu bieten und wollt ihn mit einbinden und er hockt da und zuckt die Schultern. Mensch, er als Einheimischer müsste es doch am besten wissen, wo man sich abseits der Wiesn bewegen kann.
Er hätte einen Spaziergang im Nymphenburger Park vorschlagen können oder ein bisschen durch Schwabing schlendern oder mal in den englischen Garten und dort auf ein Bier in einen der Biergärten.
Das hat nichts mit Arroganz oder abwertend zu tun, wie einige hier schreiben.
Sondern Du bist genervt. Ihr seid genervt.
Ich wäre auch genervt, wenn ich wie Du mit dem Schwager und seiner Familie einen Urlaub plane. Und vor Ort fällt ihnen nichts ein, aber alles was man selber vorschlägt wird abgeschmettert.
Ich gebe Dir den guten Rat:
Nimm Deine bisherigen Freunde so an, wie sie sind.
Du weißt, dass sie vielleicht Eure Unternehmungslust nicht so teilen oder lieber ihr Ding machen.
Aber es spricht nichts dagegen, wenn Ihr Euch einfach mal nach neuen Gesichtern umseht. Das bedeutet nicht, dass Ihr Eure alten Freunde deswegen fallen lasst.
Aber Ihr habt dann neuen Menschen, die u.U. genauso unternehmungslustig und offen und kreativ sind.
Deine kreative Tätigkeit ist schon mal ein Anfang.
Versuche es ,mal über Instagram, da tummeln sich viele.
Ich bin auch kreativ und habe dadurch schon viele Menschen gefunden, die ähnlich ticken wie ich. Auch aus meiner Umgebung hier. Man sucht mal, man sieht Bilder, man schreibt mal ein Kompliment drunter, mach ein bisschen Smalltalk. Oder vernetze Dich auf solchen kleinen Messen mit den anderen Künstlern dort. Bleibt in Kontakt, schreibt Euch, trefft Euch. Da beißt keiner.
Aber das sind Menschen, die meine Designs und mein Handeln und meine Interessen verstehen, man spielt sich Ideen zu.
Schau auch mal im schulischen Umfeld.
Hier habe ich auch bei einem Elternabend eine Mutter kennengelernt, die sehr viel kreativ und aktiv mit ihren Kindern unterwegs ist. Nach dem 5. Schulhofsmalltalk habe ich sie mal zum Kaffee eingeladen und seitdem treffen wir uns regelmässig.
Wir gehen zu Veranstaltungen mit den Kids, waren im Hochseilgarten, schwimmen, im Tierpark, usw. Auch weil ihr Sohn genauso eine Vorwitznase ist wie meine Tochter. Das passt einfach.
Viel Spaß bei der Suche nach neuen Impulsgebern.
Die fallen nicht vom Baum, Du wirst etwas suchen müssen, aber die Arbeit lohnt sich.
LG
Richtig!
Ich hätte auch mal gerne Impulse von den anderen.
Wir machen immer.
Weil hier schon Filmabende oder Spieleabende genannt wurden. Nicht mal Filmwünsche konnten gebannt werden.
Action? Welchen? Den? Neeeee!
Weißt du einen anderen guten? Nö.
Eine dieser Freundinnen hat sich im gleichen Sportstudio angemeldet wie ich. Bisher war sie einmal da. Natürlich ist es ihre Sache, aber sie jammert dauernd dass sie was tun müsste.
Und wenn ich dann sage, dass ich an diesen oder jenen Tagen gehe kommt wieder: Neeeeeeeeee!
Ich könnte mich auch nach ihren Zeiten richten.
Aber immer ist eben was anderes und beim nächsten Treffen jammert sie wieder dass sie was tun müsste. Aber alleine macht es keinen Spaaaaaaaass!
Schlage ich Ihr wieder vor, dass ich zB man Dienstag könnte. Neeeeeeeeeeeee!
Oder in den Ferien, die haben auch eine coole Kinderbetreuung. Neeeeeeeeee!
"Wo findet man solche Menschen?
Hattet ihr auch solche Situationen? "
Anquatschen, offen sein, nicht auf Freunde versteifen.
Ich habe wenige, sehr sehr sehr gute beständige Freunde.
Sie sind super. Echte Freunde. Wenn was ist, sind wir für einander da.
Vor allem aber sind wir ehrlich!
Ja, heißt auch Ja, weil ich mich darauf verlassen kann, dass ein Nein auch ein Nein heißt. Sie sagen auch Nein! Deswegen ist das Ja so wertvoll, ehrlich, bedeutsam.
Für alles andere habe ich Bekannte, gute Bekannte und einfach auch mich selbst.
Wenn ich gut drauf bin, sage ich hallo. Ohne Erwartungen! Ohne Hoffnung.
Einfach hallo.
Manchmal ergibt sich ein Gespräch, manchmal nicht.
Ich bin kein Small-Talker. Überhaupt nicht.
Den meisten ist es zu viel, wenn ich mit der Tür ins Haus falle oder sofort den wunden Punkt treffe (will ich nicht, kann es aber nicht abstellen).
Entsprechend nehme ich es niemandem übel, wenn ich mich dadurch unbeliebt gemacht habe. Es tut mir dann wirklich Leid (aus Versehen getroffen zu haben!).
Wenn mir nach Treffen oder Action ist, frage ich rum.
Dabei achte ich nicht auf Worte, sondern auf die Reaktion.
Wer ehrlich NEIN sagt, den frage ich wieder. Wer immer nur JA sagt, da frage ich nicht mehr nach. Wozu auch, herumgedruckse ist anstrengend.
Es müssen keine Freunde sein, um Spaß zu haben.
Meine Freunde sehen das auch so.
Freundschaft bedeutet mehr.
Wenn ich keine Lust auf Action habe, frage ich nicht nach.
Wenn ich gefragt werde, sage ich ehrlich, dass das nichts für mich ist / dass ich das gerne ausprobieren möchte, aber momentan nicht kann. Das vermittelt meinem Gegenüber, ob ich generell kein Interesse habe oder momentan nicht.
Diese Offenheit bringe ich mit und bringen mir andere entgegen.
Wer auf ein NEIN pikiert, explosiv, schimpfend, nörgelnd, abwertend reagiert, dem sage ich nicht mehr nein zu Aktivitäten, sondern nein zum Kontakt.
Umgekehrt nehme ich es niemandem übel, wenn jemand nein sagt. Dann bin ich sogar froh, weiß woran ich bin und entscheide für mich selbst/für andere.
Auf diese Weise habe ich Menschen kennen gelernt, die mir gut tun und Abstand genommen zu denen, die mir nicht gut tun.
Als ich krank war, blieben Freunde.
Bzw. Freunde haben ehrlich gesagt, wenn sie mich nicht begleiten konnten. Sie haben keine Floskeln gebracht, sondern waren ehrlich, dass sie damit nicht umgehen können und dass ich ihnen wichtig bin.
Das war super viel wert.
Der Kontakt wurde danach wieder aufgebaut.
Für zwischendurch nehme ich Kontakt mit anderen Menschen auf. Einfach so. Ein Lächeln, ein Wort, ein Hallo. Manchmal ergibt sich etwas daraus, manchmal nicht.
So lange ich nichts erwarte, werde ich nicht enttäuscht.
Auf diese Weise sind Freundschaften entstanden.
Oder auch Bekanntschaften mit denen wir das gemeinsam machen, was toll für uns ist (für sie und für uns). Manche mehr manche weniger. Und manchmal passt es einfach auch nicht. Dann grüße ich trotzdem, aber erwarte einfach keinen Kontakt.
Es gab auch Zeiten, da war es mir zu anstrengend gegrüßt zu werden. Wer es wissen wollte, hat mich gefragt. Wer nicht, der nicht.
Teilweise kenne ich solche Menschen auch, aber ich nehm sie mit Humor... Ist doch auch wieder irgendwie lustig😂
Zumindest war mir zum Lachen bei deinen Geschichten.
Ich hab eine Seelenverwandte und die ist goldwert. Spontan, lustig, tiefgründig... Einfach ein Mensch zum Pferde stehlen und immer für eine Überraschung gut.
Sie macht die ganzen Miesepeter um mich rum wieder wett.
Vielleicht fehlt dir grad dieser eine Mensch?
Das kann sehr gut sein.
Jemand zum Pferdestehlen.
Irgendwie bin ich aktuell nur noch ausgebrannt, was unsere Freunde betrifft. Es sind liebe Leute, aber ich habe aktuell kaum noch Lust mich mit ihnen zu treffen.
Denn erst verlangen sie von mir Vorschläge und wenn sie zu nichts Lust haben, dann taugt es nur noch für Fernsehen am Nachmittag.
Menschen sind einfach unterschiedlich. Ich glaube dass Ich zu den Menschen gehöre die Du merkwürdig findest
Ich habe einfach selten den Bedarf irgendwas mit andere Menschen zu unternehmen. Wir arbeiten beide den ganzen Tag und wir haben eine kleine Tochter, sie ist 2 Jahre alt. Den Alltag ist halt stressig und ich bin einfach froh wenn wir WE als kleine Familie Zeit für uns haben. Ich habe absolut kein Bock dazu mich abends großartig mit anderen Menschen was zu unternehmen. Ich habe auch keine Lust dazu mit Freunde im Urlaub zu fahren. Jeder möchte was anders machen, was anders essen etc. Man geht sich nach 48 Stunden einfach auf den Keks.. Mir ist sowas alles zu eng..
Natürlich treffen wir uns ab und zu mit andere Menschen, aber halt nicht oft. Ich erwarte auch nicht dass der Nachbar Lust hat mit mir über den Zaun zu sprechen, ein freundliches Hallo reicht mir vollkommen.. So sind wir alles unterschiedlich.
Wir haben wenige aber dafür sehr gute Freunde, die wir ab und zu abends sehen. Nachmittags hole ich meine Tochter vom Kindergarten ab und freue mich über ein paar Stunden mit ihr, bis wir essen und bis sie ins Bett muss. Mein Mann hat auch noch dazu einen zeitaufwendigen Hobby, deswegen ist unser Zeit zu zweit oder zu dritt halt begrenzt.
Unser Freunde sind genau wie wir. Wir treffen uns ab und zu, aber wir fahren nicht gemeinsam in den Urlaub und wir haben unser eigenes Leben, der nun Mal im Vordergrund steht. Wie gesagt viele Menschen haben halt ein stressigen Alltag und haben mit, sagen wir mal ü 30, nicht mehr den Bedarf so oft mit anderen Menschen was zu unternehmen.
Menschen sind halt unterschiedlich. Menschen die anders gepolt sind als Du, sind ja nicht merkwürdig sondern haben halt andere Prioritäten.
Ich habe mich ein deinem Beitrag ein Stück weit wiedergefunden. Mein Mann und ich gehören auch zu den Impulsgebern: wir organisieren Kochabende, Diskussionsrunden, Spielabende, Auswärtsaktivitäten etc. etc.. Wenn einmal im Jahr das rituelle Mädels-Wochenende ansteht, dann rate mal, wer das organisiert? Ich. Wenn man die Mädels fragt, was sie an dem Wochenende machen wollen: Nix, am liebsten den ganzen Tag im Hotel sein und schlafen und quatschen...
Ich lese viel, interessiere mich sehr für Musik, fahre daher oft auf Konzerte, ich probiere oft neue Rezepte aus, habe mich gerade aus Jux und Dollerei bei einem 10km-Lauf im Juli angemeldet und mit dem Training angefangen (bin noch nie gelaufen... hüstel... ich hoffe, die alten Knochen halten das aus) und habe das Kind in diesem Winter am Wochenende um 23Uhr geweckt, weil gerade so viel Schnee lag, dass Schlittenfahren möglich war und angesagt war, dass alles schnell wieder schmilzt (so war es auch, morgens war alles wieder grün. Aber wir sind zwei Stunden lang den Deich runtergerodelt)...
Ich sehe aber meine Freunde nicht so kritisch wie du bzw. ich sehe mich kritischer als du. Viele Menschen rennen den ganzen Tag in einem Hamsterrad, reiben sich zwischen Beruf und Familie auf und fallen dann feierabends einfach um oder brauchen einfach Ruhe. Ich übertakte mich auch ganz häufig und bin dann irgendwann richtig platt. Deswegen habe ich vor ein paar Jahren angefangen zu meditieren. Mein Meditationslehrer sagte letztes Mal zu mir: Du weißt schon, dass Selbstoptimierung Autoaggression ist, ne? Und irgendwie fühlte ich mich da auch ertappt.
Manchmal beneide ich die von dir als "Faultiere" betitelten Menschen, um ihre Ruhe und Genügsamkeit. In meinen Ohren klingt immer das Lied von Grönemeyer: "Genug ist zu wenig, oder es wird so wie es war, Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders ".
Ich fürchte den Stillstand wie der Teufel das Weihwasser. Gesund ist das bestimmt auch nicht.
Außerdem bin ich mir bewusst, dass man, wenn man so hochtourig läuft wie ich, kaum Menschen trifft, die noch hochtouriger laufen. Ich bin so zappelig, dass ich schon drei Abende organisiert und geplant habe, bevor jemand anderes auch nur Piep sagen kann. Die haben also gar keine Chance aus den Hufen zu kommen.
Zudem hatte ich eine Zeit lang das Gefühl, dass meine Freunde irgendwie irritiert auf mich reagieren und habe sie drauf angesprochen. Grundtenor war, dass sie sich in meiner Nähe schlecht und faul fühlen, unbelesen, passiv, spießig, träge... und das hat mich total erschrocken. Ich möchte nicht, dass sich jemand in meiner Nähe so fühlt.
Also versuche ich zunehmend runter vom Gas zu gehen. Das Wochenende im Hotel mit wenig Kontakt zur Außenwelt war wider Erwarten total schön und sehr erholsam.
Aus der Muße heraus haben sich schöne Gespräche ergeben und ich habe geschlafen wie ein Murmeltier.
Trotzdem kenne ich diese Sehnsucht nach Input, nach jemanden, wo ich nicht die Handbremse anziehen muss, sondern der mit mir Vollgas fährt, Ideen einbringt, schräge Ideen hat und mich auch einfach mal ein Stück mitnimmt. Gott sei Dank ist mein Mann der reinste Idefix und sprudelt über vor Ideen.
Am Wochenende habe ich auf einem Konzert eine lustige Frau getroffen. Sie bewunderte mich für meine Weisheit am Pizzastand nicht nur ein, sondern gleich drei Stücke zu kaufen und hat mir nachgetan und dann haben wir gemeinsam gefuttert. Wir sind dann ins Gespräch gekommen und siehe da - eine Seelenverwandte. Auf dem Rückweg mit dem Fahrrad haben wir uns gemeinsam die schlimmsten "Betroffenheits-Lieder" (Karl, der Käfer/ Mein Freund, der Baum/ Jenseits von Eden) vorgesungen und nein, wir waren nicht sturzbetrunken...das fand ich ausnehmend angenehm und eine nette Abwechslung zu Gesprächen über Netflix-Serien und Kind und Kegel....
Es gibt sie also irgendwo da draußen.
Und die anderen sind halt anders, deswegen ja aber nicht weniger nett.
Der Beitrag hat mich sehr berührt, wie immer, wenn man sich teilweise wieder erkennt- die Scheu des Stillstands- ebenfalls etwas, was ich nicht abhaben kann ... er haben gerade unser Haus neu eingerichtet und es ist total schön, aber für mich so schwer auszuhalten, jetzt nicht mehr daran planen zu können
Danke Dir ein toller Text.
Und ohne Angriff
Ich habe ja auch nirgends geschrieben, dass sie nicht nett sind.
Und ich würde sie ja auch nicht fallen lassen oder ignorieren.
Aber diese Lethargie, die fehlenden Impulse, das strengt mich an.
Und da ist eben diese Sehnsucht nach dem Input, wie Du es bezeichnest. Jemand der mich mitnimmt und wo ich mich mal fallen lassen kann und überraschen lasse.
Oder wo man innerhalb 5 Minuten den Film für den filmabend klarmacht.