Hallo
Meine beiden Söhne sind 6 und 4.im Februar ist der Vater von meinem Mann(ihr Opa) gestorben an leberkrebs.mein 6 jähriger Sohn redet jetzt immer darüber das er Mal seinen anderen Opa(meinen Vater) kennenlernen will.ich hab ihm erzählt das sein anderer Opa immer schlechte Laune hat und unfreundlich zu allen anderen ist.er hat gesagt das ihm das egal ist und er ihn trotzdem kennenlernen will.ich will ihm jetzt nicht detailliert erzählen wie er immer alle tyrannisiert hat und wenn nicht-Verwandte zu Besuch waren so tut als ob alles okay wäre damit alle anderen einen nicht glauben wie er wirklich ist.ich hab vor 10 Jahren den Kontakt zu meinem Vater deswegen abgebrochen.meine Mutter ist schon vor 14 Jahren gestorben.habt ihr eine Idee wie ich ihm das ausreden kann?
Mein Sohn will seinen anderen Opa kennenlernen
Ich habe ein sehr sehr ähnliches Problem. Und ich würde es nicht unterbinden, sonst geht er später alleine. Unterstütz ihn und lass ihn sein eigenes Bild machen. Ich weiß er ist noch sehr jung, aber Kinder schaffen oft mehr als wir ihnen zutrauen, gib ihm deine Unterstützung. Alles liebe
Als ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen habe, war der Große 10. Er kannte meine Eltern nur wenig, wir haben uns selten gesehen und das Interesse an ihm und seinen Brüdern war quasi nicht vorhanden. Meine Mutter hatte kurz darauf ihren 60. Geburtstag und ich habe es meinen Söhnen erzählt und ihnen freigestellt dort anzurufen oder eine Karte zu schreiben. Der Große entschied sich für eine Karte, er ist losgezogen und hat sie gekauft und ausgefüllt. Wir haben sie dann zusammen in den Briefkasten gesteckt. Meine Mutter wird jetzt 66 und wir haben nie wieder was von ihr oder meinem Vater gehört. Kein Danke, keine Geburtstagskarte zum eigenen Geburtstag--nix. Ich kenne das ja schon, aber mein Großer war doch sehr enttäuscht und hat sich dann auch nicht mehr um sie geschert.
Ich würde also erklären, dass du deinen Vater nicht besonders nett findest und dass sie später mal bei ihm anrufen oder ihm schreiben darf--vielleicht wenn sie selber gut schreiben kann. Aber du solltest sie vor einer eventuellen Enttäuschung warnen.
"Ich hab ihm erzählt das sein anderer Opa immer schlechte Laune hat und unfreundlich zu allen anderen ist."
Ich hätte ihn nicht schlecht gemacht, egal was war, sondern neutral von ihm gesprochen oder "wir sind nicht gut miteinander ausgekommen" o.ä.
Dann hätte ich ihm gesagt, dass er, wenn er 14-16 ist und die notwendige Reife besitzt, ihn dann gerne selbstständig kontataktieren kann. Bei einem 6Jährigen läuft das ja noch eher über dich und du möchtest keinen Kontakt, weißt um die Problematik.
Opa 1 ist gerade ganz frisch von euch gegangen, ich denke, daher rührt sein Wunsch, nicht daher, dass es um den fremden Mann (der dein Vater ja für ihn ist) ansich geht.
VG
Ich hätte ihn nicht schlecht gemacht, egal was war, sondern neutral von ihm gesprochen oder "wir sind nicht gut miteinander ausgekommen" o.ä.
Sehe ich komplett anders. Da ergibt sich doch überhaupt kein Grund, warum das Kind den Opa nicht kennenlernen dürfte. Meine Kinder dürfen mit allerlei Menschen Kontakt haben, mit denen ich nicht gut auskomme. Außerdem muss man nicht immer so tun als wäre ein Konflikt immer beidseitig. Ein Elternteil, das beispielsweise ein Kind verprügelt, hat das ganz alleine zu verantworten. Wieso sollte man denn so eine Person decken? Ich würde nie lügen, um einen Tyrannen zu decken. Meine Kinder bekommen eine kindgerechte Version der Wahrheit.
Ich habe den Kontakt vor 9 Jahren zu meinem Vater abgebrochen und meine beiden ältesten können sich noch an ihn erinnern. Als mein Schwiegervater vor 7 Jahren starb kam den beiden auch hin und wieder die Idee ihn mal wieder treffen zu wollen. Ich war immer ehrlich und hab ihnen gesagt das das nicht geht. Mein Vater ist Alkoholiker und ich hab ihnen immer gesagt das ich nicht möchte das sie sehen wie süchtig er ist. Ich würde auch raten, ehrlich zu sein und bei deiner Meinung zu bleiben.
Begleite ihn bei seiner Trauer, ggf. mit Trauergruppe für dich um Tipps zu bekommen.
Mein erster Eindruck: es geht ihm erst mal gar nicht so sehr darum, seinen anderen Opa kennen zu lernen, sondern erst mal mit dem Verlust umzugehen, Hoffnung, dass es irgendwie weiter geht. Verständlich, aber nicht zielführend, wenn ihm der Kontakt nicht gut tut.
Daher würde ich zwei Wege gehen.
1. Trauerbegleitung, damit er seinen Weg mit seinem verstorbenen Opa finden kann
2. Wahrheit, dass es Gründe gibt, warum ihr keinen Kontakt mehr habt, dass euch der Kontakt nicht gut tut.
Mit einer Haltung, dass es dir ernst ist. Nicht ausreden, sondern, Körperhaltung, dass du es ernst meinst und da nicht verhandelst.
Wenn er stabiler ist und mit der Trauer umgehen kann, kannst du erneut überlegen, ob/wie viel du ihm dann vielleicht doch noch erzählst - oder auch nicht. Falls es dann noch Thema für ihn ist.
Der Zeitpunkt mit der Hoffnung, es könnte ersatzweise auch so gut werden und zu viele Details könnten ihn überfordern. Daher klare Haltung. Meine reagiert weniger auf das, was ich sage, mehr darauf, wie ich dazu stehe/Tonfall, Mimik, Haltung, Ernsthaftigkeit.
Ich würde klar sagen- der Opa ist kein guter Mensch, es ist meine Aufgabe als deine Mutter, dich bestmöglich zu schützen und darum hast du keinen Kontakt zu ihm (so wie ich auch nicht). Wenn du erwachsen bist kannst du selbst entscheiden
Hallo
Ich würde meinen Sohn den Wunsch erfüllen. Auch dein Vater wird älter und somit ruhiger. Ich meine auch wenn Ihre Kindheit nicht schön war, glaube ich nicht, das ein Vater es verdient hat einsam zu sterben. Wenn die Situation erneut passieren sollte, kann man wieder den Kontakt abbrechen.
Aber vllt verstehen sich die beiden ja gut. Dein Sohn hat einen Opa und dein Vater freut sich.
Liebe Grüße
"Auch dein Vater wird älter und somit ruhiger."
Bösartig und gewaltbereit kann er dennoch noch sein.
"Ich meine auch wenn Ihre Kindheit nicht schön war, glaube ich nicht, das ein Vater es verdient hat einsam zu sterben"
Andersrum wird ein Schuh drauß:
Manche Eltern haben es sich nicht verdient, dass man sich im Alter um sie kümmert!
Hör auf, der TE so perfide und ekelhaft ein schlechtes Gewissen zu machen! Wenn Kinder den Kontakt zu Eltern abbrechen, ist in aller Regel viel Schlimmes vorgefallen und man hat später die Aufgabe, nötigenfalls die eigenen Kinder vor den gewalttätigen Großeltern zu schützen! Da muss man nicht so ein Geschreibsel wie deines lesen müssen.
Keine Ahnung, woher du die Naivität nimmst, ein alternder Grobianvater sei nun mit einem Enkelkind plötzlich ein "lieber Opi", zu dem man seine Kinder gern schickt. In der Regel werden Bosheiten, die ein Mensch schon in jungen Jahren drauf hatte, mit dem Alter nämlich schlimmer.
Bei dem schlechten Gewissen gebe ich dir absolut recht! Und es wird Gründe haben warum man den Kontakt abbricht!
Aber mein Vater war damals auch nicht nett zu mir und würde meine Mutter nicht dahinter stehen hätte ich wahrscheinlich auch wenig bis keinen Kontakt. Aber nachdem ich gesehen habe wie er mit seinen Enkeln umgeht habe ich ihm "verziehen". Vergessen werde ich es trotzdem nicht und würde meinen Kindern bei Bedarf dies auch ersparen. Dabei ist aber bei uns "nur" pyschische Gewalt im Spiel gewesen.
Die Wahrheit?!