Mein Mann macht mich manchmal wahnsinnig!

Vorweg, ich liebe meinen Mann sehr! Aber er ist ein Mann der eher.... na sagen wir mal, langsamen Sorte. Während ich Hummeln im Arsch habe und Dinge, die erledigt werden sollen, gleich erledige.

Er plant ständig irgendwelche Sachen, möchte sie auch machen, tut es dann aber so langsam dass ich die Krise kriege! Bestes Beispiel: wir haben uns entschlossen, unseren Kleiderschrank zu verkaufen und stattdessen mit Kommoden und einer eingebauten Kleiderstange zu arbeiten. Im November flog der Kleiderschrank raus, die Kommoden zogen ein. Die Kleiderstange ist "noch in Planung". Seit fast einem halben Jahr keine Möglichkeit, Kleider, Blusen etc. aufzuhängen - schrecklich. Nächste Baustelle, die Küche. Schränke mussten Mitte des letztes Jahres weichen, seitdem fehlt Stauraum. Er möchte einen Schrank bauen. Neulich waren wir zusammen im Möbelhaus, ich hab ein hübsches und günstiges Teil gesehen, dass exakt in die Küche passt. Als ich ihm das zeigte meinte er, so ähnlich plane er, ein Schränkchen zu bauen. Unsere Wohnwand im Wohnzimmer ist sehr hässlich und alt. Auch diese soll raus - der Esstisch auch - in beiden Fällen schon seit Jahren beschlossene Sache. Für die Wohnwand hat er seit über einem Jahr einen Entwurf. Immer wenn ich ihn auf das eine oder andere anspreche wird er sauer, und fragt, wann er das denn alles machen solle. Ääähm. Naja eigentlich versorge ich unseren 8 Monate alten Sohn ganz allein. So quasi jedes Wochenende hat er Zeit. Aber Ja... er ist Langschläfer und bis er mal in den Tag startet, ist schon Nachmittag :(

Was soll ich machen? Ich fühl mich in der Wohnung solangsam gar nicht mehr wohl, weil mich die tausend Baustellen nervös machen. Und richtig aufräumen geht auch kaum, weil Stauraum fehlt. Soll ich einfach im Alleingang Möbel kaufen gehen/umstellen? Dazu kommt dass er sooo pingelig ist. Egal was ihm zeige (Lampen, Regale, Spiegel) nichts gefällt ihm und nix findet er gut. Und momentan habe ich auch das Problem, dass ich in Elternzeit bin und gar nicht alle Anschaffungen die ins Haus stehen, allein finanzieren könnte.

Vorschläge?

LG

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da fällt mir nur der Spruch ein: "Wenn ein Mann sagt, er macht es, dann macht er es auch. Man muss ihn nicht alle halbe Jahre dran erinnern! " Meiner ist ähnlich, ich mach es dann halt im Alleingang, da ich es (seiner Meinung nach) nicht soooo mache, wie es sein muss, übernimmt er dann, er kann es sich ja nicht angucken, WIE ich das mache.

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Das kenn ich! Wir sind vor einem Jahr umgezogen und vieles ist noch zu tun, da zwischenzeitlich einfach viele andere Dinge wichtiger waren. Mein Mann hat viel um die Ohren und alleine schaff ich das nicht mit der Kleinen. Und wenn mal Zeit ist, genieße ich es oft lieber wenn er Zeit mit unserem Kind verbringt oder auch mal zu entspannen...

Aber nun zu deinem Mann. Sag ihm das klipp und klar, dass du dich aufgrund der „Baustellen“ nicht wohl fühlst. Dass sich was ändern muss und er nun die letzte Gelegenheit hat!
Weck ihn am Wochenende auf 😉 und bitte ihn es endlich in Angriff zu nehmen!

Viel Erfolg 😀

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Also als erstes: Plan mal nicht mehr solche Umbau-Aktionen. Wenn du schon weisst wie er ist, warum dann immer wieder etwas neues anreissen? Vereinbare mit ihm einen Termin, macht ein Wochenende fest wo die eine Baustelle bearbeitet werden soll. WEnn das alles nichts hilft, dann lass halt mal das Gerümpel im Weg stehen. So dass ER sich nervt. Wenn du sagst er ist pingelig, dann sollte ihn das bald stören. "Ja sorry Schatz ich habe ja keinen Platz zum wegräumen" genau das gleiche mit den Kleidern, nerv ihn damit :-)

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"Immer wenn ich ihn auf das eine oder andere anspreche wird er sauer, und fragt, wann er das denn alles machen solle."

Dann wirst Du wohl doch etwas kaufen müssen, wenn er sowieso keine Zeit dazu hat. Und nein, ich würde ihn nicht mitnehmen und auch nicht fragen, ob es ihm gefällt. Ich würde einfach machen.

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Ich würde an der einfachsten Stellschraube ansetzen. Eine Kleiderstange kannst du selbst hinkriegen. Also weckst du ihn nächstes Wochenende wenn euer Kleiner aufsteht, drückst ihm das Kind in die Hand und fährst in den Baumarkt. Die paar Teile kosten ja nicht viel. Dann hast du den ganzen Tag Zeit es selbst zu machen.
Mein Mann ist auch Langschläfer.. Seit das Kind da ist bedeutet das maximal bis 8 Uhr. Und wenn ich abends mal weg war, dann muss er halt noch früher aufstehen, nämlich zusammen mit dem Kind.

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Das kenne ich. Von mir selbst und von Verwandten (von der ADS/ADHS Seite her).

Sowohl die Hummeln im Hintern (am besten sofort) als auch das perfekte, ich kann mich nicht entscheiden und eigentlich stören mich 1000 Dinge .... die am besten gleichzeitig begonnen werden und sich dann verlaufen...... und dann so liegen bleiben .... weil überfordert......

Bei mir hilft da ganz klar
- strukturieren
- Prioritäten setzen!
- selbst machen
- realistisch organisieren
- eigene Termine machen und diese auch eintragen

- NACH einander, niemals gleichzeitig

- Puffer für unvorhergesehenes
- Zeit für Erholung einplanen!!!


In eurem Fall wäre das
- was ist dir am wichtigsten?
- das und nur das angehen (der Rest kommt später, wenn das erste erledigt ist)
- was braucht ihr dazu?
Planung, Material, Zeit, Kraft, Helfer

- wenn er mit der Zeiteinteilung überfordert ist, vielleicht auch keine Lust hat, es alleine machen zu sollen, weil es dir wichtiger ist:
Termine vereinbaren.

Wie macht er es auf Arbeit? Das Muster, das funktioniert abgucken und zu Hause auch anwenden. Ohne Stress. Mit etwas Puffer.

Klare Vereinbarungen treffen. Geplant wird von bis. Zeit ist am Wochenende, nach geplanter Erholungsphase.
Selbst anfangen, das motiviert oft, mitzumachen oder zu beweisen, dass es anders besser geht.


Dir fällt die Decke eher auf den Kopf, weil du die Baustellen öfter siehst, als er.

Als ich krank zu Hause war, hatte ich auch 1000 Ideen, was ich umsetzen können wollte (und konnte nicht)
Seit ich wieder arbeiten gehe, habe ich Wochen, in denen ich denke ***LMA*** hauptsache Alltag funktioniert. Sprecht mich bloß nicht an am Wochenende.

Und zwischendrin habe ich Abwechslungen.
Entsprechend plane ich meine Baustellen/Umsetzungen ein.

Nichts anfangen, wenn ich weiß, dass es auf Arbeit stressig wird.
Vorbereiten, damit es - am Stück! - losgehen kann, wenn es gerade ruhiger ist. Und mir so terminieren, dass es dann auch fertig wird. Angefanges bleibt bei mir sonst über Monate liegen. Halb fertig, stört ja nicht und stört ja doch.

Der Impuls der sofortigen Umsetzung ist weg (ist ja schon angefangen, Veränderung hat ja begonnen) und gleichzeitig fehlt auch die Motivation etwas anzugehen. Stressig, anstrengend. Wenn es os einfach wäre, wie gedacht, dann wäre es ja schon längst fertig. Ist es nicht. Also ist es anstrengend.

Da schlagen dann ein paar ADS-Eigenheiten voll zu.


Struktuieren und co. hilft aber auch bei nicht ADS/ADHSlern.

Wie würde ein Handwerksbetrieb vorgehen?
Was würde dieser wann wie tun?
Daran orientiere ich mich
- plane aber definitiv mit ein: Handwerker machen es tagsüber WÄHREND ihrer Arbeitszeit und haben abends dann Feierabend.
Ich müsste es NACH meiner Arbeitszeit noch machen, keinen Feierabend (statt Feierabend) kein Wochenende zum Ausruhen.
Frage an mich: packe ich das kräftemäßig?

Wenn ja, prima, dann mache ich es.
Wenn nein, dann frage ich mich, was ein Handwerksbetrieb kostet
und rechne mir aus, ob es mir das wert ist
oder ob ich an meiner Planung noch etwas schrauben kann, damit ich es auch wirklich schaffe.

Fakt ist aber: je mehr Baustellen ich anfange, desto mehr erschlagen fühle ich mich.

Für mich gilt: NACHeinander, sonst überfordere ich mich. #schwitz


Statt zu fragen, wann was fertig wird,
würde ich erst mal den Druck heraus nehmen und Prioritäten setzen. Was ist wichtig, wie sehr, bis wann!
Prüfen: ist das realistisch machbar.
Kannst du mitanpacken? - Materialien kaufen, was braucht er dazu? Handlanger sein?

Welche Wochenenden sind von der Arbeitsleistung her geschickt?

Zeit haben, heißt nicht automatisch, dass man diese voll sinnvoll nutzen muss oder dass es einem gut geht.
Deswegen plane ich mir grundsätzlich Erholungszeit ein

1. damit ich leistungsfähig bin (ohne Erholung bin ich es nicht)
2. damit ich die Erholungszeit nicht vertrödele (manchmal brauche ich das, manchmal auch nicht)

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Mach das was du alleine machen kannst alleine. Und in Zukunft nur noch das was Du stemmen kannst. Der Rest ist die Kirsche - aber da kammst Du auf keinen Fall drauf bauen.
Wenn es ihm nicht gefällt, dann kann er sich ja einbringen. Aber lass dich da nicht zum Mäuschen machen.

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Mein Mann war perfekter, 200%iger Handwerker in allen Gewerken, aber mit sovielen Baustellen, wie ihr aufmacht, hätte er wohl auch gestreikt,
Wieso muss alles gleichzeitig sein?
Eines nach dem anderen. Der Mann geht arbeiten - und hat wahrscheinlich einfach keinen Bock, sich jedes Wochenende zuhause mit Bauarbeiten zu beschäftigen.
Eine Kleiderstange hättest Du schon längst selber anbringen können, hab ich auch schon gemacht, wegen sowas fragte ich nicht mal - das braucht man nun mal sofort.
Den hübschen passenden Schrank hätte ich gekauft - ohne weitere Diskussion, immerhin bleibt für ihn ja noch genug übrig.
Ebenso gäbe es bei mir keine Pingeligkeits-Diskussion wegen einer Lampe (nicht vergessen, ich hatte auch so einen....;-)) Kaufen und ihm hinhalten zum Montieren.....JETZT!

Meine Vorschläge (aus eigenen langjährigen diesbezüglichen Erfahrungen).
# NICHTS Neues mehr anfangen.
# Zusammensetzen und ihn entscheiden lassen, was er als erstes in Angriff nimmt, das Dringlichste. Er muss sich zu einem klaren Zeitrahmen äußern. Außerdem soll er klar und deutlich sagen, was er eigentlich nur meint, bauen zu müssen, aber in Wirklichkeit garnicht so gerne macht (ja das gibt es auch - die Herren meinen, sie müssen den Schreiner geben....obwohl sie es äußerst ungern praktizieren)
# Klar besprechen, was kann man kaufen, weil man es eben braucht und ein Zusammenbau viel zu lange dauert.

Ich weiß nicht, ob das bei Deinem Mann wirkt #cool Aber wenn meiner wieder mal etwas im Haushalt viel zu lange schleifen ließ, fragte ich einen Nachbarn, ob er mir das oder jenes machen kann. Da war mein Schatz dann derart an der Ehre gepackt, dass er mich für lange Zeit nicht mehr ewig betteln ließ:-D Da reichte dann schon der zarte Hinweis "okay, ich frag mal *** "
LG Moni

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Hallo.
Wenn Dein Gatte nicht aus dem Quark kommt, kümmere Dich selbst um diese Baustellen. Entweder Dinge beauftragen (Tischler/Schreiner/Handwerker) oder kaufen.
Zack! Problem gelöst. Nerven geschont.