Hallo,
Ich weiß gar nicht so recht in welches Forum unser Problem passt,deshalb versuche ich es einfach mal hier.
Gleich vorweg,ich bin selbst Mutter und der Meinung,meine Kinder sind ganz gut gelungen und erzogen.
Zumindest hat sich noch niemand bei mir beschwert😉
Vielmehr geht es im das Kind meines Partners,er hat zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht(12,6Jahre alt)
Mit dem großen Kind ist alles super,wir verstehen uns gut und haben einen guten Draht zueinander.
Zusammen sind wir seit 4 Jahren,es lief von Anfang an gut und mit den Kindern gab es keine Probleme.
Seine Exfrau ist jetzt aber der Meinung,das die komplette Erziehung der Kinder in der Ehe falsch war.
Sie setzt seit einer ganzen Weile schon auf freie Erziehung,d.h. die Kinder kennen kein Nein,keine klaren Regeln,keine Konsequenzen...sie können tun was sie wollen.
Jetzt zum eigentlichen Probleme,sein kleines Kind benimmt sich bei uns unmöglich,man kam sich kaum mit ihr irgendwo sehen lassen.
Es fehlt leider komplett an Anstand und Erziehung,Dinge wie...Guten Tag,auf Wiedersehen,bitte,danke,ich möchte bitte...existieren in ihren Wortschatz nicht.
Es heißt immer nur ich will dies,ich will das...bekommt sie es nicht,wird gebockt,geheult...und dann kommt immer der Satz...aber bei Mama darf ich das.
Sie geht bei uns zuhause über Tisch und Bänke,geht mit den Sachen meiner Kinder um,als wären es ihre.
Alles ist selbstverständlich für die Kleine,sie bekommt ja bei der Mutti alle Freiheiten.
Sie hört weder auf mich noch auf ihren Vater,wenn ihr was nicht passt ignoriert sie uns einfach.
Sie benutzt Schimpfwörter die weit unter der Gürtellinie sind....usw
Wir haben mehrfach erklärt das dieses Verhalten bei uns nicht geduldet wird,es gibt Konsequenzen,Regel und Grenzen an die sich alle halten.
Die Kleinen kommt aller 14 Tage her und wir fangen aller 14Tage wieder bei Null an,weil einfach nichts mehr klappt.
Meine Kinder sind langsam aber sicher genervt und wir mit unseren Latein am ende.
Gespräche mit der Mutter gab es genug,es ist eben ihre Erziehung und bei ihr Zuhause klappt das angeblich alles super.
Allerdings wissen wir,das es nicht so ist und ihr Partner auch oft genervt vom Benehmen ist und dann laut wird.
Habt ihr eine Idee oder einen Vorschlag wie wir der Kleinen das evtl.besser verständlich machen können,das es bei uns eben anders läuft als bei ihrer Mutti?
LG,eine ratlose Patchwork Mutti
unterschiedliche Erziehung wird zum Problem
Puh, dass ist eine ganz schön verzwickte Situation. Ich glaube so richtig was raten kann ich dir leider nicht. Ich kann dir lediglich raten, was ich tun würde...
Wie geht denn der Große mit der Situation bei seiner Mama um?
Was für Konsequenzen gibt es denn bei euch für die Kleine, wenn sie die Regeln nicht befolgt? Hat sie ein eigenes Zimmer bei euch?
Ich verstehe, dass deine Kinder und ihr langsam genervt seid...
Sein Sohn geht damit ganz gut um,er weiß und versteht das es bei uns Regel gibt an die sich alle halten.
Allerdings hat er uns auch erzählt das sich seine Schwester zuhause genau so benimmt,es interessiert nur niemanden so richtig.
Die Mutti tut das alles ab und ihr Partner brüllt rum wenn es ihm zu viel wird.
Ein eigenes Zimmer hat sie bei uns auch und Zeit alleine mit Papa ist auch vorhanden.
Ich ahne ja, auf was dieser Thread hinauslaufen wird...das Abendland wird untergehen, weil die schlimmen Eltern heutzutage nicht mehr mit Strenge und Disziplin, unangenehmen Konsequenzen und Strafen erziehen...
Wenn es beim großen Kind keine Probleme gibt, scheint die Art der Erziehung ja nicht automatisch zu Fehlverhalten zu führen. Es ist ja auch ein beliebtes Vorurteil, dass Kinder bei "nichterziehenden" Eltern oder bedürfnisorientierter Erziehung machen dürften, was sie wollen oder respektlos werden.
Die Ex deines Mannes setzt da entweder was falsch um, vielleicht verwechselt sie Bedürfnisorientierung mit Gleichgültigkeit, oder das kleine Kind hat irgendein anderes Problem, wenn es sich so benimmt.
Was du machen kannst: dranbleiben, dass du nicht willst, dass man so mit dir umgeht, erklären, dass bei euch die Regeln x, y und z gelten, und dass sich alle an Regeln halten müssen, wenn eine Familie funktionieren soll, das müssen du und ihr Vater schließlich auch, sonst könnte sie ja auch nicht abc..
Normalerweise kooperieren Kinder ganz gern. Aber bei euch kommt ja die Patchworksituation dazu, vielleicht mag die Ex dich nicht und das Kind lebt es aus...
Weil die Bitte um ein Mindestmaß an Anstand, Erziehung und Respekt vor anderen und deren Eigentum auch automatisch mit strenge, Disziplin und Strafen einher gehen ...
Dazwischen gibt es wie immer nichts ;)
Ich glaube auch das die Mutti eher gleichgültig ist oder das ganze falsch umsetzt.
Ob sie mich nicht mag kann ich nicht sagen,einen Grund hätte sie meiner Meinung nach nicht.
Getrennt waren sie schon als ich meinen Partner kennen lernte.
Wir haben im Bekanntenkreis auch frei erzogene Kinder und die sind wirklich super,von denen habe ich noch kein solches Benehmen gesehen.
Da braucht ihr Nerven aus Stahl! Aber unbedingt weiter durchziehen. Das Kind muss und wird auch lernen, dass bei euch andere Regeln gelten als bei der Mutter. Sowas ist nichts ungewöhnliches, dass bei Person A diese Hausegeln gelten und bei Person B jene. Wir haben das selbst schon durch (wenn auch nicht in so einem krassen Ausmass wie bei euch) aber es wurden die Regeln in unserem Haus besprochen, notiert und gut sichtbar für das Kind aufgehängt. Auch Konsequenzen wurden besprochen (und musste natürlich auch schon ausgesprochen werden wie TV- oder Computer-Verbot). Nach 2-3 x hat sich das erledigt. Bei der Mutter ist der Kleine nach wie vor 'frech' und macht was er will, sobald er unser Haus betrifft ist er so wie er soll (vom Benehmen her meine ich).
Ich hoffe dahin kommen wir auch mal,wir werden auf jeden Fall dran bleiben.
Es kann auch nur eine Phase sein. Jedes Kind ist anders. Bei uns daheim gibt es mehr oder weniger strenge Regeln. Und trotzdem dreht der fast 6jährige öfters mal bei anderen durch. Da schämen wir uns oft sogar. Mit der fast 8jährigen ist das gar nicht so obwohl beide gleich erzogen werden.
Das Umfeld wie Kindergarten, Schule, Freunde spielen auch eine grosse Rolle.
Bei den Großeltern ist es wohl auch manchmal so,das sie sich nicht benimmt.
Allerdings ist sie dort nicht so oft wie bei uns.
Kindergarten ist ebenfalls mal so mal so,sie fällt schon öfter mal negativ auf.
Hallo, eine Mediation könnte helfen um mit der Mutter besser zu sprechen. Der Kinderschutzbund und Caritas bieten das an.
Ansonsten hilft nur bei der kleinen dran bleiben.
In jedem Fall wünsche ich Dir gute Nerven.
Gruß Sol
Beim Kinderschutzbund waren Mutter und Vater schon,wirklich hilfreich war es leider nicht.
Nach drei Terminen bestand kein Interesse der Mutter mehr,sie würde das mit dem Vater alleine schaffen.
Wahrscheinlich hilft da nur durchhalten und dran bleiben.
Ich glaube nicht, dass die Situation sich bessert wenn man die Mutter zu irgend einer Einrichtung schleift.
Am Ende leben die Kinder bei der Mutter und sie kümmert sich nun mal komplett um sie....so ist es auch ihr Recht sie so zu erziehen wie sie möchte.
Das ist nun mal oft das Problem der Wochenendpapas. Ausser reden hat man nicht viele Möglichkeiten.
Meine Tochter in genau dem Alter ist auch unerträglich über Wochen gewesen und diese wird erzogen.
Wo man Probleme finden will da findet man auch welche.
Grüße von einer Stiefmutter die Fehler bei sich und nicht bei der Kindsmutter gesucht hat...
Für uns alle hier(mein Mann,meine Kinder und sein großes Kind)ist das Verhalten der Tochter ein Problem.
Und zwar kein erfundenes sondern ein ganz reelles.
Würde es dir gefallen wenn du aller 14 Tage jemanden in deinem Haus hättest,der macht was er will und dein Eigentum mit Füßen tritt,deine Wände voll malt und deine Kinder beleidigt?
Es kann ja nicht sein,das sich fünf Personen nach einer sechsjährigen,die außer Rand und Band ist,richten müssen.
Und laut Bruder benimmt sich die Kleinen bei der Mutter genau so,also scheint das Problem ja dort zu liegen und nicht bei uns.
Meine Kinder waren auch mal sechs,aber so ein Verhalten hatte keiner von beiden.
Vielleicht liegt das Problem weder bei der Mutter noch bei euch, sondern bei der Gesamtsituation für das Kind.
Kommt sie vielleicht mit den 14-tägigen-Wechseln nicht klar, mit den Wechseln der verschiedenen Haushalte und den damit verbundenen Umständen und Erziehungsformen? Die Eltern müssen sich ja getrennt haben, als sie sehr klein war. Versteht sie das vielleicht nicht und sehnt sich nach ,einer' Familie? Ich würde an deiner Stelle deinem Mann raten, so viel Zeit wie möglich mit seiner Tochter zu verbringen (wenn möglich mehr als alle zwei WE) und dann auch mal allein. Ihr Verhalten kann auch daran liegen, dass sie sich vielleicht nicht genug von ihm beachtet fühlt, wenn sie ihn nur so selten sieht. Deine Kinder sind wahrscheinlich mehr bei ihm als sie selbst, und wenn ihr Stiefvater viel laut wird, ist sie für ihre sechs Jahre möglicherweise einfach überfordert.
Das soll keine Unterstellung oder Ähnliches sein. Das sind einfach die Gedanken, die mir beim Lesen des Threads kamen.
Es gibt hier ein formen für Patchwork.
Abgesehen davon: nenne doch mal Beispiele. Was wie und welcher Situation was Passiert. Wie alt sind deine Kinder?
Ganz ehrlich, eine 6-jährige Dir halbwegs Temperamentvoll ist, ist auch ohne trennungshintergrund oftmals schwierig. Allerdings hat jeder eine andere Reizschwelle und deine kann eventuell stark abweichen, weil du eventuell strenger bist bzw. Mit der Altersstufe nichts mehr zu tun hast.
Ich finde es extrem ungünstig den großen Bruder da mit rein zu ziehen, ihn auszuspionieren was da zu Hause abgeht. Tut mir leid. Aber das geht garnicht. Regelt das unter erwachsene. Und ja Patchwork ist nicht einfach. Jeder bringt eben sein Päckchen mit.
Zuerst mal zieht niemand den großen Bruder mit rein,er selbst ist genervt und erzählte beim letzten Besuch,das es zuhause genau so mit ihr ist.
Meine Kinder sind 15 und 7 Jahre alt,also ist zumindest mein Kleiner im ähnlichen Alter.
Die Kleinen wollte das Fahrrad meines Sohnes ausborgen,er hat es ihr gegeben und als sie nicht mehr fahren wollte,hat sie es mehrmals auf die Straße geschmissen.
Sie bedient sich ohne zu fragen ganz selbstverständlich an seinen Spielsachen,macht diese mutwillig kaputt.
Auf den Spielplatz beobachtet sie andere Kinder,geht dann hin,schubst,schmeißt mit Sand.
Beim essen wird über den Tisch geschmiert,Essen ausgespuckt usw.
Letztes haben wir eine Freundin besucht,sie hat ebenfalls Kinder,seine Tochter bekam weder Hallo noch Tschüß hin.
Im Gespräch sagte sie zum Mann meiner Freundin,du bist ein Blömann...
Das ist in meinen Augen nicht mehr temperamentvoll,sondern einfach nur frech und unverschämt.
Oh je
Das hört sich wirklich anstrengend an...
Wie reagiert ihr in der Situation?
Was sagt dein Mann dazu?
Möchte sie die Wochenenden denn gerne bei euch verbringen?
Hallo
Ich denke, hoier würde ein tokenplan helfen.
Prinzipiell weiß sie ja, was getan werden darf und was nicht.
Der Anreiz, sich entsprechend zu verhalten muss nur höher gesetzt werden.
Regeln brechen macht Spaß und vielleicht ist der Umgangston daheim auch nicht grad der sanfteste. Da ist es angenehmer, sich wie die Wildsau zu benhemen. Ist nicht anstrengend und richtig passieren tut nichts.
Besprich das Thema Tokenplan mal mit einer Erziehungsberatung.
Für den Familienalltag ist das nichts, aber für diesen 14-Tage-Rhythmus eignet sich das gut.
Ihr könnt sie eh nicht erziehen, wenn sie so selten da ist. Ihr könnt sie nur dazu anregen das zu zeigen, was sie noch gutes hat.
Wie gesagt, besprich das mit ner Fachkraft. Falsch ausgeführte Tokenpläne können gewaltig schief gehen, und das Problem massiv vertiefen!
Vielen Dank für deine Antwort und den tollen Lösungsansatz,ich musste zwar erstmal googeln was ein tokenplan ist,aber die Ideen finden wir gut.
Mein Partner und ich haben das besprochen und wir schauen jetzt,ob es eine Fachkraft gibt,die uns bei der Umsetzung helfen kann.