Kommentare arbeiten in/nach EZ

Hallo!

Mein Kleiner wird im Dezember 2 Jahre. Ich habe 2 Jahre EZ genommen. Ich werde aber schon ab September in der EZ TZ arbeiten. Es werden 35 betreuungsstunden. (Eigentlich waren 25 geplant, aber die TM macht nur 35).
Von meiner Mutter und Schwester bekomme ich nur Mitleid und immer wieder Kommentare, dass man so ein kleines Kind doch nicht so lange, so früh abgeben kann. In dem alter muss es von der Mutter betreut werden, ich solle doch länger zu Hause bleiben usw...
Das macht mich echt traurig. Jetzt bekomme ich schon ein schlechtes gewissen, obwohl ich mich vorher sogar ein bisschen gefreut habe, bald wieder arbeiten zu können.

Ich weiß nicht so recht was ich von euch hören will. Vielleicht: Bin ich jetzt eine schlechte Mutter? Oder was kann ich ihnen entgegnen bei weiteren Kommentaren?

Lasst einfach eure Meinung da.
Danke!
Lg

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Dass frau (nie Mann) sich so einen Mist von Fremden anhören muss, ist ja schon schlimm genug. Aber dann aus der Familie? Ätzend!!

Irgendwer meint immer, Dein Leben besser beurteilen zu können, als Du. Du musst Dich mit der Situation wohl fühlen, und es ist auch nicht verkehrt, sich wieder auf die Arbeit zu freuen. Wenn Dein Kind sich bei der Tagesmütter wohl fühlt, ist alles super. Je gelassener Du mit der Situation umgehst, umso entspannter wird Dein Kind sein.

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Danke. Ja das stimmt, alles müssen sich immer einmischen🙈
Ja genau, unser Leben. Wenn wir alle gut so zurechtkommen (werden), ist alles bestens😊

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Hallo,

zuerst mal eine Frage: Hat deine Schwester selbst Kinder? Manchmal sind das nämlich die tollen Ratschläge von Kinderlosen.

Meine Mutter ging ab meinem 3. Geburtstag nicht mehr arbeiten. Das war damals halt noch häufig, dass es die Hausfrau gibt. Sie war 35 und hat danach nie wieder ins Berufsleben zurückgefunden, was ich überhaupt nicht gut für sie empfinde und für mich als schade, weil ich es heutzutage schon besser finde mit Eltern aufzuwachsen, die beide arbeiten. Einfach um ein Bild vermittelt zu bekommen, dass es normal ist, zu arbeiten.

Deswegen möchte ich dich in deiner Entscheidung bestärken, das Richtige zu tun.

Ich selbst studiere seit dem 1. Geburtstag meiner Tochter. Es tut wirklich gut, mal an was anderes zu denken, als an Schnuller, Stillen und volle Windeln. Für meine Tochtet (sie wird jetzt 4) ist es ganz normal dass Mama studiert (das ist für sie wie arbeiten) zumal ich nebenbei auch noch einen Minijobs habe.
Wie willst du - wenn du zuhause wärst - denn später deinem Kind erklären, dass es wichtig ist in die Schule zu gehen und einen beruf zu erlernen. Und bei 35 Betreuungsstunden heißt es ja nicht, dass du sie auch voll ausschöpfen musst. Du kannst dein Kind sicher je nachdem wie es dir passt auch früher abholen. Zumal es sie sicher fördern wird mit anderen Kindern zusammen zu sein.
Schau auch mal in unsere Nachbarländer. Die Franzosen geben die Betreuung noch im ersten Jahr in die Hände von anderen um zu arbeiten.... dann wirst du die Zeit, die du mit deinem Kind hast auch qualitativ besser gestalten und geniessen können.

Alles Gute Dir und lass dich nicht verunsichern

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Wie kommst du darauf, dass Frauen, die Zuhause sind, ihren Kindern nicht vermitteln können, dass Schule und ein späterer Beruf wichtig sind ???

Meine sind 7 und 9. Ich bin bewusst noch Zuhause und habe auch nicht vor, es in der Grundschulzeit zu ändern. Ich habe Abitur und erfolgreich meine Ausbildung gemacht. Kann meinen Kindern also durchaus vermitteln, dass es wichtig und unabdingbar ist. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

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Klar können auch Vollzeit-Hausfrauen ihren Kindern den Wert von Bildung vermitteln. Es macht aber tatsächlich einen Unterschied, ob die Mutter berufstätig ist oder nicht:

Die Kinder berufstätiger Mütter haben, Studien zufolge, bessere Noten, öfter eine Gymnasialempfehlung, schneiden in Intelligentests besser ab und sitzen häufiger in Begabtenklassen als die Kinder nicht-berufstätiger Mütter. Die Töchter berufstätiger Mütter sind beruflich erfolgreicher als die Töchter nicht-berufstätiger Mütter.

https://www.merkur.de/leben/karriere/nach-elternzeit-kindern-passiert-wenn-muetter-wieder-arbeiten-gehen-zr-8759142.amp.html
https://scholar.google.es/scholar?q=studie+kinder+berufst%C3%A4tige+m%C3%BCtter&hl=de&as_sdt=0&as_vis=1&oi=scholart#d=gs_qabs&u=%23p%3Da3qExCTwl3IJ
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/umstrittenes-familienpapier-kinder-profitieren-von-berufstaetigen-muettern-13889929.amp.html&ved=2ahUKEwj2-uq94pjjAhVKiVwKHRFcACwQFjAPegQIBRAB&usg=AOvVaw35YtLeXVkWirpcXq5M7fJc&ampcf=1&cshid=1562157944513

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Lass dich nicht verwirren von anderen Leuten. Das sind Kommentare, die gehören in die alte Mottenkiste und sind eben Schnee von gestern. Solche Sprüche musste ich mir damals bei meinen Großen auch anhören. Und er wurde damals noch nicht mal richtig fremdbetreut. Man kann doch nicht arbeiten gehen, wenn das Kind erst 14 Monate alt ist, auch wenn der Vater den Großenteil der Betreuung macht. Das ist bald 20 Jahre her. Da hatte man das Gefühl, Frau darf hinterm Herd versauern. Meine Mutter war damals auch skeptisch, bot sich aber an im Notfall einzuspringen.

Beim Jüngsten war es leider anders. Da musste ich leider eher unfreiwillig länger zu Hause bleiben. Der Große wurde eingeschult und brauchte damals auch viel Hilfe. Erst als der Kleine 2,5 Jahre alt war zur Tagesmutter und er Große 2 Nachmittage in der Schule betreut wurde ging ich wieder stundenweise arbeiten. Richtig Teilzeit war erst möglich als der Kleine ganztags in der Kita betreut wurde. Damals gab es erst einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz mit 3 Jahren. Krippenplätze waren sehr rar und Alleinerziehenden als Bevorzugte vorbehalten.

LG Hinzwife

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Danke für deine Erfahrung.
Ja das ist schon echt praktisch, dass sich da inzwischen einiges geändert hat!

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Hör bitte nicht auf diese Vorwürfe! Du bist ne absolut tolle Mutter. Gerade, dass du so lange Elternzeit genommen hast ist doch wunderbar. Ich für meinen Teil werde (auch aus finanziellen Gründen) nach dem Mutterschutz wieder bisschen arbeiten. So wie mein Freund Zeit hat aufzupassen. Da ich noch studiere und das auch weiterhin tun werde und den Minijob brauche geht das nicht anders. Einem Kind schaden die Fremdbetreuungsstunden auf jeden Fall Mal nicht. Im Gegenteil. Gerade in dem Alter wird es sich freuen mit gleichaltrigen zu spielen. Und du gibt's nebenbei ein gutes Beispiel ab, dass eine Frau immer mehr ist als "nur" Mutter. Bei einem Mann würde man wahrscheinlich in Lobesgesang ausbrechen, wenn er nur Mal nen Tag zu Hause bleibt und davon 5 Minuten mit Wickeln verbringt. Einer Frau wird immer vorgeworfen zu wenig zu machen. Wenn du länger daheim geblieben wärst hätten sie dir gesagt, dass du ja auch Mal wieder arbeiten könntest.

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Danke😊
Ja das stimmt, da gibt es noch ziemlich unterschiedliche Rollen Bilder bei Mann und frau. Und irgendjemandem macht man es immer nicht recht😅

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Und ich kriege genau das Gegenteil zu hören 🙄. Mein Knirps ist jetzt fast 10 Monate alt und meine Mutter und meine Schwester haben mich genervt ich müsste ihn daran gewöhnen woanders zu bleiben, er würde mir nur am Rockzipfel hängen und ich könnte sonst mit ihm zusammen im Kindergarten sitzen und die Hand halten. Ich könnte nie wieder arbeiten weil ich mit ihm in dem Kindergarten gehen müsste 🙄🙄🙄

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Wie man es macht, man macht es falsch...oder😉
Warum müssen sich andere nur immer einmischen?!

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Genau so ist es!
Gehen sie mit einem Jahr (oder noch früher, gaaaanz ganz schlimm) zur Tagesmutter und man geht arbeiten, heißt es Rabenmutter. Geht man erst später arbeiten, macht man sich einen Lenz, verwöhnt die Kinder. Egal wie, die Leute haben immer was zu reden.... Deshalb mache ich es so wie ich es für richtig halte.

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Hallo,

ich würde ihnen entgegnen, dass sie bitteschön in diesem Jahrhundert ankommen sollen.

Woher nehmen sie denn das Wissen, dass Kinder in dem Alter unbedingt von der Mutter betreut werden "müssen"??? Frage sie doch im gleichen Atemzug, ob sie dir dann dein Gehalt zahlen, wenn du weiterhin zu Hause bleibst.
Mich würde es echt wütend machen, wenn aus meiner Familie solcher "Müll" kommen würde, der wahrscheinlich darauf abzielt, mir meine Freude am beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu nehmen.

Du musst kein schlechtes Gewissen haben, hier kommen fast alle Mütter nach 12 Monaten wieder zur Arbeit. Läuft ...

LG

Nici

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"ich würde ihnen entgegnen, dass sie bitteschön in diesem Jahrhundert ankommen sollen."

Es hat mit dem Jahrhundert nichts zu tun, dass kleine Kinder am liebsten bei ihren Müttern und engen Bezugspersonen sind.

"Du musst kein schlechtes Gewissen haben, hier kommen fast alle Mütter nach 12 Monaten wieder zur Arbeit. Läuft ..."

Es läuft eben leider nicht immer so doll für Kinder, die mit Fremdbetreuung nicht gut zurecht kommen. Du wirst das vermutlich nicht immer mitkriegen, wenn die Kinder deiner Kolleginnen, bei denen es so gut läuft, morgens beim Abgeben wieder schrecklich geweint haben.

Dass alle nach 12 Monaten wieder einsteigen liegt an finanziellen Notwendigkeiten, dem Zeitgeist und dem gesellschaftlichen Druck beziehungsweise der gesellschaftlichen Freiheit.

Das ändert aber nichts daran, dass auch in diesem Jahrhundert Babies mit 12, 13 Monaten nicht alle einfach so Fremdbetreuung gut wegstecken.

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Also ich finde sehr wohl, dass es etwas mit dem letzten Jahrhundert zu tun hat, wenn eine Frau, die ihr Kind mit fast 2 Jahren in Fremdbetreuung gibt solchen Vorwürfen ausgesetzt ist. das Kind ist ja nicht die ganze Zeit weg, sondern man verbringt dann einfach die Zeit, die man hat intensiver mit dem Kind. Und wenn eine Mutter nach 12 Monaten wieder arbeiten möchte. und sei es nur, weil ihr ihre Arbeit spaß macht. Und nach dem was ich in meinem Umfeld mitbekomme stecken Kinder es sehr wohl ganz gut weg. Natürlich sollte man sich für die Eingewöhungsphase Zeit nehmen. Da werden auch in Kitas für kleinere Wochenlange Eingewöhnungszeiten veranschlagt damit die Kinder sich langsam dran gewöhnen und eben wissen, dass sie auch wieder abgeholt werden. Es gibt außerdem bereits Studien dazu, dass Kinder die früh in Kita etc kommen im Kindergarten, und päter in der Schule besser zurechtkommen. Einfach weil ihre sozialkompezenzen im Zusammenspiel mit anderen Kindern mehr eschult werden, als wenn sie immer nur mit der Mama unterwegs sind. Wenn eine Frau gerne so und so viele Jahre zu Hause bleiben möchte, dann ist das schön. Sie geht dann wahrscheinlich voll in der Mutterrolle auf. Es gibt aber durchaus Frauen (und ich gehöre dazu) die nicht über mehrere jahre daheim bleiben und zurückstecken wollen. Vor allem, da die wenigsten Männer das freiwillig machen würden. Und mit 13/14 Monaten kann man ein Kind schon für paar Stunden die Woche in eine Kita schicken. Dadurch werden die Kinder weder einen psychischen Schaden, noch Krankheiten davontragen (bis auf den üblichen Schnupfen vielleicht ;-) )

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Solche Beiträge gibts hier im Forum gefühlt andauernd... die typisch westdeutsche Diskussion unserer Zeit, ob frühe Fremdbetreuung nun gut oder schlecht sei. Ich denke, wir haben hier in Deutschland den Luxus, es uns aussuchen zu können, da Elternzeit und Kindergeld im Vergleich zu anderen Ländern sehr großzügig geregelt sind.
Meine englischen, französischen und spanischen Freundinnen hören solche Kritiken nie, da es dort einfach gesetzlich so geregelt ist, dass die Mütter wenige Monate nach Entbindung wieder arbeiten gehen müssen, frühe Fremdbetreuung ist also völlig normal.
Lass Dir nichts einreden, Du warst eh schon länger zuhause und hast jedes Recht auf die Rückkehr ins Arbeitsleben, ohne Dich als Rabenmutter bezeichnen lassen zu müssen!

Jeder, wie er mag... zum Glück können wir es uns hier aussuchen :)

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Ja danke. Das stimmt, wir haben es hier wirklich echt gut im Vergleich zu anderen Ländern. Da sind 2 Jahre elternzeit ja schon richtiger luxus😊

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Es muss für alle passen. Glückliche Mutter = glückliche Kinder. An diese Gleichung halte ich mich.

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Das hört sich perfekt an😁

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Hallo.

Also so was nervt mich immer. Wenn man als Rabenmutter hingestellt wird, wenn man früh arbeiten geht.

Beim großen damals bin ich nach 2 Jahren arbeiten gegangen.
Und diesmal werde ich nach 8 Monaten in meine teilzeitstelle auf 25 Stunden zurückkehren.

In der Zeit geht der kleine dann in die Krippe.

Ich freu mich und wir brauchen auch einfach das Geld.

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Schön zu hören, dass es bei anderen auch gut klappt. Danke👍🏻