Hallo,
Bei meinem Sohn hat eine Psychologin gesagt dass sie einen Verdacht auf Adhs bei ihm entdeckt hat. Aber sie kann ihn dann nochmal austesten im September.
Wir haben alle Fragebögen ausgefüllt und sie hat ihn auch angesehen und hat aber beim Schulischen test gut abgeschnitten. Keine Ahnung was ich jetzt machen soll.
Diese meinte ich soll noch vor der Schule also jetzt im Sommer zu einer ergo Therapeutin.
Habt ihr Erfahrungen bzw wie sollen wir mit ihm umgehen (wenn er nicht zuhört oder was nicht macht - da werde ich dann immer wütend)?
Habe auch gelesen dass es besser ist man macht so belohnungslisten, hat jemand sowas gemacht von euch?
Zu welchen Ärzten geht man wenn man Adhs hat zur Therapie?
Er will derzeit auch fast nichts machen bzw auch nicht dass seine Freunde zu uns nach Hause kommen.
Bitte um Ratschläge. Danke
ADHS mit knapp 6 Jahren
Ich würde eine komplette Diagnostik machen lassen.In einem SPZ oder bei einer KJP.
Was man für das Kind tun kann,wenn es adhs hat,weiß ich leider nicht.Bei uns ist es Autismus ( 9j. Sohn) und der jüngste (knapp 5j) ist noch in Diagnostik.Meine Söhne gehen beide zur Ergo,es hilft in vielen verschiedenen Bereichen.
Du musst lernen ruhig zu bleiben.Das versuche ich auch,hier ist es mit dem nicht zuhören nämlich nicht anders. Zudem muss man alles wirklich oft wiederholen und unterstützend dabei sein.Das klappt natürlich nicht immer.Man hat einfach nochmal einen anderen Alltag.Ich habe ja den Vergleich zu meinen größeren Kindern.Da war es irgendwie alles leichter.
Belohnungslisten helfen hier nicht.
Hat er denn gesagt,warum seine Freunde nicht kommen sollen?
LG Julia
Was heißen die Abkürzungen wegen der Diagnose?
Die Psychologin sagte mir richtig austesten kann sie erst wenn das Kind in die Schule geht?
Machen sich die ergo Therapeuten auch nochmal eine Diagnose ob das Kind auch wirklich das hat?
SPZ heisst sozialpädiatrisches Zentrum und KJP steht für Kinder und Jugend Psychotherapie.Die Ergo macht keine Diagnostik.Da wird dann besprochen,welche Probleme dein Kind hat und daran gearbeitet.
Die adhs Diagnostik wird ja wirklich erst ab Schulalter gemacht.Bei meinem jüngsten wird es dann dann wohl auch nochmal,noch ist er ja viel zu jung.
Da man sehr lange Wartezeiten hat,könntest du dich aber schon rechtzeitig dort für einen Termin melden.
Wie kommt ihr denn auf adhs,seid ihr bei der Psychologin in Behandlung und ihr ist es aufgefallen? Also wenn du ihr da vertraust und sie Erfahrung damit hat,kannst du dein Kind natürlich bei ihr testen lassen,ansonsten würde ich woanders hin gehen.
Wir wurden zb jetzt von der KJP weiter zu einer anderen Fachfrau für Autismus geschickt,weil es bei meinem jüngsten nicht so eindeutig ist.Das finde ich gut.Sie sind sich nicht sicher und lasse nochmal jemand anderen drauf schauen.
LG Julia
Ich würde mich auf keinen Fall auf psychologische Diagnosen verlassen. Psychologen sind keine Mediziner und können somit keine Diagnosen stellen.
Im Bereich AdHS sind dort Psychiater die richtigen Ansprechpartner. Ich würde einen kompetenten finden und mich beraten lassen, denn heute sind viele Psychologen und Pädagogen mit den Diagnosen sehr großzügig.
Generell befindet sich psychologische Forschung in einer Replikationskrise. Viele der Forschungsergebnisse lassen sich in Zweitstudien nicht replizieren. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ein Psychiater testet nicht aus, das machen klinische Psychologen. Die Testergebnisse und Befund werden an den Psychiater weitergegeben und der Behandelt dann dementsprechend. Also ohne Psychologe keine Diagnose.
Psychologen können sehr wohl - gerade bei ADHS - Diagnosen erstellen!! Genau dafür sind sie in solchen Fällen da! Was Psychologen nicht dürfen, ist Medikamente verschreiben - dafür arbeiten sie mit Psychiatern (=Mediziner) zusammen. ...und ja, ADHS-Diagnosen werden mittlerweile leichtfertig gestellt, u.a. von Kinderärzten, Schulpsychologen, Kinderpsychiatern etc.
Hallo
Bei meiner Tochter wurde in der zweiten Klasse ADHS diagnostiziert. Wir waren dafür im SPZ und sind dort noch immer angeschlossen. Die Testung hat ziemlich lange gedauert. Es wurde Blut abgenommen, da auch organische Ursachen für die Beschwerden zugrunde liegen können. Ebenfalls EKG und EEG, dann waren wir beim Pädaudiologen. Auderdem fanden Konzentrationstestungen an verschiedenen Tagen statt, Gespräche mit der dortigen Psychologin, Fragebögen waren natürlich auch im Programm.
Ich finde es sehr wichtig, dass man sich als Eltern intensiv mit der Thematik befasst und Handlungsstategien entwirft. Von diesen Belohnungslisten oder aber Smileylisten halte ich nicht viel, wenn auch weit verbreitet, aber das ist ein anderes Thema.
Lg
Was das Smileysystem angeht stimme ich dir voll und ganz zu. Vorallem frage ich mich wenn es bei Kindern ohne medikamentöse Behandlung gemacht wird, wie man denn auf die Idee kommt einem Kind bei dem der Botenstoff Dopamin im synaptischen Spalt in Massen verloren geht mit Dingen die dieses Hormon dann zwar ausschütten zu kommen wenn es doch nicht ankommt. Ist am Ende das gleiche wie Töpfchentraining bei Säuglingen und Kleinkindern, Konditionierung ohne wirklich ein Gefühl dafür zu haben.
Bei meiner Tochter wurde es in der 3. Klasse festgestellt, die Lehrerin hat ne ganze Weile rumgedruckst ehe sie was sagte. Sie ist dadurch wirklich sehr impulsgesteuert :/ aber mittlerweile wird es zumindest in der Schule besser.
LG
Du hast es auf den Punkt gebracht 👍
https://m.urbia.de/club/adhs+ads
Hallo
Oben erst einmal Clubwerbung. Wir sind eine recht kleine und nicht extrem aktive Gruppe. Aber alle sind betroffen. Als Eltern und teilweise selbst.
Bei unserem Sohn wurde im SPZ zu Beginn der ersten Klasse ADS diagnostiziert. Auffällig war er schon im Kindergarten. Kognitiv ist er leistungsfähig, sozial war lange Zeit alles gut. Daher haben wir das so hingenommen. Er hat die Klaviatur der hier üblichen Dinge durch, die man bei mäßigen Problemen versucht. MKT, Ergo, Belohnungssysteme..... der Erfolg blieb aus. Die Symptomatik wurde eher schwieriger. Mittlerweile leidet unser Kind und wir werden es doch mit Medikamenten versuchen. Ich bin um diese Möglichkeit froh und hoffe es bringt ihm seine Zufriedenheit wieder.
Was man versuchen kann....
Verständnis. Das Kind hört nicht extra nicht zu. Es macht das nicht bewusst. Wut hilft nicht.
Direkte Ansprache, mit Körper- und Blickkontakt.
Aufgaben kleiner zerlegen, damit sie überschaubar bleiben.
Klare und verlässliche Strukturen.
Freie Zeiten ohne Druck zu irgendwas.
Ein Hobby suchen bei dem die Eigenheiten nicht stören. Bei uns ist es ein Haustier.
Lg
Hallo,
wir waren mit unserem Sohn bei einem Kinderpsychiater und -psychologen. Die gibt es auch in Personalunion.
Zu einem SPZ oder KJP würde ich nicht gehen. Da weiß man nie, an wen man gerät und in dem Bereich gibt es leider viele unfähige "Fachleute", die den Kindern sonstwas andichten.
Wir haben im Bekanntenkreis mehrere Familien, die ganz schlechte Erfahrungen mit verschiedenen SPZs gemacht haben.
Am besten lasst Ihr Euch jemanden empfehlen. Falls Ihr könnte, würde ich überlegen, privat zu zahlen, sonst wartet Ihr nämlich ewig auf einen Termin.
Was man dann mit dem Kind macht, ist individuell verschieden. AD(H)S kann unterschiedlich stark und ausgeprägt sein.
Ergotherapie ist irgendwie immer das Mittel gegen alles. Aber ich kenne kein Kind, wo das viel gebracht hat, egal, was es hatte.
Unser Sohn (9) hat leichtes ADS (also die Träumer-Variante). Er braucht bisher keine Medikamente, sondern hatte nur ein paar Therapie-Stunden bei dem Kinderpsychiater und -psychologen, der uns auch Tips für den Umgang mit ihm gegeben hat.
AD(H)Sler können gut in der Schule sein. Mit Intelligenz hat das nicht direkt zu tun.
Es ist nur so, dass es den Kindern schwer fällt, sich auf Dinge zu konzentrieren, zu denen sie keine große Lust haben. Außerdem lesen sie häufig die Aufgabenstellung nicht richtig und machen viele Flüchtigkeitsfehler.
Den hyperaktiven Kindern fällt es außerdem schwer, ruhig sitzen zu bleiben.
Leider hängt der schulische Erfolg bei diesem Kindern noch mehr davon ab, an welchen Lehrer sie geraten, als bei anderen.
Unser Sohn hat sogar eine Klasse übersprungen und jetzt eine uneingeschränkte Gymnasialempfehlung.
Wir müssen mal gucken, wie es auf dem Gymnasium läuft. Ob es da trotz Flüchtigkeitsfehlern und falsch gelesenen Aufgabenstellungen noch zu Zweien reicht, wird sich zeigen.
Belohnungslisten funktionieren bei unserem Sohn übrigens nicht. Aber ausprobieren, könnt Ihr es.
Wenn unser Sohn geistig abgedriftet ist, hilft es, ihn an der Schulter zu berühren, damit er aufmerksam wird.
Dass man alles zehn mal sagen und kontrollieren muss, ist leider so.
Wenn wir ihn um 19 Uhr duschen schicken und abwarten würden, wäre er wahrscheinlich um 22 Uhr oder so fertig.
Was gut funktioniert, ist, Dinge vorher anzukündigen. Also nicht sagen, dass man jetzt mit ihm los will, sondern dass es in 5 Minuten los geht.
Er ist auch immer noch damit überfordert, wenn man sagt, er soll sein Zimmer komplett aufräumen. Da muss man sagen, dass er das Lego wegräumen soll usw., also kleinschrittige Anweisungen geben.
Ein strukturierter Tagesablauf ist ebenfalls hilfreich.
LG
Heike
Hallo
ich berichte dir mal von unserem Sohn....wird im August 8. Mit 5 Jahren bin ich mit ihm zu einem Kinderzentrum. Dort wurde dann mein sohn mit 5,5 Jahren ausgetestet. Verdacht auf ADHS hat sich bestätigt. Lange Gespräche und wie es nun weitergeht. Habe ihn dann erstmal ein Jahr zurückstellen lassen und somit kam er mit 7 Jahren in die erste Klasse. Die ersten 2 Monaten waren noch ok. Dann fing er an ,das er in der Schule nicht richtig dem Unterricht folgen konnte, viel gehampel etc. Ich war das erste halbe Jahr ständig in der Schule . Er ist bei Lehrer und Schüler angeeckt. Er wurde unzufriedener und ich auch.
Daher haben wir uns dann entschieden das er Medikinet bekommt. Meine Skepsis war sehr groß und ich hatte Angst das ich ein Kind bekomme das zwar funktioniert aber sich verändert und antriebslos wird. Ich hatte lange Gespräche mit der Ärtzin im Kinderzentrum und auch mit dem Kinderarzt. Das gute ist wirklich, das ich immer anrufen oder mails schreiben kann wenn ich Sorgen habe diesbezüglich. Da haben wir uns dann auch alle sehr gut aufgehoben gefühlt.
Heute bekommt er gute Rückmeldungen. Klar emotional ist er einfach von Grund auf etwas sensibel und das lösen auch die Tabletten nicht. Aber er konnte in der Schule auch schon einige Lobkärtchen sammeln. Das ist ein Antrieb das die Schüler gut mitmachen, andere höflich und nett behandeln etc. Belohnungssystem gibt es auch daheim.
Seine Aufgabe am Anfang war an seine Sachen von der Schule zu denken, d.h der Sportbeutel soll wieder heimgebracht werden, die Jacke etc. Wenn das alles klappt gibt es einen Punkt . Für 5 Punkte gab es eine Geschichte extra.
Mittlerweile geht es so auch bei sachen im Haushalt. Tisch helfen decken und/oder abbräumen, Bettdecke zurückschlagen . Wenn es klappt dann machen wir wieder einen schönen Ausflug extra. Es müssen Dinge sein die euch wichtig sind und die dein Kind auch schaffen kann. Als Belohnung Dinge was dein Kind gerne macht oder hat.
Es gibt Verhaltenstherapie die man neben der Medikation machen kann. Wg Ergo habe ich keine Erfahrungen. Allerdings weiß ich auch nicht ob es bei ADHS hilft.
LG Hexe12-17
Wie ist bei euch die austestung gemacht geworden?
Hall
zum einen hat damals der Kindergarten einen Fragebogen bekommen und da wurden über einige seiten Fragen gestellt mit Ankreuzantworten . Den gleichen bogen haben wir Eltern auch ausgefüllt. Danach wurde er im Kinderzentrum ausgewertet. Dort wurde mein Sohn dann auch über Fragen ausgetestet. Ich war da nicht mit drin. Aber es ging auch um Aufgaben zu lösen und wie die Konzentration ist. Er hat auch ein EEG und EKG bekommen nachdem wir uns für Medikamente entschieden hatten. Bei der Auswertung kam raus das die Konzentration nicht sehr lange ist und er viel Motivation benötigt. Sprachlich wäre alles super. Er kann sich gut ausdrücken und auch Mathe ist super. Es ging bei ihm auch um das zwischenmenschliche. Aber das wurde auch besser.
LG