Liebe Community
Ich bin verzweifelt und hoffe auf einige verständnisvollen Worte.
Zu meiner Situation: Ich habe vor nicht allzu einiger Zeit zwei SST gemacht, die jeweils positiv ausgefallen sind. Das war natürlich ein riesen Schock, denn ich will kein Kind!!! Schnell zur Gynäkologin, da erfuhr ich, dass ich bereits in der 9. Woche war. Verhütet habe ich mit Kupferspirale, aber nach 1 Jahr ist sie leider verrutscht. Später habe ich einen Termin für den Abbruch abgemacht, die bald stattfinden wird.
Unabhängig von den obigen Erkenntnissen hat die Schwiegermutter am selbigen Tag an einer Beerdigung im engsten Familienkreis noch bedauert, dass sie wohl noch lange auf Enkelkinder warten müsse.
Aus Verzweiflung über die unerwartete Schwangerschaft rief mein Partner seinen engsten Freundeskreis + seine Eltern an. Solange niemand mit irgendwelchen Anschuldigungen oder Ratschlägen kam, machte mir das nichts aus.
Es wird noch verrückter:
Tage vergingen und einige Telefonate mit seinen Eltern später meinten sie zu ihm, wir müssten abtreiben, WEIL für zu arm für ein Kind seien. Wir seien finanziell nicht in der Lage, ein Kind zu haben, blablabla. (Ohne sich überhaupt dafür zu interessieren, in was für einer finanziellen Lage wir uns eigentlich befinden und dass wir auf Unterstützung von unseren engsten Freunden zählen könnten.)
Allgemein haben die Schwiegereltern anstelle eines Herzens ein Sparbüchlein à "Geld und Job gehen vor" und «und meinen es ja nur gut». Sie müssen sich immer mit Ratschlägen überall einmischen und der Schwiegervater spielt auch gerne Hobbypsychologe und hat bei mir schon einige Krankheiten und psychische Störungen diagnostiziert, die er auch todernst meint. Die Schwiegermutter ist selten mal ausnahmsweise verständnisvoll, aber sobald der Schwiegervater was sagt, ist sie wie ausgewechselt und gibt ihm in allen Bereichen sofort recht, auch wenn es das vorher Gesagte komplett widerspricht.
Mit ihren Hobbydiagnosen, Kritik und Ratschlägen haben die Schwiegereltern mich schon sehr oft sehr verletzt und wütend gemacht.
Aber mir vorzuschreiben, was ich mit dem ungeborenen Kind zu tun hätte, ist das allerletzte!!!!
Den halben Tag lang, nachdem mein Partner von seinen Eltern erzählt hat, habe ich den ganzen Hass gegenüber den Schwiegereltern auf meinen Partner gerichtet und war richtig übel gelaunt. Ich kann nicht glauben, dass er der Sohn von solch schrecklichen Menschen sein kann und täglich Kontakt mit ihnen hat.
Das sind wohl auch solche Schwiegereltern, die, im Falle eines fiktiven Enkelkindes, unseren Ersatz-Wohnungsschlüssel verlangen, plötzlich jeden Tag unangemeldet in der Wohnung stehen, obwohl sie noch nie freiwillig in der Wohnung waren, absoluten Besitzanspruch an das Kind stellen und alles kritisieren werden...
Früher habe ich den Partner auch schon darum gebeten, mir nichts mehr von den Schwiegereltern zu erzählen (sie haben fast nur per Chat und Telefon Kontakt), aber die beiden haben ihn schon öfters zur Weissglut gebraucht, dass er all die schlimmen Dinge, die sie ihm gesagt haben, mir trotzdem mitteilen musste, was ich jeweils als sehr belastend empfinde.
Seit ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich unglaublich schlechte Laune wegen den Schwiegereltern und wünsche mir insgeheim, mein Partner würde keinen Kontakt mehr zu ihnen haben. Noch nie haben sie mich so tief verletzt wie jetzt, auch wenn sie mich schon früher genug oft verletzt haben.
Als wären die ungewollte Schwangerschaft mit allen Strapazen drum und dran noch nicht anstrengend genug, müssen die Schwiegereltern uns noch eins mit ihren gutgemeinten Ratschlägen auswischen.
Ach, ich weiss gar nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Schwiegereltern sagen, dass ich abzutreiben habe
Versteh ich nicht. Du willst doch auch eine Abtreibung, da ist es doch egal, ob Deine Schwiegereltern gegen die Schwangerschaft sind?!
Ja, zum Glück sind wir uns da wenigstens einig.
Nur die Bevormundung kränkt mich zutiefst und schlussendlich ist von den Schwiegereltern alles "nur gut gemeint", daher unanfechtbar, und dann geben sie gleich noch einen Grund an, warum ich was zu tun habe, obwohl sie die realen Umstände gar nicht kennen.
Ich weiss, solche Dinge soll ich nicht zu sehr zu Herzen nehmen und die Schwiegereltern sollen doch nur reden. Schwierig, wenn ich in meinem eigenen Zuhause, welches ich als Schutzzone betrachte, nicht mal vor ihrem Gerede gefeit bin. Ich habe meinen Partner bereits gebeten, mir nichts mehr von seinen Eltern zu erzählen. Vielleicht wird es besser.
Wo ist das Problem? Du willst doch auch abtreiben. Dann seid ihr doch einer Meinung!?
Wirre Geschichte. WARUM bespricht dein Mann EUERE Familienplanung mit Freunden und seinen Eltern?!?
Wenn ihr beide euch ehr für eine Abtreibung entschieden habt - WAS interessiert euch die Meinung anderer dann überhaupt noch bzw. warum stellst du dir insgeheim schon vor, WAS sein KÖNNTE WENN.....??!!??
Er war überfordert und wusste nicht, wie er mit meiner Entscheidung zur Abtreibung umgehen sollte, da er anfangs dagegen war.
Die Vorstellung von "was wäre, wenn" kommt von daher, dass ich auf dramatischer, vielleicht irrationaler, Weise für mich bekräftigen will, dass ich zu 100%ig zukünftige Begegnungen, egal auf welcher Art und Weise, mit den Schwiegereltern komplett vermeiden will.
Vorher habe ich oft versucht, ihnen eine Chance zu geben, wo sie zeigen können, dass sie doch nicht so schlimm sind wie ich sie jeweils in Erinnerung habe und sich mit der Zeit vielleicht verändert haben könnten. Ich meine, mein Partner hat täglich Kontakt mit ihnen und sie streiten sich nicht mehr so oft am Telefon wie vor zwei Jahren.
Naja, dass die Schwiegereltern von der Schwangerschaft wissen, ist wirklich zuviel des Guten, dass mir davon schlecht wird.
Kann es sein das du in deinen Tiefen inneren gar nicht abtreiben magst? Sonst verstehe ich auch nicht deinen post
Bist du dir sicher, dass du diesen Schritt gehen möchtest? Es steht dir natürlich frei (dein Körper, deine Empfindung), aber es liest sich doch so, dass du noch selbst etwas kämpfst.
Jeder Schritt ist in Ordnung, wenn DU damit zufrieden bist und es wirklich deine eigene Entscheidung ist.
Alles Gute und ruhige Nerven.
Ich sehe das genauso, mir scheint, als kämpfst du innerlich damit...
Ich habe vor allem ein Problem mit Bevormundung und so eine Schwangerschaft geht nicht grad emotionslos an einem vorbei...
Aus welchem Grund möchtet ihr das Kind abtreiben ?
Einfach weil euch das grad nicht rein passt oder gibt es schwerwiegende Gründe ?
Denn wenn es die gibt, sind es vielleicht die gleichen gründe, die deine SE dazu bewegt haben, euch zu einer Abtreibung zu raten.
Und da verstehe ich das Problem nämlich nicht.
Wenn es Gründe gibt, das Kind abzutreiben, und die so gravierend sind, dass ihr euch dafür entschieden habt, dann ist es doch ok, dass die SE das genauso sehen, oder nicht ?
Ja, zum Glück sind die Schwiegereltern und ich der gleichen Meinung mit der Abtreibung, auch wir unterschiedliche Gründe und Begründungen haben.
Ich sehe es einfach als schwere Bevormundung an, wenn sie sagen, was ich tun MUSS – in Anbetracht, dass ich sowieso keinen guten Draht zu ihnen habe. Für Anregungen und Tipps von Freunden bin ich grundsätzlich offen, doch ich habe die Schwiegereltern nicht danach gefragt. Sie haben schon alles Mögliche in meinem Leben ungefragt kommentieren und kritisieren müssen und mir direkt oder durch meinen Partner mitgeteilt.
>>>Doch bei einem solch einschneidenden Thema könnten sie ausnahmsweise mal auf ihrem Maul sitzen und nicht ihren Sohn als Sprachrohr missbrauchen.
Eben, ich werde mal mit den Partner daran erinnern, dass er ihnen nichts mehr über mich erzählen soll. Ansonsten regt er sich wieder über deren Kommentare auf und belastet mich mit ihrem Gerede.
Ich habe schwer den Eindruck, dass die meisten, die mir geantwortet haben, die Erwartung haben, dass hier einer Frau von ihren Schwiegereltern etwas aufgezwungen wird, was sie nicht will – und sind dann überrascht, dass ich eigentlich doch eine Abtreibung will und Friede, Freude, Eierkuchen mit den Schwiegereltern ist.
Ich komme einfach nicht mit der Bevormundung und der gutgemeinten Ratschlägen der Schwiegereltern klar, nach all den Jahren nicht und bei einem solch einschneidenden Ereignis wie einer ungewollten Schwangerschaft besonders nicht. Daher habe ich die ganze Geschichte auch ins "Familienleben" geschrieben und habe gehofft, vielleicht ein paar verständnisvolle Worte zu lesen oder wie ich mit den Schwiegereltern umgehen könnte oder wie andere mit schwierigen Schwiegereltern umgehen.
Liebe Grüsse
Hast du schon mal daran gedacht, dass deine Schwiegereltern so reagieren könnten, weil sie sonst nicht verarbeiten können, dass ihr Enkelkind abgetrieben wird?
Vielen Dank für die weise Gegenfrage. Daran habe ich nicht gedacht! Jetzt komme ich besser klar.
Das wird wohl der Grund sein für ihre verständnislose Reaktion! Denn bereits in der Vergangenheit haben sie sich sehr negativ über Dinge geäussert, weil sie nicht mit den Situationen umgehen konnten.
Beispiel: Der Schwiegervater hatte meinen Partner am Telefon beleidigt, angeschrien und ihm vorgeworfen, der Partner würde niemals was für ihn tun, obwohl er sich all die Jahre um ihn gekümmert habe. Niemand verstand, was der Schwiegervater wollte. Schlussendlich klärte die Schwiegermutter auf, der Schwiegervater wolle nur, dass mein Partner sie wieder mal besuchen kommen solle.
Da sie beide wohl Dinge nicht gut beim Namen nennen oder sich empathisch zeigen können, benutzen sie irgendeinen anderen Vorwand, der auf dasselbe hinweist, worauf sie hinauswollen. Geld und Job waren bisher auch beliebte Begründungen von den Schwiegereltern, damit Sohnemann etwas unterlässt oder macht.
Schwierige Lebenssituationen von anderen Personen mit einer Hobbydiagnose einer Krankheit oder psychischen Störung abzuwinken ist halt einfacher als sich verständnisvoll damit beschäftigen zu müssen.
Danke für deine Antwort!
Wenn ich beleidigt und angeschrien werde, hätte ich aber erst recht keine Lust auf Besuch dort.
lg lene