Hallo!
Ich muss mir das einmal von der Seele schreiben, weil ich schon selbst an mir zweifle.
Ich bin 36, verheiratet und habe drei Kinder (Sohn 9, Töchter 2 und 4). Ich arbeite Vollzeit 39 Std. die Woche und mein MannTeilzeit. Diese Konstellation haben wir so gewählt, da ich die Besserverdienere bin.
Das ist auch nicht das Problem. Problem ist meine Familie. Wir sind alle sehr dicke mit einander. Haben viel zusammen gemacht oder machen viel zusammen. Aber seit dem ich nun knapp 1 ½ Jahre Vollzeit arbeite, schaffe ich es nur noch selten unter der Woche meine Mutter zu besuchen oder mich mit meinen Schwestern zu treffen. Ich bin meist erst um 1730 h zu hause.
Und irgendwie tut es mir auch gut, dass ich weniger dabei bin. Als ich noch Teilzeit gearbeitet habe, war ich mindestens 2 mal in der Woche bei meiner Mutter. Aber ich hab nun meinen eigene kleine Familie. Ein Haus und den Haushalt und da fühle ich mich wohl.
Meine Geschwister sind nach wie vor immer noch oft da. Es besteht sogar eine Whatsapp Gruppe, aus der ich mich vor einiger Zeit rausgenommen habe, weil manchmal schreiben und lesen auseinander driften und es Reibereinen gab.
Ich verstehe mich auch gut mit meinen Schwagern und einem sogar sehr gut.
Jetzt war ich Freitag, letzte Woche mal wieder da. Nebenläufig wurden wir gefragt, ob wir am Samstag zu grillen denn dabei wären. Für die anderen war dieses wohl schon am Donnerstag klar. Die Message kam aber nicht schon vorher an bei uns.
Nun war meine Planung aber Koffer meines Kindes packen, der auf Klassenreise fährt, Fussballspiel von ihm begleiten und ab 15 h schwimmen gehen. Meine beiden Schwestern wollten mit. Am Samstag kurze Absprache wegen der Zeit zum Schwimmen. Plötzlich zu spät. Angebote, wie sie würden meine beiden Mädels mitnehmen oder soll doch mein Mann allein zum Fussballspiel, kamen zurück.
Ich habe ihnen nur viel spass gewünscht und grillen hatte ich auch schon abgesagt.
Nun haben wir auch Sonntag alleine verbracht und es war so angenehm.
Heute (Montag) dann Whatsapp und man merkt sofort, wenn ihnen was nicht passt. Message vom Schwager wie „du bist so kurz angebunden“ oder „seit deinem Geburtstag im Juni bist du so komisch, was ist denn“ kommen.
Natürlich war ich heute kurz angebunden. Ich arbeite, ich war zu spät auch noch auf Arbeit, weil ich meinen Sohn zum Bahnhof bringen musste.
So was kommt immer, diese Fragen, was denn mit mir wäre. Sie gehen mir so auf die Nerven. Ich muss mich für alles rechtfertigen. Komme ich nicht zum Grillen, Grund! Komme ich spontan nicht mit, Grund!
Ich habe das Gefühl meine Familie macht mich krank.
Es sei gesagt, dass ich tatsächlich krank bin. Ich habe eine Depression wegen Erschöpfung. Und bei Kleinigkeiten, bekomme ich Magenprobleme und das wissen sie. Aber sie bohren und sind schnippisch, wenn man nicht so antwortet, wie es ihnen gefällt.
Jeder hat doch mal so ne Phase, jeder hat auch seinen Alltag, jeder ist dann auch mal kurz angebunden und alles kann auch mal aus dem Nix heraus sein. Aber ich werde hinterfragt was ist.
Und man selbst soll immer kommen. Hallo, ich habe auch ein Zuhause und ihr wisst wo ist wohne.
Es ist so anstrengend. Am liebsten würde ich jeglichen Kontakt abbrechen. Aber dann gibt es richtig ärger.
Alles was ich will ist Verständnis und Respektierung, wenn meine Nachrichten mal kurz und knapp sind. Ihre Fürsorge in allen Ehren, aber das was sie machen ist tyrannisch und nimmt mir die Luft zu atmen.
Kennt das jemand?
vielen Dank fürs Lesen!
Lg. Isa
Kann Familie einen Krank machen
Einfach mal sagen was bei dir Sache ist und zwar mit Nachdruck. Du möchtest gerne deinen Freiraum haben, die Präsenz deiner Familie erdrückt dich. Fertig. Und weiter danach handeln.
Ich kenne es in kleinem Umfang auch, wo von mir erwartet wurde, dass ich mich mehr um meine pflegebedürftige Mutter kümmern sollt und zwar am besten gleich Nachmittags 1x die Woche reiche nicht. Nur das ich bis Nachmittag arbeite und anschließend noch mit meinem Jüngsten (schwerbehindert mit Pflegegrad)noch Therapien hatte mehrmals die Woche interessierte nicht. Darüber wurde sich auch noch lächerlich gemacht, dass schaffst du schon, wenn du dir eine Betreuung suchst. Das war der Oberklopfer. Ansonsten wurde auch häufiger die Präsenz von einem erwartet. Ganz ehrlich, da hatte ich die Faxen dicke. Ich hab es nämlich nicht gemacht, denn ich sage nicht zum 10. Mal, das ich Zuwenig Zeit dafür habe und ich nicht mehr mache. Klar gabs Streit und Krach und auch Kontaktabbruch. Muss mir hier nicht alles gefallen lassen. Habe zwar keine Depressionen, aber mir das Leben als pflegende Angehörige noch schwerer zu machen, muss nicht sein.
Das muss du dir nicht antun. Hat deine Familie Langeweile, dass sie alle aufeinanderhocken müssen? Gibt ja auch noch Freunde und Bekannte, die man besuchen kann. Dann würde so ein Blödsinn nicht passieren. Klar kann man sich regelmäßig sehen, aber das ist für mich kein Muss.
Ich wünsche dir viel Kraft, dich hier nicht unterbuttern zu lassen
LG Hinzwife
Hallo.
Ich kenne das. Allerdings nicht aus der Familie, sondern aus dem Freundeskreis.
Sag ihnen bei der nächstbesten Gelegenheit, dass
- Vollzeitjob
- Kinder
- Haushalt u. Garten
dich gut vereinnahmen und du in deiner knappen Freizeit auch einfach mal deine Ruhe brauchst oder dich nur mit deiner eigenen Familie umgeben möchtest.
Das ist nicht böse gemeint, aber es sollte auch jedermann einleuchten.
Alles Gute!
Huhu!
Ich habe das auch kürzlich durch. Eigentlich war es ein banaler Auslöser, aber der verdeutlichte mir, wie unwohl ich mich schon seit langem in meiner Rolle innerhalb der Familie gefühlt habe. Ich fühlte mich bedrängt, bevormundet und nicht respektiert.
Ich habe ein nette whatsapp geschrieben, dass ich mehr Freiraum benötige und mich erstmal etwas zurückziehe. Das habe ich so gemeint. Ich habe - in meinem Falle meine Schwester - wirklich lieb, aber ich muss für mich etwas ändern. Gefühlt habe ich Ihre Angelegenheiten zu nah an mich heran gelassen und war irgendwie enttäuscht als mir klar wurde, dass uns eigentlich recht wenig trotz allem verbindet. Ich wünsche mir eine Zukunft und niemanden, der mich pausenlos mit der Vergangenheit konfrontiert.
Überleg dir was du dir wünschst und für dich brauchst und dann gebe ich mal den Rat meiner besten Freundin weiter: manchmal muss man die schmollende verwandtschaft aussitzen. Das war für mich am schwersten. Ich will und wollte kein böses Blut, aber der Frieden um jeden Preis war ein Preis, den gefühlt nur ich gezahlt habe.
Alles gute und liebe grüße
Hopsi
Jaa das kenne ich zu gut. Es wurde sogar gesagt das ich keinen stressigen Alltag hätte. Das ich nicht lache.
Was da hilft, ich weiß es nicht. Ich werde mich distanzieren. Und das tun, was mir gefällt, was ich will. Ich hab es satt, jedem alles recht zu machen und am Ende war es nicht so wie gewünscht.
Ich glaube das zuviel Kontakt nicht gut ist und ja Familie macht krank. Du hast deine eigene Familie, dass ist dein Mittelpunkt. Du hast einen Vollzeit Job. Wer dafür kein Verständnis hat, dem ist dein Wohl nicht wichtig.
Lerne einfach nachdrücklich NEIN zu sagen zu allem, was Du nicht willst - und zwar ohne große Begründung. Musste ich auch erst lernen.
Welchen Ärger kannst Du Dir denn noch einhandeln, krank bist Du doch schon. Zieh die Notbremse und mach das, was Dir Spaß macht und sonst nichts mehr. Antworten, was anderen gefällt, habe ich mir schon lange abgewöhnt, wozu auch? Bei bestimmten Leuten sowieso aus Prinzip nicht.
Everybodys darling ist everybodys Depp!
LG Moni
Puh! Das wäre mir too much und zu anstrengend. Da hilft nur NEIN-Sagen (ohne Begründung! Sie werden sich dran gewöhnen) und eine gewisse gesznde DISTANZ.
Alles Gute
Hallo Isa,
ich verstehe gut, dass du von deiner Familie gestresst bist, ihr Verhalten klingt anstrengend. Für mich liest es sich so, als hätte es auch viel mit deiner erwähnten Erschöpfungsdepression zu tun, dass du ihr Verhalten als so anstrengend empfindest. Und vielleicht verhältst du dich aufgrund deiner Krankheit auch anders - die Aussenwahrnehmung ist bei Depressionen ja auch oft etwas getrübt, weil einfach die Energie dafür fehlt.
Bist du denn in Behandlung? An deiner Stelle würde ich mich auf dich, deine Gesundheit, deine Kinder und Mann konzentrieren und schauen, dass du wieder zu Kräften kommst und Strategien erlernst, besser im Gleichgewicht bleiben. Das würde ich auch einmal ganz klar kommunizieren im Sinne von 'bitte habt Verständnis, dass ich im Moment wenig Zeit/Raum/Kapazitäten habe. Macht euch keine Sorgen, ich schaue zu meiner Gesundheit, aber dafür brauche ich derzeit etwas Abstand. Ich freue mich auf entspanntere Zeiten, aber jetzt muss ich mich erstmal etwas zurück ziehen'. Wenn sie das nicht akzeptieren, sind sie ziemlich egomanisch, und dann solltest du erst recht auf Abstand gehen.
Bitte pass auf dich auf und schau, dass du gesund wirst und nicht irgendwann zusammenbrichst!
Alles gute, c
Vielleicht solltest du es einfach mal klar und deutlich kommunizieren. Dann sollte es auf jeder verstehen und wenn nicht, lass es nicht an dich heran.