Meine Tochter hat ein eigenes Kind und ein Adoptiertes, aus einem Waisenhaus in Rumänien , bewusst so entschieden, Kinderwunsch war da und ist auf diesem Weg erfüllt worden.
Sie hat auch ihre Ansichten bezüglich Ressourcen, Überbevölkerung, etc.
Fährt weder Auto, isst kaum Fleisch, kauft nur regional und würde nie in ein Flugzeug steigen um Urlaub zu machen.
Mein Patenkind möchte das jetzt auch machen...sie und ihr Mann möchten gerne ein Kind, wollen aber kein eigenes sondern auch eins adoptieren.
Sie sind in Russland auf der Suche.
Meine Freundin, ihre Mutter, regt sich auf, findet das unnatürlich.
Ich verstehe ihre heftige Ablehnung nicht.
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?
Kind adoptieren oder eigenes bekommen
Ich glaube nicht dass ich dir auf die Sprünge helfen kann, denn wir haben uns auch bewusst dafür entschieden ein Kind aufzunehmen! Ich kann dir nur sagen, dass die Bindung und die Liebe zu diesem Kind genauso groß ist, als wäre es das "eigene"
Hallo
Was genau findet sie unnatürlich?
Adoption an sich? Oder geht es ihr vielleicht um Auslandsadoption? „Sind in Russland auf der Suche“ klingt für mich so, als ob an letzterem was dran sein könnte.
LG
Deine Tochter sollte ein Vorbild für viele sein! Ich habe großen Respekt vor so einer Einstellung und bewundere das sehr. Ich selbst kann mir auch gut eine Adoption vorstellen und verstehe nicht, wie man so etwas ablehnen kann. Du solltest die Tochter deiner Freundin unterstützen, indem du deine Freundin vom Gegenteil überzeugst.
"Ich verstehe ihre heftige Ablehnung nicht.
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?"
Das ist nicht eure Angelegenheit, weder deine noch die deiner Freundin.....
Hallo,
die Entscheidung, ein Kind zu adoptieren, und ihm somit ein gutes Leben zu ermöglichen, finde ich sehr lobenswert.
Dennoch liegt die Ablehnung der Mutter doch auf der Hand:
Sie hätte gerne ein leibliches Enkelkind und protestiert nun, da sie ihre Felle davonschwimmen sieht.
Evolutionär betrachtet: Völlig natürlich.
Wenn sie nicht noch andere Enkel hat, endet der Fortbestand ihrer Gene somit an diesem Punkt. Jedes Lebewesen ist darauf bedacht, seine Gene zu streuen und weiterzugeben.
Und auch wenn uns das nicht unbedingt ständig bewusst ist, schlummert dieses Verlangen in fast jedem von uns.
Hat sie denn schon ein leibliches Kind? Oder klappt es bei ihnen nicht? Sind sie zu alt für eine Inlandsadoption?
Wenn man sich ein Kind wünscht und es theoretisch mit eigenen Kindern klappen könnte, finde ich den Weg tatsächlich auch merkwürdig.
Und warum soll es ein Kind aus dem Ausland sein (Stichwort Entwurzelung)? Wenn man etwas Gutes tun will, kann man auch in Deutschland anfangen. Es gibt hier auch genügend Kinder, die gerne in eine Familie aufgenommen werden möchten.
Vielleicht spielt bei deiner Freundin auch der Wunsch eine Rolle, dass die eigenen Gene weitergegeben werden.
Bevor wir hier alle mutmaßen...Hast du sie mal gefragt?
Sie haben sich bewusst für Adoption und gegen ein leibliches Kind entschieden.
Hat nichts mit Plan B zu tun weil es nicht klappt mit einem Eigenen.
Das ist eine ganz persönliche, ureigene Entscheidung. Nimandem steht es zu, darüber zu urteilen. Weder finde ich es richtig, eine solche Entscheidung abzulehnen, noch sollte sie als Heldentum propagiert werden, um andere von einer solchen Entscheidung zu überzeugen und sein vermeindliches Gutmenschentum feiern zu lassen.
Das tut ja auch niemand, es ist ihre persönliche Entscheidung, das sollte man nicht werten.
Ich weiß natülich nicht, was genau die Mutter gesagt hat, aber ein gewisses Maß an Skepsis finde ich nicht nur verständlich, sondern auch berechtigt.
Selbst wenn es sich um ein Baby handelt, reißt man ein Kind aus seiner Heimat. Die Fragen, die ich mir dann stelle:
Wollen die Adoptiveltern die Heimat für das Kind präsent halten? Das finde ich richtig, würde es auch selber so machen. Verschiedene Gebräuche, die Sprache, etc. - aber wie macht man das, wenn man selber keinen wirklichen Bezug zur Sprache hat?
Wie geht man mit den Fragen um, die später kommen werden? Auch wenn die Adoptiveltern Mama und Papa sind, gibt es da noch andere Eltern und ich glaube, gerade bei einer liebevollen Erziehung wächst der Wunsch, die eigenen Wurzeln kennenzulernen. Wie wird man damit umgehen und diese Suche unterstützen?
Wie einfach ist es tatsächlich, ein Kind zu lieben, dass nicht das Leibliche ist? Was ist, wenn irgendwann doch noch ein leibliches Kind kommt (ob geplant oder ungeplant). Ich kenne eine Familie, in der das super geklappt hat (obwohl man dem Adoptivkind die andere Herkunft deutlich ansehen kann), ich kenne aber auch eine Familie, in der es immer Unterschiede gab.
Was ist, wenn es schon ein "älteres" Kind ist? Und wenn es nur 2 Jahre alt ist. Es hat vermutlich Traumatisches erlebt und auch, plötzlich in ein fremdes Land zu fremden Leuten zu ziehen ist ein traumatisches Erlebnis, auch wenn es ihnen de facto dort besser geht.
Dann dir Frage, warum es kein deutsches Kind sein soll, denn hier gibt es ja auch Kinder, die Hilfe brauche.
etc.
Das ist jetzt keine Verurteilung von (Auslands-)Adoption, sondern nur ein paar Anfragen, die ich stellen würde, wenn mein Kind, meine Schwester, meine beste Freundin, o. Ä. diesen Plan hätte.
Soweit sind wir gar nicht gekommen.
Vielleicht machen ihr diese Dinge tatsächlich zu schaffen, und wenn sie sich beruhigt hat, kann sie die ja ihrer Tochter auch stellen.
Wie gesagt, meine Tochter hat ein adoptiertes Kind aus Rumänien, sie wollte keins aus Deutschland.
Hab ich nie hinterfragt.
Die genannten Punkte sind bei Adoption immer ein Thema, Herkunft , leibliche Eltern, evtl anderer Kulturkreis.
Meine Tochter hat sich da sehr intensiv mit befasst, aber was letzten Endes auf sie zu kommt, hängt ja vom Kind ab.
Meine beiden großen Kinder haben einen Vater , der Hindu ist.
Daher weiß ich, dass Kindern wichtig ist, ihre Wurzeln zu kennen, wir sind oft nach Indien gereist um ihnen das zu ermöglichen....
Du hast die Entscheidung deiner Tochter nie hinterfragt, sie hat aber auch schon ein leibliches Kind. Das ist ein großerUnterschied.
Bei meinem zweiten Kind wurde auch nicht mehr groß nachgefragt, warum ich was entschieden habe.