Hallo Ihr Lieben!
Wie war das bei euch? Gibt es hier jemanden der einen moralischen Konflikt mit dem Thema künstliche Befruchtung hatte? Oder sogar jemand der den Schritt bewusst nicht gegangen ist? Und wo ist eure Grenze wenn es um den persönlichen Kinderwunsch geht? ICSI? Eizellenspende? Embryonenspende? Ich bin gespannt!
Moralische/ethische Bedenken künstliche Befruchtung
Ach ja, das Forum passt nicht zu hundert Prozent aber ich wollte gerne Anonym bleiben. Hoffe es kann drin bleiben!
Huhu:)
Wir hatten vor zwei Jahren eine ivf und stehe vollkommen dazu.
Ich würde den Kinderwunsch begraben, wenn es eine eizell- und/oder samenspende hätte sein müssen. Zumal eine eizellspende in Deutschland sowieso verboten ist.
Aber bei einer samenspende hätte ich immer die Angst, dass der Partner irgendwann sagt, es ist ja nicht sein biologisches Kind.
Aber zum Glück mussten wir uns darüber nie Gedanken machen.
Liebe Grüße
Ja, tatsächlich. Kind 1 kam natürlich. Kind 2 hätte Medikamente gebraucht. Hätten die nicht gewirkt natürlich auch IVF etc.. Wir haben es aber nicht getan und somit gibt es nur Kind 1. Ich denke, dass es schon einen Grund gibt, wieso ein Körper nicht in der Lage ist ein Kind zu kriegen und finde es schwierig sich darüber hinweg zusetzen. Der Körper weiß da schon was er tut.
Bei einer künstlichen Befruchtung sind ja auch im Nachhinein Frühgeburtsrisiko etc. total erhöht.
Du wirst aber sehr sicher jetzt 30 Nachrichten von Leuten kriegen, die mithilfe von künstlicher Befruchtung schwanger geworden sind und da kein Problem sehen. Ich eben schon, ich würde das nicht machen.
Hallo, welche Medikamente wären es denn bei dir gewesen.
Ich bin auch erst schwanger geworden nachdem ich l-thyroxin (für die Schilddrüse genommen habe).
Kind 2 und 3 sind dann ohne l-thyroxin entstanden weil sich die Schilddrüse irgendwie wieder eingekriegt hat.
Grundsätzlich sehe ich es wie du: es gibt einen Grund warum die Natur es nicht zulässt. Aber wo genau ist die Grenze? Ist das l-thyroxin in meinem Fall schon „zu viel Eingriff“?
Oh spannend, dann war eure Grenze schon vor der künstlichen Befruchtung? Bei Medikamenten? Das mit dem Risiko einer Frühgeburt wusste ich gar nicht, habe nur gehört das Kinder die auf diesem Weg entstanden sind ein höheres Risiko für Übergewicht, Diabetes und anderes haben. Aber das ist nur halbwissen bei mir.
Schwierige Frage. Ich schwanke da immer zwischen "es gibt doch fast nix Schöneres für ein Kind, als von beiden Elternteilen wirklich gewollt zu sein" und "die Natur weiß schon, was sie macht".
Ein Urteil erlaube ich mir da allerdings nicht, da mein Mann und ich in der glücklichen Lage sind, dass alles reibungslos gelaufen ist und wir zwei gesunde Kinder haben, ohne Probleme mit dem Schwangerwerden und -bleiben.
"die Natur weiß schon, was sie macht"
Das finde ich ein ganz befremdliches Argument. Du hast da wahrscheinlich nicht so drüber nachgedacht. Aber für die Betroffenen ist das ein Schlag ins Gesicht.
Vielleicht mal überlegen, was dieses Argument in anderen Bereichen bedeutet. Die beste Freundin meiner Tochter ist mit 3 Jahren an Krebs erkrankt.......
LG
Vielleicht hättest Du dann schon ohne Zahnarzt ein paar Zähne weniger oder wärst in der Grundschule an Blinddarm gestorben.... wäre von der Natur gewollt...
Meine Grenzen liegen bei Leihmutter und Adoption.
Alles andere hätte ich gemacht, wenn das der einzige Weg gewesen wäre.
Gott sei Dank ist das nur Gedankenspielerei, wir haben zwei gesunde eigene Kinder bekommen.
Interessant! Warum hast du moralische/ethische Bedenken bei Adoption?
Moralische nicht (stimmt, das war die Frage), ich hätte Angst, dass das Kind FAS hätte und die Mutter nicht angibt, dass sie in der Schwangerschaft gesoffen hat. Also eher medizinische Gründe.
Deshalb: Embryo ja, fertig ausgetragenes Baby nein.
Eine Freundin von mir ist gerade alleinerziehend schwanger nach Samenspende. Der einzig richtige Weg für sie. Sie arbeitet mit Kindern und wäre ihres Lebens nicht mehr froh geworden wenn das nicht geklappt hätte. Ich finde es mutig, aber in ihrem Fall nötig.
Sie wäre nicht glücklich geworden. Aber hatte sie Bedenken ob ihr Kind glücklich wird ohne Vater?
Warum sollte es unglücklich darüber sein? Es kennt ein Leben mit Vater ja dann ggf gar nicht. Gibt ja genug Kinder die eigentlich einen Vater haben, der sich aber nicht kümmert. Oder dieses ewige Tauziehen bei einigen getrennten Elterpaaren um die Kinder.. Ist das schöner für ein Kind? Warscheinlich taucht irgendwann mal die Frage nach dem Vater auf. Dann wird das halt erklärt und gut.
Und: Wer sagt denn, dass sich nicht unter Umständen noch ein sozialer Vater findet?
Huhu,
ich wollte schon von klein auf Kinder und wäre daher auch einen steinigeren Weg gegangen.
Meine persönliche Grenze war immer, dass keine Fremd DNA ins Spiel kommt - also weder Samen- noch Eizell- oder gar Embryonenspende.
Wäre das die einzige Möglichkeit gewesen, hätte ich mich mehr mit dem Thema Pflegekind etc auseinander gesetzt.
Aber das sind theoretische Überlegungen.
Wie man im konkreten Fall dann handeln würde, ist immer die Frage, die übrig bleibt.
LG
Hi, wir haben eine künstliche Befruchtung gemacht. Ich stehe dazu und bin glücklich über meine Tochter. Ich würde es definitiv noch mal machen. Ethische Bedenken habe ich da nicht.
Mein Kinderwunsch hätte mich andernfalls zerstört. Der ist ja auch von der Natur gemacht.. Ich halte da nix von, wenn man Kinderlosigkeit auf die Weißheit der Natur schiebt. Das ist höchstens eine Laune der Natur oder einfach: Pech!
Ich gehe damit dann einfach genauso zum Arzt wie mit schlechten Augen oder anderen Erkrankungen.
Ich weiß nicht, wie weit ich gegangen wäre. Es hat beim ersten Mal geklappt. Mit Leihmutterschaft hätte ich Probleme gehabt. Embryonen hätte ich gespendet. Hätte ich aber auch genommen. Hätte ich keinen Partner gefunden, hätte ich eine Samenspende in Anspruch genommen.
Lg TanteLillifee
Ich kann mich noch erinnern, dass ich vor Jahren immer gedacht habe, ich würde im Leben keine künstliche Befruchtung oder sonstigen Eingriff in die natürliche Empfängnis vornehmen.
Nun ja, dann wurde ich älter und aufgrund verschiedener Faktoren hat es jahrelang nicht auf natürlichem Wege mit dem Kinderwunsch geklappt... mit der Zeit bin ich offener dafür geworden und nun haben wir eine tolle kleine Tochter, die durch eine ICSI im natürlichen Zyklus entstanden ist. Mittlerweile denke ich überhaupt nicht mehr darüber nach und habe auch keinerlei schlechtes Gefühl dabei.
Unsere persönliche Grenze war und ist aber immer die eigene Genetik gewesen: Wir würden nie fremdes Sperma oder eine gespendete Eizelle verwenden, denn dann wäre es genetisch gesehen nicht mehr unser beider Kind. Da hätten wir eher gleich adoptiert oder wären kinderlos geblieben. Zum Glück stellt sich die Frage jetzt nicht mehr.