Grosseltern um Hilfe nach OP des Kindes gebeten

Ich bin immer noch ziemlich fassungslos und brauche bitte einen Blick von aussen.
Unser Kind muss eine schwere OP haben. Nicht die erste. Wir kennen das also und die letzte war fürchterlich und hat uns bis aufs Zahnfleisch geritten. Besonders schlimm war die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt. Uns graut entsprechend davor.
Nun steht die nächste an, und wir haben in beiden Familien mit 8 Monaten Vorlauf um ein paar Tage Support nach der Entlassung gebeten. Es muss keiner Verbände wechseln, Nächte machen oder oder oder. Da sein. Uns den Rücken stärken. Vielleicht ein schnelles Essen warm machen oder eine Maschine Wäsche anwerfen. Bisschen spielen, schmusen, spazieren gehen sobald es geht. Familienzeit und etwas eine Schulter für den Alltag, das Kind mal beschäftigen damit wir etwas Luft holen können.
Wir fallen trotz aller Probleme die es gesundheitlich gibt niemandem zur Last, haben einen sehr schwierigen Start mit dem Kind hinter uns und es ist das erste Mal dass wir um Entlastung gebeten haben (wir haben bisher auch keine ungefragt erhalten, zB beim Umzug), das Kind braucht uns fit und im Saft, das wollen wir diesmal besser machen.

Als wir die Bitte artikuliert haben gab's ein schweigen. Als ich beim nächsten Treffen nochmal nachfragen wollte wurde ich unterbrochen und es kam "Wir planen keine Besuche mehr vor bzw nach der OP, wir sehen uns dann zu Zeitpunkt xy" Also wenn alles mehr als rum ist oder in anderen Worten: nein. Thema wurde gewechselt und ich war zu baff noch einen Ton rauszubringen.

Ich fühl mich da gerade wie vor den Bus gelaufen. Ja. Es ist mein Kind und ich bin für es verantwortlich. Aber wenns hart kommt, da steht Familie doch zusammen oder?
Und nun stelle ich fest dass wir Gutwettermenschen als Grosseltern - und Eltern haben. Wir haben es ganz früh gesagt. Sie sind Rentner. Fit. Sie wollen schlicht nicht. Sie kommen dann - oder noch lieber wir sollen dann anzotteln wenn alles ausgestanden ist.
Wir machen wenn sie da sind viel Zeit für sie frei und möglich, überlegen uns schöne gemeinsame Aktivitäten, es soll eine schöne gemeinsame Zeit mit guten Erfahrungen sein. Feste werden für alle Gäste mit dem Essen an ihren zahlreichen Abneigungen ausgerichtet. Helfen immer mit PC, Handy und anderen Geräten. Geben unsererseits ist da.

Wie würdet ihr damit umgehen?
Ich bin so masslos enttäuscht von ihnen. Ich möchte sie eigentlich gerade nie nie wieder sehen, so trifft mich das und ich weiss nicht ob und wie ich beim nächsten Aufeinandertreffen tagelang eine gute Miene aufsetzen und nett Kaffee kredenzen kann und so tun kann als sei nichts gewesen.

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Das macht mich fassungslos😡

Was sagt dein Partner dazu? Es wäre gut, wenn ihr eine gemeinsame Front zeigt.

Letztlich hast du 4 Möglichkeiten:

1. Schlucken und weiter machen wie vorher.

2. Schlucken, aber keine Sonderbehandlung mehr (beim Essen, bei Besuchen, etc)

3. Sie fortan komplett ignorieren

4. Ihnen genau das sagen, was du hier geschrieben hast (evtl. sogar als Brief) und sie vor die Entscheidung stellen, ob sie Familie in allen Lebenslagen sind oder keine Familie.

Ich wünsche euch viel, viel Kraft und alles Gute für eure Maus!

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Danke für Deine lieben Zeilen.
Mein Kind ist zäh, das beisst sich da durch. Die Ärzte die wir haben sind sorgsam ausgewählt. Wir müssen es nur überstehen. Als Mama/Papa stehst Du in der Ausnahmesituation so unter Strom, und wenn die akute Phase dann nachlässt sackst Du zusammen wie eine Hüpfburg ohne Generator. Kind war nach einigen Wochen wieder fit, bei uns waren es wirklich Monate letztes Mal, wir hatten das wirklich unterschätzt. Sagen andere Eltern mit denen wir im Austausch stehen übrigens auch, auch das vorher von anderen zu wissen schützt davor nicht. Schwer zu beschreiben in der Dimension, aber bitte bloss nicht nachmachen, das braucht wirklich keiner.
Der Weg ist noch lang, eine Raumfahrtkarriere wirds nicht geben, aber wir kommen auf ein normales Leben ohne Einschränkungen am Ende vom Weg. Wir sind in einem renomierten Kinderkrankenhaus, da sieht man so viele schlimme Dinge, da sind wir trotz allem immer ganz dankbar über unser Paket, so paradox das von aussen klingen mag.

Der Papa... ja. Wenn er nicht mehr redet sondern schweigt, dann trifft es ihn ins Mark. Es sind seine Eltern. Und es kommt kein Ton von ihm. Ich merks nur indirekt und es brodelt total. Meine haben das gehört und die restlichen Urlaubstage die da waren noch mit angehängt, Hilfe ist also da, aber menschliche Totalausfall auf seiner Seite trifft trotzdem.
Er streicht den Servicelevel und reduziert auch Infos/Besuche/Kontakte. Das sehe ich gerade via Indizien. Wir haben eine Einladung zu einer Hochzeit und hätten das mit einem Besuch verbinden können. Wollten wir schon lange, ich hätte es möglich gemacht auch wenn es ein ziemlicher Aufwand werden würde. Der Entscheid ging recht schnell, er fährt allein auf die Hochzeit und dann sofort wieder heim.

Deine Optionen sind gut und richtig.
Ich glaube es wird eine Kombi mit Nuancen, soweit es Sinn macht.
Kein Brief oder Grundsatzgespräch anzetteln, da geht sofort eine Sirene los und ein Abwehrgitter vor mir runter, ich glaube nicht dass ankommt was ankommen sollen. Da verschanken sie sich in einer Opferrolle, das hatten wir schon bei einer harmloseren Ansage zum Umgang mit dem Kind - aber es einmal deutlich aussprechen um es „loszulassen“, das bin ich mir glaub schuldig. Den roten Teppich gibt es sicher auch nicht mehr.
Komplett ignorieren tu ich gerade alles was an Nachrichten kommt, da das an uns beide geht muss somit mein Mann antworten. Das Pendant für Besuche wäre dann sie anzuschweigen? Kein Smalltalk etc. Küche machen, Klo putzen während sie am Sofa sitzen und sich am Kind vergnügen? Da ist mein Impuls noch ein anderer... Ich frage mich noch wie ich mit meinem Impuls umgehe das Kind zu schnappen und 3 Tage wegzufahren wenn ich weiss dass sie kommen, wenn Du weisst was ich meine.
DANKE fürs Gehirn leihen an dieser Stelle.

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Euren Weg kann ich mir nicht ausmalen, habe nur früher durch eine "Mami-Freundin" kleine Einblicke in das Leben mit einem kleinen Kämpfer bekommen. Mehrfach 8 Stunden-OPs am offenen Herzen, Behinderung, Atemaussetzer, etc. Ich dachte immer "Ich würde vor Angst sterben, wenn das mein Kind wäre", aber sowas tun Eltern nicht. Sie sind stark für ihr Kind egal was es sie selbst kostet.

Ihr habt meinen vollen Respekt.

Finde die Nuancen, mit denen du leben kannst.

Du weißt, auf wen du dich verlassen kannst und das ist gut.

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Dann mach das doch nicht! Da würde ich mir kein Bein mehr ausreißen. Ich bin auch der Meinung, dass man in solchen Situationen zusammen halten muss. Deine bittere Enttäuschung kann ich gut verstehen.
Habt ihr gute Freunde? Irgendein Netzwerk? Sucht die Unterstützung woanders. Eventuell gibt es im Krankenhaus Ansprechpartner, die euch helfen können.

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Meine Seite kommt länger als zuerst besprochen. Hängt noch etwas mehr Zeit an um dann auch einen Geburtstagskuchen für mich zu backen und mir einen schönen Tag zu machen. Freunde sind im Standby. Da kann ich jederzeit anrufen. Mein Chef hat Hilfe angeboten.
Versorgt sind wir.
Bein ausreissen ist denke ich vorbei. Klar. Ich bin gutmütig aber nicht dumm. Hadere noch mit dem Impuls dass ich diese Menschen nicht so nah an mir und meinem Kind haben will nach der Nummer und wie ich es löse dass sie sich zwar nicht wie Familie verhalten aber ein paar Wochen später wieder hier rumsitzen wollen als wären sie es.
Für mich sind sie es gerade nicht mehr...

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Hab ich es richtig verstanden das beide Familien so reagiert haben? Das kann doch nicht wahr sein das beide so drauf sind! Ich bin sprachlos! Sorry, aber wie charakterlos kann man denn bitte sein?
Nicht einmal Freunde würden so reagieren.
Wie sind denn die Großeltern charakterlich ansonsten so drauf?

Ich würde absolut niemals wieder mit solchen Menschen reden, egal ob es die Familie ist oder nicht.

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Nein. Es ist eine Seite. Die andere hat gar nicht lang gefackelt und ist jetzt länger da.

Charakterlich? Gute Frage... Sie ist sich 24/7 am beschweren, seit sie nicht mehr arbeitet schwenkt der Fokus auf Gesundheit und Leute ausm Hobby die keiner von uns kennt. Er hat nicht wirklich Bezug zu unserem Leben, wir arbeiten anders als er damals, in der freien Wirtschaft, spezielle Branche die schnell ist und viel fordert. Wir leben bis auf ein paar Ausreisser im Haushalt ;-) eine sehr gleichberechtigte Beziehung. Auch jetzt mit Kind. Das packt er gar nicht. Manchmal will er dann hier den Ton angeben und uns auf Spur bringen. Ich finde beide anstrengend und nicht herzlich. Aber das jetzt hätte ich selbst ihnen nicht zugetraut. Wäre es nicht Familie müsste ich darüber nicht nachdenken, ich habe eine Beisshemmung das bei Familie so ausm Handgelenk zu werfen, aber wenn ich ehrlich bin. Bei JEDEM meiner Freunde würde ich genau so reagieren wie Du du es schreibst. DANKE für den Impuls. Das ist ein guter.... Der muss vielleicht in meinen Satz....

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Sag ihnen was du fühlst / das du enttäuscht bist - genau so, wie du es hier beschrieben hast. So haben sie noch eine Chance. Eine Chance sich zu entschuldigen oder sich zu bessern. Ansonsten würde ich von mir aus auf absehbare Zeit keine Initiative mehr zeigen, was Treffen betrifft...
Ich wünsche euch alles Gute und schnelle Genesung!

P.S. Leider kenne ich es aus meiner Schwiegerfamilie auch so. Jeder ist sich selbst der nächste und Hilfe ist relativ. Wir haben 6 schwierige Wochen hinter uns (nichts schlimmes, aber einfach anstrengend) und es kam nichts. Nichts! Ich bin auch enttäuscht und werde es so handhaben wie oben geschrieben. Kontakt abbrechen werde ich nicht, aber mich definitiv erstmal nicht krümmen, um Kontakt herzustellen...

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Hallo Du bin gerade sprachlos. Da wär ich aber sehr laut und deutlich geworden. Was ist denn wenn sie alt und krank sind und Hilfe brauchen oder auch nur Besuche im Altersheim! In einer Familie hilft man sich. Die sollten sich schämen. Das sind schlechte Menschen. Traurig so etwas. Alles Gute für dein Kind und ganz schnelle Genesung.

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Puh, das ist hart. Ich bin eigentlich Verfechterin davon, dass man von den Großeltern nicht erwarten kann, dass sie die Kinder abnehmen. In eurem Fall ist das aber was ganz anderes. Wenn es eine plausible erklärung gäbe (können das Kind nicht leiden sehen o.ä.)-okay, aber so? Ich bin ansich gegen „gleiches mit gleichem“ vergelten, aber ihr braucht eure Energie sicher ohnehin für euer Kind, sodass ich jegliche Unterstützung eurerseits auf ein Minimum zurück fahren und dies auch so verkünden würde. Habt ihr Nachbarn, Freunde, andere Verwandte? Steht euch eine Haushaltshilfe durch die Krankenkasse zu? Um ehrlich zu sein, müsste ich einer familie noch nicht mal extrem Nahe stehen, um in einem solchen Fall zu helfen...sehr traurig! Waren sie immer schon so egoman?
Alles, alles gute euch!

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Das sehe ich ganz genauso Danilop.
Fordern steht uns nicht zu. Unser Kind, unser Job. Hier empfinden wir eine Not- bzw. Extremsituation weswegen wir dafür gesagt haben es ist menschlich und ok da um Hilfe in der Familie zu bitten. Und das tu ich auch nur weil ich weiß dass der Output für mein Kind mit Hilfe besser wird wie wenn wir es allein stemmen. Resultat sh oben.

Bitte keine Sorgen machen. Wir sind versorgt. Es ist alles da wenn’s los geht. Putzhilfe. Freunde. Die andere Oma. Es geht wirklich nur um die emotionale Komponente.

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Du tust mir gerade wahnsinnig leid. Es ist wirklich unglaublich!

Ich persönlich hätte wahrscheinlich gar nicht so ruhig reagiert, sondern hätte sofort einen Wutanfall bekommen und alle in Grund und Boden geschrien - und zwar zu recht!

Aber das ist auch nicht sonderlich diplomatisch und schafft selten Abhilfe. Du solltest vielleicht noch ein paar Tage abwarten und es dann offen ansprechen. Alles andere hilft dir nicht. So eine Enttäuschung muss kommuniziert werden.

Nach der Geburt unseres Sohnes haben wir die Schwiegermutter auch in Hilfe gebeten. Sie wohnt ca. zwei Stunden mit dem Auto entfernt und wir wollten, dass sie ein paar Tage kommt und mir im Alltag hilft (Essen kochen, mal das Baby halten, damit ich in Ruhe duschen kann). Mein Freund konnte zu dem keine Elternzeit nehmen und hatte nur eine Woche Urlaub. Meine Mutter hatte drei Wochen Urlaub und war auch da und hat viel geholfen. Danach sollte die Schwiegermutter kommen. Sie hat nie gearbeitet und viel Zeit. Gästezimmer und Gästebad sind vorhanden. Ich war immer noch sehr erschöpft, weil ich eine schwierige Schwangerschaft hatte und unser Baby sich nicht ablegen ließ. Sie hatte aber keine Lust und kam nicht. Ich bin darüber immer noch so sauer, dass ich auch nicht mehr hinfahre. Ich habe sogar offiziell verkündet, dass ich erst wieder hinfahre, wenn sie mir mindestens dreimal geholfen hat. Ist zwar Kindergarten, aber ich fühle mich so deutlich besser.

Bei eurer Verwandtschaft würde ich daher sehr deutliche Worte finden und wenn sich nichts ändert, meinerseits sämtliche Hilfe streichen und mich nicht mehr nach ihnen richten.

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Darf ich fragen, wie lang das her ist und ob sie zumindest die 3x geschafft hat? Hast du es ihr auch gesagt oder willst du dass sie es von sich aus macht?

Eine Freundin ist nämlich auch am überlegen, so etwas auszusprechen.


lg lene

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Es ist ca. ein halbes Jahr her. Ich habe es ihr selbst gesagt und mein Freund hat es ihr auch gesagt. Sie hat mir seitdem nicht geholfen und war lediglich zweimal in der Zwischenzeit zu Besuch. Da tat sie so als ob nichts gewesen sei. Ich habe es dann nochmal angesprochen. Wir waren in der Zwischenzeit nicht da. Mein Freund kann selbstverständlich alleine hinfahren. Aber er hat auch keine Lust und ist enttäuscht. Schließlich würde etwas Hilfe ihn auch nach Feierabend entlasten und uns mehr Zeit als Familie lassen. Mir ist es mittlerweile egal. Es fehlt mir nichts. Besonders Interesse an dem Enkel hat sie leider auch nicht. Ehrlich gesagt, finde ich sie etwas autistisch und kann damit schwer umgehen.

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Das nenne ich ein Vollversagen auf der ganzen Linie, bin ziemlich entsetzt von diesen Großeltern. Verstehen kann ich es nicht. Für mich war es immer selbstverständlich, meiner Tochter zu helfen, wenn Not am Mann war. Als sie und ihr Mann die dicksten Probleme hatten (drohende Frühgeburt, stat. KrHs Aufenthalt 85 km entfernt, Schwiegervater schwerst an Krebs erkrankt und noch einiges mehr) war ich noch Vollzeit berufstätig, aber irgendwie ging alles, auch mein Mann half nach Kräften.

Ich würde an Deiner Stelle den Großeltern wirklich sagen, wie maßlos enttäuscht ich bin und ich glaube, die bräuchten mich nichts mehr fragen.
Hoffentlich findest Du andere Unterstützung, eine Haushaltshilfe, Nachbarschaftshilfe (gibts in vielen Orten ehrenamtlich) oder ähnliches.
LG Moni

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Aller Support den ich brauche ist da. Keine Sorge.
Ja Moni, so kenne ich Familie, man rauft sich ggf auch Mal, weil Lumpenpack, aber wenn es brennt steht man zusammen. Meine sind/waren so.
Die fühlen sich für mich gerade nicht mehr wie Familie an. Das ist genau das Problem.

Achtung Ironie des Lebens: die erste intensive Phase der Behandlung ist nach der nächsten OP rum ist. Das heisst weitestgehende Normalisiering, ein paar Jahre keine OPs. Es wird mehr Ruhe einkehren. Das nächste Zusammentreffen mit ihnen wird dann voeaussichrlich eine Feier sein zu der wir alle geladen haben, um genau diesen Abschluss der strammen ersten Zeit gemeinsam zu begiessen.
Feedback ist dann "und ihr habt keinen Antel daran dass es gestemmt ist" das explodiert dann halt... 🙈
Ich muss Mal schlafen. Sonst wird es hart morgen. Danke an alle!

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Habt ihr (übergangsweise) einen Pflegegrad für euer Kind?
Dann könnt ihr Entlastungsleistungen beantragen (aus der Pflegeversicherung,)

Dann käme zb jemand zum putzen oder auch spazieren gehen

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Ich bin, genau wie die anderen hier, ebenfalls fassungslos!
Kann Deine maßlose Enttäuschung und Wut absolut nachvollziehen.
Gerade in Notlagen, sollte die Familie ohne Kompromisse zusammenhalten.

Ich würde die Gefühle jetzt keineswegs runterschlucken (schwächt Euch nur zusätzlich), sondern offen kommunizieren.
Viell gibts einen Grund für diese ablehnende Einstellung?!
Parallel würde ich aber an einem Plan B arbeiten (ggf. Haushaltshilfe für die ersten Tage beantragen, gute Freunde um die von Dir erwähnten Aufgaben bitten).
Holt Euch Hilfe, Support und Kraft. Das wird Euch durch die erste Zeit helfen.

Wünsche alles erdenklich Gute.
Bleibt zuversichtlich!

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Danke Cucina, der Plan B steht und ist kein Plan B. Ich hole mir Impulse bei Euch damit es das Hirn freigibt. Mit Energien haushalten ist genau unser Thema.

Sehr gute Frage, Grund für Ablehnung?
Vielleicht?! Genannt haben sie keinen. Ich glaube auch nicht dass einer kommt wenn ich frage. Es gibt einige Spannungsfelder. Sie hätten gern dass wir zu ihnen ziehen. Aber wenn wir da sind sind sie unterwegs. Tun was sie sonst auch tun. Es geht nicht um Zeit mit uns. Nur dass wir da sind. Der Bruder ist wegen der Frau weggezogen. Sie dachten immer beide Kinder bleiben in der Heimat, bauen da was...
Wir sind mit unseren Jobs auf wenige grosse Zentren limitiert, keins ist auch nur halbwegs nahe. Sie wissen das, trotzdem schwelt es manchmal wieder auf. Wir wechseln alle paar Jahre Job, Stadt, Land. Wir haben ein Kind gekriegt und erst nach der Geburt geheiratet. Haus kaufen ist bei unserer Mobilität kein Thema. Wir haben beide im Job zurückgefahren um das Kind sauber aufzustellen. Ein paar Monate haben wir dabei auch nur von meinem Gehalt gelebt. Mein Mann hat gewechselt und Pause gemacht fürs Kind, das hat uns so den A... gerettet ehrlich gesagt 😅. Sie leben ganz ganz klassisch und zB die "übliche Reihenfolge" oder die klassische Rollenverteilung ist für sie ein Wert. Ab und zu bricht es aus dem Opa raus und er lässt durchblicken dass zB die Jobpause meines Mannes für ihn ganz eine furchtbare Entscheidung war.
Sie tun sich schwer von uns eine Grenze am Kind gezogen zu bekommen. Davon gibt es einige ob der Krankenakte. Wir erklären jede. Ernährung ist ein riesen Thema. Flasche geben ging lange nicht weil es so tricky war, Kind allein mitnehmen daher ebenso. Das haben sie sich bestimmt anders vorgestellt. Und er verheimlicht im Umfeld das Gesundheitsthema. Dazu gab es schonmal eine deutliche Ansage von mir. Ich will nicht dass das Kind die Leute Mal trifft und dann deren Irritationen voll abbekommt. Wurde abgewiegelt und gar nicht drauf eingegangen warum er das macht. Von ihr... Er war ganz still. Deswegen machen Briefe oder grosse Aussprachen aus meiner Sicht keinen Sinn. Es kommt nix zurück was verwertbar ist.
Angst das Kind leiden zu sehen oder so glaube ich nicht. Die Phase ist im Groben rum mit der Entlassung. Das wissen sie auch. Es gab viele Bilder und Infos live aus der ersten OP und deren Nachsorge. Kind wird wieder sehr anhänglich sein wenn wir daheim sind. Das wäre eher so das Thema.

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Ihr verschickt Bilder live während einer schweren OP?

Wir hatten mit unserem Zwerg damals auch schwere Komplikationen und ich muss sagen ich verstehe die Grosseltern zum Teil.
Ihr betont immer dass alles geregelt ist dass ihr sie ja eigentlich nicht braucht. Warum dann dieser Aufriss? Ich weiß ihr seid in einer extremen Lage aber für Außenstehende ist das schwer zu verstehen. Schon gleich wenn ihr so taff damit umgeht. Für Grosseltern ist die Situation noch schwerer als für Eltern. Auch wenn ihr glaubt sie sind informiert durch euch sind sie es nicht wirklich. Sie sind machtlos und überfordert. Sie schützen sich selbst, und da du hier ja auch so Auftritts dass ihr das alles schon stemmen werdet...

Dazu kommt es gibt von eurer Seite aus Einschränkungen was das Kind betrifft. Das verunsichert nochmal. Sie sollen jetzt antanzen um mal das Kind zu bespassen von dem es vorher hieß sie dürfen nicht mal ne Flasche geben und dies geht nicht und jenes ... auch das ist schwer zu verstehen. klar kann an sagen reißt euch gefälligst zusammen aber das ist im Prinzip auch ihre denke. Wie sehr man nach sowas zusammen klappt weiss nur wer es mitgemacht hat. Wir hatten auf einmal auch nur noch eine Handvoll Freunde damals. Der Rest konnte mit dem Thema schwerkranke Baby nicht umgehen. Inzwischen hab ich meinen Frieden damit abgeschlossen. Niemand muss stark sein. Jeder soll machen was er kann und wenn sie nicht können .... gut.

Ich wünsche euch alles Gute für die OP!