Hallo,
Meine Tochter ist knapp 1,5 Jahre alt.
Ich war bis vor kurzem komplett mit ihr zu Hause, seit 3 Monaten habe ich einen 450 Euro Job und arbeite wenn mein Mann zuhause ist (ca. 5 Tage im Monat).
Mein Mann ist ein toller Papa und kümmert sich von Anfang an viel um die Kleine.
Allerdings ist es so, dass sie eigentlich schon immer sehr auf mich fixiert war.
Wenn ich weggehe (einkaufen, arbeiten, Freunde treffen ...) weint sie immer beim Abschied. Kaum bin ich dann weg, ist alles wieder in Ordnung.
Grundsätzlich will sie zu Hause - auch am Wochenende, wenn mein Mann den ganzen Tag da ist - öfter zu mir.
Nun meinte letztens eine Freundin, dass liegt daran, dass wohl die Bindung nicht so gut wäre und ihr da das Urvertrauen fehlt.
Meine Freundin hat einen 2 Monate älteren Sohn. Dieser geht seit 2 Monaten in die Krippe und es gab gar keine Probleme bei der Eingewöhnung. Er hat nicht einmal geweint.
Sie meint, dass liegt daran, dass sie eine hausgeburt hatte und ne super Bindung zu ihrem Kind hat. Das Kind wisse halt immer, dass Mama zurück kommt.
Ich habe meine Tochter nie weinen lassen. Ich bin fast täglich rund um die Uhr für sie da. Ich beschäftige mich wirklich sehr viel mit ihr.
Ich wüsste wirklich nicht, was ich hätte anders / besser machen sollen um die Bindung zu stärken.
Oder ist die Theorien von meiner Freundin ein Quatsch?
Was für Erfahrungen habt ihr gemacht ?
Hat noch jemand so Mama fixierte Kinder ?
Ich dachte bisher, es gibt halt solche und solche Kinder.
Meine Tochter umarmt mich oft und gibt Bussis. Dachte bisher, sie weint wenn ich gehe, weil sie mich halt so lieb hat und traurig ist, das Mama weggeht.
Aber weint sie wirklich, weil das Urvertrauen gestört ist und sie Angst hat, dass ich nicht mehr zurück komme ?
Kind fixiert auf Mama - Zeichen für schlechte Bindung/ Verlustängste ?
Also irgentwie halte ich die Theorie für Quatsch.
Meine große war auch ein Mama Kind ging mit 3 in den Kindergarten und blieb ab Tag 2 alleine.
Trotzdem bevorzugte Sie in der Freizeit wenn es ging immer Mama auch heute noch sie ist 11.
Die kleine ist 11 Monate und bevorzugt auch meistens die Mama sofern ich da bin wenn ich nicht da bin ist es kein problem.
Bsp ich koche bin ne halbe Stunde in der Küche alles kein problem komm ich aber rein den tisch decken ist ihr erster weg zu mir.
Ich denke einfach es liegt daran das ich nun mal 24/7 da bin und papa sieht sie nur abends von ca 16.30Uhr - 20Uhr.
Wenn jemand eigentlich rund um die Uhr da ist und dann plötzlich nicht darf auch kurz geweint werden.
Wir hatten letztens folgende Situation ich musste auf den Elternabend und ging bevor die kleine Schlafen ging alles kein problem.
Am nächsten morgen als sie aufwachte und ich Sie aus dem Bett holte kuschelte sie sich erstmal an mich (das macht sie morgens normal nie) für mich ein Zeichen das sie eben froh war mama wieder zu sehen.
Lg
Ich habe zwei Mädchen, 3 und 5 Jahre und beide wachsen liebevoll auf mit ihrem urvertrauen in mich /uns. Trotzdem konnte ich Nummer 2 erst mit 2 Jahren irgendwo lassen, denn sie hat sich beim weinen jedesmal so reingesteigert, dass sie sich übergeben musste. Die Große Schwester konnte ich schon mit 9 Monaten bei Oma und Opa lassen, die Kleine in dem alter nicht mal beim Papa. Dafür weint die Kleine jetzt nicht mehr und die 5 jährige verdrückt ein paar Tränen wenn ich abends mal ausgehe. Ich denke es gibt solche und solche Kinder. LG
Hi, da melde ich mich jetzt kurz zu Wort. Meine Kinder sind schon einiges älter (10 und 5) und sind mamafixiert. Mein Mann ist viel unterwegs. Die Bindung zwischen den Kindern und ihm ist sicher nicht einmal annähernd so stark wie zwischen mir und den Kindern. Wenn er fortgeht oder auch für längere Zeit fortfährt reagieren beide Kinder nicht sonderlich
Aber beide mögen es nicht, wenn ich abends weggehe oder auch nur daran denke auswärts zu übernachten. Als ich meine Tochter gefragt habe, warum sie das nicht möge, sie wisse ja genau, dass ich zurückkomme, kam ganz klar und deutlich: "weil einfach alles schöner und kuscheliger ist, wenn du da bist. Wenn man die beste Mama hat, dann will man bei ihr sein."
So viel zum Thema gestörte Bindung und fehlendes Urvertrauen.
Sie bleiben beide auch bei meinen Eltern, bei ihren Freunden, etc. aber am liebsten sind sie beide uneingeschränkt bei mir.
Das ist manchmal anstrengend, aber für mich auch ein Liebesbeweis.
Dein Kind ist noch sehr klein, sie ist es gewöhnt vor allem bei dir zu sein, das braucht Zeit und das Erkennen, dass Mama wiederkommt.
Alles gut!
Lg von der Schneefrau
Hallo, deine Freundin erzählt Quatsch hoch 10.
Jedes Kind ist anders und sehr viele KLEINkinder müssen erst noch lernen, dass Mama wiederkommt. Dein Kind verhält sich völlig normal. Es gibt nicht das Schemata F an dem man die Bindung erkennen kann.
Ob deine Freundin alles richtig gemacht hat weiß sie erst, wenn ihr Kind, hoffentlich, an Altersschwäche gestorben ist. Bis dahin wird sie aus Sicht von irgendwem Fehler machen.
Weinen beim Abschied wird je nach Studie positiv oder negativ ausgelegt. Such dir die passende raus.
Menschen die oft bewerten sind mir zu anstrengend. Die ganze Kritik an die ist Selbstbeweihräucherung.
Gruß Sol
Hallo,
ist das ein Wettbewerb, den deine Freundin da vom Zaun gebrochen hat?
Du hast wahrscheinlich in der Klinik entbunden, womöglich noch mit PDA oder, Schreck lass nach, Kaiserschnitt. Damit kann ja die Bindung nur schlecht sein.
Oh je.
Wenn man (als Laie macht man das ja gern) den Bindungstheorieartikel bei Wikipedia liest, dann steht da das genaue Gegenteil:
Kind juckt es nicht, dass Mama geht? Schlechte Bindung.
Kind weint beim Abschied und lässt sich ganz schnell beruhigen? Gute Bindung.
Du gehst 5(!) Tage im Monat (!) arbeiten und dein Kind weint beim Abschied. Ist normal.
Mein Töchterchen weint jeden Tag, wenn sie zur Tagesmutter geht, weil es früh am Morgen ist, weil sie müde ist, weil Mama nicht da bleibt. Finde ich auch nicht prickelnd, weiß aber, dass es meinem Kind gut geht, dass es die Tagesmutter liebt und akzeptiert. Deswegen hab ich aber keine schlechte Bindung zum Kind (und lasse mir das auch nicht einreden!).
Sorry für den leicht aggressiven Tonfall, aber wenn ich lese, wie hier jemandem ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, platzt mir der Kragen.
Alles Gute für dich, deinen Mann und dein Kind.
nudelsuppn
Danke, super formuliert. Bei dieser Geburtsmodusgeschichte platzt mir auch die Hutschnur. Ich würde trotz Klinik und schweren Geburtskomplikationen behaupten, dass meine Kleine ne gute Bindung zu mir hat.
Das ist Selbstbeweihräucherung pur. Bestimmt ist es auch allein ihr Verdienst und nicht in etwa Glück, dass sie bestimmt direkt topfit war.
"Sorry für den leicht aggressiven Tonfall, aber wenn ich lese, wie hier jemandem ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, platzt mir der Kragen."
Seh ich genauso. Und das von ner vermeintlichen Freundin! Selbst, wenn sie den Quatsch wirklich glaubt, ist es ja wohl unterste Schublade, dir, liebe TE, das so um die Ohren zu knallen und sich selbst über Andere zu erheben! Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.
Zumal, wenn überhaupt, das Verhalten deiner Tochter für ne sichere Bindung spricht. Aber auch ich bin mir sicher, dass das Typsache ist. Lass dich bloß nicht verunsichern!
LG
Ich bin der Meinung, dass deine Freundin keine Ahnung hat!
Klar, weint deine Tochter, wenn du gehst. Natürlich möchte sie bei der Person bleiben, die ihre Bedürfnisse gut erkennt und schnell und zufriedenstellend stillt. Da stehst du einfach auf Platz 1. Babys und Kinder denken da sehr hierarchisch. Klar können auch Bezugsperson Nr2 Bezugsperson Nr3 usw trösten und alles aber dauert natürlich länger...
Dass sie sich schnell beruhigen lässt würde ich als Zeichen werten, dass sie Vertrauen darin hat, dass du wieder kommst. 😉
Ja, und Kinder sind unterschiedlich! Meine Kinder sind mit Trennungen von mir auch sehr unterschiedlich umgegangen. Und ich würde behaupten, sie sind (was das Urvertrauen angeht) alle ähnlich groß geworden.
Warum müssen Eltern immer Schuld für alles sein. Deine Tochter ist halt ein anderer Charakter als das Kind deiner Freundin. Das hat nichts damit zu tun dass du ihr Urvertrauen gebrochen hast. Genau genommen ist die Logik sogar so, das schlecht gebundene kinder sich in dem Alter leicht von ihren Müttern trennen. Ich würde aber einfach mal behaupten fern ab der Schuld und wer was wie macht, deine Tochter ist wie sie ist. Sie scheint ein Mama Kind zu sein und bringt das klar zum Ausdruck. Ich denke da kommen noch andere Phasen und das wird schon. Aber mach dich jetzt bitte nicht selbst runter. Wir Mamas sind nicht an allem immer Schuld, weil unsere kinder eben mal nicht einfach sind. Dafür ist deine Tochter sicher in Bezug auf andere Sachen pflegeleicht. Unsere kinder sind Individuen und nicht frei von "fehlern", wobei ich da nix ungewöhnliches bei sehe
Lies mal nach, wie sich eine schlechte/gute Bindung äußert. Da wirst du sehen, dass bei euch alles bestens ist.
Leute, die die Geburt für eigentlich eh alles verantwortlich machen, womöglich noch bis ins Erwachsenenalter, finde ich ... esoterisch.