Mein Mann steht im Moment sehr unter Druck. Er hat eine wirklich fiese Ex-Frau, und allein da haben wir jahrelang überlegt, wie wir uns da so vorsichtig und so gut wie möglich verhalten, damit wir sie irgendwie so weit wie möglich los sind. Er hat auch ihre Schulden abbezahlt - leider hatte er für sie gebürgt als sie ein Geschäft eröffnete (etwa 60.000 Euro).
Zu ihren drei Kindern hatte mein Mann immer einen engen Kontakt, einen besseren als seine Ex (kein Wunder, sie versuchte meist ihren erwachsenen Kindern Geld abzuluchsen), obwohl er nur der Stiefvater ist. Leider haben alle drei auch ihre Probleme. Vor allem die Tochter, die inzwischen 31 ist, hat schwere psychische Probleme (Borderline und bipolar). Wir haben ihr immer geholfen, bei etlichen Umzügen z.B. Ich bin dann auch aktiv geworden und hab ihr eine richtige Wohnung gesucht, damit sie nicht immer umzieht. Mein Mann hat ihr ständig mit irgendwas geholfen, Schränke oder Regale aufgehängt, Dinge bei uns eingelagert oder hin- und hergefahren. Sie hat auch mal bei uns gewohnt, was gar nicht ging, denn sie flippte aus und war aggressiv mir gegenüber. Und auch mein Mann wollte sie auch für kürzere Zeit nicht aufnehmen, ausserdem hatte sie ja ihre Wohnung. Sie setzte auch immer mal ihre Medizinen ab, aus unterschiedlichen Gründen oder brauch Therapien oder Ausbildungen ab. Trotzdem haben wir ihr zu Seite gestanden und ihr geholfen. Praktisch und auch öfters finanziell.
Ich hab zwar im Laufe der Jahre manchmal gesagt, dass mein Mann da etwas zu nachgiebig ist, persönlich hätte ich da doch mehr Grenzen gesetzt, verlangt dass sie Dinge zu Ende macht, z.B. Aber was dann passierte ist doch zu krass, das steht in keinem Verhältnis zu seiner vielleicht extremen Gutmütigkeit. Die Stieftochter hat angefangen, als er nun auch mal nein sagt, den Kontakt abzubrechen, ihn für alle möglichen Dinge anzuklagen (die nie passiert sind). Sie schrieb ihm eine Sms, sie würde sein Leben vollständig zerstören, und sie scheint in erster Linie Geld erpressen zu wollen.
Mein Mann hat jetzt natürlich den Kontakt abgebrochen, aber er ist natürlich sehr mitgenommen. Er hat so viel für sie getan, und sie tut so als wäre genau das Gegenteil der Fall, d.h. als ob er ihr etwas angetan hätte. Alles ist so wirklichkeitsfremd. Ich hab ja gelesen, was sie schrieb - angeblich hat er auch ihrer Mutter und ihren Geschwistern Böses angetan. Ich hab schon gesagt, wenn du mal in der Situation bist, dass sie dir so was vorwirft (auf die SMS und mails reagiert er ja gar nicht, aber wenn es mal persönlich wäre), konfrontier sie mal mit ein paar Fakten - alles womit wir ihr geholfen haben, die Schulden die er für ihre Mutter bezahlt hat.
Das Schwere ist, dass man nicht weiss, was sie machen wird. Mein Mann ist so nervös. Er hat schon mal seine Familie, Mutter und Geschwister vorgewarnt und auch seinen Chef und einen Kollegen auf der Arbeit (sie hat gedroht ihn da unmöglich zu machen).
Wie helfe ich meinem Mann in dieser Stituation?
Kann man die Stieftochter wegen Stalking anzeigen? Selbst wenn nichts daraus wird, ist es schon mal Aktenkundig, falls doch was passieren soll.
Wir wohnen nicht in Deutschland, sondern in Schweden und da haben wir kein spezielles Stalking-Gesetz. Und es waren ja einige wenige SMS und Mails.
Ich würde auch befürchten, dass so etwas sie gerade dazu inspirieren würde, mehr zu machen. Und mein Mann befürchtet ja nicht, dass sie ihm irgendetwas andichten könnte, was ihn mit der Polizei in Konflikt bringen könnte. Es liegt eher auf dem persönlichen Niveau. Also, dass sie ihn bei seiner alten Mutter, bei Freunden und Bekannten und auf der Arbeit unmöglich machen will. Geschichten von frei erfundenen sexuellen Übergriffen z.B. Es reicht ja auch, dass die Leute ein bisschen unsicher sind, auch wenn sie das nicht direkt so glauben.
hallo.
eine wirklich schlimme Situation.
hat die Tochter eine Betreuerin?
dein mann sollte nicht nur sein umfeld warnen sondern vorrangig zur polizei gehen und anzeige erstatten. die sms, das er schulden bezahlt hat und das die Tochter krank ist, sollte alles nachweisbar sein?
borderline und bipolar sind schwerwiegende störungen und man tut gut daran sich von solchen menschen fern zu halten. vorallem wenn sie Medikamente absetzt und therapien.
wir sind im pflegekinder wesen und manche leiblichen mütter haben das krankheitsbild. ihre Kinder sind untergebracht und diese dürfen sie auch nur begleitet sehen. sie schaden ihren kindern und Pflegeeltern haben sogut wie keinen kontakt da diese als ganz böse angesehen werden mit sämtlichen lügen.
dein mann hat angst, zurecht. unterstütze ihn dabei sich zu wehren mit sämmtlichen geschützen. am ende steht er im zweifel als verbrecher und Vergewaltiger da und ist der ruf erstmal ruiniert....alles gute
Polizei... hm... wofür soll man sie denn da konkret anzeigen? Wir wohnen, wie gesagt, in Schweden. Ein Stalking-Gesetz haben wir hier nicht, aber die meisten Gesetze entsprechen ja denen in Deutschland ziemlich genau. Wenn sie solche Dinge verbreitet, dann kann man sie natürlich wegen Verleumdung anzeigen, und das wird mein Mann dann sicher auch machen. Aber noch droht sie nur damit.
Ich weiss nicht, ob es eine gute Idee wäre, sie wegen der Drohungen anzuzeigen. Und ich bin ziemlich sicher, dass sie keine Betreuung hat. Vielleicht ist es gar nicht so dumm, wenn mein Mann und ein, zwei Andere, die sie vergrault hat, ihr nicht mehr helfen und das zuständige Amt merkt, dass sie nicht allein zurecht kommt.
Sicher, mein Mann sollte sich da wehren. Andererseits sollte man da vielleicht auch nicht zu heftig reagieren, sonst denken manche Leute vielleicht es könnte etwas dran sein? Ich fand es wichtig, die Umgebung vorzuwarnen, aber ob man noch mehr tun sollte im Moment, da bin ich etwas unsicher.
Ja wir sammeln auch die Beweise. Die Droh-Mails/SMS sind wichtig, und ich werde mit ihm auch noch mal drüber reden, was wir sonst sichern können. Was die Krankheitsgeschichte der Tochter angeht, haben wir nichts darüber, aber die Psychiatrie hat. Auch von Einweisungen, Selbstmordversuchen und solchen Dingen. Ich hab ihm auch gesagt, er soll doch mal schauen, ob er nicht auch beim Jugendamt Papiere hat. Die Tochter hatte nämlich ihre Mutter angezeigt, weil sie sie geschlagen hat (da war die Tochter also minderjährig). Und die Mutter musste tatsächlich einige Abstand halten von ihren Kindern - sie hat die also wirklich öfters geschlagen - und er, als Stiefvater, durfte sich allein um die Kinder kümmern. Ob er da offiziell für die Zeit das Sorgerecht hatte, weiss er selbst nicht genau. Aber die werden ja etwas darüber geschrieben haben, und befunden haben, dass er sich gut um die Kinder kümmerte. Und da wäre es gut eine Kopie davon zu bekommen.
Guten Tag,
druckt doch die mails und wenn möglich die sms aus und geht damit zur polizei und fragt nach was man da machen kann.. rufschädigung ist ja nun auch nicht ohne..
es ist traurig wenn sowas passiert, aber vielleicht könnt ihr euch ja lösen und dann ruhiger leben..
alles gute für euch 🍀
Hm... ich werde mal gucken, ob ich da nicht eine entsprechende Frage und Antwort direkt im Internet finde. Danke.
Oh je...... Das ist hart. Tut mir leid für euch!
Haben einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis. Der Sohn meines Bekannten dreht komplett am Rad und droht ihm seit Jahren immer wieder an, Gewalt gegen ihn auszuüben oder ihn gar zu töten. Einen genauen Grund, WARUM er so einen Hass gegen ihn hegt weiß man nicht. Darüber lässt sich der Sohn auch nicht aus.
Mein Bekannter ging vorsorglich zur Polizeit und hat dies dort vorgetragen. Sollte ihm etwas zustoßen, dann sollen sie zu allererst seinen Sohn ins Visier nehmen.
Hart. Aber das einzige, was man da machen kann.
In eurem Fall: ICH würde es genau so machen wie mein Bekannter. Sollte sie tatsächlich irgendwelche Unwahrheiten verbreiten, würde ich auch vor einer Anzeige nicht zurückschrecken.
Alles Gute!
Danke. Ich glaube allerdings, dass die Polizei eher gelangweilt reagieren würde, wenn man mit einer Mail kommt, wo Verleumdung angedroht wird. Eine Morddrohung ist halt ernster. Und wenn sie Unwahrheiten verbreitet, wird mein Mann wohl eine Anzeige machen.
Eigentlich hat sie es schon einmal verbreitet, aber nur ihrem Bruder gegenüber. Die Mail war also gar nicht an meinen Mann gerichtet, aber der Stiefsohn hat sie ihm direkt geschickt. Aber das ist auch schwierig, wenn man sie anzeigt, weil sie ihrem Bruder so eine Mail geschickt hat. Dann kriegt der sicher genauso viel Hass ab.
Sie hat eigentlich angedroht, dass sie zuerst mir alles mögliche erzählen will, und dann meinen (auch erwachsenen) Kinder. Das kann sie ja machen, ich warte darauf. Ich verstehe nur nicht, dass sie nicht versteht, dass ich die Mails mitlese und sie mir nichts neues erzählen kann.
Es verblüfft mich immer wieder, wie man trotz Kenntnisse der genauen Diagnose überrascht werden kann, wenn der Borderliner los legt. Da solltet ihr euch später in einer ruhigen Minute mal um euren Eigenanteil kümmern, damit ihr nicht wieder bei anderen Menschen, da so hineinschlittert.
Erstmal ist deine "Stieftochter" und der Eigenschutz dran.
Sie verhält sich für einen Borderline normal. Alles was du so aufzählst ist völlig normal in der Welt eines Borderliner. Auch gerade dass die engsten Angehörigen dass alles abbekommen. Von daher rate ich euch aus der Starre zu kommen und euch erstmal umfassend zum Thema Borderline zu belesen/informieren. Hier in Deutschland würde ich euch zum Trialog schicken, dort sind Angehörige, Betroffene und Profis im gemeinsamen Austausch. In der Schweiz kenne ich mich nicht aus.
Aber alleine mit dem was ihr da an Wissen erhaltet, werdet ihr das Verhalten einordnen können. Und auch sehen, dass sie euch nicht persönlich meint. Das es gar nicht darum geht was dein Mann verdient oder nicht verdient hat und auch nicht darum wie schön oder unschön die Wohnung ist. Und auch wieso sie dir gegenüber so aggressiv war und dass dein Plan mit den Fakten bei gesunden sicher hilft, bei einem Borderliner im Schub, im besten Fall aber gar nichts bringt. Im schlechtesten Fall schaukelt es die Situation nur weiter auf. Das geht erst, wenn der Schub vorbei ist. Jetzt ist ruhiges und klares Abgrenzen dran. Keine Erklärungen und so eiskalt wie es nur geht. Sie muss verstehen, dass ihr hier eine Grenze setzt die wirklich fest ist. Und die muss auch trotz ihrem Wüten klar, aber ruhig gehalten werden.
Außerdem rufe Bitte ihre Behandelnde Ärzte an und sage das es gerade eskaliert. Eventuell auch ihren Betreuer, Sozialpädagogen, Therapeuten, falls vorhanden. Vielleicht hat sie eine Psychiatriestation, die ihre zweite Heimat ist und ihr Helfernetzwerk bringt sie dahin. Wäre die beste und leichteste Lösung für alle.
Ansonsten nicht reagieren, alle informieren (auch über die Krankheit, damit diese es auch verstehen), Reifen jedesmal vor dem Einsteigen überprüfen. Klare Grenze in ruhigen "Ton" halten. Eventuell alles blockieren, bis auf einen Kanal, bei dem sie sich abreagieren kann. Das aber gar nicht erst lesen. Und wenn de Schub/Orkan vorbei ist, Scherben aufsammeln.
Zur Polizei gehen könnt ihr natürlich auch. Allerdings befürchte ich der Triumpherfolg ist ihrer. Aber vielleicht kann euch ein Anwältin da am besten beraten.
Ich finde absolut nicht, dass sie sich für einen Borderliner normal verhält, ich kenne nämlich auch andere Borderliner, z.B. eine Schulfreundin von mir. Zwar hab ich bei der die Diagnose angezweifelt und halte es mehr für ADHS, aber von ihr weiss ich einiges darüber, was so ein "durchschnittlicher Borderliner" ist. Und das hier liegt weit darüber!
Ich hab natürlich auch einiges darüber gelesen. Und wie gesagt, wir wohnen in Schweden, nicht in Deutschland oder der Schweiz. Und sie ist ja auch noch bipolar und war zwischendurch psychotisch, was dann noch mal eine ganz andere Situation ist. Manchmal ist es auch schwer zu unterscheiden, ob sie nun manisch ist, wenn sie übertriebene Ansprüche an andere stellt oder ob das eher die Borderline-Persönlichkeit ist (dann muss man ja damit rechnen, dass sie das wirklich meint).
Und es ist ja nicht so als ob wir uns ganz naiv ausgesucht hätten, uns mit ihr zu befassen - mein Mann war nun mal seit ihrem 5. Lebensjahr "ihr Pappa". Sie hat keinen anderen, bzw. weiss nicht wer er ist. Er konnte ja auch nicht wissen, wie sie mal als Erwachsene wird. Das hat sich ja erst so entwickelt.
Wir können keine behandelnden Ärzte anrufen, weil Stieftochter immer zu verschiedenen gegangen ist, und wir keine Ahnung haben, wo sie gerade ist. Das konnte mein Mann auch schon vorher nicht von ihr erfahren.
Klar, ich hab meinem Mann auch gesagt, dass es wichtig ist, da Grenzen zu setzen. Und ich grenze mich da ab so weit ich kann. Und persönlich hab ich auch eher das Gefühl, dass eine Anzeige da nichts Gutes bewirkt.
Das was du von der Stieftochter beschreibst ist aber ganz normal für Borderliner. Geht sicher noch extremer und weniger extrem. Wobei ich weniger extrem nur mit viel Therapie kenne. Aber so vom Grund Ding ist genau das Borderline.
Auch dieses dauernde umziehen und das ständige Abbrechen der Therapien ist Borderline. Das schwarz-weis und einteilen in gut und böse. Die überzogenen Erwartungen und das nicht sehen wollen was ihr schon alles für Sie gemacht habt. Das jetzige Abwertungen und die Drohungen. Ständig ist alles Drama. All das ist Normal bei Borderlinern. Und je näher und enger man an ihnen dran ist, desto intensiver werden sie. Die psychotischen Episoden werden zur Diagnose Borderline gezählt. Wird erst eine eigene, wenn man sie klar davon abgrenzen kann.
Deswegen ist es so wichtig das ihr euch informiert. Angehörigengruppe
ist gut. Dort werdet ihr viele weitere Geschichten wie eure hören. Und schaut ob ihr sowas wie den Trialog bei euch habt. Nehmt selber 3-5 Stunden bei jemanden der sich damit auskennt und den Angehörigen ebenfalls helfen möchte. Etc.. und ihr müsst lernen Grenzen zu setzen und zu halten. Und euch auch klar machen, sie meint gerade nicht deinen Mann persönlich, sie hat einen Schub.
Und klar habt ihr euch das nicht ausgesucht. Dein Mann ist Angehöriger und du so involviert. Jetzt gilt es durchatmen, Infos sammeln, sortieren, persönliche Grenzen abstecken und schauen ob und wie es weiter geht. Ich weiß ist alles schwer. Wir rennen auch gerade mit einer meiner Angehörigen auf eine Krise zu und obwohl ich im Moment die gute bin und die anderen die bösen, daher noch kein Geschrei in meine Richtung, bin ich jetzt schon genervt.
Das ist typisch borderline... Zeigt keine Angst und zeigt Grenzen auf. Sie kommt von alleine wieder, wenn sie merkt, dass sie so nicht weiter kommt. Ist ein Machtspiel. Lässt euch nicht darauf ein!
Die Sache ist ja eher die, dass es für uns kein Spiel ist. Wir haben die Nase voll. Wenn man einmal in die Situation gekommen ist, dass man so bedroht wird, dann will man mit der Person nichts mehr zu tun haben. Sie braucht da wirklich nicht wiederzukommen!
Das was du beschreibst ist die Krankheit Borderline, die doch schon diagnostiziert wurde. Es ist nicht nur ein selbstverletzendes Verhalten, sondern auch psychisch. Die Betroffenen brechen Kontakte ab (Schuld sind immer die anderen) und können sich nicht selbst reflektieren.
Ihr habt ihr Jahrelang geholfen. Das sieht sie aber nicht. Borderliner sind einfach extrem mit sich beschäftigt. Ich würde den Kontakt abbrechen, weil es euch langfristig kaputt macht. Spreche leider aus Erfahrung.
Ja, das haben wir ja gemacht, den Kontakt abgebrochen. Und hoffe, dass mein Mann nicht später doch wieder einen Grund sieht, den Kontakt wieder aufzunehmen. Auf Dauer wird mir das zu viel.
Es ist schwierig, wenn man selbst Kinder hat, und mein Mann ein gutes Verhältnis zu denen hat, dann ist es schwierig "seine" Kinder auszuschliessen. Natürlich gibt es hier einen sehr konkreten Grund. Andererseits hatte meine Tochter auch mal eine sehr anstrengende Zeit, was uns belastete. Und dann bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Zumal dann seine Ex auch noch ihren Kindern einredet, dass er sie jetzt mit meinen Kindern ersetzt habe und nicht mehr an ihnen interessiert ist.
Dann manipuliert sie die Kinder. Das werden die sicher schon durchschaut haben, wenn sie erwachsen sind. Er kann es ja begründen warum er zu der einen Tochter den Kontakt abgebrochen hat, sie kennen doch die Schwester auch. Oder hat er auch keinen Kontakt zu den anderen Kindern?
Im Hinblick auf Dein schlechtes Gewissen: Es ist ein Unterschied zu Schwierigkeiten haben und Rückhalt von der Familie bekommen und sich abgrenzen, weil eine Person psychisch krank ist. Da muss man sich ganz klar abgrenzen und das kann man so auch kommunizieren. "XY hat dies mich verklagt, daher möchte ich keinen Kontakt mehr."
Klingt aber so, als ob ihr in der Hinsicht schon alles richtig gemacht habt. Bleibt mit den Kindern im Gespräch, so bekommen sie immer auch Eure Sicht auf die Dinge und können verstehen, warum ihr wie agiert und lassen sich nicht so leicht manipulieren.
LG
"hat schwere psychische Probleme (Borderline und bipolar)"
Habt ihr selbst Unterstützung/Aufklärung als Angehörige?
Es ist schwieriger Grenzen zu setzen, wenn man nicht weiß, woran man ist und fühlt, als wäre alles gesund.
Fakt ist: sie hat diese Diagnosen.
Fakt ist auch: mit Grenzen setzen, als wäre sie gesund, kommt ihr nicht weiter.
Die Brücke: informiert euch zu dem Thema, sucht euch Austausch mit Eltern von Betroffenen, lasst euch aufklären wie ihr SINNVOLL Grenzen setzen könnt, was ihr beachten solltet usw.
Mit Erwartungen an sie, als wäre sie gesund, macht ihr euch nur selbst fertig. Weil sie diese gar nicht erfüllen kann.
Mit Kopf in den Sand stecken und alles mit euch machen lassen, weil sie ja nicht gesund ist, macht ihr euch nur selbst fertig.
Tauscht euch aus, sucht euch Unterstützung.
Blödes Beispiel, geht aber in die Richtung:
als bei meinen Eltern Diabetis festgestellt wurde, wurden wir als gesamte Familie geschult.
Ok, sie selbst gingen zur Behandlung, nahmen die Medikamente, bekamen die Schulungen. Aber sie gaben uns vieles an uns (erwachsene) Kinder weiter.
Als mein Vater Diabetis bekam, bekam auch meine Mutter die Schulung. Als sie selbst die Diagnose bekam, bekam auch mein Vater die Schulungen. Vieles kannten sie schon. Aber es ging darum
1 braucht Hilfe
1 gibt Hilfe.
Damit dieser aber richtig helfen kann und nicht aus Unwissenheit den anderen umbringt, brauchen beide Aufklärung.
Weil unsere Eltern daraus gelernt hatten, wie wichtig es ist, dass die Familie auch bescheid weiß, haben sie uns Kinder aufgeklärt, Informationen weiter gegeben. Handwerkszeug mitgegeben, dass wir SINNVOLL mit ihnen umgehen können.
Soweit so gut.
Bei Borderline und Bipolar ist es den Betroffenen selbst häufig NICHT möglich sich mitzuteilen. Gelerntes weiterzugeben!
Daher wäre es sinnvoll, wenn ihr euch gemeinsam an Beratung für Angehörige wendet.
Warum gemeinsam?
Wenn dein Partner etwas tut, was ihm geraten wurde (von Fachkräften, die sich mit den Krankheiten auskennt) und du verstehst es nicht - und er kann es dir in dem Moment nicht plausibel erklären - löst das bei ihm eine Zwickmühle aus!
Er hätte in dem Moment mehr Infos als du, muss handeln/handelt und kann dir nur Bruchstücke wieder geben, die dir logischerweise unlogisch erscheinen.
Wenn ihr wisst, wie ihr damit umgehen KÖNNT, könnt ihr auch besser entscheiden, was ihr braucht und wie ihr das umsetzen könnt; wie ihr mit ihr umgehen könnt, ohne dass es euch dadurch schlechter geht, weil ihr die Welt nicht mehr versteht.
Auch Notfallpläne können helfen:
man müsst ihr reagieren, wann solltet ihr reagieren, wann hilft abwarten und wann ist direktes konkretes abgrenzen notwendig und wenn ja WIE.
Nein, wir haben keinerlei Beratung für Angehörige gehabt. Ich hab allerdings immer mal was darüber gelesen und hab eine Freundin aus der Schulzeit, die auch die Diagnose hat. Und die bricht übrigens nicht die Kontakte zu ihren nächsten ab und benimmt sich überhaupt sehr viel besser.
Ich hab meinem Mann ja öfters mal gesagt, dass er da mehr Information braucht. Ich hab ihm dann passende Artikel gemailt und ähnliches. Aber wenn er es nicht macht, d.h. sich nicht intensiv damit beschäftigt, dann kann ich ihn auch nicht dazu bewegen. Irgendwie ist es ihm zu viel, er sagt dann halt, er schafft das im Moment nicht. Und er hat dann immer auch noch anderswo, z.B. auf der Arbeit im Moment so unheimlich viel....
Ich weiss, dass er sollte. Aber er hat es bisher immer noch vermieden, weil es ihm irgendwie zu viel war. Und ich verstehe es ja auch, er hatte schon mal einen leichteren Burn-out, und ist seit dem sehr empfindlich gegen Stress.
Jaaa..... jetzt ist die Situation ja auch die, dass einer mehr weiss, ich nämlich. Und mir erscheint sowieso nichts unlogisch, weil ich schon so verdammt viel gesehen habe. Hab selbst zwei Kinder mit ADHS und arbeite auch mit Jugendlichen, die alle möglichen psychischen Probleme haben.
Übrigends würde mein Mann sicher gehen, wenn er einen festen Termin bekäme. Er kam nämlich auch mit als meine Tochter damals eine Krise hatte. Aber selbst was in die Wege zu leiten, das packt er wohl im Moment nicht. Und wir sind ja nicht am Anfang sondern eher am Ende. D.h. er hat ja entschieden den Kontakt abzubrechen, weil es ihm zu viel wird.
"Nein, wir haben keinerlei Beratung für Angehörige gehabt. Ich hab allerdings immer mal was darüber gelesen und hab eine Freundin aus der Schulzeit, die auch die Diagnose hat. Und die bricht übrigens nicht die Kontakte zu ihren nächsten ab und benimmt sich überhaupt sehr viel besser. "
Ich kenne 3 mit der Diagnose, die sich komplett so verhalten. Kontaktabbrüche im Wechsel mit Wutausbrüchen um dann wieder vereinnahmend auf bestfriend und love forever zu sein.
und eine , die keine Kontakte abbricht und auch eine gute Freundin ist. Allerdings hat sie selbst schon viel Therapie hinter sich, hat Notfallpäne und hat mir individuelle Ratschläge gegeben, was in IHREM Fall zu tun ist..
Tipps, die sie mit Therapeuten erarbeitet hat.
Warnsignale
Hilferufe!!!
Achtung, bring dich selbst in Sicherheit
Wenn möglich (nicht zwanghaft) vermeide folgende Triggerwörter, das macht mich unsicher; bei zu viel Unsicherheit platzt .... das möchte ich nicht, weil ich (JETZT) weiß, dass du nichts dafür kannst. Wenn es in mir drin platzt, weiß ich das aber nicht mehr
usw.
kennen gelernt habe ich sie als sie ihre Diagnose schon hatte und mit viel und guter Therapie sich selbst weitgehend einschätzen kann.
"Übrigends würde mein Mann sicher gehen, wenn er einen festen Termin bekäme. Er kam nämlich auch mit als meine Tochter damals eine Krise hatte. Aber selbst was in die Wege zu leiten, das packt er wohl im Moment nicht. "
Das ist durchaus nachvollziehbar.
Als ich selbst krank war, war mir auch alles zu viel. Ich habe dann Freunde um Hilfe gebeten, mir bei der Organisation zu helfen.
Bspw. vorabtelefonate zu führen, klären, ob es in meinem Fall passend ist - und ich rufe dann selbst an für den Termin
sie machen mit meinem Einverständnis einen Termin aus und ich gehe hin.
Je nachdem, wie es mir gerade ging.
Wenn ich es wieder selbst machen konnte, habe ich das natürlich sofort gesagt!
Manchmal brauchte ich einfach diesen .... dass ich es JETZT mache.
Zu viel waren nicht die Inhalte, die Termine als solche.
Zu viel war dann oft, das ALLES organisieren. Wo finde ich Hilfe? Welche Hilfe brauche ich? 5x von vorne anfangen? Finde ich den Weg? ist es passend?
Da haben Freunde echt gut unterstützt!
Umgekehrt mache ich es auch so, wenn Freunde mich um Hilfe bitten.
Zu Terminen gehen sie selbst. Aber bei der Recherche : wo finde ich was, wer könnte helfen, wie kommt man da hin? Welche Voraussetzungen/Überweisungen braucht man .... das übernehme ich dann ..... gerade WEIL sie so viel um die Ohren haben, kann es entlastend sein, "nur noch" hinzugehen und das eigentlliche anzuhören.
Immer mit Einverständnis der jeweiligen Person, natürlich
"Und wir sind ja nicht am Anfang sondern eher am Ende. D.h. er hat ja entschieden den Kontakt abzubrechen, weil es ihm zu viel wird.
Dann ist das auch in Ordnung so.
Er braucht den Abstand und das ist jetzt erst mal wichtig.
Gerade, besonders wenn er schon Burn Out hatte.
Langfristig wären Infos für Angehörige schon wichtig.
Leider wüsste ich jetzt auch nicht so genau, wie bekommen.
Bei Krankenhäusern gibt es manchmal Infoveranstaltungen. Bei Psychatrien, keine Ahnung?
Evtl. mal bei Psychiatrien anfragen, ob sie auch Angehörige beraten können
oder über den Weg des Burn Outs, dass er da lernen könnte.
Sofern das Burn out auch damit zusammen hängt, weil er sich in den Situationen mit ihr hilflos, überfordert, un-handlungsfähig, unsicher fühlt ... das stresst und geht auch auf die eigene Gesundheit.
Eintrittskarte: um seine Gesundheit zu schützen, braucht er Hilfestellung, Tipps im Umgang mit den Krankheitsbildern (die in Kombination sicher nicht einfacher werden)