Hallo,
ich war zwar lang nicht in einem Forum aktiv, dennoch schreibe ich in schwarz.
Kurze Vorgeschichte:
Mein Sohn (L.)14Jahre, ist entwicklungsverzögert (motorisch; er fing erst mit 3 an zu laufen).
Er bekam Frühförderung. Ergo- und Reittherapie, besucht seit der 5. Klasse eine Förderschule.
L., mein Mann und ich leben zusammen, meine Mama im gleichen Haus in ihrer eigenen Wohnung.
Weitere Kinder haben wir nicht.
Im Kindergarten und in der Grundschule hat er einige feste Freunde und hat sich öfter verabredet; auch noch hin und wieder, aber irgendwie war er schon immer mehr ein Einzelgänger.
Wir haben bzw. pflegen engen Kontakt zu Freunden und Verwandten, die auch Jungs im gleichen Alter haben.
Soviel dazu...und heute kam ein Anruf aus der Schule, wo sich folgendes ereignet hat:
L. hat einem jüngeren Mädchen unter den Pullover gegriffen, ihr gesagt, sie soll
dies nicht weitersagen und wohl auch Geld angeboten.
Wir waren und sind geschockt; es gab einen sofortigen Verweis von der Schule.
Eine Anzeige kann folgen.
Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, das ich bzw. wir natürlich verabscheuen, was L.
gemacht hat und daß das alles Konsequenzen hat.
Und da ist der Knackpunkt: Leider ist ihm da die Tragweite seines Handelns nicht bewusst.
Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, aber vielleicht hätten wir uns eine andere Herangehensweisen oder Aufarbeitung gewünscht.
Jetzt wird er schnellstmöglich umgeschult, konnte sich zwar noch von seinen Lehrern, aber nicht von der Klasse verabschieden.
Und gerade seine Lehrer waren so toll zu ihm.
Jedenfalls möchte ich keine Absolution von irgendjemanden oder so etwas wie Zuspruch, aber ich musste das mal loswerden.
Wir werden uns nächste Woche an die Familienberatung und den Kinderarzt wenden, um uns und unserem Sohn zu helfen.
Danke fürs Lesen
Mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen
Hallo,
ich kann verstehen das dir dieser Vorfall den Boden unter den Füßen weg gezogen hat.
Versteh ich es richtig, das er auf Grund dieses Vorfalls sofort dauerhaft von der Schule verwiesen wurde.
Die Schule musste handeln und auch die Eltern des betroffenen Mädchen sollten sich schützen vor ihre Tochter stellen. Für euren Sohn ist es aus meiner Sicht auch gut das sein Verhalten Konsequenzen hat. Ich weiß aber nicht ob ein sofortiger Schulausschluss die geeignetste Maßnahme der Schule ist. Es sein den, es gab schon mehrer Auffälligkeiten für die eurem Sohn schon Konsequenzen aufgezeigt wurden.
Wenn es zu einer Anzeige kommen sollte werden die Umstände abgeklärt und es wird normalerweise auch berücksichtigt in wie weit er sein Handeln selbst beurteilen kann. Da er erst 14 ist wird es kein großes Strafmaß geben.
Versucht euch mit allen Betroffenen an einen Tisch zu setzen( setzt allerdings voraus das alles Betroffenen gesprächsbereit sind) und erörtert den Vorfall. Holt euch Hilfe und Unterstützung für euren Sohn und auch für euch. Das Jugendamt kann euch eventuell Hilfe vermitteln.
Freundliche Grüße und viel Kraft.
blaue-Rose
Hallo
Ja er wurde dauerhaft der Schule verwiesen.
Er möchte dem Mädchen bzw. der Familie einen Brief schreiben,
wo er sich für sein Verhalten entschuldigt.
Ich finde die Idee mit dem Brief sehr gut. Kennst du die Eltern des Mädchens ? Vielleicht sind sie zu einem Gespräch bereit.
Ich kann aber die Haltung der Schule nicht nachvollziehen. Eine Aufarbeitung wäre in meinen Augen hilfreicher wie ein Schulausschluss. Wenn sie ihn vorüber gehend von der Schule ausgeschlossenen hätten wäre es für mich nachvollziehbar.
Hast du jemand mit dem du reden kannst um nicht alles mit dir allein auszumachen?
Fg blaue-Rose
Ich kann deine Haltung absolut nachvollziehen! Gerade in einer Förderschule wo Kinder/Teens mit eben unterschiedlichen Förder- und Entwicklungsbedarfen zusammen treffen, ist es fast alltäglich, das man viele verschiedene Dinge/Inhalte erläutern und aufarbeiten muss, gerade im Nähe und Distanz Bereich! Da hätte ich mir ebenso eine andere Aufarbeitung des Falles gewünscht bzw.erwartet. Was nicht heißt,das ich den Übergriff als solches nicht wahrnehme! Aber in der Förderschule gilt der Leitsatz: jeder wird da abgeholt,wo er steht und mit einem pädagogischen qualitativen Ansatz kann ich hier leider nicht erkennen. Somit kann ich deine Zerrissenheit absolut nachvollziehen!
LG 🙋
Tut mir leid für dich. Und besonders auch für deinen Sohn.
ALLERDINGS halte ich die Reaktion der Schule ein Stück weit für angemessen. Wenn noch etwas "schlimmeres" passiert, haftet die Schule und zudem wollen wir für die anderen SchülerInnen ein sicheres Umfeld bieten.
Ich arbeite als Sonderschullehrerin und auch an unserer Schule wird bei solchen vergehen ähnlich reagiert.
Ich auch. Opferschutz geht vor täterschutz
Da ich viele Jahre gute Kontakte zu einer Schule für geistig und körperlich eingeschränkte Kinder hatte, weiß ich, dass einige sexuell auffällig waren. Was macht man aber mit einem solchen Kind, wenn alle Schulen durch sind, an die es noch gehen könnte? Zuhause lassen? Frage nur interessehalber, vollkommen wertungsfrei.
LG Moni
Das zieht einen wirklich den Boden unter den Füßen weg. Das tut mir so leid.
Die Konsequenz für sein Handeln ist aber eben dass er von der Schule verwiesen worden ist. Das müsst ihr jetzt am Wochenende sacken lassen. Ist l. Schon in Behandlung bei einer kjp?
Nein, sind wir nicht.
Zuletzt- vor ca. 3einhalb Jahren- wurde nochmal eine Diagnostik gemacht
( in einer kjp Tagesklinik) und zu diesem Zeitpunkt gab es keine Veranlassung bezüglich Therapie oder ähnliches.
Gut dann seid ihr schon mal vorstellig geworden und könnt sofort unterstützt werden.
Wendet euch auch an die caritas oä. Die haben Fachleute und geben euch wertungsfrei Ratschläge was zu tun ist