Schwiegermutterdilemma

Ich möchte mich nicht über meine Schwiegermutter auslassen, denn ich habe überlegt, was mich dahinter stört. Da ich einen nicht so herzlichen Kontakt zu meiner eigenen Mutter habe, was ich gerne hätte und mir sehr fehlt, merke ich nun, dass ich durch die Schwangerschaft gemeint habe, sie wäre wie eine Mutter für mich. Sie hat sich sehr über ihren Enkel gefreut und ich habe wohl gedacht, wir hätten nun einen "innigeren" Kontakt. Jetzt aber muss ich ernüchtert feststellen, dass es nur um den Enkel geht. Irgendwie enttäuscht mich das, obwohl ich kein Recht habe, sie als Mutterersatz zu sehen. Es geht immer nur ums Kind, obwohl ich gemeint oder wohl gehofft hatte, dass ich ihnen auch wichtig geworden bin.
Ich weiss gar nicht weshalb ich dies hier schreibe, wohl um es mal aufzuschreiben und vielleicht geht es ja jemandem ähnlich wie mir? Diese Enttäuschung zu merken, dass man wohl einfach den "Enkelbringer" ist?

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Ich glaube Mutter oder Schwiegermutter und selbst mein Papa, ich habe zu allen ein gutes Verhältnis, aber egal wo wir hin kommen oder wer zu uns kommt, die Kinder werden immer begrüßt und ich steh blöd daneben. Ist glaub ich normal
Ging soweit, dass ich nach dem Urlaub meine Mama gefragt habe, ob sie mich vielleicht auch mal drücken möchte.
Ist doof, aber ich glaube die meinen das alle nicht böse.

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Achso die Kinder sind 3,5 und 6.

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Wodurch gibt sie dir denn das Gefühl, dass du nur der "Enkelbringer" bist?
Bis zu einem gewissen Grad ist es sicher normal, dass das Baby erst mal im Fokus steht.

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Das Baby ist bereits über ein Jahr und ich merke, dass sie mich gerne sieht, weil ich das Kind dabei habe. Ich werde kaum beachtet, nur der Kleine. Irgendwie dachte ich, dass wir auch mal "normal" zusammen reden, einfach über dies und das, aber ich werde gar nicht wahr genommen.

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Hallo
Ich weiß nicht was du erwartest?
Nur weil du schwanger bist mag sie dich doch nicht mehr als vorher.

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Hast du den Text gelesen?

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Jetzt ja, ändert aber nichts an meiner Meinung.

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Ich kann deine Schwiegermutter und euer Verhältnis aufgrund der paar Zeilen nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann ist, dass man als Mutter für ein paar Monate nach der Geburt des Babys in den Hintergrund rückt. Gespräche sind nicht mehr so wie sie vorher waren (und drehen sich ohnehin meist ums Baby), es wird eine Menge Bohei ums Baby gemacht (verständlich, aber auch manchmal nervig) und man fühlt sich nicht mehr als eigenständige Person wahrgenommen. Ich habe das auch erlebt und würde deswegen nicht unbedingt schlussfolgern, dass man die ganze Zeit nur ein Brutkasten auf zwei Beinen war. Die Großeltern freuen sich über den Enkel, und außerdem ist so ein kleines Kind ja auch der Hauptfokus seiner Eltern. Ich denke, das greifen die Großeltern auch mit auf. Und nicht zuletzt verlangt ein Baby ja auch eine Menge Aufmerksamkeit und "drängt sich so ins Rampenlicht" 😅. Ich würde das an deiner Stelle nicht persönlich nehmen. Würde wetten, es geht sehr sehr vielen Frauen wie dir. Ich habe, wie gesagt ähnliche Erfahrungen gemacht und bin mir dennoch sehr sicher, dass auch meine Person geliebt und wertgeschätzt wird.

Dein Verhältnis zu deiner eigenen Mutter ist nochmal ein Kapitel für sich, das dich verständlicherweise sehr beschäftigt, unabhängig von deinen Erwartungen an die deine Schwiegermutter. Gibt es nicht irgendeine Möglichkeit eure Beziehung aufzuarbeiten und näher zusammen zu rücken? Vielleicht auch mithilfe einer Mediation?
Du scheinst diesbezüglich jedenfalls Klärungsbedarf zu haben und dem solltest du nachgehen.

Liebe Grüße

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Ja, du hast absolut recht. Das ist mir auch klar geworden, dass ich vielleicht auch mit meiner Mutter mal etwas näher rücken kann. In der Schwangerschaft war meine Schwiegermutter mehr da und das hat mir gut getan. Und jetzt merke ich je länger je mehr, dass es wohl auch damals vor allem fürs Kind war. Ich bin gerade sehr enttäuscht, weiss aber, dass es an mir liegt und ich mir falsche Hoffnungen gemacht habe.
Ich vermute, du hast wohl auch dasselbe durchgemacht von wegen dich gibts nicht mehr, da ist nur noch der Enkel. Ich möchte mich nicht ärgern darüber und habe mir meine Gedanken gemacht, weshalb es mich ärgert. Und da bin ich dann darauf gekommen, dass ich wohl hoffte, wir hätten ein super Verhältnis. Aber jetzt bin ich Luft wenn sie den Kleinen sehen, das tut schon sehr weh. Und es scheint schon irgendwie normal zu sein, aber wenn ich meine Mutter sehe, ist es viel gemütlicher. Wir reden dann auch normal miteinander, haben aber leider nicht das herzlichste Verhältnis. Die Schwiegereltern reden gar nicht mehr gross mit mir, da gehts wirklich nur noch um den Enkel. Das ist schon komisch, wie anders es geworden ist.

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Du solltest daran arbeiten dieses Defizit an Mutterliebe zu verkraften. Deine schwiegermutter kann doch nichts dafür dass du nicht der Mittelpunkt bist so wie du dir das wünscht.

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Wie verkraftet man das denn? Hast du dasselbe erlebt? Ich bin dankbar über gleichgesinnte Meinungen und Ratschläge.

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Ich weiss dass meine SM nichts dafür kann, darum möchte ich mich ja auch nicht über sie ärgern, sondern an mir arbeiten.

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Hi,

wie oft seht ihr euch denn? Wenn es jetzt "nur" ein Mal die Woche ist und die Beiden sehr an ihrem Enkel hängen, dann ist es verständlich, dass der Fokus auf ihrem Enkel liegt.
Frag deine Schwiegermutter doch Mal, ob sie mit dir einen Kaffee trinken geht oder shoppen, geht alleine mit Kind ja schwierig. Sag ihr, du musst mal raus. Gerade im Winter, wenn man nicht so oft raus kommt, fällt einem zu Hause ja mal die Decke auf den Kopf. Außer Haus ergibt sich durch die Umgebung vielleicht auch ein neues Gesprächsthema.

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Du hast des Pudels Kern schon erfasst: Du "meinst", dass ihr euch durch deine Schwangerschaft nähergekommen seid. Während du in die Beziehung hineininterpretiert bzw. gehofft hast, dass ihr euch emotional näher seid als früher, hat deine Schwiegermutter den Blickwinkel nicht verändert und sieht dich heute wie damals als ihre Schwiegertochter - eben die Frau, die mit ihrem Sohn verheiratet ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ich denke also nicht, dass sie dich als Enkelbringer betrachtet, das haben ja auch schon viele andere hier geschrieben.

Es ist verständlich, dass du die Hoffnung hattest, durch sie ein wenig Mutterliebe abzugreifen. Hat sie denn noch eine eigene Tochter? Ich habe in meinen bisherigen Beziehungen die Erfahrung gemacht, dass gerade Schwiegermütter, die nur Söhne haben und sich immer eine Tochter wünschten, eher dazu neigen, die Schwiegertochter zu vereinnahmen. Das nahm einmal bei mir Züge an, dass ich schon dachte, sie adoptiert mich #zitter War auch nicht schön und fühlte sich irgendwie unnatürlich an, einfach "zu nah".

Meine jetzige Schwiegermutter hat auch nur zwei Söhne und wollte immer eine Tochter. Ich habe versucht, ihr diese ein Stück weit zu ersetzen, etwa durch gemeinsame Interessen wie Kochen und Backen, hier und da shoppen gehen, persönliche Gespräche, Brautkleid aussuchen … Gerade letzteres hatte ihr unglaublich viel bedeutet. Aber wir haben immer noch diese klitzekleine Distanz, dass ich eben das Kind einer fremden Familie bin und nicht ihres.

Wenn du das Gefühl hast, mit deiner Schwiegermutter offen reden zu können, sprich sie auf deinen Eindruck als "Enkelbringer" an. Wenn du dich das nicht traust, versuch doch einfach testweise, ob sie offen für mehr Nähe ist, etwa durch gemeinsame Unternehmungen. Und wenn es nur ein Adventsnachmittag mit Plätzchenbacken ist! Diese Nähe kann man nicht erzwingen, das kommt entweder mit der Zeit oder manchmal auch nie. Je mehr Interessen und Ähnlichkeiten ihr habt, desto größer ist die Chance.

Der andere Sohn meiner Schwiegermutter hat eine Frau geheiratet, die kaum unterschiedlicher im Vergleich zur Schwiegermutter sein könnte. Da merkt man sofort, dass hier nie eine engere Bindung entstehen wird, es bleibt vermutlich zeitlebens auf der höflich-distanzierten Ebene. Und das, obwohl diese Schwägerin einen Enkel beschert und mein Mann und ich nicht. Es ist also alles möglich.

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Vielleicht hilft dir unser Beispiel das anders zu bewerten:
Vor der Geburt meiner 1. Tochter haben wir die Schwiegereltern alle paar Monate gesehen, obwohl sie nicht weit weg wohnen. Ein herzliches Verhältnis war da, aber der Kontakt hat von unserer Seite aus genügt. Meine Schwiegermutter liebt Familie, ihre Kinder und möchte immer ganz viel Kontakt. Nach der Geburt waren sie öfter bei uns, etwa 1x in der Woche. Wir akzeptieren das und haben sie immer willkommen geheißen. Aber wir wurden ab da fast völlig ignoriert. Das Baby hat gesabbert und sofort wurde das Gespräch abgebrochen. Selbst wenn was wirklich wichtiges erzählt wurde war das plötzliche völlig vergessen. Ich konnte das akzeptieren, weil es nicht meine Eltern sind, aber mein Freund war ganz schön angefressen. Wie du auch. Es gab eine Aussprache die von ihm initiiert wurde und dabei kam heraus, das den beiden das gar nicht bewusst war. Es war ihnen peinlich und seit dem gibt es "Exclusiv-Zeit" für den erwachsenen Sohn 😁

Jetzt der Hintergrund zu allem: die beiden haben ihre Kinder früh in die Betreuung abgeben müssen, und dadurch viel verpasst. Sie haben es einfach so sehr genossen dir Entwicklung unseres Kindes mitzuerleben, dass sie Scheuklappen auf hatten. Nun kennen wir die beiden und uns war die ganze Zeit bewusst, dass sie ihren Sohn und auch mich lieben und nicht als Enkellieferanten ansehen.

Aktuell gibt es wieder die Tendenz dazu, aber sie sind sensibeler und regulieren ihr Verhalten jetzt.

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Hallo,

das du nach der Geburt des Kindes erstmal abgemeldet bist, ist normal, hast du auch schon gelesen und kennen ganz viele hier.

Als erstes solltest du dich freuen, dass deine SM euer Kind, ihr Enkelkind, sehr liebt. So wie es scheint, gibt es in Bezug auf das Kind keine Differenzen zwischen euch. Sprich, sie lässt dich mit deinem Kind machen, was du für gut hältst. Das ist schon ein feiner Zug.

Hast du dich schon mal mit deiner SM alleine hingesetzt und mit ihr über deine Gefühle ihr gegenüber gesprochen?
Weiß dein Mann um deine Gefühle bzgl seiner Mutter.
Ist es möglich, dass ihr euch mal zusammensetzt du du ihr sagst, wie sehr du dich über ihre Begleitung in der Schwangerschaft gefreut hast, wie dein Verhältnis zu deiner Mutter ist (weiß sie darum?) und dass du dir wünschen würdest ein herzliches, vertauensvolles Verhältnis zu ihr aufzubauen. Ist das möglich?

Aber vergiss bei allem nicht: Das Kind steht immer im Vordergrund!

Meine sind fast 16 und fast 10. Meine Eltern interessiert in ersten Linie, was die Kinder tun und machen. Wir stehen da an zweiter Stelle und das Interesse ist weniger groß. Ich beginne ab Februar eine Weiterbildungsmaßnahme, als ich Ihnen davon erzählte, nahmen sie es auf, Fragen, Sorgen, Glückwünsche kamen keine. Gut, an solche Reaktionen bin ich seit 16 Jahren gewöhnt. Es stört mich nicht.

Letztendlich geben sie unseren Kindern alles, was sie bei uns "verpasst" haben. Sie haben viel gearbeitet, wir liefen nebenher, das Geld musste rangeschafft werden. Da sie es jetzt im Alter sehr bereuen, geben sie bei ihren Enkeln alles.

VG