Ist man nicht selbst die Frau?

Liebe Forengemeinde,

leider fällt mir keine bessere Überschrift ein. Was ich hier wieder so lese, z.B Alleine verreisen ohne Familie geht das überhaupt. Da wird einem hier auch noch das schlechte Gewissen eingeredet, dass das nicht so toll wäre. Unmöglich so etwas

Man zieht zu seinem Partner (nicht soweit weg) und gibt seine Arbeit auf, ist unglücklich, weil Freunde und Nachbarn nicht mehr vor Ort sind. Gibt man sich selber auf und macht sich finanziell abhängig?

Oder in im Partnerschaftsforum, Mann möchte keine Fremdbetreuung auch nicht wenn man als Frau zum Sport geht (Kinderbetreuung). Häh, wie bitte

Manchmal muss ich mit den Ohren schlackern darüber. Kann man sich als Frau nicht das möglich machen was man gerne hätte. Sicher brauchen manche Entscheidungen Kompromisse. Ist man nicht selbst die Frau?

Vielleicht etwas holprig geschrieben von mir.

LG Hinzwife

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Das ist nur eine Seite. Mir ist das auch schon häufiger aufgefallen. Man möchte gerne in das Rollenbild der 50iger zurück und dem Mann den Rücken stärken. Auffällig viele Frauen möchten das sogar so. Kind = Job aufgeben und sich dann wundern, dass der Mann einen karrieretechnisch abgehängt hat. Was dann wiederum der nächste Grund ist sich hinterm Herd zu verstecken, denn er verdient ja ein Vielfaches...


Viel mehr fällt mir aber der Hyänentyp auf. Frau als Alleinherscher:
- es wird genau festgelegt wie oft u wie lange der Mann sich mit Freunden treffen darf
- in dem Zusammenhang die einzunehmenden Alkoholmenge
- wieviel Kontakt zu den Schwiegereltern bestehen darf und in dem Zusammenhang was diese dürfen. Ohne Erlaubnis der Frau darf gefühlt das Kind nicht mal angeschaut werden
- Pornos sind sowieso verboten und wenn dann nur solche, bei denen Frau keinen Minderwertigkeitskomplex bekommen könnte
- Wochenende mit Freunden ist aus Prinzip verboten. Schließlich sind das auch seine Kinder und man ist Familie.

Ich habe mich da schon mehrmals gefragt, war für Waschlappen sich da die ein oder andere ausgesucht hat.

Aus meinem privaten Umfeld kenne ich diese extreme gar nicht. Höchstens aus der älteren Generation.

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Oh, ich kenne diese Extreme schon aus meinem Bekanntenkreis (wohlgemerkt, nicht dem Freundeskreis!). Oft sind es tatsächlich aber eher die Frauen zweiter Kategorie, die ihren Männern - meiner Meinung nach - viel zu wenig Freiräume lassen.

Bei den Threads hier muss ich auch oft mit dem Kopf schütteln.
Man bekommt oft den Eindruck, dass der Mann eher als weiteres Kind fungiert.
Es wird großmütig über seine gesamte Freizeit bestimmt. Mit wem und wann er sich trifft, wie viel er trinkt, was er im Fußballverein tut, wann er zum Abendessen zu Hause zu sein hat.. Man hat manchmal das Gefühl, dass der Mann bloß keinen Spaß haben darf und das wird dann damit begründet, dass man den ja schließlich auch nicht hat.
Ja, selbst Schuld, in den meisten Fällen zumindest.

Und anstatt dass die Antworten auf die Beiträge dann sagen: Reiß dich mal zusammen, dann hat er eben ein paar Bierchen zu viel getrunken, wird das noch unterstützt und gar zur Trennung geraten, weil ein erwachsener Mann und Vater sich doch im Griff haben sollte. #klatsch

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Eben, wohin kommen wir denn, wenn sich schwangere Frauen von sturzbetrunkenen Männern nicht mehr anschreien und mit Gegenständen bewerfen lassen wollen wie es sich gehört...#nanana.

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Hallo,

leider ist bei vielen nich ein älteres gesellschaftliches Bild in den Köpfen verankert. Sich dem zu widersetzen fällt vielen nicht leicht. Die Gesellschaft wird oftmals vom Denken der Männer beherrscht.
Ich denke aus düsen und vielen anderen Gründen ordnen sich manche Frauen unter.

Wenn ich in einer Partnerschaft lebe, Kinder da sind, dann muss ich Kompromisse eingehen, so dass keiner der Beteiligten zu „kurz“. Dazu gehört eine gute Kommunikation und ein offenes, angstfreies Klima und eine von vornherein besprochene Gleichberechtigung der Partner. Wenn das alles gegeben ist, kann man selbst die Frau sein.

Aber es bekanntlich nicht nur schwarz und weiß, die Nuancen die dazwischen liegen sind bekanntlich um einiges vielfältiger.

Mein Mann und ich nehmen uns öfter Einzelauszeiten, ich öfter als er. Auch die Kinder freuen sich, wenn nur mal einer von uns da ist und wir Eltern freuen uns, wenn die Kinder mal längere Zeit weg sind. Wichtig ist nur, dass es für alle passt und jeder in der Situation glücklich und zufrieden ist.

VG

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Ich empfinde urbia verglichen mit anderen Foren schon als extrem "zurück in die 50er", sowohl bei Beziehungen, als auch bei Gleichberechtigungsthemen, Moralvorstellungen, bei der Kindererziehung...
Ich hab hier oft das Gefühl aus einer Zeitmaschine zu steigen.

Die Herrschaft des Mannes wird als gegeben hingenommen, aber dafür darf man es dann den Kindern (sobald sich rausgestellt hat, dass sie keine Wunder, sondern normale Kinder sind;-)) so richtig zeigen...;-)

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Ja, kann ich nur unterschreiben. Fühle mich hier manchmal als Zeitreisende

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Das zeichnet sich aber schon einige Jahre so ab, auch außerhalb urbias. Ich bin schon 5 Jahre weg vom Job und schon in den ca. 5 Jahren zuvor hörte ich bei der Berufsberatung von weiblichen Zeitsoldatinnen ständig den Satz "ich brauche keinen Beruf lernen, ich heirate sowieso bald und bleib dann daheim, wenn ein Kind kommt". Meine Kollegen und ich fragten dann immer.... "ja und später, wenn das Kind im Kindergarten ist?" Dann kam nur ein verständnisloses Schulterzucken, sie dachten schon, sie bleiben ja wohl für ewig daheim, es könnte ja nochmal ein Kind kommen.
Tja- und dann hat man halt den einen oder anderen Minijob, es wird schon irgendwie reichen.#augen
Dass in manchen Familien nur Wunder auf die Welt kommen und keine Kinder, das ist beim 4. oder 5. dann schon lustig - beim ersten Kind nach jahrelangen Versuchen verstehe ich es ja noch ;-)
LG Moni

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Huhu, machen wir uns doch nichts vor wie du schon selber sagst, bekommt man hier ein schlechtes Gewissen eingeredet, denn so ist der Großteil unserer Gesellschaft nun mal.

Es hat aber nicht jeder das Selbstbewusstsein, sich dem Gerede von anderen entgegen zu Stellen, es aus zuhalten oder an sich abperlen zu lassen. Mir ist mit fast 40 sowas von Hupe, was er über mein Leben denkt.
Der einzige mit dem ich das bespreche und oder abkläre ist mein Mann, sonst kann doch jeder denken was er will. Mein Leben, meine Entscheidung ✌️

Viele sind vielleicht so aufgewachsen und haben es von Mama und Papa eingeredet bekommen, so was legt man nicht mal eben ab.
Du solltest nicht über andere urteilen, denn Du steckst nicht in ihren Schuhen.
Ein motivierender Beitrag ala Mädels, lasst euch das nicht gefallen, ihr seit wer, ihr seit es wert etc. Fände ich Pers. besser, als von oben herab zu urteilen (vielleicht war es von dir nicht so gemeint, kommt für mich aber so rüber) LG

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Sehe ich auch so. Für mich haben solche Thread ein "Geschmäckle"...

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Aber die Antworten bestätigen das Eröffnungsposting. Leider.

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Ich weiß nicht ob es nur mir so geht aber Ich bin der Meinung das Du gerade derjenige bist der hier andere Menschen die eine andere Einstellung zu zum Beispiel alleine verreisen in einer Ehe, bzw. in einer Partnerschaft haben verurteilst.. Du schreibst nach meiner Meinung so, als wenn Frauen die nicht alleine verreisen möchten ohne deren Mann und Kind, altmodisch und abhängig von deren Partner sind..

Ist man nicht selbst die Frau? So lautet deine Überschrift. Wie ist dass ganz genau zu verstehen? Man ist also nicht selbst die Frau nach deiner Meinung, wenn man es nicht schön findet ohne Mann und Kind zu verreisen? Man hat sich aufgegeben bla, bla, bla....Es ist doch eine persönliche Entscheidung und eine Entscheidung die man nur mit sich selbst und seinen Partner treffen kann und besprechen sollte..

Ich würde niemals ohne mein Mann und mein Kind verreisen. Nicht weil Ich mich aufgegeben habe oder in den 50,ern lebe, sondern weil Ich so am glücklichsten bin und weil Ich lieber unser hart verdienten Urlaub mit mein Mann und mein Kind verbringe..

Du verallgemeinerst sehr. Kann man sich als Frau nicht gerne das möglich machen was man gerne hätte, fragst Du.. Klar, nur Du kannst nicht entscheiden was andere Frauen gerne möchten.. Nicht jeder Frau der gerne ihren Urlaub mit ihren Mann und Kind verbringt, ist eine altmodische in den 50,ern lebende Frau, die finanziell abhängig von ihren Mann ist.. Diese Frauen die sich nach deiner Meinung aufgeben haben, haben sich einfach für ein Lebensmodell entschieden das nicht deine Vorstellungen entspricht.. So what? Wenn Du, durch Beiträge von Frauen die es nicht nachvollziehen können dass man als Mutter und Ehefrau lieber alleine ohne Familie in den Urlaub fliegt, ein schlechtes Gewissen bekommst, dann stimmt irgendwas nicht..

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Ich lese das gar nicht so, dass es um die geht, die nicht mögen. Für mich wäre das auch nix.

Die TE in dem Alleinverreisethread würde aber mögen und es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass jemand, der mag, egal, ob Mann oder Frau, das auch mal machen kann...

Wenn eine Userin schreibt, der Mann möchte xyz und ihr passt das nicht, lauten die meisten Antworten "lass ihm seine Freiheit".
Wenn eine Userin schreibt, sie möchte xyz und ihrem Mann passt das nicht, lauten die meisten Antworten "mach es doch so wie er will"
;-).

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>>>leider fällt mir keine bessere Überschrift ein. Was ich hier wieder so lese, z.B Alleine verreisen ohne Familie geht das überhaupt. Da wird einem hier auch noch das schlechte Gewissen eingeredet, dass das nicht so toll wäre. Unmöglich so etwas>>>

Ich finde es nur unmöglich, wenn man als Frau alleine verreisen möchte, schlechtes Gewissen eingeredet bekommt, weil man es gerne machen möchte. Es ist jeden selber überlassen, ob er gerne mal alleine verreisen möchte oder lieber nur mit seiner Familie. Aus dem Thread "Alleine verreisen trotz glücklicher Familie"

>><Man zieht zu seinem Partner (nicht soweit weg) und gibt seine Arbeit auf, ist unglücklich, weil Freunde und Nachbarn nicht mehr vor Ort sind. Gibt man sich selber auf und macht sich finanziell abhängig?<<<

Aus dem Thread "Ich fühle mich immer noch nicht zu Hause" Den letzten Satz habe ich mit Fragezeichen gestellt. Da fragt man sich eigentlich warum gibt derjenige die Arbeit auf. Nicht mehr und nicht weniger.

@mumle: Unnd das was du da schreibst, habe ich so nicht behauptet. Steht in meinem Anfangsthread auch nicht drinne.

LG Hinzwife

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Ich finde auch, dass man hier häufig die zwei Extreme liest.

Die Frauen, die sich von ihren Männern schlecht behandeln lassen und/oder teilweise auch einfach selbst in die Rolle des Mütterchens drücken und man sich fragt, ob sie mit der Geburt oder der Ehe ihre eigene Persönlichkeit an einen Nagel gehängt haben.

Auf der anderen Seite aber auch die, die ihrem Mann scheinbar so gar nichts mehr gönnen. Und ihn teilweise auch behandeln wie ein kleines Kind

Ich find beides total schwierig.
Eine Beziehung sollte für mich auf Augenhöhe stattfinden. Die Bedürfnisse beider Partner sollten berücksichtigt werden. Der Umgang miteinander sollte respektvoll und wertschätzend sein. Und vor allem sollte man SICH SELBST auch wert sein, sich das zu gönnen, was man braucht. Das gilt für beide Partner.
Einen Urlaub alleine würde ich vermutlich nicht machen. Wenns aber das ist, was man gern machen würde.. Warum nicht.

Die Kinder werden keinen Knacks davon tragen, wenn Mutti mal ne Woche alleine weg ist. Ich fand früher sogar Zeit mit meinem Vater alleine total super. ;-)
Insbesondere als Mutter muss man auch lernen, Verantwortung abzugeben. Man ist noch ein eigener Mensch und hat Bedürfnisse. Und schließlich ist der Papa ja auch ein Elternteil. Warum sollte der sich schlechter um die Kinder kümmern?

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Um es vorweg zu nehmen, weil sicherlich wieder jemand um die Ecke kommt, der Worte im Mund umdreht:

Mir geht es hier um Erfüllung von real existierenden Bedürfnissen. Sind diese Bedürfnisse nicht vorhanden, muss natürlich nichts erfüllt werden.
Niemand MUSS alleine in den Urlaub fahren. Und wenn eine Mutti voll glücklich damit ist, keine Freizeit mehr für sich alleine zu haben, braucht sie das meinetwegen auch nicht.

Es geht mir rein um die Fälle, wo deutlich wird, dass das eigentlich nicht das ist, was sich jemand wünscht und auch gern mal eigene Bedürfnisse befriedigen würde.

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Huch, da sind wir uns anscheinend ja doch ziemlich einig#winke.

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Vielleicht etwas holprig geschrieben von mir.

Auf jeden Fall. Was meinst du?

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Ja, das glaube ich schon, leider etwa unglücklich.

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Ah, hab jetzt die Antworten gelesen und dein Beitrag bekommt einen Sinn...

Ich finde, wenn man Partner untereinander respektvoll miteinander umgehen und die Bedürfnisse des anderen ernst nehmen, hat man die Probleme nicht. Und wenn das Gegenteil der Fall ist, frage ich mich immer, warum sind die (noch) zusammen.

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Ich kapier das Gerede hier nicht so ganz.

Die einen sagen, man darf sich das nicht gefallen lassen und muss seine "Frau" stehen und den Mund aufmachen...
Dann kommt man aber vermutlich gleich wieder in die Kategorie der Frau die ihren Mann unterdrückt und keinen Spaß gönnt.

Also irgendwie passt eh nix was man macht?

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Juchu.

Ich dachte schon ich sei allein mit solchen Gedanken.
Ich werde wahrscheinlich in die Psychiatrie kommen, denn

Ich werde, wenn möglich, bis drei Wochen vor der Geburt Arbeiten
Ich werde nach 8-12 Wochen wieder Vollzeit arbeiten
Mein Mann wird nach etwa 12 Monaten wieder 75% arbeiten
Das Kind geht dann zur Tagesmutter
Ich werde Dienstreisen machen
Mein Mann wird Freunde 500km entfernt allein besuchen
Ich werde schnellstmöglich wieder zweimal die Woche auf dem pferd sitzen, schwimmen und Radfahren...

Ui jui... Nicht das das Jugendamt kommt