Angst vor Missbrauch durch Großvater

Hallo zusammen,

mir liegt seit sehr langer Zeit was auf der Seele worüber ich mit niemanden sprechen kann.

Ich habe Angst vor meinem eigenen Vater. Angst, dass er meine Tochter missbrauchen könnte. Ich weis nicht, woher diese Angst kommt und wieso überhaupt aber Fakt ist, dass ich Angst habe und dass, vor meinem eigenen Vater.

Ich hatte eine eigentlich gute Kindheit und super schwierige Jugend. Habe sehr viel rebelliert und wollte am liebsten raus aus dem Elternhaus. Habe Dinge getan, die man nicht tun sollte. Habe meine Eltern absichtlich verletzt. Warum das ganze, ist für mich bis heute noch ungeklärt. Ich hatte schwere psychische Probleme. Laut meiner Mutter borderline-Syndrom was nie therapiert wurden. Ich selbst sehe es anders. Ich glaube, dass es die Inkompetenzen meiner Eltern war Kinder zu verstehen. Aber woher diese ganze Aggressionen kamen kann ich bis heute nicht beantworten.

Seit meine Tochter auf der Welt ist, habe ich große Angst, dass sie sexuell missbraucht werden könnte. Ganz besonders ist mein Vater mir seit einiger Zeit sehr unangenehm. Ich achte immer darauf wie er sie anfasst und lasse sie absolut ungern alleine. Mir sind auch einige Berührungen aufgefallen, die ich nicht o.k. Finde. Mit meinem Mann habe ich ganz kurz darüber gesprochen und er findet, dass ich übertreibe und dass die Berührungen bestimmt nichts zu bedeuten haben.

Langsam glaube ich, dass entweder mir was passiert ist oder aber ich einfach total verrückt werde aus Sorge, dass meiner kleinen was passiert. Wir verstehen uns sehr gut mit meinen Eltern aber der Gedanke, dass sie alleine mit meinem Vater sein könnte, lässt mich panisch werden. Ich will das einfach nicht. Warum kann ich garnicht sagen. Ich verstehe mich eigentlich nicht sonderlich gut mit meinen Schwiegereltern aber bei ihm habe ich garkeine Angst. Das muss doch was zu bedeuten haben, oder nicjt?

Ich kann mich jedoch an eine einzige Sache erinnern, und zwar: Einmal, als wir bei meiner Oma mütterlicherseits geschlafen haben, mussten wir alle zusammen in einem Bett schlafen. Ich lag neben meinem Vater. Er hat dann meine Hose runtergezogen und mein Popo angefasst. Ich habe seine Hand weggedrückt, jedoch hat er es noch zwei/dreimal versucht. Ich dachte immer, dass es wahrscheinlich im Halbschlaf passiert ist und er dachte, dass es meine Mutter sei. Heute bin ich mir nicht mehr sicher. Es ist auch das einzige an das ich mich erinnere. Ist sowas überhaupt im Schlaf möglich. Ich oder mein Mann fassen uns nie im Schlaf an. Wenn wir schlafen, schlafen wir. Ich bin mir total unsicher, ob es was war oder nicht.

Ich weis nicht, was ich als Antwort erwarte. Ich wünschte ich könnte jede Sekunde meiner Kindheit nochmals durchgehen. Ich würde gerne wissen, ob es was gibt, was ich verdrängt habe. Dieser Gedanke lässt mich nicht los.


Sorry für den langen Text. Ich musste meine Gedanken nieder schreiben. Ich danke jeden fürs geduldige lesen. Habt noch eine schöne Nacht.

Ich mit Mädchen an der Hand (2 Jahre) und Mädchen im Bauch (21+0)

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Mein Tipp, ganz als erstes unbedingt mit deinem Mann offen und ehrlich sein, erzähl ihm von dieser Erinnerung!!! Und vertraue auf dein Gefühl - lass dein Kind nicht alleine bei deinem Vater.
Im zweiten Schritt würde ich dir empfehlen, einen Therapeuten aufzusuchen, bzw Psychiater.
Ich wurde nicht sexuell missbraucht, aber ich wurde misshandelt. Es gibt Dinge, die kamen erst im Laufe der Therapie hoch, weil andere Dinge die Erinnerungen blockiert haben. Keiner kann dir hier sagen, was damals passiert ist. Die Antwort könntest du aber eventuell in dir selbst finden.
Und ich würde in solchen Sachen grundsätzlich immer auf das Bauchgefühl hören!
Alles gute dir

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Ich weiß nicht, was in deiner Vergangenheit passiert ist. Vielleicht verdrängt dein Unterbewusstsein etwas, aber ich denke nicht, dass du dort tiefer graben möchtest, oder?

Ich würde jedenfalls deine Tochter niemals alleine bei deinem Vater (auch nicht bei Mutter und Vater) lassen.
Ängste sind manchmal ein Schutzmechanismus.

Du musst es auch nicht begründen, warum du sie nicht alleine weg gibst. Tu es einfach nicht.

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Es gibt sicher nichts traumatischeres, als als Kind (sexuell) missbraucht zu werden! Umso schlimmer ist es aber auch unschuldig! verdächtigt zu werden. Auf beide Arten können Leben zerstört werden, daher fände ich es enorm wichtig, die Sache aufzuarbeiten.
Such dir einen guten Therapeuten und arbeite deine Kindheit und Jugend auf. Scheinbar gab es da ja doch größere (psychische) Probleme.
Außerdem: Kannst du in der Sache mit deinem Vater noch jemanden einweihen? Mindestens deinen Mann? Ich fände es sehr wichtig, dass jemand hier mit beobachtet und genau hinschaut, ohne vorzuverurteilen.

Das Erlebnis mit deinem Vater im Bett ist dir in unangenehmer Erinnerung, das will ich dir nicht absprechen. Aber an sich finde ich es nicht "sexuell", wenn ein Vater seine Tochter so berührt. Es kommt auch drauf an, was sonst "normal" ist in der Familie und wie alt das Kind ist. Bei uns wäre es jedenfalls ok, solange das Kind nichts anderes äußert...

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Du findest es nicht sexuell wenn ein Vater neben einem Kind liegt, in der Nacht , die Hose runterzieht und mehrmals versucht den nackten hintern zu berühren ????
Sorry aber ein Vater hat sowas genau so zu unterlassen wie jeder andere erwachsene Mensch.
Hat für mich nichts mit liebevoller Zuneigung zu tun, sondern geht schon darüber hinaus.
Diese Aussage deinerseits, ist mMn wirklich völlig unverständlich.

An die TE: an deiner Stelle würde ich da wirklich Therapiebedingt, mal tiefer graben, denn auch wenn es „nur“ Hose runter ziehen & versucht wurde zu berühren, finde ich das alles andere als NORMAL und kann deine Bedenken, schon alleine aufgrund dieser Erfahrung deinerseits, voll und ganz nachvollziehen.

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Von in der Nacht war nicht die Rede... Ich wollte der TE auch nicht absprechen, dass ihr Erlebnis über ihre Grenzen ging. Wenn ich es jetzt nochmal lese, klingt es tatsächlich "verboten". Dennoch finde ich es nicht per se ungewöhnlich, wenn ein Vater seine Tochter berührt. Wickeln muss er ja auch. Ich denke aber wohl in Kategorien bis 3 Jahre, da meine Kinder noch klein sind.

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Im Schlaf? Nein, zu solch komplexen Handlungen ist ein normaler Mensch im Schlaf nicht fähig.
2 Dinge:
Kind nicht unbeaufsichtigt dort lassen.
Hol dir Hilfe deine eigene Kindheit aufzuarbeiten.

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MIr sind mehrere Punkte aufgefallen:

"Langsam glaube ich, dass entweder mir was passiert ist oder aber ich einfach total verrückt werde aus Sorge, dass meiner kleinen was passiert."

"Ich verstehe mich eigentlich nicht sonderlich gut mit meinen Schwiegereltern aber bei ihm habe ich garkeine Angst."

"Ich kann mich jedoch an eine einzige Sache erinnern, und zwar: [...]"

Das würde ich ernst nehmen.


"Laut meiner Mutter borderline-Syndrom was nie therapiert wurden."

:-[:-[:-[:-[:-[:-[

In diesem Punkt würde ich mir schnellstens Hilfe suchen.
Therapie, weil solche Anschuldigungen durch die Mutter, massive Spuren hinterlassen könnnen.

Aber auch sich selbst den Beweis suchen, damit DU für DICH Gewissheit hast.


Falls etwas gewesen wäre in der Kindheit, gibt es viele (nicht alle!!) aber doch sehr viele Mütter, die das Verhalten des Mannes decken. Z.B. in dem sie schwieriges Verhalten des Kindes mit psychischen (nicht geklärten!!!) "Ursachen" begründen.

Borderline ist nach Missbrauch durchaus möglich, aber nicht automatisch.

Hierzu würde ich mich beraten lassen.
Insgesamt zu dem Thema.

Selbst, wenn du nicht betroffen bist und dein Vater harmlos WÄRE, finde ich es super wichtig sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Fremdtäter sind selten, aber dennoch: wie schütze ich mein Kind?

Auch bei Familiären oder nachbarschaftlichen Tätern: wie erziehe ich mein Kind, damit es sich selbst schützen kann, dass es nichts hinnimmt, dass es vertrauensvoll spricht.

Bei manchen funktionieren die Erziehungsmethoden, die sie selbst erlernt haben.
Bei manchen würde ich dringend Hilfe von außen suchen.

Dass du unsicher bist und Angst hast , würde ich abklären lassen.

Ist etwas dran an deiner Angst ihm gegenüber, ist es wichtig, dass
1. du als Erwachsene sicher handeln kannst, dich traust einzugreifen, dich traust Konsequenzen zu ziehen
2. du als Erwachsene stabil bist, um deinem Kind diese Stabilität sich zu wehren, zu reden, nicht zu kuschen weil es der "liebe Opa" ist, zu vermitteln. Erklären (mit eigener Überzeugung), vorleben

3. für dich ins Gleichgewicht findest mit deiner Angst.
Damit du für das Kind stabiler dastehst.
Unterstützung hast, wo der Hase lang läuft

a) Angst besänftigen
b) sicheres Handeln wenn die Angst berechtigt ist

und auch das weniger offensichtliche Thema mit deiner Mutter. Psychische Gewalt ist nicht ohne.

Das mit dem Borderline würde ich mir dringenst verbitten!!! Wenn es so akut gewesen wäre, hätte sie dir Hilfe zu kommen lassen müssen: Testung, Therapie (um DIR zu helfen!), weil sie als Mutter wollen müssen, dass es dir gut geht.

Selbstdiagnosen und dann Kopf in den Sand stecken, weil das eigene Kind so schwer krank ist .... dem Kind aber jede Hilfe verweigern (Arztbesuch, Therapeuten besuch um zu lernen mit der vermeintlichen Krankheit klar zu kommen) ....
ist eine eigene Problematik, die bei IHR steckt
die sie aber auf die überträgt, damit sie von sich selbst ablenkt und ihrer lieblosen Art


Such dir selbst Hilfe (auch Hilfe zur Selbsthilfe), damit du für dich innere Klarheit bekommst (mit dem Thema, was wichtig ist) um dann klar und deutlich für dein Kind einzustehen und deinem Kind ein stabiles Vorbild zu sein,
damit dein Kind die Chance hat gesund aufzuwachsen.

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Ich würde dir dringend raten, das Thema professionell zu besprechen/bearbeiten. Da kann einiges dahinter stecken. Ein großes Fass. Was auf jeden Fall JETZT das wichtigste ist: Der Schutz deiner Kinder. Also keine Zeit mit deinen Eltern Alleine, kein Übernachten dort.

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Ich kann dich sooo sooo gut verstehen!
Mir geht es genauso!
Ich selbst wurde als Kind von meinem Onkel missbraucht! 1x ist das vorgekommen. Ich habe mich so geschämt das ich nie mit jemanden darüber gesprochen habe!

Auch ich habe diese Ängste! Ich kann das absolut nachvollziehen. Ich werde sehr unangenehm wenn der Opa meiner Tochter beim Spielen einen kleinen Klaps auf den Po gibt! Ich hasse das so sehr! Einmal habe ich ihn rausgeworfen weil ich das nicht ertragen habe, niemand versteht das, mein Mann meint ich übertreibe maßlos....

Was man machen kann?
Ich weiß es nicht!

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Erstmal sage ich, höre auf dein Bauchgefühl und gehe dem nach, unbedingt!!!

Ich kann dir von mir erzählen.
Mir wurde mit 18 Jahren, als ich langsam richtig sexuell aktiv wurde, bewusst das ich als Kind von dem Bruder meiner Muter sexuell missbraucht wurde, zweimal in einer Nacht. Ich denke es war die ganzen Jahre wie in einer Art Schublade die durch einen Auslöser auf ging. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich erzählte es nach einigen Monaten meinem damaligen Freund,der dann auch mein Mann wurde. Das hat mir schon mal sehr geholfen. Es wurde aber schlimmer als unser erster Sohn in dem Alter war als mir das damals passierte und ich begann eine Therapie, auch wegen anderen Dingen.
Darauf hin sprach ich mit meinen Eltern und fiel dann aus allen Wolken, denn ich habe es damals als Kind schon direkt danach erzählt( das wusste ich nur nicht mehr)
Was haben meine Eltern gemacht? Nix, außer das der besagte Mann nicht mehr bei uns übernachten durfte. Im Laufe der Gespräche wurde klar das sogar eine Art Schweigegeld geflossen ist damals.

Naja egal, was ich damit sagen möchte , rede, suche die professionelle Hilfe.

Aber bitte lasse dein Kind nicht damit alleine und vor allem nicht tot schweigen. Mir geht es mittlerweile gut damit. Ich habe abgeschlossen mit dem Thema und mache meiner Mutter mittlerweile auch keine Vorwürfe mehr, aber unser Verhältnis wird nie "normal" sein.


Das schlimmste was man machen kann ist nicht darüber zu sprechen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft das alles zu klären.

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Nimm deine Ängste auf jeden Fall ernst und lasse Deine Mädchen nicht alleine mit den Großeltern! Du musst es ihnen nicht erklären, solange Du Dir selber noch nicht klar darüber bist, ob damals etwas passiert ist und was.
Solche Ängste sind nie unbegründet und schlimme Dinge, die man als Kind erlebt, verdrängt man oft so sehr, dass sie aus dem Kopf verschwinden- aber die Seele erinnert sich.
Eine gute Freundin von mir wurde als Kleinkind regelmäßig von einem nahen missbraucht und hat sich erst im Laufe einer Therapie als Erwachsene daran erinnern können.

Ich rate Dir auch, professionelle Hilfe zu suchen und ganz wichtig: Hör unbedingt auf Dein Bauchgefühl und lasse Deine Mädchen nie bei jemandem, bei dem es sich nicht gut anfühlt, auch wenn es Familie ist!
Alles Gute