Einbeziehung des Opas in die Schwangerschaft

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier richtig mit meinem Anliegen bin.
Ich weiß seit einiger Zeit, dass ich Vater werde und freue mich darüber sehr. Aber je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr Gedanken mache ich mir über die Beziehung meines Kindes zu meinem Vater. Meine Eltern sind seit meiner Jugend geschieden, weil mein Vater mir gegenüber gewalttätig war und ein Alkoholproblem hatte. Meine Mutter ist mittlerweile neu verheiratet und ihr Partner ist für mich eine Art Vater. Ich habe erst seit einigen Monaten wieder Kontakt zu meinem Vater und beginne gerade wieder eine Beziehung zu ihm aufzubauen, was natürlich nicht einfach ist, weil ich mehr oder weniger durch ihn als Jugendlicher psychische Probleme hatte. Er hat sich verändert, hat eine Therapie gemacht und ist trocken. Dennoch ist es schwer für mich ihm zu vertrauen. Deswegen habe ich bis jetzt auch noch nicht gewollt, dass er was von der Schwangerschaft erfährt. Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie ich mit ihm umgehen soll. Ihm sagen, dass er Opa wird und ihn aktiv an der Schwangerschaft teilhaben lassen oder lieber abwarten? Meine Verlobte ist der Meinung, dass er es erfahren sollte und genauso mit in die Schwangerschaft einbezogen werden sollte, wie ihre Eltern. Aber sie kann auch verstehen, dass ich das vielleicht nicht will.
Ich bin gerade sehr hin- und hergerissen, was die Situation angeht. Deswegen wollte ich mal nach Eurer Meinung fragen... Vielleicht übertreibe ich das alles auch und mache mir zu viele Gedanken. 🤔
Ich würde mich jedenfalls sehr über Eure Antworten freuen.

Liebe Grüße

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Ohne deine Situation näher zu kennen, würde ich sagen: Opa/dein Vater von der Schwangerschaft erzählen finde ich ok. Das ist ja reine Info für ihn. Falls er fragen stellt und sich interessiert, kannst du ja weiter schauen, wie offen du sein willst. Wie die Beziehung sich zum Kind gestaltet, würde ich auch von meinen Bauchgefühl und eigene Beziehung abhängig machen. Ich kann aber durchaus verstehen, dass du dich nicht Herz über Kopf in die Beziehung zum Vater überstürzen willst und dein Kind sozusagen ihn ausliefern willst.

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Du siehst deinen leiblichen Vater nicht so oft, oder? Da ist in die Schwangerschaft wirklich einbeziehen gar nicht so einfach - und meiner Meinung nach auch gar nicht so notwendig. Wenn das Kind da ist fängt erst die wirklich wichtige Phase an!

Da solltest du dir vielleicht schon Gedanken machen wie du das dann machen wirst. Wie viel Kontakt der Opa zum Kind haben könnte. Und wie der ablaufen wird.

Aus meiner Sicht spricht wenig dagegen, es ihm zu erzählen. Im Moment kann er ja noch nicht so viel falsch machen - außer vielleicht mit bösen Worten reagieren. Hast du in diese Richtung Bedenken?

LG

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Hallo, was genau bereitet dir Sorgen, ihn einzubeziehen?
Liebe Grüße

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Was meinst du denn überhaupt mit "in die Schwangerschaft mit einbeziehen"? 🤔

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Hallo woody.

Also, wenn du Kontakt zu deinem Vater hast, dann finde ich erfordert es auch der Anstand, dass du ihm erzählst, dass er Opa wird.

WIE und WARUM du ihn allerdings "in die SS mit einbeziehen" willst, kann ich mir nicht zusammenreimen. Meinst du das in Form von Ultraschallbildchen zeigen, Wäsche und Wickelkommode kaufen, oder wie?#zitter
DAS würde ich nur auf seine eigene Anregung hin machen.

LG

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Ich würde ihm mitteilen, dass er Opa wird.

Alles andere würde ich so handhaben wie bisher. Schwanger hin oder her. Man muss doch niemand gezwungen in die Schwangerschaft miteinbeziehen, schon gar nicht jemanden, den man nicht besonders schätzt.

Mein Mann hat auch so einen Vater. Der Kontakt zu unseren Kinder ist gleich null. Er sieht sie vielleicht zufällig mal, aber wir würden ihn nie besuchen oder einladen. Meinen Mann belastet das zu sehr und ich kann das verstehen.
Unsere Kinder haben halt einen Opa weniger, auch nicht weiter schlimm.

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"Er hat sich verändert, hat eine Therapie gemacht und ist trocken. "

Wenn Du ihm eine Chance geben willst, dann bitte nur, wenn Du es auch ehrlich willst.
Menschen machen Fehler, auch schlimme. Aber wenn sie diese einsehen, haben sie eine Chance verdient - meine Meinung.
Deine Generation weiß heute auch noch nicht, was eure Kinder in 30 Jahren an eurer Erziehung alles falsch finden wird. Die meisten Eltern wollen gut erziehen, aber ob sie das schaffen, stellt sich erst viel später raus. Du weißt heute auch noch nicht, was Du vielleicht noch "falsch machst".
Ich verharmlose Alkohol niemals, aber wenn er jetzt trocken ist und ein geordnetes Leben führt, dann spricht doch nichts dagegen, dass er auch Opa sein darf und man ihmmab und zu erzählt,,was es Neues gibt.
Aber wie gesagt, bitte nur ehrlich und nicht halbherzig.
LG Moni

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Ich frag mich auch, was genau "aktiv mit einbeziehen" eigentlich heißen soll. Schwanger ist deine Frau. Andere Menschen können davon wissen. Dem einen erzählt man mehr, dem anderen weniger.

Ich finde, ihm davon zu erzählen ist erstmal kein Akt. Eine Schwangerschaft ist irgendwann sowieso kein Geheimnis mehr. Du kannst ja auch formulieren, dass du Vater wirst oder ihr Eltern. Du musst ja nicht mit "Du wirst Opa" anfangen und damit schon sprachlich eine Nähe suggerieren, von der du noch nicht weißt, ob du sie willst.

Ob er zum Opa vielleicht mehr taugt als zum Vater kann er sowieso erst zeigen, wenn das Baby da ist. Und bis dahin habt ihr beide schon wieder mehr Kontakt gehabt und du kannst besser einschätzen, wie viel Nähe du zum Kind zulassen willst und kannst.

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Was genau ist denn für dich „in die Schwangerschaft einbeziehen“? Ich kann mir da so nichts vorstellen. So eine Schwangerschaft durchleben doch die werdende Mutter - und der Vater... Oma und Opa bekommen vielleicht man ein Ultraschallbild gezeigt, oder so. Und sowas kann man doch jedem zeigen, wenn man möchte. Das hat doch keinerlei Auswirkung. 🤔