Unfaire Zimmersituation

Hallo.

Mein Gewissen plagt mich, obwohl ich glaube, die richtige Lösung gefunden zu haben.

Für unsere Familie steht ein Umzug in ein wirklich schönes Haus an. Hierbei stehen wir vor einem Luxusproblem.

Die Kinderzimmer sind sehr ungleich. Beide Zimmer sind natürlich sehr schön, das eine aber deutlich schöner. Das schönere Zimmer hat im Gegensatz zum anderen noch einen Zugang zum Spitzboden, ist also über zwei Ebenen, somit auch von der Fläche insgesamt größer, als das andere.

Wir haben zwei Mädchen im Alter von 5 und knapp 8.

Die 8-jährige würde sich emotional sicherlich riesig über dieses besondere Zimmer freuen. Rational betrachtet macht das Zimmer aber für die 5 jährige viel mehr Sinn.

Die 8-jährige beschäftigt sich nahezu gar nicht selbst. Wenn, dann sitzt sie am Schreibtisch und zeichnet. Sie interessiert sich nur für Verkleidung/Mode oder Berieselung von aussen, also TV, Tablet, interaktive Spiele oder eben mit vernünftiger Spielbegleitung/ Moderation durch Ältere. Alles andere ist nur ideenloses Herumtoben mit der kleinen Schwester. Sie würde nie allein mit Barbies, Playmobil oder etwas anderem spielen. Hinzu kommt, dass sie extrem unordentlich ist und allen Schrott sammelt und hortet. Also mit Weitblick würde ihre Zimmerordnung zumindest teilweise viel an mir hängen bleiben.

Die Kleine hingegen würde meiner Ansicht nach keinen emotionalen Wert auf ein solches Zimmer legen. Ich habe noch nicht gefragt. Allerdings macht es Sinn, weil ihr Ordnung sehr wichtig ist. Sie spielt fast nur bei ihrer Schwester, weil sie bei sich Unordnung nicht ertragen kann (wir sind in therapeutischer Begleitung). Sie spielt allerdings gerne und gut allein. Hätte sie nun die beiden Ebenene, könnte sie unterm Dach ihre Bauten und Equipment mit Zubehör haben, bespielen und auf der unteren Ebene ihren eher sterilen, strukturierten Schlafbereich. Der Weitblick ist ebenfalls, dass sie selbst ihr Zimmer selbständig deutlich ordentlicher hält.

Für die Große würden wir im Keller einen weiteren Spielbereich einrichten, der auch den Vorteil bei Spielbesuch bringt, dass ein Zugang von Garten aus vorhanden ist und so das häufige rein und raus Gerenne mir weniger Dreck und Arbeit auf der Wohnetage macht. Zudem kann sie dort dann grob aufräumen, aber dann ist die Tür auch zu und ihrem Zimmer ist nicht permanent so ein Chaos.

Also eigentlich in unserer Situation die perfekte Lösung. Trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen. Sie wird traurig sein, nicht ein so tolles, besonderes Zimmer zu haben. Bauliche Änderungen sind nicht möglich, um einen ähnlichen Ausgleich zu schaffen.

Versteht mich Jemand?

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Was sagt denn der/die Therapeut(in)? Ich würde es vor den Kindern gar nicht weiter thematisieren und dramatisieren... DU findest das Zimmer toll und besonders. Sowas musst du der Großen ja nicht einreden, sondern kannst das andere anpreisen. Die Große hätte ja letztlich scheinbar auch 2 Zimmer... Man muss sich ja nicht Probleme schaffen, wo noch keine sind. Einzig die Meinung der Therapeuten würde ich einbeziehen, denn es kann auch sein, dass der zusätzliche Raum die Kleine überfordert...

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Genau deshalb habe ich sie weder befragt, noch überhaupt es thematisiert. In allen Themen bin ich bisher auch gut zurecht gekommen, Veränderungen den Kindern passend und unspektakulär zu präsentieren, sodass sie damit auch keine oder nur sehr wenig Probleme hatten.

Nur diesmal plagt mich eben mein Gewissen, weil ich mir sehr sicher bin, dass die Große nicht zufrieden sein wird ungeachtet, wie ich es präsentiere. Sicherlich spielen auch meine Emotionen hinein, weil ich selbst enttäuscht wäre, würde ich als Kind in ihrer Situation sein.

Ich habe auch bereits drüber nachgedacht, die Therapeutin zu befragen. Das werde ich bei nächster Gelegenheit tun.
Ich bin ziemlich sicher, sie wird mir zustimmen. Und ich habe kein Problem damit, die Situation zu tauschen, sollten meine Pläne nicht aufgehen.

Schwer das.

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Verstehen... Joa. Keine Ahnung. Frage doch beide mal unabhängig voneinander welches Zimmer sie gern hätten. Vielleicht passt es ja?
Ansonsten per Los?

LG

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Hallo
Bist du dir sicher, dass sie das Zimmer beide soooo toll finden würden? So einen Spitzboden mag nicht jeder. Das erlebe ich bei meinen Kindern bzw. deren Freunden gerade wieder. Die Eltern machen sich Gedanken und tolle Pläne, aber das Kind findet das vielleicht überhaupt nicht so toll. Auch wenn ich an meine Freunde denke, fällt mir nur eine ein, die den Spitzboden wirklich richtig nutzte. Da waren auch gerade Wände, es war beim Stehen viel Luft nach oben, es gab eine richtige Treppe,..
Bei uns sind die Zimmer auch etwas unterschiedlich. Jetzt sind die Kinder noch jünger und wie es sich entwickelt weiß ich natürlich nicht. Bisher jedenfalls, findet die 4 jährige das „beste“ Zimmer total doof.
Ich würde das tatsächlich einfach mal mit ihnen besprechen. Vielleicht ist es für sie überhaupt kein Ding und zur Not könnt ihr ja immer noch tauschen.
Wenn deiner jüngeren Tochter Ordnung sehr wichtig ist, ist mehr Platz ja nicht unbedingt die einzige oder die beste Lösung.

LG

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Hallo, meine Gedanken dazu ...

Wozu braucht die Kleine eine zweite Ebene, wenn sie doch sowieso nur bei ihrer Schwester spielt? Dann würde doch die zweite Ebene als Spielebene für die Große viel mehr Sinn machen?

VG

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Also meine Söhne würden sich total über ein zusätzliches Kellerzimmer freuen, dann auch noch mit Zugang vom Garten aus--perfekt! Besonders wenn sie mal im Teenageralter ist, wird sie ein solches Zimmer zu schätzen wissen!
Wir haben auch einen Spitzboden, der ist für alle 3 nutzbar (der Dachboden hat 3 abgeteilte Zimmer und eine große Freifläche und von dort geht's hoch in den Spitzboden). Aber der war vielleicht 1-2 Tage interessant und dann fanden die den doof. Da kann man auch nur in der Mitte stehen als Erwachsener, wahrscheinlich ist euer Spitzboden anders.

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Ja, der Spitzboden ist mit einer festen Treppe zugänglich, hat absolut gemütliche Wohnraumqualität, Fenster. Ist wirklich sehr schön und gemütlich.

Im Keller wäre es einfach der Teil eines Raumes. Darin ist ein großer Einbauschrank, den wir nutzen würden. Es wäre aber genug Platz für mehrere Regale, ggf noch ein Basteltisch. Dort könnte ohne Ende Barbiekram hin, oder das Baby Annabelle Equipment oder auch selbst gebaute Hindernisse fürs Pferd spielen. Hätte im Keller auch eindeutig den Trampelfaktorvorteil, der weniger stören würde, als jetzt, wenn sie durch die Zimmer galoppieren.

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Ich würde an einer Stelle mit jeden Kind getrennt über die Zimmerverteilung reden und sie vor vollendete Tatsachen stellen. Gar nicht fragen, welche Option sie lieber hätten. Den Vorteil von getrennt das Thema ansprechen ist, dass du bei jedem Kind ihre Option als die tollste verkaufen kannst. Alle Vorteile, wie viel cooler als das andere usw. so kann es ja nur gut ankommen, glaube ich :) ich würde dann kein großes Thema daraus machen, wie/wo die Schwester wohnt.


Ich persönlich finde 2 Zimmer ungerechter als 1 Zimmer mit spitzboden....

Als Kinder gab es bei uns ein Kinderzimmer mit eigener Toilette, aber sonst stinknormal und kleiner. Dann gab es ein Zimmer mit Balkon, aber Toilette geteilt durch eine Verbindungstür mit einen Zimmer, der einen sehr großen Zwischengeschoss/(so was wie Spitzboden, aber nicht Spitz) hatte. Ich finde, jetzt wenn ich daran denke, dass das Zimmer mit Zwischenboden schon die coolste war. Ich glaube nicht, dass jemand je neidisch war auf das andere Zimmer und es hatte jeder mal eine Zeitlang jeden Zimmer gehabt, irgendwann. Es wurde schon rotiert, je nach Geschmack, aber nie auf Elterninitiative.

Mach die kein großes Kopf, das wird sicherlich unproblematischer als du denkst!

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Was ich weniger sinnvoll finde, ist, dass du die Verteilung der Zimmer damit rechtfertigst, dass die ältere unordentlicher ist. (Das Zimmer also quasi weniger verdient) Die jüngere ist wohlmöglich nur ordentlicher, weil sie da ein kleines Problem hat oder weswegen seit ihr da in Therapie? Was wäre, wären beide Kinder gleich ordentlich oder unordentlich?
In meinen Augen verdienen beide gleichermaßen ein schönes Zimmer.
Auch unschön fände ich es, wenn das eine Kind so weit hoch wie möglich gestellt wird, während das andere in den Keller soll, wo das Zimmer wiederum mit Kompromissen (noch von euch benutzen Schrank) besetzt ist. Das bekommt für mich den faden Beigeschmack, dass das eine Kind belohnt wird und bei euch höher im Kurs steht und das andere Kind eben nicht..
Ich würde beide Fragen, wer welches Zimmer gerne hätte und dann schauen. Aber so haben beide die Möglichkeit etwas dazu zu sagen. Sollten beide das gleiche Zimmer wollen, würde ich nochmal schauen. Dann würde wohlmöglich keiner das Zimmer „bekommen“ in dem einem können sie ja schlafen und in dem anderen spielen. Dann würde ich in dem „schönen“ Zimmer oben eine kleine lese/Ruhe Ecke einrichten, wo sie sich mal zurück ziehen können. Unten zum spielen und in dem anderen Zimmer Schlafzimmer. Bis beide größer sind und man da nach Interesse nochmal schauen kann. Die kleinere spielt in drei Jahren vielleicht auch Pferdchen gern, wird deshalb aber gewiss nicht in den Keller umziehen müssen.
Bei uns galt früher die Regel, das ältere Kind war zuerst da und hat die Erstwahl. Meistens hat es sich immer ganz gut eingependelt, dass jeder bekommen hat, was er gut fand. Hätten meine Eltern einfach so entschieden, hätte mich das wahrscheinlich nicht gefallen und ich hätte mich zurückgestellt gefühlt.
Ich hasse nichts mehr, als nicht miteinander reden und gemeinsame Lösungen zu suchen. In dem Alter kann man das schon ansatzweise machen und die Kinder einbeziehen. Ist eben doch anders, als sie vor vollendeten Tatsachen zu stellen und eine fühlt sich benachteiligt.
Ich denke, wenn deine Eltern sowas machen würden, wärst du mir Ihrer Argumentation auch nicht zufrieden und würdest dich ungerecht behandelt fühlen, daher könnte dein schlechtes Gewissen ja auch herrühren. Ich denke nämlich, ein schlechtes Gewissen stellt sich immer dann ein, wenn man weiß, dass man sich nicht so dolle verhält..
ich würde da wirklich mit beiden versuchen eine gute Lösung zu bekommen..

Alles gute

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Siehst du, da bin ich mittlerweile grundsätzlich anderer Meinung.

Die Kleine bekommt soviel gebraucht, was die Große alles mal neu bekommen hat. Sie kann viele Dinge nicht tun, die ihre Schwester aufgrund des Alters bereits kann und darf. Sie muss gefühlt sehr oft zurückstecken.

Dann noch das generelle Erstgeborenenvorrecht, ne, finde ich überholt.

Die Sache mit der Ordnung hat weniger mit "verdienen" zu tun, sondern mehr mit praktischem Aspekt für mich.

Ich gehe auch davon aus, dass die Schwester es zwar toll fände, aber sinnvoll nutzen würde sie es kaum. Entgegengesetzt hätte es für die Kleine einen großen Nutzen. Sie hätte die Möglichkeit, aufgebaute Spielsachen häufiger zu bespielen, die sie sonst wg ihrer Störung oft gar nicht nutzen würde, weil die Unordnung ihr Stress macht.

Am liebsten würde ich sie nun beide gleich behandeln, aber das geben die Räumlichkeiten nunmal nicht her.

Die Interpretation bezgl hochstellen- DG vs abwerten-Keller empfinde ich als übertrieben.

Ich sehe wirklich einfach, dass beide einen besseren, sinnvolleren Nutzen in der Lösung ziehen würden, aber befürchte, dass die Große dennoch neidisch sein wird.

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Besteht denn ansonsten die Möglichkeit, dass ihr als Eltern das Zimmer nehmt?

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Wenn ihr wegen der Unordnung in theraputischer Begleichung seid, dann würde ich da nachfragen was für deine Tochter in ihrer Situation sinnvoll wäre.

Ich persönlich würde, aber intuitiv dem älteren Kind das größere/bessere Zimmer geben, das hat eben mehr freude daran und nimmt es bewusster wahr - dem kleineren Kind ist das ja noch egal. Wenn es da aber eine therapiebedürftige Unordnungsproblematik gibt, dann würde ich auch nachdenken und mich da eben beraten lassen.
Eventuell muss man eben Sachen ausmisten (ich habe meine alten Sachen auf dem Flohmarkt verkauft und mit dem geld konnte ich machen was ich wollte, das hat motiviert auszumisten) Ein Umzug ist eine gute Gelegenheit zun auszumiste, "nur 2 Unzungskartons füllen - das wars". Zu viele Sachen können schnell überfordern, wenn man aufräumen muss.

Ich war vor meinem Auszug sehr unordentlich, aber da ich in meine 1-Zimmer-Wohnung nur wenig mitnehmen konnte, ist es da automatisch besser geworden. Aufräumen dauerte einfach nicht mehr so lang und nervte nicht so...

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Ich finde, man sollte nicht aufgrund des Alters immer die Größen des Zimmers vergeben. Nur weil das älteste Kind eben das älteste ist, sollte es nicht automatisch auf das größte Zimmer recht haben. Das ist wie vorne im Auto sitzen, es ist unfair, weil die jüngeren Geschwister so nie an der reihe sind.

Ich würde es nach deren Bedürfnisse aufteilen - Rede mit der Therapeutin und wäge ab. Aber nur, weil die eine älter ist, sollte sie nicht automatisch immer das beste haben.

Bei uns war das übrigens immer so - der älteste bekam das beste. Er hatte auch immer das größte Zimmer, obwohl er sich viel mehr mit Konsolen beschäftigt hat also nie ein großes Zimmer gebraucht hat. Ich hingegen hab viel gebaut und gebastelt, hätte ein größeres Zimmer für mein spielen gebrauchen können, bekam aber quasi immer nur die besenkammer.

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Und du beschreibst genau meinen Gedankengang. Die Große ist wie dein Bruder, will Tablet schauen, spielt mit ihrem V-Tech oder wenn sie das alles nicht darf, tobt sie ziellos oder schaut aus dem Fenster.

Die Kleine würde ihre Bauten bespielen, wenn mein Plan aufgeht und sie die Bauten eben dann auf der anderen Ebene "ertragen" kann.

Sicherlich dürfte die Schwester auch dort oben spielen, wenn sie eben das Spielzeug bespielen will.

Wenn mein Plan natürlich nicht aufgeht, die Kleine den Spitzboden auch als steriles Museum nutzt, hätte ich auch keine Skrupel dann doch zu tauschen. Aber ich denke, so werden wir es erstmal machen. Nur wie gesagt, plagt mich das Gewissen. Aber das würde es sicherlich in beide Richtungen, egal, wie ich entscheide.

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Hallo,
Ich finde deinen Gedankengang klar und nachvollziehbar, du schaust auf die Bedürfnisse der beiden und bist bereit es anzupassen falls es anders doch besser passen sollte. Du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben! Das klingt doch beides nach super Zimmern, keine bekommt das Zimmerchen unter der Treppe. 😉
Ich würde die beiden ruhig vor vollendete Tatsachen stellen, wie ihr es für sinnvoll haltet. Falls von den Mädels Einwände kommt, könnt ihr ja sehen ob sich zB beide die Aufteilung andersherum wünschen oder nur eine unzufrieden ist. Dann kann man immer noch den Kellerraum inAussicht stellen, absprechen dass nach Zeit xyz getauscht werden kann usw.
Hier wird es mal richtig spannend - wir haben ein Balkonzimmer mit 20qm und zwei 8qm Zimmerchen für drei Kinder. Momentan haben sie ein Schlaf- und ein Spielezimmer, aber sobald sie ihre eigenes Reich wollen, wird es spannend!