Schwieriges Verhältnis zu den eigenen Eltern

Hallo,

Habe seit jeher ein etwas schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter und zunehmend auch zu meinem Vater. Wie ich vor einiger Zeit erfahren habe, gat meine Patentante seid Jahren versucht zu intervenieren. Ohne mein zutun. Bestätigt mich und andere Personen nur in der Wahrnehmung.

Nun zu meinem "Problem", da in Kürze Kind Nr. 3 kommt, überdenken wir nochmals die Regelungen für den Fall der Fälle. Fest steht, das meine Eltern und auch mein Bruder definitiv nicht das Sorgerecht bekommen sollen, sie würden unsere Kinder nicht in unserem Sinne erziehen. Das ganze wird über Notar geregelt.

Muss ich so fair sein und es meiner Familie vorher mitteilen oder egal? Ich bin mir ohnehin fast sicher, das sie im Falle des Falles versuchen würden, die Kinder zu bekommen, die Kinder sind finanziell sehr gut abgesichert und das wäre insbesondere für meine Eltern nicht uninteressant.
Was meint Ihr?

1

Es könnte dafür sorgen, dass sie sehr beleidigt sind und sich vielleicht deswegen zurückziehen oder nicht so sehr auf das Kind einlassen. Ich würde darüber nicht reden, damit es im besten Falle nie zum Thema wird und sie trotzdem aus vollem Herzen die Großeltern sind. Ich sehe es übrigens genauso. Bei mir wäre es sogar eine Freundin und niemand aus der Familie. Aber da in meiner Familie niemand sowas vorher geklärt hat, würden die auch nicht fragen 🤷‍♀️🤦‍♀️

2

Keine Ahnung, was ihr beim Notar regelt. Aber das Sorgerecht ist nicht vererbbar. Ihr könnt nicht vorher bestimmen, wer nach euch im Fall der Fälle das Sorgerecht bekommt. Das entscheidet das Jugendamt. Euer Wunsch wird wohl zur Kenntnis genommen. Aber bindend ist da gar nichts.

Um deine Frage zu beantworten: sage deiner Familie nichts. Es bringt auch rein gar nichts. Denn ihr wisst selbst nicht, was ihr da tut.

9

Wir wissen schon recht gut, was wir tun. Wir möchten nur nicht, das meine Eltern sich da einmischen.
Das es nicht wie im Hollywood-Film läuft ist uns klar. Wir glauben einfach nicht, das meine Eltern im Sinne unserer Kinder handeln würden. Zumal die Beiden sich dort nicht wohlfühlen.
Das wir nur Anregungen geben können für geeignete Personen ist auch klar.

3

Ja, schlussendlich entscheidet das JA oder das Gericht.

Wir haben auch so eine „Verfügung“... bei uns stehen meine Eltern drin. Das heißt aber nicht automatisch, dass die Kinder auch bei ihnen bleiben würden. Sie sind der Ansprechpartner für das JA, eine Person die die Kinder bestens kennt und auch die Eltern. Jemand der weiß was auch im Sinne der Eltern ist. Für uns absolute Priorität: Die Kinder (aktuell 2, ein 3. ist geplant) werden auf gar keinen Fall voneinander getrennt!!!
Und wenn sich innerhalb der Familie eine Lösung findet (mit entsprechenden Voraussetzungen), wird da auch kein JA die Kinder in ein Heim o.ä. stecken.

Das Finanzielle kann man auch getrennt regeln.Das kann eine andere Person sein.
Und man kann auch Personen ausdrücklich ausschließen. Davon haben wir auch gebrauch gemacht. Selbst wenn die Person will, alle Voraussetzungen erfüllen würde - keine Chance! Das ist bindend!

7

Das es durch JA geregelt wird, ist uns klar. Wir möchten halt unsere Worstcase-Vorstellung ausschließen.

4

Wie die anderen schon geschrieben haben: zu 100% verbindlich könnt ihr das eh nicht festlegen, da zum Schluss eh nach Kindswohl entschieden wird.

Zu deiner Frage:
Es ist im Grunde sowieso sehr unwahrscheinlich, dass ihr beide(!) vor der Volljährigkeit der Kinder versterbt.
Noch dazu haben die Kinder mit zunehmenden Alter auch ein Wort mitzureden. Es wird zb niemand eine 15 jährige zur Tante stecken wenn die absolut nicht will (auch wenn das von den verstorbenen Eltern in einer Verfügung so gewünscht wurde).
Oder wenn man sich wünscht, dass das Baby am besten bei der Oma aufgehoben ist, und dann zehn Jahre später der Fall der Fälle tatsächlich eintritt - Oma aber selbst nicht mehr so kann?

Ich sehe insgesamt auch keinen Sinn dahinter, da jetzt irgendjemanden mitzuteilen, dass er oder sie im Fall der Fälle von euch NICHT als Sorgeberechtigt für eure Kinder gewünscht wird.
Der Fall wird vermutlich und hoffentlich nie eintreten, also warum jemanden mit einer recht theoretischen Möglichkeit vor den Kopf stoßen?

LG

5

Wichtiger, als diese Verfügung ist es, welches Verhältnis die Kinder zu den Großeltern haben. Besteht regelmäßiger und guter Kontakt zu ihnen (ich spreche immer noch von den Kindern), dann wird ein Gericht oder das Jugendamt anzweifeln, dass ein vor Jahren aufgesetzter Notarvertrag noch aktuell ist. Immerhin ermöglicht dieser häufige Umgang ja auch die Einflußnahme der Großeltern, dann können diese ja nicht so schlimm sein. Vor allem wenn sie dann aussagen, dass sie die Kinder nehmen wollen und sie nach besten Kräften erziehen.

Wenn Ihr Euch eh nur zu Familienfesten seht, sieht das Ganze schon anders aus. Da kann man beim besten Willen nicht von einem guten Verhältnis sprechen. Und wenn Ihr die Eltern schon ausschließen wollt, sollten auch Personen genannt werden, zu denen die Kinder dieses besagte gute und intensive Verhältnis haben und die als Pflegeeltern gewillt und besser geeignet sind.

8

Meine Eltern halten es an den Geburtstagen der Kinder nicht einmal für nötig anzurufen.
Wir haben eine Art Liste mit Personen die zum einen regelmäßig Kontakt zu den Kindern haben, diese sich dort wohlfühlen und beide Seiten sich vorstellen können, das diese die Kinder versorgen.

6

Wir haben für diesen Fall der Fälle (haben auch 3 Kinder) ein Testament beim Notar hinterlegt. In diesem Testament habe ich ausdrücklich gegen meine Eltern gesprochen und für die Paten--die Paten sollen dann bis alle 18 sind in unser Haus ziehen und das Vermögen verwalten (ist nicht viel, steckt fast alles im Haus).
Vor Gericht kann aber immer noch anders entschieden werden, allerdings haben meine Eltern jetzt fast 8 Jahre nicht einmal versucht Kontakt zu ihren Enkeln aufzunehmen, also bin ich da optimistisch.
Wobei die Paten auch langsam alt werden und nicht mehr so zuverlässig sind. Aber Alternativen gibt es nicht. Hoffen wir mal, dass uns allen nichts passiert!

10

Danke. Die Paten sind in unserem Alter oder etwas jünger. Da wir Landwirtschaft haben, muss eh einiges mehr bedacht werden.
Meine Eltern rufen, wie gesagt, nicht einmal zum Geburtstag an. Meine Schwiegereltern sagen ganz klar, sie unterstützen im Fall des Falles, schaffen die Erziehung nicht mehr. Ist auch okay. Wir haben eine Art Liste mit Menschen, denen wir vertrauen und denen hoffentlich auch die Behörden vertrauen und diese haben eine enge Beziehung zu den Kindern.