Hallo,
Ich mache mir Gedanken bezüglich der Akzeptanz der eigenen Kinder bezüglich ihrer Entwicklung, Eigenschaften, Entscheidungen, Einstellungen.
Ist es schwer, z.b ,zu akzeptieren, dass ein Kind homosexuell ist, keine Kinder möchte, sich scheiden lässt oder eine Abtreibung hat?
Könnten eure Kinder mit diesen Themen ohne Angst vor Verurteilung zu euch kommen?
Ich frage mich das, weil mein zweiter Sohn schwul ist und im Freundeskreis viele sehr verwundert waren, dass ich das ohne Probleme akzeptieren kann ohne geschockt zu sein.
Meine Nichte hatte eine Abtreibung und ist mit diesem Thema zu mir gekommen weil sie mit ihren Eltern nicht darüber reden konnte, für die ist das Mord.
Mein großer Sohn war ein Top Schüler, 1er Abi, hat studiert und das Ganze dann abgebrochen um Altenpfleger zu werden...
Auch für viele offenbar eine Enttäuschung, da ein abgeschlossenes Studium halt mehr zählt als ein Pflegeberuf.
Wie ist da eure Erfahrung?
Kinder und ihre Entwicklung, Akzeptanz
Hallo
Bei der Frage kommt es erst einmal drauf an, welche Erwartungen man hat. Ein glückliches Kind, das sich finanziell durchs gewünschte Leben bringen kann, wäre das bei mir. Die oben genannte Karriere als Straftäter wäre so eine der wenigen Dinge, die mir ein Problem bereiten würden. Wie aber zB. Studium/Ausbildung schon den absoluten Weltuntergang bedeuten können, ist mir wirklich unerklärlich.
LG
Unser Großer ist erst 9. Bislang hatte keines unserer Kinder Angst, uns etwas zu sagen.
Das dramatischste war auch bislang, dass der Große nicht mehr zur Jungschar will😂
Manche Dinge wären für mich schwer zu akzeptieren, das gebe ich zu (eine Abtreibung bspw.).
Ich hoffe, dass wir es schaffen, unsere Kinder so zu erziehen, dass sie wissen, dass wir sie immer lieben, auch wenn sie Entscheidungen treffen, die wir nicht verstehen.
Ich sehe ein großen Unterschied zwischen akzeptieren und sich wünschen..
Ich könnte eigentlich alles akzeptieren außer eine kriminelle Laufbahn. Was ganz anders ist was Ich mich innerlich wünschen wurde.. Zwei unterschiedliche Paar Schuhe.. Man kann ja seine eigene Meinungen haben.. Wenn mein Kind im Zukunft eine Abtreibung haben möchte kann Ich mich ja nicht einmischen und wurde es nie tun. Wie Ich persönlich darüber denke steht ja gar nicht zu Debatte..
Ich wurde mich schon Enkelkinder wünschen. Das heißt aber nicht dass Ich nicht akzeptieren könnte wenn meine Tochter lesbisch wäre oder wenn mein Sohn Schwul wäre. Ich persönlich wurde mich das anders wünschen aus mehreren Gründen aber Ich wurde nie ein Wort darüber sagen zu mein Kind. Hauptsache mein Kind ist glücklich.
Meine eigene Wünsche und Meinungen sind legitim aber unwichtig wenn es um das Glück meines Kindes geht..
Aha. "Schwul" oder "lesbisch" meint also "kein Enkekind"?! Was für eine seltsame und altbackene Sicht der Dinge.
Ich kenne diverse lesbische Mütter. Diese haben nicht adoptiert. Ein Adoptivkind zu bekommen ist wesentlich schwerer als Sperma aufzutreiben.
Hallo, wenn mein Sohn ein Top Schüler ist und aufs Gymnasium geht um dann Altenpfleger zu werden, wäre ich schon enttäuscht. Ich finde das auch nicht verwerflich enttäuscht zu sein. Gehört zum Leben und heißt nicht das ich mein Kind nicht mehr unterstütze oder hinter ihm stehe. Ich selbst bin Pflegedienstleitung und habe noch einen Bereichsleiter. Der hat Pflegemangement studiert. Ich persönlich denke man sollte seine Möglichkeiten voll ausschöpfen. Und ja wenn mein Sohn käme und mir sagen würde ich bin schwul, würde es mir erstmal schwer fallen damit umzugehen. Und wenn die Eltern deiner Nichte eine Abtreibung als Mord empfinden ist das ihre Meinung und die gehört genauso so akzeptiert wie die Meinung deiner Nichte eine Abtreibung vorzunehmen. Es wird immer verschiedene Meinungen geben und das ist auch gut so. Ich werde nicht alles im Leben meiner Kinder akzeptieren nur weil es meine Kinder sind. Bei uns hat jeder seine eigene Meinung und gilt es zu vertreten.
Ich denke mal, dass du es deinem Kind aber nicht zeigen würdest, dass du enttäuscht, geschockt oder was auch immer bist, oder?
Als mein mittlerer Sohn nach der 5. Klasse vom Gymnasium runter wollte, war das auch erstmal eine dicke und fette Kröte, die ich da schlucken musste! Mein Mann und ich haben beide studiert, der große Sohn macht nächstes Jahr Abi und der Mittlere? Steuert glücklich und zufrieden einen miserablen Hauptschulabschluss an Aber mein Gott, er ist 14. Er hat noch sooo unendlich viel Zeit und JETZT ist er ein glücklicher Junge und das zählt. Alles andere wird sich schon ergeben.
Warum würde es dir schwerfallen damit umzugehen mit wem dein Sohn Sex hat ? Das geht dich überhaupt nichts an
Huhu
Wir haben bewusst einen großen Altersabstand unter unseren Kindern und ich finde es sehr interessant, die Unterschiede in der jeweiligen Elternschaft zu sehen. Insbesondere wenn man selbst schon ältere Kinder hat.
Bei den jüngeren erlebt man teilweise schon eine unangenehme Sicherheit bei den Eltern, wie das Leben der lieben Kleinen selbstverständlich laufen wird und wie berechtigter Einwand sofort klar ausgeschlossen wird.
Unser ältestes Kind hat das Traumstudium geschmissen.Jahrelang drauf hin gefiebert, dann wurde sie ungeplant schwanger und wollte es sofort aufgeben. Das war der Anfang einer schweren Zeit für uns als Familie. Ja, wir äußerten auch Kritik. Wir haben uns den Allerwertesten aufgerissen für unsere Tochter und unser Enkelkind, aber trotzdem waren wir manchmal gezwungen, Kritik zu äußern oder nicht in höhsten Tönen zu erzählen. Das verstand im Freundeskreis auch nicht jeder. "Es ist doch toll, jung Mutter zu werden" oder "Ich verstehe euch ja überhaupt nicht" haben wir auch mal zu hören bekommen.
Dabei wurde vergessen, dass es eben nicht so einfach ist und es mehrere Seiten gibt. Wir sind sehr offen, trotzdem sind auch wir nur Menschen .
Vieles ist leicht gesagt ohne selbst drin zu stecken. Jetzt kommen wir wieder gut miteinander klar und haben uns von all dem erholt. Aber das brauchte Zeit.
Fakt ist, auch wenn es die eigenen Kinder sind, sind es eigenständige Personen. Die eigenen Wünsche und Vorstellungen muss man selbst ausleben. Überträgt man sich selbst zu sehr auf seine Kinder, wird es auf Dauer nur Ärger und Streit verursachen .
GLG
Ich habe zwar noch ein baby. Aber ich wünsche mir das mein Baby zu einem erwachsenen wird der:
1) mit den eigenen verdienten Geld leben und umgehen kann,
2) sich mit den Beruf wohlfühlt,
3) ehrlich ist,
4) nicht auf die schiefe Bahn gerät.
Ob homo,- bi,- transexuell, Kinderwunsch ja oder nein, einen anderen glauben annimmt, ... was auch immer. Ist doch völlig egal solange er sich in seiner Haut wohlfühlt.
Mit einem Homosexuellen Kind hätte ich keine Probleme, die Berufswahl soll das Kind glücklich machen und für genug Einkommen sorgen, aber mit einer Abtreibung hätte ich auch meine Probleme. Ich würde mein Kind trotzdem unterstützen, aber begeistert wäre ich nicht.
Ich hatte sehr viel Freiheit mich zu entwickeln. Mir hat idR keiner reingeredet was ich studieren soll, wen ich lieben soll, wohne, wie ich leben soll. Ich musste mir das alles aber auch erarbeiten.
Mit Anfang 20 hatte ich einige Kontakte aus sehr gehobenem Hause. Uns ging es immer gut aber das war eine andere Liga, die hatten wirklich nicht nur goldene Löffeln sondern das Ganze Service im Maul.
Das war auf den ersten Blick eine tolle Welt, aber eines hat mich sehr eher bald sehr abgestossen daran. Es lagen viele Ansprüche an den Kindern an. Das richtige Studium musste es sein, in die Firma der Eltern einsteigen, eine in den Augen der Familie nicht standesgemäße Partnerin wurde vor uns Gästen so derart böse und verletzend geschnitten.
Da war ich richtig richtig froh dass ich so Aufwachsen durfte wie ich es bin.
Und das möchte ich auch meinen Kindern vermitteln. Ich erwarte schon dass sie ihren Hintern bewegen, sich engagieren. Aber das sollen sie für Menschen und Themen tun für die sie brennen. Und nicht für meine Favoriten.