Hallo,
Von einer entfernten Bekannten ist jemand gestorben. Und ich wollte ihr eine Kartoffelsuppe, oder einen Kuchen vorbei bringen.
Meine Familie meinte das wäre total übergriffig und distanzlos, weil ich die Frau einfach total wenig kenne. Und sowas geht nur bei ganz nahen Angehörigen und sehr guten Freunden. Meine Tante meinte noch ich könnte ja Hilfe anbieten. Aber das wäre blöd, hab gerade selber zuviel um die Ohren, so daß ich keine andere Hilfe im Moment leisten kann. Auf jedenfall, habe ich mich heute bequatschen lassen und fühle mich damit total unwohl.
Daher meine Frage an euch, ab welchen Bekanntheitsgrad geht sowas? Wirklich nur für die Familie/beste Freunde?
LG
Kondolenz, nah und fern verwandt/bekannt
Guten Morgen,
ich finde es auch eine tolle Geste von dir. Als damals von meiner Arbeitskollegin der Vater gestorben ist, war ich auch bei der Beerdigung, einfach um ihr meine Anteilnahme zu zeigen und ihr zu zeigen, dass ich für sie da bin. Ihren Vater kannte ich nur vom sehen... Sie hat sich wirklich "gefreut", dass ich da war.
Wenn du es für richtig hältst, mache eine Suppe oder einen Kuchen.
Alles Gute für dich.
Deine Geste sagt mehr als Worte.
Was "man macht", wenn jemand trauert, ist ganz oft überhaupt nicht hilfreich und nur das Feigenblatt für denjenigen, der srin Beileid ausdrückt.
Daran würde ich mich also gar nicht orientieren sondern eher an dem, was Du tun möchtest. Du denkst, es wird ihr gut tun, dass jemand an sie denkt, sich um sie sorgt und ihr so was Profanes wie Essenkochen abnehmen will, dann mach das, unabhängig von Eurer Beziehung. Oft sind es eh die, die etwas weiter "weg" sind, die wirklich helfen können, weil sie eben nicht selbst trauern, sondern sich ganz auf den Trauernden konzentrieren können.
Als vor wenigen Jahren die Frau unseres Freundes verstarb, mochte er genau sowas nicht. Also, wenn eigentlich Fremde plötzlich ins Leben traten. Es klingelten wohl Leute an der Tür, mit denen er nie was zu tun hatte. Mit denen wollte er gerade in der Zeit nicht sprechen. Dann aufgesetzt freundlich tun fand er als tief Trauernder nicht angenehm. Bei Freunden und Verwandten ist das was anderers.
Von daher sehe das wie deine Familie & würde es nicht machen. Ich mag aber auch keine selbstgemachten Geschenke, insofern wäre für mich essen von wem
Fremden generell nicht schön. Und später muss man das Gefäß wieder zurück bringen und kommt vielleicht wieder in ein Gespräch was man nicht möchte.
Ich finde, wenn vorher kein enger Kontakt da ist, brauche ich ihn in so einem Fall auch nicht.
Aber jeder Jeck ist anders. Was den einen freut, stört den anderen. Der eine sieht es als nette Geste, der andere als „übergriffig“ (mir fällt gerade nicht das passende Wort ein...zu nah für einen fremden, aufgesetzt...)
Wer verlangt bitte von einem Trauernden auf freundlich zu machen? Ganz im Ernst, wenn jemand so nette Gesten aus welchen Gründen auch immer nicht verkraften kann, steht es ihm frei zu sagen, dass es eben nett gemeint ist, es aber nicht den eigenen Geschmack trifft. Ich muss als Trauernder nicht jeden freundlich empfangen und Kaffee und Kekse anbieten. Wenn Besuch für mich in dem Moment unpassend ist, dann darf ich das sagen und ich wette, jeder hätte Verständnis dafür - auch wenn der Besucher sich die Mühe gemacht und extra eine Mahlzeit zubereitet hat.
Und leider leider habe ich schon einige Verluste verzeichnen müssen und mich hätte es sehr gefreut, wenn jemand ansatzweise mir solche alltäglichen Dinge abgenommen oder eben eine Suppe gebracht hätte. Denn viel zu viele Leute sagen immer "meld Dich, wenn du Hilfe brauchst" und wenn man sich dann wirklich mal meldet ist es gerade unpassend. Da sind mir Leute, die nicht viel quatschen, sondern einfach machen, um einiges lieber.
Ich bleibe dabei: Die Denkweise der TE wünsche ich mir bei viel mehr Menschen.
Ich bin voll deiner Meinung.
Hallo und guten Morgen,
ehrlich, mir würde es nicht gefallen wenn mir jemand fremdes ne Kartoffelsuppe vorbei bringen würde.
Nicht weil man es nicht macht, sondern weil es ja nur eine weit entfernte Bekannte ist.
Ich fände es irgendwie anstrengend.
Schreib ne Karte, leg meinetwegen noch nen Schein rein (wenn die Beerdigung noch aussteht-die ist auch teuer) und dann lass es dabei.
Grüssle
Kartoffelsuppe und eine nette Geste ist nicht so erwünscht, weil es eher eine weit entfernte Bekannte ist, aber ein Schein ist da schon ok?
Finde die Denkweise schon seltsam.
Ich fände es eher seltsam, wenn mir jemand den ich kaum kenne einen Umschlag mit einem Schein in den Briefkasten schmeißen oder in die Hand drücken würde, das hätte eher den faden Beigeschmack, als sähen wir so aus, als würden wir Almosen benötigen. Ich glaub, da wäre ich nicht so begeistert von. Da würde ich eher die Suppe nehmen. Die ist einfach nur als Geste gedacht, dass man jemanden was gutes tun möchte. Selbst, wenn ich sie nicht essen würde, wäre mir diese Art der Anteilnahme lieber, als etwas Geld im Umschlag. Wenn es nicht persönlich ist und von Herzen kommt, sollte man es auch lassen. so unterschiedlich sind die Menschen!
Ja so unterschiedlich sind Menschen
Hier ist es durchaus üblich, einen kleinen Obolus für die Beerdigung bzw anstatt eines Blumenstrauß's in den Umschlag zu packen.
Weißt du, als mein Vater vor Jahren verstorben ist, hätte ich niemanden mit ner Suppe vor der Tür stehen haben wollen. Man ist mit sich selbst zu sehr beschäftigt.
Warum überhaupt Suppe???
Kann man nicht fragen, was der / diejenige braucht?
Ich bin mit meiner Denkweise sicher nicht allein....
Grüssle
Ich hab vor einigen Jahren beobachtet wie eine mir Fremde auf der neo-its einen klinen Nervenzusammenbruch hatte. Einen Tag später fragte ich sie als ich sie wiedertraf wie es ihr heute ginge. Alle meinten das wäre verrückt und man mache das doch nicht ... sie nicht, sie ist jetzt eine sehr gute Freundin.
Hör auf dein Herz und folge deinen Gefühlen.
Wenn die Bekannte sehr "entfernt" ist, Ihr also sonst sehr wenig Kontakt und auch wenig Draht zueinander habt, würde ich diese Geste auch als übergriffig empfinden.
Wäre ich diese "Bekannte" und jemand, den ich sonst selten bis kaum sehe, käme plötzlich mit Suppe um die Ecke nach einem Todesfall bei mir, würde ich mich wohl verpflichtet fühlen, den- oder diejenige herein zu bitten, müsste dann ggf. in einem Moment Dinge erzählen, in dem mir gar nicht nach Erzählen ist und im Nachgang kämst du mir wohl sehr neugierig und sensationsheischend vor.
Ich versteh es nicht... Echt... In vielen Ländern ist es normal, egal ob bekannte, Nachbarn etc. Etwas zu essen vorbei zu bringen.. Damit nimmt man den trauernden Stress ab.
Ich finde deine Idee nicht Übergriffig, sondern eine sehr nette Geste!
Ich würde mich darüber freuen.
Liebe Grüße
Ich verstehe das auch nicht. Bei uns in der Gegend ist es vollkommen normal den Trauernden Speisen und Getränke zu bringen. Da bringt die ganze Nachbarschaft und alle Freunde etwas vorbei damit man sich selbst um nichts kümmern muss. Und da man wahrscheinlich in der Trauer keine Lust auf kochen usw. hat, ist das doch wirklich nett.
Ich würde mich sehr freuen wenn man mir so helfen wollen würde und ich wüsste, dass jemand so an mich denkt, auch wenn derjenige eigentlich nichts mit mir zu tun hat.
Meine Güte nochmal, wir sind aber nicht "in anderen Ländern", weder in den USA, noch der Türkei oder Kroatien oder gar "Afrika" (wie hier eine so richtig schön positiv rassistisch postuliert hat).
Wir sind in Deutschland. Und viele hier haben nun mal ein anderes Verhältnis zu Nähe und Distanz (generell und in Extremsituationen) als andere Nationen.
Was es da "nicht zu verstehen" (im Sinne von "Huh, wie doof sind DIE denn, die es übergriffg finden?!") gibt oder warum Userinnen mit Migrationshintergrund sich da mit blöden Zwinkersmiley drüber erheben müssen, erschließt sich mir nicht.
Das ist einfach ebenso respektlos und genau so als würde ich mich über deren kulturelle Eigenheiten lustig machen!
Man könnte genauso gut schreiben, dass das Theater, das manche Kulturen um Todesfälle machen, so in ganz gar krassem Gegensatz dazu steht, wie teil die Lebenden in diesen Kulturen behandelt werden: Frauen, Andersgläubige, Homosexuelle...
Respekt und Toleranz sind keine Einbahnstraßen!