Hallo
Meine Schwester und ich haben seit sehr vielen Jahren ein echt schwieriges Verhältnis zueinander. Wir sind komplett unterschiedlich. Deshalb sehen und hören wir uns fast nie. Sie hat einen acht Jahre alten Sohn von den ich nicht die Patentante bin. Auch vom meinen sechs Jahre alten Sohn ist sie nicht die Patentante. Als vor sechs Jahren ihr zweiter Sohn auf die Welt kam hat sich mich gefragt ob ich Patentante werden möchte. Ich habe ja gesagt. Was habe ich davon ? Ich stehe nur auf dem Papier. Wir haben uns kaum getroffen, ich bekomme nichts erzählt oder mal ein Foto. Wenn ich meine Meinung äußere werde ich schief angeguckt und sie fühlt sich angegriffen. Gemeinsame Unternehmungen finden auch nicht statt. Seit etwa einem Jahr entspannt sich unser Verhältnis etwas. Wir haben uns einmal getroffen und können wieder besser miteinander sprechen. Nun wird morgen unsere Tochter getauft. Gestern schrieb mir meine Schwester und meinte das sie nicht kommt weil sie sauer ist das sie nicht Patentante wird. Das hatte sie wohl erwartet. Ich war einfach froh das wir uns wieder soweit verstehen. Außerdem ist sie ja eh die Tante aber das reicht ihr scheinbar nicht.
Meine Schwester ist sauer weil sie nicht Patentante wird
Ich habe mitbekommen, dass das Thema "Patenamt" ein super sensibles Thema ist. Gerne möchten Großeltern da mitmischen oder manche fühlen sich benachteiligt, weil sie eben kein Patenamt übernehmen.
Wir haben ähnliche Probleme innerhalb der Familie.
Ich würde mich da nicht rechtfertigen, sondern ihr mein Bedauern äußern, dass die Kleine an diesem Tag auf ihre Tante verzichten muss wo es doch ein so feierlicher Anlass ist.
Paten sollen Menschen sein auf die man sich verlassen kann und zu denen ein guter Kontakt besteht. Nach diesem Schema haben wir unsere Paten gewählt.
Deine Schwester hätte ich auch nicht genommen. Da wäre mir das Verhältnis rückblickend auf die letzten Jahre zu kompliziert gewesen.
Du kannst ihr nur durch reden verdeutlichen warum ihr euch so entschieden habt.
Die Schwester meines Mannes ist auch nicht Patin unseres Kindes und war deshalb auch beleidigt. Sie meint, das „gehört sich so“. Leider interessiert sie sich nicht für unsere Kinder, sieht sie zweimal im Jahr (sie wohnt nur 10km entfernt) und bringt dann ein teures Geschenk mit, das wars.
Für uns gehört zum Patensein eben nicht, teure Geschenke zu machen und sich sonst rauszuhalten. Ein Pate sollte einfach präsent sein, als zusätzliche Bezugsperson, und das Kind mit den Eltern begleiten. Ich bin jetzt 35 Jahre alt, aber ich könnte meine Patin Tag und Nacht anrufen und sie wäre da. So kenne ich das nicht von gleich auf und so wünschen wir es für unsere Kinder auch. Deshalb haben wir den besten Freund meines Mannes gewählt, der sein Patenamt mit Freude und Begeisterung ausübt.
Ein Recht darauf Patentante zu werden hat niemand. Das ist ziemlicher Quatsch von ihr. Aber ich frage mich beim Lesen deines Textes etwas anderes:
Wenn du das Patenamt angenommen hast, dann ist es doch an dir den Kontakt mit deinem Patenkind zu suchen. Die Frage :"Was habe ich davon?" Verstehe ich in dem Zusammenhang nicht. Als Patentante fragt man doch nach, besucht zumindest zum Geburtstag, Interessiert sich. Warum macht man das sonst?