Oma - Recht zum Verwöhnen?

Die Großeltern sind ja bekanntlich diejenigen, die jedes Recht dazu haben, ihre Enkel zu verwöhnen. Aber wie weit dürfen diese dabei gehen?
Folgende Situation in meiner Schwiegerfamilie. Meine Schwiegermutter hat 3 Enkel, 7 Jahre, 1 Jahr und 9 Monate. Der Große war lange Zeit einziges Enkelkind. Seit ich ihn kenne (seit 3 Jahren) ist er ein miserabler Esser. Joghurt, Grießbrei und Süßigkeiten gehen, aber sobald er eine kleine Kartoffel essen muss, fließen die Tränen, dass Geschrei ist währenddessen und hinther sehr groß, weil er angeblich von gesundem Essen Bauchschmerzen bekommt. Untersucht wurde er, eine Ursache dafür nicht gefunden. Die Oma stopft ihn voll mit Süßkram (damit er wenigstens etwas isst). Wenn der Vater (ihr Sohn) etwas dagegen sagt, ist das Geschrei zwischen Vater und Oma sehr groß, teilweise, bis Tränen fließen. Leider kann der Vater sich nicht durchsetzen und ist am Ende sauer, gibt aber nach (er ist nicht feige, es bringt einfach nichts, gegen diese Frau anzukämpfen, sie ist sehr verbissen). Da wir noch keine Kinder haben, wird oft Bestätigung bei uns gesucht ("ich als Oma darf mein Enkel doch verwöhnen, dafür bin ich doch da"), wir haben in der Sache ja noch keine Erfahrung. Ich sehe mit Sorge, dass diese "Grenzüberschreitung" nun auch beim 1-jährigen beginnen (anderer Vater). Da wir noch keine Kinder haben, halte ich mich aus solchen Diskussionen raus und sitze einfach nur Kopfschütteld daneben. Da Kinderwunsch besteht und sie mit den jüngeren Enkelkindern ihre Verwöhntaktik weiter fährt, mache ich mir große Sorgen und bin am überlegen, ob ich mit meinem Mann vielleicht diese Übergriffigkeit (ich nenn das jetzt mal so) jetzt schon stoppen könnten. Da wir aber keine Kinder haben, sind wir nicht dazu berechtigt sie zu stoppen, das können nur die Eltern der Kinder. Wie können wir unseren Standpunkt jetzt schon klar machen, damit sie von Anfang an weiß, dass sie so etwas mit unseren Kindern nicht tun kann und darf?
Ich weiß, dass wir sie und ihre Meinung darüber nicht ändern können, aber vielleicht gibt es ein paar gute Denkanstöße, vielleicht hat jemand selbst die Erfahrung gemacht.
Ich weiß, über ungelegte Eier sollte man sich keine Gedanken machen, aber das Problem ist für die Geschwister meines Mannes sehr aktuell. Vielleicht gibt es ja doch einen Weg jetzt schon zu handeln.

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Entschuldige bitte, Eltern die ihren 7 jährigen zwingen "eine kleine Kartoffel" zu essen, obschon das Kind sagt, dass es davon Bauchschmerzen bekommt, sind für mich schon derart disqualifiziert, dass es mir sch....-egal wäre, was die Oma dem Kind gibt.
Wenn es um "schwierige" Esser geht kann ich zur Furie werden gegenüber jedem der mit Zwang, Machtmissbrauch, Unwissen, Respektlosigkeit an die Sache rangeht.
Das ist meine persönliche Ansicht und Lebenserfahrung, es ist mir bewusst, dass andere dies anders sehen.

Ja es gibt einen Weg jetzt schon zu handeln: setzt euch mit Ernährungsbedürfnissen auseinander, für den Fall selber mal einen "heiklen" Esser abzukriegen und haltet ansonsten die Füsse still.

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Du hast vollkommen recht, zielführend ist es, so einem Kind nur süßkram zum Essen zu geben ... 🤦🏻‍♀️

Als Eltern bin ich verpflichtet dafür zu sorgen, dass es meinem Kind gut geht.
Dazu gehört zb, dass ich einem Kleinkind wegen seinen Willen die Zähne putze.
Oder ein 7 jähriges Kind kein Süßkram zum Essen bekommt, wenn er sich weigert, normale Sachen auch zu essen.

Die TE schreibt nirgends, dass das Kind fixiert und wie eine Mastgans unter Zwang gefüttert wird.

Also reg dich doch nicht so künstlich auf und mach kein Drama !

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Da steht zwingen. Wie auch immer ausgearteter Zwang hat beim Essen nichts verloren, sondern macht alles nur schlimmer, kann zu Essstörungen führen, oder diese manifestieren. Dass zustopfen mit Süßigkeiten auch schädlich ist, ist klar und das würde ich unterbinden

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Man braucht ein gesundes Mittelmaß.

Unser Kind ist 1,5 Jahre und bekommt noch gar keine Süßigkeiten. Auch keine Säfte und so. Es wird auch nicht fern geschaut, sie weiß gar nicht, dass es sowas wie Zeichentrick gibt.

Und da gibts bei uns keine Ausnahmen und die Großeltern müssen mitziehen.
Machen sie zum Glück auch.

Wenn das Kind mal älter ist und Süßigkeiten essen darf, hab ich nix Dagegen wenn’s bei der Oma mal was bekommt.

Aber zwischen einem Schoko Riegel und mit Süßigkeiten vollstopfen liegen halt Welten.

Hätte ich so eine Oma wie ihr, die meint sie kann machen was sie will, würde ich das Kind dort nicht alleine lassen, wenn es mich sehr stören würde.

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Ich sehe es auch so. Eltern geben die Grenzen vor und eigentlich sollten alle zusammen in einem Boot sitzen. Die Oma nimmt sich dieses "Verwöhnen" aber als Vorrecht raus und setzt es volle Kanne um.

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Tatsächlich wurden wir gerade vor zwei Wochen von unserer Kinderärztin genau vor diesem Typ Großeltern „gewarnt“. Die sind nun mal in einer vollkommen anderen Zeit aufgewachsen. Damals war es wirklich so, dass ein Kind halt essen sollte. Egal was, Hauptsache essen und wenn es nur süßes isst.
Unsere Tochter ist immer an der Grenze zum Untergewicht. Daher kriegen wir Von den Großeltern öfters zu hören, dass wir dem Kind doch mal Schokolade, Kekse usw geben sollen. „Das Kind muss doch was essen und kann es ja vertragen.“ Sie wurde gerade erst 1 Jahr alt! Du siehst also, das Problem ist verbreitet.

Eigentlich sehe ich momentan für euch nur zwei Möglichkeiten: entweder ihr wartet bis ihr ein Kind habt und kämpft den Kampf dann und ja, das würde für mich auch so weit gehen, dass die Oma das Kind alleine nicht sehen darf, wenn sie sich nicht an die grundsätzlichen Regeln hält und je jünger die Kinder, desto strenger die Regeln.
Oder ihr bezieht jetzt Position. Also wenn mal wieder die Frage kommt, ob sie denn nicht verwöhnen darf, dann klar sagen „Ja, aber nur innerhalb des von den Eltern vorgegeben Rahmens. Wir möchten das für unsere zukünftigen Kinder auch nicht, dass es jedes Mal so eine Diskussion gibt, wenn wir dich um etwas bitten.“
Untermauern kann man das dann mit möglichen gesundheitlichen Konsequenzen für das Kind (mittlerweile haben wirklich viele junge Kinder schon massives Übergewicht und erkranken an Diabetes Typ 2. Das hat dann auch Auswirkungen auf die emotionale Entwicklung usw.)
Außerdem würde ich es mir schon garnicht gefallen lassen, dass meine Autorität (am besten noch vor meinem Kind) derart untergraben wird. Gerade mit 7 lernt der doch super schnell, dass er nur Oma auf seine Seite ziehen muss und sich praktisch alles erlauben kann, weil keiner gegen sie ankommt.

Also ja, Omas dürfen verwöhnen, aber innerhalb der von den Eltern vorgegebenen Grenzen. Soll z.B. heißen, bei den Eltern gibt es nur einen Keks, Oma darf auch mal zwei oder drei geben. Geschenke nur zu den Festen, bei Oma auch mal zwischendurch eine Kleinigkeit. Eine Folge PawPatrol muss reichen, bei Oma gibt’s halt mal mehr.
Bei diesen Dingen würden sich viele Eltern schon aufregen, aber das wäre für mich halt verwöhnen. Da muss man als Elternteil eben auch mal ein Auge zudrücken, da man eben auch nicht erwarten kann, dass eine Oma/Tante/etc alles genauso macht wie man es möchte. Einem 7 jährigen aber nur Süßigkeiten vorsetzen geht für mich eher in Richtung Kindeswohlgefährung (also wenn er wirklich NUR das bekommt).

Alles Gute 🍀

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Danke für deine Antwort. Meine Schwiegermutter hatte leider kein leichtes Leben mit ihrem Mann. Mittlerweile geschieden hat der Mann eine neue Frau, die er heute ganz anders (positiv) behandelt. Sie sieht in allem immer eine Verschwörung gegen sich, ist depressiv und hat oft das Gefühl ungeliebt zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass sie auf Zwang die Liebe ihrer Enkelkinder erkaufen möchte. Sie betont es auch immer wieder: "bei mir dürfen meine Enkelkinder ALLES. Und die Eltern haben hier nix zu sagen, solange sie bei mir zu Besuch sind. Zu Hause können sie machen, was sie für richtig halten, aber hier gilt mein Wort". Ich finde das völlig falsch, sie lässt sich aber nichts sagen.

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Ganz ehrlich, meine Oma hat mich auch verwöhnt und mehr erlaubt als die eigenen Eltern und ich habe sie sehr geliebt!
Bis zu einem gewissen Maß sehe ich das als Mutter auch ein, wenn mein Sohn heute bei meiner Mutter ist. Ja mein Gott, dann gibt's halt ein bisschen mehr als zuhause. Das Kind ist ja nicht 5 Tage jede Woche dort. Ansonsten muss man sich aber grob einig sein... Ein zwei Schokoriegel oder nen extra großes Eis im Restaurant, obwohl der Teller nicht leer gegessen wird, jaaaaa mein Gott. Ernährung nur aus Süßigkeiten geht dann aber doch nicht oder beispielsweise Cola. Daran halten sich meine Eltern auch.
Was das grundsätzliche Thema schwierige Esser angeht: ja der eine ist gesegnet mit einem allesesser, so wie mein Sohn, als er noch klein war und andere haben mäkelliesen. Ich habe nichts gegen immer wieder anbieten und probieren lassen, aber dann hört es auch auf! Mir schmeckt Grünkohl auch nicht nach dem 124477. Mal! Mich zwingt als Erwachsene auch niemand dazu und kein Kind braucht zwingend eine Kartoffel zum Überleben. Ist zwar in der Organisation aufwendig, aber dann muss man dem Kind eben was anderes anbieten. Irgendwas "normales" wird es schon essen.
Meiner hat monatelang kein Gemüse essen wollen, hat auf einmal alles nicht mehr geschmeckt. Nungut, dann eben nicht. Irgendwann hatte er zumindest auf einige Sorten wieder von ganz allein Bock.
Selbiges gilt bei uns zum Thema Teller aufessen. Muss hier niemand. Wer satt ist, hört auf zu essen. Ohne Diskussion oder komm noch ein Löffel für die mama oder son quark. Ich erziehe dennoch dazu, dass man sich den Teller vorher bitte auch nicht sonst wie voll knallt, sondern lieber nach nimmt, um nicht so viel wegzuwerfen. Aber wenn man sich mal verschätzt, ist das auch kein Beinbruch.

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Hatte in einer Antwort erwähnt, dass er zu Hause ganz normal isst. Sonntags hat er meist Turniere, dann kommt es leider schon mal vor, dass er noch nichts vernünftiges hatte und bei Oma dann abends auch nichts mehr isst. Ich persönlich wurde auch nie zum Essen gezwungen, ich halte da auch nicht viel von, aber darum geht es nicht. Sobald wir bei Oma sind, werden den Eltern alle Pflichten und Rechte als Erziehungsberechtigte aberkannt.

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Ja, es wäre schöner, wenn die Oma da etwas kooperativer wäre, aber wenn sie das anders sieht, ist es eben Sache der Eltern zu entscheiden, dass das Kind nicht mehr jeden Sonntag zur Oma kann.

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Bei uns in der Kita gibt es auch mind. 1 mal die woche süßspeise mittags. Griessbrei, kaiserschmarrn, pfannkuchen etc.
Wieso soll ich dann was sagen wenn es die oma auch mal macht? Klar gibts mehr süsses bei oma und opa aber bei mir früher war es genauso. Wenn ich an meine Grosseltern denke dann habe ich tolle erinnerungen an viel Spass, Leckereien, tolle Ausflüge etc. Das Verhältnis war immer sehr innig zu beiden Grosselternteilen, bis heute noch. Warum soll ich das meinen Kindern verwähren. Natürlich sag ich z.b. dass der grosse schon genug genascht hat und mein papa gibt dann nochmal was. Ich verdreh die augen und geh weiter. Mein papa sagt: ach, er is doch mein junge"
Gibt doch schlimmeres. Zuhause gibt dann gesundes und 1mal die Woche kann man sündigen.

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Ich glaube, ich wurde falsch verstanden. Es geht nicht um die Ernährung, sondern dass grundsätzlich immer gegen das Wort der Eltern gerudert wird. Wenn der Vater sagt, es gibt kein Fernsehen, dann geht die Oma provokativ hin, schaltet den Kasten und und drückt dem Kind die Fernbedienung in die Hand. (auch nur ein Beispiel)

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Da würde ich mir den Knirps schnappen und ganz provokativ gehen. Da würde die Oma irgendwann schon anfangen zu überlegen, ob und wie lange sie das Spielchen spielen möchte und wer im Grunde den kürzeren zieht. Wenn die Eltern das mit sich machen lassen, sind sie selber schuld sorry!

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Es kommt ja auch drauf an, wie oft Oma das machen kann. Täglich? Dann reagiere ich.

Alle paar Wochen mal: dann ist das so.

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Jeden Sonntag. Mal mehr mal weniger.

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grundsätzlich denke ich: ja, die Großeltern dürfen verwöhnen. Aber heißt „Verwöhnen“ denn immer automatisch, dass es sich um Essen bzw Süßigkeiten handeln muss? Es könnten ja auch gelegentliche Ausflüge sein oder wie auch immer...

Bei uns geben Oma und Opa auch gern mal Schokolade oä, aber sie fragen uns nach dem ersten Riegel, ob unser Sohn noch etwas mehr darf oder nicht.

LG

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DANKE!

Es gibt so viele Möglichkeiten zu Verwöhnen. Süßkram ist da echt die einfallsloseste Wahl. Ist halt schön bequem. #schein

Meine Oma hat mir kleine Obstteller gezaubert und mit mir Brettspiele gespielt, die es nur bei ihr gab. #verliebt Was habe ich das geliebt.

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Hab mich vielleicht blöd ausgedrückt, es geht natürlich nicht nur um die Ernährung. Es wird provokativ jedes Wort der Eltern in Frage gestellt. Sie möchte halt die "colle" Oma sein, die, die alles erlaubt. Meine Meinung, sie möchte sich die Liebe so erkaufen. Absolut falscher Ansatzpunkt. Reden hilft leider nicht.

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Hi

mein Sohn ist auch ein schwieriger Esser.... Er ist inzwischen 11. Und auch da gibt es das Problem mit den Großeltern... Beide Seiten... Da nehmen sich meine Mama und meine Schwiegereltern nichts...

Die Frage ist für mich tatsächlich, wie oft sehen sich das Kind und die Großeltern? Sind die Großeltern in die tägliche Betreuung eingebunden? Dann ist es ein Problem. Sieht man sich eher gelegentlich, dann ist das so.

Bei uns ist es eher gelegentlich - Schwiegereltern sehen wir normalerweise einmal im Monat, meine Mutter (aufgrund der Distanz) eher 3-4 Mal im Jahr. Bei uns gibt es halt dann von Oma und Opa ne ordentliche Süssigkeiten-Tüte zur Begrüßung- von meiner Mutter die Megapackung Toffifee - an normales Essen ist dann in beiden Fällen nicht mehr zu denken... Ist halt so... Da muss ich weder die Großeltern "zurückpfeifen", noch mein Kind auf Familienfeiern bloßstellen,... Jetzt beim Weihnachtsessen hat mein Sohn zB ne Gänsekeule gegessen - allerdings auch nur ne Gänsekeule - keine Beilagen, kein Gemüse.... Und zum "Nachtisch" mal wieder ne Packung Toffifee.... Naja - ist halt Weihnachten...

Hier zu Hause weht dann wieder ein anderer Wind, und ich bin ehrlich - hier wird inzwischen gegessen, was auf den Tisch kommt. Oder halt nicht - aber dann gibt es auch bis zur nächsten Mahlzeit nichts... zumindest nichts abgesehen von dem Essen, was noch auf dem Teller wartet... Kann man sich ja überlegen, ob man Hunger hat oder nicht.... Und ich konnte mir auch nie vorstellen, da so hart zu sein, habe auch durchaus Verständnis dafür, wenn man irgendetwas partout nicht mag... Wenn aber am Ende nur 3 Dinge übrig bleiben, die man bereit ist, zu essen, dann ist das ein Problem. Das Spiel spiele ich nicht mit... Aber das ist meine Baustelle mit meinem Sohn - nicht die der Großeltern.... Und ich denke da halt durchaus, dass noch kein (gesundes) Kind am gedeckten Tisch verhungert ist...

LG
Frauke

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Treffen finden jeden Sonntag statt und auch mal zwischendurch. Ich frage mich, was wird, wenn er älter wird, Pubertät z. B.
Wie weit sie dann in die Erziehung eingreifen wird.

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Für mich hängt es auch davon ab wie oft die Kinder da sind. Sieht man sich einmal im Monat für 3 Stunden? Dann dürfen sie in den 3 Stunden ruhig Schokolade etc. anbieten. Betreuen Sie regelmäßig, muss man sich mehr an Absprachen halten. Mein „Großer“ durfte dieses Jahr zum Beispiel Dominosteine naschen mit Opa, aber nur 2 pro Besuch.

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Jeden Sonntag für ca. 4 Stunden und in der Woche auch immer mal wieder. Den 1-jährigen betreut sie zusätzlich 1x in der Woche bei ihm zu Hause.