Was, wenn man selbst die Schwiegermutter ist?

Hallo zusammen,

mir geht da schon ganz lange etwas im Kopf herum, noch befeuert durch die vielen Posts jetzt zur Weihnachtszeit. Ich wüsste gerne, wie ihr das seht.

Vorab, ich komme mit meinen Schwiegereltern gut aus und mag sie, aber natürlich stehen mir meine Eltern näher. Ab und zu finde ich auch Verhaltensweisen meiner Schwiegereltern, gerade im Umgang mit den Kindern, etwas seltsam. Ich bringe meine Kinder lieber zu meinen Eltern, einfach weil ich weiß, wie es dort abläuft (kenne ich ja aus meiner Kindheit). Wenn meine Eltern die Kinder betüddeln, macht es mir weniger aus. Irgendwie kann ich da auch nicht aus meiner Haut.

Nun werde ich ja irgendwann (vielleicht schon in den nächsten 5-7 Jahren) selbst Schwiegermutter sein. Vor allem bei meinen Söhnen mache ich mir da Gedanken: Darf ich die Enkel überhaupt haben/bespaßen/betüddeln wie ich das mag oder grätscht mir da die Schwiegertochter dazwischen, die mich dann übergriffig und frech findet und sich darüber bei Urbia auslässt?

Und wie sollte denn die Traum-Schwiegermutter sein? Wie verhält man sich da?

Meine eigene Schwiegermutter ist sehr lieb, vergöttert die Kinder und ist auch zu mir stets wie eine Mutter. Und trotzdem sträubt es sich manchmal in mir (ich hoffe, man versteht wie ich das meine). Sie könnte es nicht besser machen und trotzdem ist sie für mich insgeheim (nicht für die Kinder!) „Oma Nr. 2“.

Ich möchte aber später nicht Oma Nr. 2 sein.
Bin ich die einzige, der solche Gedanken durch den Kopf gehen?

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Da mach ich mich gar nicht bekloppt. Als Traum-Schwiegermutter sehe ich mich nicht und will das auch gar nicht werden. Perfektion ist übermenschlich und das wird keiner erreichen, also wozu anstreben? Das, was ich tun werde, ist mich an Bitten, Regeln und Vorgaben der Eltern meiner Enkel zu halten und neue Erziehungsmethoden zwar gerne mal in der Theorie zu diskutieren, aber anzunehmen, wenn möglich. Ansonsten halte ich mich schlicht raus.

Das wird dann wohl schon klappen. ;-)

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Ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Und mir graut auch vor meinem Schicksal, wenn ich hier Schwiegermonsterbeiträge lese, aber ich denke, es kommt eh alles so wie es kommen soll. Aus meiner Kindheit kenne ich dieses Rumgezicke seitens Mutter/ Schwiegermutter gar nicht. Es war alles bestens. Wir haben andere schwarze Schafe in der Familie 😁
Bei mir ist es noch ein Weilchen hin, bis ich vielleicht mal Oma werde und ich hoffe, dass dann, wenn es soweit ist, alles in Ordnung ist.

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Hallo,

ich habe mich mit diesem Thema auch schon sehr intensiv beschäftigt, da ich seit der Geburt unserer Tochter Probleme mit den Schwiegereltern hatte/habe.

Es ist wohl grundsätzlich "normal", dass die Omas mütterlicherseits meist die engere Bindung zum Enkel haben.
Die Gründe sind, zumindest für mich, recht plausibel:

-Zur eigenen Mutter hat man mehr Vertrauen als zur Schwiegermutter.
Wenn Fragen bzgl. des Kindes auftreten, ruft man meist die eigene Mutter an und trifft sich auch öfter mit ihr.
Es fällt auch viel leichter, die eigene Mutter mal in die Schranken zu weisen, als die Schwiegermutter. Da schluckt man (des lieben Frieden Willens) gerne mal was runter und es staut sich immer mehr Groll an.

(Ich rede hier nur vom Durchschnitt. Das ist natürlich nicht immer so.)

-Aus evolutionärer Sicht, weiß die Oma mütterlicherseits immer, dass sie zu 100% mit dem Enkel verwandt ist. Die Mutter des Vaters kann sich da nie ganz sicher sein, ob ihr Sohn wirklich der Vater ist.
Laut Wissenschaft scheint dies ein (wenn auch meist unbewusster) Grund zu sein, wieso die Omas mütterlicherseits meist ein engeres Verhältnis zum Enkel pflegen.

Wenn ich selbst mal Schwiegermutter sein sollte, werde ich natürlich versuchen, nicht die gleichen "Fehler" zu machen, wie meine eigene Schwiegermutter.
Ich glaube, dass es wichtig ist, die Menschen zu verstehen. Denn was für die eine Schwiegertochter hilfreich ist, ist für eine andere Schwiegertochter vielleicht eher "übergriffig" oder zu viel des Guten.
Kein leichtes Thema.

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Ich habe zur Mutter meines Mannes eine tolle Beziehung und vertraue ihr absolut, wenn es um unseren Sohn geht. Sohnemann liebt seine Oma und hört kaum auf zu kichern, wenn die beiden spielen. Trotzdem habe ich bei ihr manchmal ein beklemmendes Gefühl, das sich bei meinen Eltern nicht einstellt, wenn sie Zeit mit dem Kleinen verbringt. Es liegt wohl einfach daran, dass jede Person anders mit einem kleinen Menschen umgeht, und man den Umgang der eigenen Eltern bereits gewohnt ist. Da er mein erstes Kind ist, müssen wir uns alle noch ein bisschen in die neuen Rollen einfinden.

Mir hilft es sehr, wenn meine Schwiegermutter mir zeigt, dass sie mich als Mutter respektiert, unsere Regeln ebenfalls vertritt und auch mal lobt. Letztens meinte sie "Der Kleine ist so zufrieden, daran sieht man ja, dass ihr das supergut macht!" - sowas ist toll :-) Würde sie hingegen versuchen, sich als Mutter anstatt als Oma aufzuspielen, oder unsere Regeln untergraben, hätte ich damit ein grosses Problem. Hier hilft nur reden und Erwartungen kommunizieren. Wir haben z.B. klar mitgeteilt, dass der Kleine noch nix Süsses kriegt. Punkt aus. Das wird so akzeptiert und Oma freut sich, wenn sie ihm Gemüsebrei füttern darf :-)

Wichtig ist mir auch, dass ich selbst nicht abgeschrieben bin, seit der Kleine da ist. Häufig liest man hier, dass nur noch das Kind beachtet wird und die Mama plötzlich überflüssig ist. Dieses Gefühl habe ich bei meiner Schwiegermutter nicht, auch wenn sie natürlich erst Junior freudenstrahlend begrüsst und erst dann mich ;-)

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Ich finde, dein Post bringt es auf den Punkt.
Sobald Schwiegermütter ihren Töchtern auch vertrauen und ihre Besonderheiten in der Beziehung akzeptieren, kann man nicht allzuviel falsch machen.
Ich mag meine Schwiegermutter, aber sie gibt mir selten das Gefühl, dass ich es richtig mache, was wirklich an mir nagt. Sie zeigt ihre Einstellung wenigstens nicht gegenüber dem Kind, was schon viel Wert ist.
Letztendlich ist es aber am wichtigsten, dass es für die Kinder keine Oma Nr 2 gibt.

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Da hast du Deine gewünschte Anleitung. 😅
Meine sind aus der Gruselkategorie und in vielen Dingen genau das negativ dazu.
Untergraben uns am allen Ecken. Wir haben eine schwere erste Zeit hinter uns, es kam nicht ein Wort der Anerkennung wie wir das allein und mit 2 fordernden Jobs gestemmt haben. An unserer Hochzeit sind sie gegangen als das Kind im Bett war und haben sich anderweitig vergnügt.

Sie könnten so viel wieder wett machen mit einem simplen "ihr macht das gut". Das werde ich glaub in diesem Leben nicht mehr zu hören kriegen.

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Ich weiß genau, was ich als SM anders machen möchte als meine es tut.

Sie ist absolut kein schlechter Mensch!!! Aber sie ist noch recht jung (keine 50 Jahre alt, damals sehr jung Mutter geworden) und ich habe das Gefühl, dass sie gerne mehr eigene Kinder gehabt hätte und in meinen Kindern nun ihre Chance sieht. Genau wie mein SV.

1. Ich werde meiner Schwiegertochter niemals sagen "Das Kind hat Bauchweh, weil du was falsches gegessen hast und deine Milch dem Kind nicht bekommt!"

2. Ich werde mich nicht in Angelegenheiten einmischen, die mich einfach NICHTS angehen (Taufe, Beikost, Betreuung usw) außer ich werde nach meiner Meinung gefragt.

3. Ich werde Anschaffungen sowie Geschenke mit meinem Kind + Schwiegerkind absprechen, um nicht den Eindruck zu erwecken, ich möchte das Kind mit Geschenken gefügig machen

4. Ich werde nicht schlecht über die Eltern meines Schwiegerkindes sprechen sowie nicht dem Kind vermitteln wollen ich wäre Oma#1

5. Werde meine Kinder nicht jeden Sonntag zu mir zum Essen zitieren und sauer sein Wenn sie absagen, sondern fragen ob sie kommen möchten oder ich ihnen eine Portion mitkochen darf Und diese dann vorbei bringen darf.




Es sind Kleinigkeiten. Manchmal hilft es, sich ein wenig zurück zu nehmen. Da zu sein Wenn man gebraucht wird, aber die Klappe zu halten Wenn es zu viel wird. Druck kann Distanz schaffen.

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Bei allen Punkten hatte ich garkeine Chance mehr, es falsch zu machen, weil der Kontakt "rechtzeitig" zu mir (und zur ganzen Restfamilie) abgebrochen wurde. Ab Einschießen des ersten Schwangerschaftshormons war ich - nach 13 harmonischen Jahren!! - die böse Schwiegermutter, die alles falsch machte.
Fragte ich, wie es der Schwiegertochter ging, war ich aufdringlich (ich fragte ein bis zweimal in ca. 2-3 Wochen - nur telefonisch, da ich ja noch arbeitete und die beiden am Wochenende nur Freunde als Besuch gerne sahen). Fragte ich dann eine Weile nicht, hatte ich kein Interesse. Wie sehr ich mich freute, wurde misstrauisch beäugt, immerhin war es ja ihr Kind.....was schenken? Nein! Machen sie alles selber.... usw. usw. Mag nicht mehr alles aufzählen, hatte meine Schwiegertochter immer wie mein 3. Kind behandelt und unterstützt, auch mein Mann.
Du kannst als Schwiegermutter offenbar machen, was Du willst, wenn die Schwiegertochter was falsch verstehen WILL, dann passiert das auch.
Übrigens habe ich zur Mutter der Schw.tochter noch heute, 5 Jahre nach dem großen Knall, noch regelmäßigen telefonischen Kontakt. Sie hat ihre Tochter nie verstanden - und steht auch dazu. Sie und der Vater (beide Mitte 70) mussten sich übrigens von ihr vorwerfen lassen, sie könnten sich kein zweites Kind anschaffen, weil sie ja so weit weg wohnten (250 km) und sie nicht unterstützen können.....Himmel hilf #klatsch
Sie hätten wirklich Unterstützung gerne haben können(15 km), allerdings keine alleinige Aufzucht ihrer Kinder.
LG Moni

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Hallo Moni,

ich lese gern deine Beiträge und frage mich deshalb oft, wie es zu dem Bruch mit deinem Sohn kommen konnte. Auch wenn die Schwiegertochter (die ja emotional nicht gebunden ist) eine größere Rolle hatte, muss es doch etwas gegeben haben, was ihn zu diesem massiven Schritt bewogen hat.

Man hört von Eltern dann oft dieses: ich habe xyz gegeben und gemacht, das alles war zu dem Kind wohl nicht genug usw. Über die Jahre verfestigt sich dann das Bild, wie es dazu kam. Jeder hat seine Sicht, man kann sich nicht mehr aufeinander zu bewegen.

Meine kleine Schwester hat vor Jahren den Kontakt zu mir abgebrochen (unsere Eltern leben nicht mehr) und ich habe viele Jahre gelitten. Irgendwann habe ich eine Therapie angefangen und gemerkt, dass ich mit meinen verfestigten Bildern sehr vieles zugedeckt habe. Es gibt nicht nur meine Wahrheit, sondern auch ihre. Diese vorbehaltlos zu akzeptieren (ohne: nein so stimmt es nicht, das war so und so ...), war eine für mich bahnbrechende Erfahrung.

Man will instinktiv erst mal widersprechen, weil man ja eine eigene Sicht hat. Aber das ist nicht die Lösung. Meine Schwester hat gelitten, ich sah mich immer als die Heldin, die für sie da war. Ich wollte das nie anerkennen, habe ihr immer widersprochen: du hattest es doch gut und so weiter. Erst als ich sie wirklich sehen konnte, war es wie eine Tür, die aufging. Das hat auch wieder Jahre gedauert und natürlich auch therapeutische Unterstützung. Ich bin immer wieder zurückgefallen in "aber sie hätte doch, ich habe aber... blau blau " und brauchte jemanden, der mich an dieser Stelle immer wieder hartnäckig hinterfragt hat.

Ich fühle mich jetzt so befreit und der Umgang mit anderen Menschen fällt mir jetzt auch viel leichter. Ich bin auch nicht mehr so schnell und brüsk mit meinen Äußerungen.

Vielleicht magst du dich auch ein wenig bewegen. Anerkennen, dass der andere aus seiner Perspektive anderes erlebt und nicht grundlos handelt , kann ein langer Weg sein. Aber es lohnt sich. Ich habe meiner Schwester geschrieben, dass es mir leid tut. Nicht so viel mehr, aber sie konnte erkennen, dass ich meine Deitungshoheit aufgegeben habe. Sie schrieb nur "danke" zurück das war sehr schön. Mal sehen, ob es weiter geht. Wenn nicht, wäre es bis hier hin schon heilsam genug für mich und auch so in Ordnung.

Ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft.

Liebe Grüße

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Ich liebe meine Schwiegermutter sehr. Sie ist für mich fast wie eine zweite Mutter, weil sie mich akzeptiert wie ich bin, mich unterstützt und mir nix drein redet. Klar macht sie manches anders als ich, aber sie ist ja auch ein anderer Mensch als ich. Sie hat meinen Mann zu einem tollen Menschen erzogen. Ich lasse meinen Sohn sehr gerne bei ihr und meinem Schwiegervater - lieber als bei meinen eigenen Eltern sogar. Ich hoffe, meine Schwiegertochter kann einmal das gleiche über mich sagen.

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Das gleiche ist hier. Bessere Schwiegereltern kann man sich nicht wünschen. Ich hoffe, ich habe auch mal Schwiegertöchter, die nicht gegen uns sind...

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Hätte ich nicht besser schreiben können. Genauso ist das Verhältnis bei uns. Zum e.

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Mir geht's wie dir und einer Vorschreiberin. Ich hab ein super Verhältnis zu meiner Schwiegermutter. Sie ist eine tolle Oma, die uns als Eltern absolut respektiert und unseren Wünschen nachkommt ohne irgendwas zu diskutieren. Und trotzdem ist es anders bei meiner eigenen Mutter ;-). Aus den Gründen, die hier schon genannt wurden. Ich denke, das ist einfach so und man kann da nix dran ändern. Vorausgesetzt natürlich, man hat ein inniges Verhältnis zu seinen eigenen Eltern. Es gibt sicher auch Frauen, die sich bei den Schwiegereltern wohler fühlen, weil sie selber halt keine schöne Kindheit hatten.

Meine Schwiegermutter ist für mich also auch Oma 2. Klasse, praktische Auswirkungen hat das Ganze bei uns aber nicht. Wir besuchen beide Parteien gleich oft (immer 1 WE ca. 1 x im Monat, beide wohnen etwas weiter weg). Wir fahren auch oft jeweils alleine mit den Kindern zu den Eltern, so hat die Schwiegermutter nicht immer Stress, alles richtig zu machen ;-).

Selber bin ich schon froh, wenigstens eine Tochter zu haben. Aus vielerlei Gründen, das Oma-Ding ist eins davon ;-).

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Ach so... wegen den vielen Schwiegermonsterbeiträgen: In meinem sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis hat NIEMAND Probleme mit seiner Schwiegermutter ;-). Urbia ist nicht die Realität.

Und ich denke, solange man gut miteinander auskommt, ist es doch auch nicht ganz so schlimm, im Kopf der Schwiegertochter nur die 2. Omageige zu spielen ;-).

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Bisschen schwierig das zu erwarten, wenn man selber so denkt oder?

Ich denke einfach, dass man andere so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte und bei anderen nichts macht, was man selbst nicht mag.

Viele Eltern nabeln sich nie richtig von ihren Kindern ab, haben stets das Bedürfnis im Leben ihrer Kinder mitzureden... wer mag das? Ich kenne niemanden der es gut findet!

Denken wir doch mal anders herum.. möchte man denn eine Schwiegertochter, die einem ständig sagt, was man zu machen oder zu lassen hat? Die ständig vor der Tür steht, um zu schauen, ob alles richtig läuft oder um die Schwiegereltern ständig zu belehren oder zu kritisieren? Das will doch auch keiner, also sollte man das bei den Kindern und schwiegerkinder auch unterlassen.

Es ist einfach nervig, wenn man als erwachsener Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht, ein Beruf ausübt und Auto fahren darf, von den Schwiegereltern jedoch aberkannt wird, dass man dazu in der Lage ist eigene Entscheidungen zu treffen.

Z.b
Wir bauen ein Haus, „ warum denn, ihr habt doch eine schöne Wohnung, was wollt ihr mir einem Haus, warum zieht ihr nach xxx und nicht nach yyy, in yyy ist es viel schöner“...

Wir bekommen noch ein Kind, „warum denn, ihr habt doch schon eins, das wird doch zu eng, denkt doch daran, was ein Kind kostet“

Ich gehe nach der Elternzeit wieder arbeiten,“ warum denn? Ein Kind braucht seine Mutter, du musst zuhause bleiben und einem Mann den Rücken freihalten“🙄

Mein Mann nimmt vier Monate Elternzeit, „ warum denn, was soll ein Mann zuhause mit dem Kind. Der Mann ernährt sich die Familie. Warum bleibt er zuhause, damit die Frau wieder arbeiten geht, das ist doch albern“...

Man muss nicht immer Alls im Leben eines anderen gut finden, aber man muss auch nicht immer jemanden seine Meinung aufdrücken. Man kann das auch einfach akzeptieren und gut ist.

Einige mischen sich einfach zu viel ein.

Ich finde es fürchterlich wie meine Schwiegereltern ihr Haus eingerichtet haben, aber ist es mein Haus? Geht mich das was an? Nein, also kommentiere ich das nicht. Sage ihnen auch nicht, dass es hässlich ist und was sie stattdessen kaufen müssen.

Meine Schwiegereltern ernähren sich fürchterlich. Sind übergewichtig, haben gesundheitliche Probleme. Nützt es jetzt etwas, wenn ich ihnen jeden Tag vorschreibe, was sie essen dürfen oder was nicht? Auch, wenn meine Absichten gut sind?

Meine Schwiegermutter hat nie gearbeitet, war immer „nur“ Hausfrau. Ist ihre Entscheidung gewesen, also, alles gut. Meins ist das nicht, aber bin ich nun dazu berechtigt ihr zu sagen, sie soll arbeiten gehen??

Beide rauchen stark. Finden wir auch nicht gut. Dürfen wir ihnen aus Sorge nun sagen, sie müssen aufhören?

Es ist halt so, dass keiner bevormundet werden möchte. Selbst, wenn sie Absichten noch so gut sind.
Nur weil es unsere Eltern/ Schwiegereltern sind, heißt es ja nicht, dass sie wirklich alles besser wissen und besser machen.
Viele fühlen sich aber dann doch im Recht, den Kindern ihre Meinung aufzudrücken. Das nervt eben auf die Dauer.

Ich hoffe eben, dass ich nicht so werde und es einfach akzeptiere, wenn meine Schwiegertochter nicht alles so macht, wie ich es 30 Jahre zuvor gemacht habe.
Ich finde es durchaus ok, wenn man über Themen spricht. Aus Interesse. Wie war es damals, wie haben wir was gemacht und warum. Wie ist es heute. Aber nicht, weil man seine Methoden aufzwingen möchte, sondern, weil man es verstehen möchte.
Natürlich ist es verständlich, wenn sich Eltern Gedanken machen und nachfragen. Ich glaube dagegen hat auch keiner was, wenn man sich auf Augenhöhe über etwas unterhält, selbst, wenn man nicht der gleichen Ansicht ist. Aber was viele machen, ist, den Kindern ihre Absichten aufstülpen. Das geht dann natürlich schief. Das sehen nur einige überhaupt nicht so. Wir machen uns nur sorgen... ja, spricht ihnen auch keiner ab, dennoch haben kinder ihr eigenes Leben, wo sie entscheiden, was sie machen.


Ich könnte manchmal echt nur mit dem Kopf schütteln, wenn Eltern der Meinung sind, ihre kleinen Kinder müssten es ja lernen und gegen andere Eltern Wetter, sie wären sogenannte Helikopter-Eltern, weil sie ihr Kind daran hindern sich zu entfalten, aus Angst, sie könnten vom Klettergerüst fallen und ständig betonen, dass Kinder ja ihre eigenen Erfahrungen machen müssen, aber dann voll auf die Bremse treten, wenn die Kinder wirklich alt genug sind, ihre Entscheidungen allein zu treffen. Dann fangen viele plötzlich das Helikoptern an. Ab dem Moment, wo es nun überhaupt nicht mehr angebracht ist.
Hinterher wundern sich dann viele, warum vor allem die Söhne, sich so von den Eltern abwenden, weil die Schwiegertochter keine Lust hat, sich bevormunden zu lassen.
Mit der eigenen Tochter ist das oftmals ja leichter. Diese hat die eigene Erziehung genossen, die in den Augen der Eltern natürlich viel stimmiger ist, als die der Schwiegertochter, die anders erzogen wurde, vielleicht andere Werte pflegt. Das wird oft dann als Bedrohung im eigenen Familien Geflecht gewertet...

Das möchte ich später alles nicht bedienen!
Ich möchte auch nicht so geblendet sein, dass mir meine Schwiegertochter den Sohn nimmt, dass ich sie von Anfang an so schlecht behandle und mir das dermaßen aus allen Poren dünstet, dass meinem Sohn nur die Wahl bleibt sich abzuwenden, weil seine Frau recht hat.

Ich hoffe einfach darauf, dass wir unsere Kinder zu vernünftigen, eigenständigen und klugen Menschen erziehen. Die kluge Entscheidungen treffen.
Wir haben ja auch nicht immer alles richtig gemacht. Haben durch Fehler gelernt ( vor allem, was wir nicht wollen)... werden unsere Kinder wohl auch durch müssen.
Ist wohl der Kreislauf der Dinge oder?

Außerdem, wer ist schon perfekt??
Ich gehe mal davon aus, dass sich Söhne nicht einfach so abwenden, wenn die Verhältnisse gut sind und nicht andere Problem im Hintergrund laufen. Da wird nicht eine Frau die ganze Bindung zu den Eltern zerstören können. Da ist doch oftmals schon vorher viel schief gelaufen, die Schwiegereltern die hier teilweise beschrieben werden, sind ja nicht der normale Durchschnitt.
Wir haben auch manchmal Probleme mit den Schwiegereltern, sind aber weit entfernt, so ein zerrüttetes Verhältnis zu haben, wie hier viele schreiben.. wir mögen uns, sind Familie. Auch da knallt es doch manchmal. Ich würde mir da keinen Kopf machen.

Lg