Wir hatten an Weihnachten neben den ohnehin auftretenden Streitpunkten mit meiner (Schwieger-) Familie einen weiteren Fauxpas. Von mir verursacht, natürlich. Irgendwie kommt es immer häufiger dazu seit unsere Kinder da sind. Ich möchte das nicht, u d bin regelmäßig überrascht wenn ich mal wieder einen „Fehler“ vorgehalten bekomme. So auch dieses Mal.
Mein Mann und ich haben drei kleine Kinder und vor kurzem ein Haus gekauft. Uns ist wichtig zu regeln wer sich um die Kinder kümmern soll falls uns beiden etwas zustösst. Nach reiflicher Überlegung haben wir daher an Weihnachten die Cousine meines Mannes (40, bislang kinderlos, Patin unserer Kinder und wirklich super mit ihnen im Umgang) gefragt ob sie sich vorstellen kann diese Aufgabe zu übernehmen. Das ist keine Kleinigkeit, sie muss selbstverständlich erst einmal darüber nachdenken und mit ihrem Partner besprechen.
Wir haben unsere Gründe für diese Wahl. Meine Mama ist verstorben. Mein Papa und seine Frau haben bereits einmal gesagt das sie es sich nicht zutrauen, ausserdem wären sie mir ohnehin zu alt. Meine Schwester hat selbst ein Kind, möchte ein zweites und ich traue es ihr (genau wie meiner sehr unselbstständigen Schwägerin) nicht zu. Meine Schwiegereltern sind ebenfalls zu alt, Schwiegermutter dazu chronisch krank und wir sind uns überhaupt nicht einig wie die Kinder zu erziehen sind.
Im Nachhinein wurde nun mein Mann von seiner Schwester und seinem Vater angesprochen. So läuft das immer- sie reden nicht mit mir sondern beschweren sich bei ihm. Beide sind der Meinung wir hätten zunächst mit ihnen (und dem Rest der Familie) sprechen müssen bevor wir Cousine X ansprechen. Nun ist die Familie sauer und fühlt sich Übergangen.
Wieder einmal war ich völlig überrascht von dem Missmut den ich/ wir ausgelöst haben. Ich finde es ist eine Sache die mein Mann und ich nur miteinander besprechen müssen. Wir als Eltern, als „Kernfamilie“, sind verantwortlich und müssen nicht Meinungen oder Erlaubnis von allen anderen erfragen. Das habe ich meinem Mann auch so gesagt. Er findet es okay, meinte aber das in seiner Familie wird eben „mehr geredet“. Nun interessiert mich ob ich da wirklich so daneben liege wenn ich sage das ist unsere Privatsache. Würdet ihr solche Dinge mit der erweiterten Familie besprechen? Wenn ja, warum?
Was besprecht ihr mit der Familie, und was nicht?
Habt ihr an Weihnachten mit der Cousine gesprochen, als alle dabei waren? Oder wart ihr mit ihr alleine und sie hat das dann der restlichen Familie erzählt?
Wir haben sie unter 6 Augen gefragt. Ich nehme an das sie mit ihrer Mutter (Schwester meiner Schwiegermutter) darüber gesprochen hat und es dann zu allen anderen durchgesickert ist. Ein Gespräch in grosser Runde fand nicht statt. Wir haben aber auch nicht verboten das sie darüber spricht, warum auch.
In dem Fall haben sie wohl Pech gehabt 🤷♀️ das Recht sauer zu sein haben sie nicht.
Wir haben dieses Thema auch nur mit der dafür in Frage kommenden Person besprochen. Warum auch die Familie fragen?
Und so ist das bei allen anderen Themen, die die eigene Familie betreffen auch. Wir sind erwachsen und müssen nicht mehr unsere Eltern fragen 🤷♀️
Hallo,
das ist allein Eure Entscheidung. Also Deine und die Deines Mannes. Und geht ausser der Person, die Ihr gefragt habt (und in dem Fall deren Partner), Niemanden etwas an.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Familie Deines Mannes nun pikiert ist und sich deshalb beschwert. Finde es jedoch auch absolut unverschämt von der Mutter der gefragten Cousine, das Ganze gleich weiter zu tratschen.
Mein Mann und ich besprechen solche wichtigen Belange wenn überhaupt nur mit einer meiner Schwestern. Sie steht uns sehr nahe und ist neben uns die wichtigste Bezugsperson unserer Kinder. Wir sind erwachsen und gut in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen. Schliesslich sind wir auch selbst für alles verantwortlich.
Das Genörgel der Schwiegerfamilie würde ich überhören oder, sollte das Ganze öfter Thema sein, an Stelle Deines Mannes deutlich sagen, dass diese Form von Einmischung unerwünscht ist.
Viele Grüße,
Kathrin
Sie fühlen sich übergangen?
Es ist eure Entscheidung und natürlich die der Cousine.
Der Rest der Familie hat eure Entscheidung zu akzeptieren, da braucht man nicht mehr darüber zu diskutieren.
Sie ist Patin.
Damit wäre für mich der Drops gelutscht (in der Annahme dass sie bewusst ausgewählt wurde).
Da gäbe es für mich nichts zu besprechen und auch nicht extra noch zu fragen.
Aber Pate sein heißt doch nicht automatisch im Fall der Fälle für die Kinder verantwortlich zu sein?
Meine Kinder haben verschiedene Taufpaten. Werden die dann getrennt? Dann wachsen sie sogar in unterschiedlichen Ländern auf!
Also wir sprechen viel in der Familie. Aber auch nicht alles und nicht mit allen Verwandten zusammen. Außerdem würden wir Dinge, die vordergründig unsere Kinder betreffen auch nie mit der Familie besprechen.
Eure Vorgehensweise war absolut richtig und es gibt einfach keinen Grund da in irgendeiner Hinsicht stinkig zu sein. Das ist für mich unverständlich. Eigentlich sollte Verständnis angebracht sein, vielleicht auch Erleichterung das eine solche schwere Fragestellung geklärt wird und jeder weiß das es im Ernstfall geregelt ist.
Wir haben das auch gemacht, dies sogar schriftlich mit Unterschriften aller Parteien festgelegt. So ist es auch im schlimmsten Fall für das Jugendamt geregelt.
Lass dir nicht reinreden, ihr habt korrekt gehandelt.
Ich kenne das so nicht, dass man bestimmen kann wer nach seinem Tod erziehungsberechtigt ist. Daher erstaunt mich eure "Anfrage". Früher waren es ja die Paten, heute wird vom Jugendamt geschaut was mit den Kindern im Todesfall passiert, ist das nicht so? Daher würde es mir auch sauer aufstossen, wenn so was in der Familie besprochen wird, ohne dass es wohl je soweit kommen wird. Ist nicht böse gemeint, ihr werdet eure Gründe haben. Aber wenn wirklich was passieren sollte, dann würden sie ja auch von eurem Wunsch hören, dann könntet ihr das ja jetzt auch der Familie mitteilen und bestenfalls begründen, damit eurem Wunsch dann eventuell nachgekommen würde.
Wir werden ein notariell beglaubigtes Testament machen. Wir, das heisst ich, mein Mann und die betreffende Person die wir gern als „Vormund“ für die Kinder hätten. Ausserdem werden wir angeben wen wir auf keinen Fall als Vormund wollen (das schreibe ich hier mal nicht......).
Im Falle eines (unwahrscheinlichen) Falles würde das Jugendamt eine Pflegschaft vergeben. Bevorzugt in der Familie. Wünsche der Eltern werden, soweit möglich, berücksichtigt.
Selbstverständlich gibt es keine Garantien, aber im Rahmen unserer Möglichkeiten wären wir safe. Klar, wir müssen keinen vorher informieren. Aber die Person die es betrifft sollte doch vorher zustimmen und vorbereitet sein. Wen sie dann noch informiert können wir nicht beeinflussen. Dennoch sehe ich nicht warum wir eine generelle info rausgeben sollten?
Klar gibt es so etwas. Nennt sich Sorgerechtsverfügung. Es ist keine 100% ige Garantie, da die Entscheidung im Zweifelsfall noch vom Familiengericht überprüft werden muss, aber so wie ich das verstanden habe folgt das Gericht dabei normalerweise schon dem Wunsch der Eltern. Wir haben auch eine für unsere Tochter.