Meinung von fremden

Ich brauche mal die Meinung von völlig fremden, die weder mich noch meine Mutter kennen.

Wir haben schon seit Jahren ein sehr schwieriges Verhältnis. Ich bin Einzelkind und meine Eltern kommen aus dem Ausland. Wir haben also keine weitere Familie hier. Als ich 18 wurde, haben meine Eltern sich getrennt. Meine Mutter ist also sehr viel allein.

Seit Mitte August 2019 habe ich keinen Kontakt zu ihr. Auslöser war die Einschulung meines Kindes. Sie war beleidigt weil ich sie nicht offiziell eingeladen habe, mein Vater aber zur Einschulung kommt. Genauso wie die Familie meines Mannes.

Ich habe ihr versucht zu erklären, dass ich niemanden offiziell eingeladen habe. Mein Schwiegervater fragte wie es mit der Einschulung aussieht. Er wäre gern dabei. Also habe ich ihm gesagt wann und wo diese stattfindet. Da er 130 km von uns weg wohnt, sagte ich, dass ich dann eine Kleinigkeit zu essen und Kaffee und Kuchen vorbereiten werde, aber keine große Sache daraus machen möchte. Ich hab im Herbst 2018 noch ein Baby bekommen und mir war das einfach alles zu viel. Mein Schwiegervater fand das völlig ausreichend und brachte seine Frau und meinen Schwager noch mit. Dann fragte mein Vater und ich sagte ihm das gleiche. Kurz vor der Einschulung fragte die Mutter meines Mannes, ob sie auch kommen dürfe und die Uroma mitbringen dürfe. Auch da sagte ich nicht nein. Das ganze erwähnte ich bei einem Telefonat mit meiner Mutter.

Plötzlich fing sie an mich am Telefon anzuschreien und mir Vorwürfe zu machen. Ich würde sie nicht dabei haben wollen und immer schließe ich sie aus. Aber meinen Vater lade ich immer ein (die beiden können nicht in einem Raum sitzen). Ich war völlig vor den Kopf gestoßen und erklärte ich nochmal, dass ich niemanden eingeladen habe, aber ja den Gästen was anbieten muss. Und das sie auch gern kommen kann. Das wollte sie aber nicht, wenn ich meinen Vater nicht auslade.

Ich habe ihr dann gesagt, dass ich den Kindergarten nicht mit mache und niemanden auslade, erst recht nicht, wenn ich damit mein Kind traurig mache. Daraufhin hat sie aufgelegt und ich hab nichts mehr von ihr gehört. Das ist für mich nicht neu. Also habe ich einfach nichts gemacht. Anfang November hatte sie Geburtstag und ich versuchte sie anzurufen. Ich dachte sie hat sich wieder beruhigt, war aber nicht so. Sie ging nicht ans Telefon. Nun habe ich nach Weihnachten nochmal versucht sie anzurufen. Sie ging auch ran, legte aber wortlos wieder auf, als sie meine Stimme hörte.

Nun rief mich gestern ihre Freundin an und bat mich, nochmal bei meiner Mutter anzurufen, sie leidet sehr unter der Situation. Ich mag eigentlich nicht anrufen, weil sie mich genauso gut anrufen kann. Ich hab es ja nun auch mehrmals probiert. Ich finde das sie nun den ersten Schritt auf mich zugehen sollte, weil ich auch nichts gemacht habe. Nun weiß ich aber nicht, ob ich der Kinder zuliebe meinen stolz runterschluckeb sollte und sie anrufen soll.

Ich weiß das mein Verhalten gerade auch kindisch ist 😅 also darüber bin ich mir schon bewusst. Würde aber dennoch gern mal unabhängige Meinungen hören. Denn in meinem Umfeld stimmen mir alle zu, aber sie kennen eben auch meine Mutter und alles was die letzten Jahre noch vorgefallen ist. Darum geht es jetzt aber nicht, das sind alles vergangene Sachen...

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Ganz neutral betrachtet würde ich sagen, dass du deine Mutter hättest einladen müssen. Entweder feierst du keine Einschulung und kommunizierst das auch so oder wie in deinem Fall, ergibt sich das durch Nachfragen und dann gehört deine Mutter eben auch dazu. Nur weil sie nicht fragt, kannst du sie ja nicht außen vor lassen.
Aber da steckt u.U. noch viel mehr hinter, im schwierigen Mutter-Tochter Verhältnis bin ich inzwischen Experte ;-) Wenn dir daran liegt, das Verhältnis wieder zu kitten, dann triff dich mit ihr und schaff die Sache aus der Welt.

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Du hast recht da steckt noch viel viel mehr dahinter. Ich hab sie nicht gefragt, weil ich eben wusste wie sie reagiert, wenn sie weiß das mein Vater auch da sein wird.

Und ich hatte ehrlich keine Lust mir wieder diese Hasstiraden anzuhören...

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Das verstehe ich gut. Ich kenne Ähnliches von meiner Mutter, also die Hasstiraden. Da hat man irgendwann keine Lust mehr.
Ich kann allerdings schon verstehen, dass sie da verletzt ist. Es hat sich eine Einschulungsfeier ergeben. Klar, du hattest die nicht geplant, sondern sie ist mehr geschehen, aber es war dann halt doch klar, dass es eine geben würde. In der Situation wäre es schon angemessen gewesen, deine Mutter zu fragen, ob sie nicht auch kommen möchte. Dass sie sich da außen vor fühlt, kann ich verstehen. Eine Situation, in der sich meine Schwiegermutter ähnlich gefühlt hat, habe ich auch schon erlebt. Da haben wir halt einmal etwas hitziger diskutiert und dann war es aber auch erledigt. Ich kann also ihre Gefühle verstehen, nicht aber ihre Forderung deinen Vater auszuladen. Wäre diese Forderung nicht, wäre die Situation leicht zu klären gewesen.
Nun musst du dir selbst ein paar Sachen klar machen:
1. Ist dein Leben besser, schlechter oder gleich gut, wenn sie in deinem Leben ist und wenn sie nicht in deinem Leben ist.

Solltest du zu der Antwort kommen, dass dein Leben mit ihr in deinem Leben besser sein, dann würde ich noch einmal versuchen, mich bei ihr zu melden. Kommst du zu dem Ergebnis, dass es gleich gut ist, dann könntest du abwarten, was passiert.
Kommst du zu dem Ergebnis, dass dein Leben schlechter ist, wenn sie in deinem Leben ist, dann stelle dir selbst die Frage, dann würde ich mich definitiv nicht zuerst melden. Das heißt nicht unbedingt, dass du den Kontakt abbrechen musst, das würde ich nur, wenn es mir massiv schadet. Aber wieso solltest du Kontakt forcieren, wenn er deine Lebensqualität verschlechtert.

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Hallo.

Ich finde dein Verhalten überhaupt nicht kindisch.

Du bist zweimal erneut auf sie zugegangen, obwohl ausschließlich sie sich daneben benommen hat.

Dass nun eine unbeteiligte Person auf dich zukommt und bittet, dass du nochmals auf sie zugehst, weckt in mir ganz schlechte Erinnerungen. Meine Familie tickt nämlich ähnlich. Obwohl sie den Kontakt zu mir abgebrochen haben, beschweren sie sich in meiner Heimat lautstark, wie sehr sie darunter leiden zu meiner Familie und den Enkeln keinen Kontakt zu haben. Habe ich aber freundliche Schritte auf sie zugemacht, wurde das mehrfach unfreundlich abgewehrt. Also besteht seit rund 6 Jahren kein Kontakt mehr.

Ich habe meinen Kindern ggü keinerlei schlechtes Gewissen. Ich erkläre meine Motive und bin für mich damit im Reinen, dass solche Charaktere für meine Kinder sowieso kein Zugewinn sind.

Also an deiner Stelle würde ich es aussitzen. Ruft deine Mutter dich an, kannst du offen sein und es ihr leicht machen. Ansonsten ändert sich überhaupt nichts. Meinetwegen sollen solch sture Menschen doch an ihrem eigenen Brast ersticken, aber bloß noch sich vor anderen als Opfer darstellen. Mensch macht mich sowas fuchsig.

Alles Gute

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Danke für deine Antwort. Genauso sehe ich das eigentlich auch, aber ich bin da irgendwie zu weich, weil ich weiß das sie ja sonst niemanden hat...

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Ich würde noch einmal anrufen.. Manche Leute können halt einfach nicht selbst über ihren Schatten springen, kenne ich von meiner Oma. Da gab es eine ähnliche Situation mit ihrer Schwester mit meiner Hochzeit..

Allerdings würde ich es wirklich nur noch einmal machen.. diese Hinterhergerenne ist einfach nur albern bei erwachsenen Menschen.. Sollte sie mit dir reden, aber trotzdem keine "Einsicht" zeigen und dir weiter Vorwürfe machen, dann auflegen und versuchen mit der Sache abzuschließen. Auch wenn es sehr schwer ist. Hat mein Vater letzendlich auch gemacht

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Das ist das Problem, die Einsicht... es machen immer alle anderen Fehler, nicht sie...

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Ob du noch mal anrufen solltest oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Da musst Du deinem Gefühl folgen.

Ich finde es jedenfalls nicht kindisch von dir, es nicht zu tun und auch nicht, dass du dazu verpflichtet wärst.

Es war eine Entscheidung deiner Eltern sich zu trennen und deine Mutter möchte mit deinem Vater keinen Kontakt mehr. Das ist ihr gutes Recht. Sie kann nun aber nicht verlangen, dass du ihn nicht mehr einlädst, ihn auslädst oder gar den Kontakt abbrichst.

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Vielen Dank, ja was zwischen meinen Eltern ist, will ich mich nicht einmischen. Das geht mich ja auch nicht wirklich was an...

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Um ehrlich zu sein, kann ich deine Mutter durchaus verstehen.
Dir ist ja wohl selbst aufgefallen, dass die gesamte engere Verwandtschaft kommt außer deine Mutter.
Da hättest du durchaus selbst auf den Gedanken kommen müssen, sie einzuladen, selbst wenn du eigentlich keine Einladung an die anderen ausgesprochen hast.

Wenn in der Familie Feierlichkeiten stattfinden, gehe ich davon aus das ich eingeladen werde oder eben nicht. Auf den Gedanken erst nachfragen zu müssen ob ich kommen darf, würde ich nicht kommen.

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Danke für deine Antwort. Wie erwähnt habe ich seit Jahren ein sehr schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter. Und ich wusste wie sie reagiert, wenn sie hört, dass mein Vater da sein wird. Auf die erneuten Hasstiraden, die ich mir schon unzählige male anhören durfte, hatte ich ehrlich gesagt keine Lust.

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Du hast ihr erklärt, dass die anderen sich quasi selbst eingeladen haben und hast sie gefragt ob sie kommen möchte.
Sie wollte nicht, weil dein Vater dabei ist.
Das ist doch Kindergarten von ihr.
Wen der kommt, dann komm ich nicht... Nee, solche Leute hab ich schon gefressen.
Es geht hier schließlich ums Kind, da können sich 2 Erwachsene auch mal zusammenreißen.
Du hast des Weiteren vergeblich versucht sie anzurufen. Sie wollte nicht...
Also nein, ich würde Madame nicht hinter her rennen.
Eindeutig sie ist am Zug.

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Danke, so sehe ich das auch. Ich mag dieses du musst dich entscheiden nicht. Mein Vater hat mir nichts getan und mein Sohn hat eine ganz besondere Bindung zu meinem Vater. Er wäre wirklich sehr traurig gewesen, wenn ich ihn ausgeladen hätte.

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Also wenn ich ehrlich bin, finde ich es nicht so in Ordnung von Dir, das Du Deine Mutter bei der Einschulung Deines Sohnes so außen vor lässt. Das hat mit "Einladung oder nicht" gar nichts zu tun. Spätestens als Du gemerkt hast, das der andere Opa und andere wichtige Familienmitglieder mit hin kommen, hätte ich doch mal kurz den Hörer in die Hand genommen und gesagt: "Du, Mama, am xx.xx. ist die Einschulung. Hättest Du nicht Lust mitzukommen? Das ist ja auch ein Meilenstein der kleinen. Da möchten Omas und Opas meist auch sehr gerne bei sein.

Aber einfach alles laufen lassen, als sei es ein Tag wie jeder andere...Wer kommt, der kommt und wer nicht, der nicht. Da hast Du in meinen Augen was nicht ganz richtig gemacht.

Ich würde das Gespräch nochmal suchen. 👍

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Vielen Dank für deine Antwort. Mag sein, dass es von mir nicht richtig war. Aber so war ich schon immer und das weiß sie. Ich bin nicht so der Typ für offizielle Sachen. Selbst bei unserer Hochzeit nicht.

Zudem wusste ich, dass sie nicht kommt, wenn mein Vater kommt. Daher fand ich es unnötig zu fragen, weil für.mich nie zur Debatte stand, meinem Vater zu sagen, er dürfe nicht kommen.

Dazu kommt eben unser schwieriges Verhältnis miteinander...

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Wie uns manch alte Leute eingetrichtert haben... Es gibt einfach Dinge, die gehören sich. Und es hätte sich gehört, entweder dabei zu bleiben nicht mit anderen zu feiern oder offiziell beide einzuladen. Das Ereignis geht ja von euch aus und es wäre somit an euch Einladungen auszusprechen. Es ist ja nun nicht gerade üblich von den Gästen zu erwarten, dass sie sich selbst einladen müssen. In diesem Punkt finde ich solltest Du dich entschuldigen und ihr erklären, dass Du viel um die Ohren hattest und einfach nicht weiter darüber nachgedacht hast. Es sollte keine Ausladung sein.

In sämtlichen anderen Punkten ist deine Mutter dran sich zu entschuldigen.

Ich denke, ich würde einen Schritt auf sie zu machen mit meiner Entschuldigung ....und wenn dann immer noch nichts bei ihr passiert..... würde ich sie lassen....bis sie auf mich zugeht .....oder eben nicht.

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Ich habe ja mehrmals versucht sie anzurufen. Mehr als die 2 male. Zu ihrem Geburtstag und auch Tage danach habe ich etwa 10 mal angerufen und sie ging nicht ran. Im Dezember legte sie auf, bevor ich was sagen konnte.

Und jetzt bittet mich ihre Freundin sie nochmal anzurufen. Wäre es aber nicht fair, wenn sie mich zurückrufen? Den ersten Schritt, habe ich meiner Meinung, getan.

Wahrscheinlich werde ich wieder anrufen, so wie es seit Jahren schon läuft. Denn es ist egal was vorgefallen ist, ich bin diejenige die anruft...

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Angerufen gut und schön, aber hast Du dich auch dafür entschuldigt. Kannst du nicht auch Mal bei ihr vorbei gehen oder ihr einen Brief schreiben. Ich würde jedenfalls zuerst sicher gehen, dass meine Entschuldigung tatsächlich angekommen ist. Was sie dann daraus macht, ist ihr Bier.

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Du bist nicht der kindskopf. Ich würde ihr schreiben und auch klar betonen dass fu nicht immer der Brückenbauer sein kannst weil sie austickt....

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Danke, das habe ich schon öfter versucht zu erklären... vielleicht klappt es ja diesmal...