Mich würde es sehr interessieren, ob es hier im forum leute mit Alkohol Abhängigkeit gibt sei es bei sich selbst oder Partner, Eltern, Freunde, Familie. Liebe Grüße.
Ps mich Beschäftigt das Thema sehr innerhalb der Familie. LIEBE GRÜßE
Trinker?
Was genau möchtest du denn wissen?
Mein Vater ist Alkoholiker. Aber er wird dabei nicht aggressiv oder so.
Als Kind kamen da Situationen wie, dass er auf dem Klo eingeschlafen ist und wir vor der Tür geklopft haben, er aber zwei Stunden fest schlief..
Unternommen hat er nichts mit uns.
Mittlerweile reißt er sich aber zusammen, wenn ich mit meinen Kindern bei ihm bin.
Ich hatte ihm als junge Erwachsene in einem Brief geschrieben, wie sehr es mir weh tut, ihn so zu sehen usw.
Er hat es verharmlost.
Aber, wie gesagt, mittlerweile versucht er zumindest, etwas weniger zu trinken. Zumindest, wenn wir zu Besuch sind.
Ist ein lieber Mann.. Der einfach zu viel Mist in seinem Leben erlebt hat. Wünscht man niemandem :( und ich hab ihn sehr lieb.
Kann es leider nicht ändern mit dem Alkohol.
Danke für deine liebe Antwort, glaube dir das dein vater ein guter Mensch ist, du schreibst zumindest liebevoll über ihn.
Wie war deine Kindheit für dich mit Trinken vater? Hast du viel mitbekommen? Liebe Grüße
Da meine Eltern geschieden waren, habe ich nur was mitbekommen, wenn wir alle zwei Wochen bzw später nur noch in den Ferien bei unserem Vater waren.
Da war der Alkohol natürlich immer präsent. Und sein Leben, was nicht ganz rund lief, auch.
Das schimmlige Geschirr, was sich türmte, hab ich immer zu erst abgewaschen, wenn wir ihn besucht haben.
Ansonsten, was heißt mitbekommen?
Er ging arbeiten und wenn er nicht gearbeitet hat, saß er mit uns vorm Fernseher und hat getrunken. Irgendwann vorm Fernseher eingeschlafen und da lag er dann jede Nacht auf dem Sofa. Macht er heute noch so. Sein Bett ist nur deko.
Als Kind waren wir aber glücklich, hin und wieder bei ihm zu sein. Liebe von Kindern ist einfach groß.
Insolvent war er irgendwann.
Aber da wir eh nichts von ihm erwarten konnten, hatte es nichts geändert für uns Kinder.
Wir waren gern bei ihm. Trotz allem.
Den Verfall mit anzusehen, war das wirklich Schwierige. Irgendwann hatte er nur noch schwarze Stummel statt Zähne, rote, picklige Nase.
Aber letztes Jahr hat er sich berappelt, seine Zähne machen lassen, ist auf e-zigaretten umgestiegen usw. Keine Ahnung wieso. Er redet nicht über Gefühle oder so.
Er trinkt immer noch täglich, aber ich glaube, es ist weniger geworden. Oder er reißt sich zusammen, wenn wir da sind.
Ich selbst bin trockene Alkohlikerin, mein Vater ist trockener Alkoholiker und mein Bruder war auch Alkoholiker, vom Rest der Verwandtschaft fange ich erst gar nicht an
Danke für deine ehrliche Antwort.
Wann hast du angefangen zu Trinken ?
Wie lange hast du getrunken?
Und wie hast du es geschafft trocken zu werden? Respekt und Liebe Grüße
Ich habe in meiner Jugend immer schon oft Partysaufen gemacht, 2009 fing es dann an mit Wein beim kochen, dann Abends, dann nachts, dann Tags, dann morgens und 2012 war Schluss. Ich habe zum Glück von Anfang an gewusst, dass ich ein Problem habe und habe mich freiwillig in eine Entzugsklinik eingewiesen. Seitdem bin ich trocken.
Ehrlichkeit hilft, ich mache es mir selbst leichter damit, wenn ich offen damit umgehe. Einsicht ist der erste Schritt
Ich selbst hatte nie einen Suchtdruck in Bezug auf Alkohol, habe aber vor einigen Jahren gemerkt, dass ich, beruhend auf Kindheitserlebnissen, oft kein gutes Verhältnis zu Alkohol hatte.
Meine Mutter war sog. Quartalssäuferin, d.h. sie kam wochen- und monatelang ohne Alkohol aus und hat dann, meist bei Feiern oder fremdmanipuliert unfassbar viel getrunken und wurde dabei auch sehr agressiv. Das hatte zur Folge, dass ich als Kind immer Angst vor solchen Feiern oder Abenden wo es wahrscheinlich war, das es eskalierte, hatte. Ich habe dann versucht meine Mutter im Zaum zu halten und dritte daran zu hindern ihr zu viel zu trinken zu geben, aber auch dritte zu hindern ihr das Trinken zu verbieten, weil es dann erst recht eskaliert ist.
Keine schönen Erinnerungen und mit merklichen Folgen. Wird heute eine Person bei Genuss von Alkohol eher laut, aufgedreht, distanzlos oder streitlustig, werde ICH heute noch hochagressiv und muss gehen.
Außerdem hatte ich Zeiten, in denen ich bei Stress und Kummer Alkohol getrunken habe um ruhiger zu werden, also zwar keine Sucht aber auch ein falscher Umgang damit.
Mittlerweile trinke ich nur noch äußerst selten mal ein Glas Sekt oder Wein und bevorzuge idR eine alkoholfreie Alternative, weil ich auch gemerkt habe wie schlecht mein Körper mit diesem Gift zurecht kommt.
Bin nicht militant was das angeht. Solange mein Gegenüber nach dem Genuss von Alkohol nicht die o.g. Trigger anspricht ist mir egal was derjenige trinkt, aber ich selbst mag meistens nicht.
Das tut mir leid das du in der Kindheit mit deiner Mutter so schlechte Erfahrungen mit dem Thema gemacht hast.
Liebe Grüße
Hallo,
meine Mutter ist Alkoholikerin und viele Teile ihrer leiblichen Verwandtschaft auch.
Ich habe damals viel mitbekommen, auch wenn sich meine Eltern immer einredeten, dass wir dafür zu klein wären oder alles so schon ok wäre, wenn sie uns nur "viel" Materielles geben würden.
Letztlich war meine Kindheit der Horror, ich habe eine Therapie gemacht, um alles zu bewältigen. Dennoch ist die Beziehung zu beiden Eltern zerstört.
Worum geht es dir? Willst du abwägen, ob du deine Kinder dem aussetzen kannst?
Liebe Grüße
Schoko
Ohje das tut mir leid, das du so eine Kindheit erleben musstest.
Ja es gibt Situation in denen ich nicht stabil bin, suche mir dann auch direkt am nächsten Tag Hilfe, das passiert sehr selten villeicht 1 mal im Jahr wenn alles zusammen bricht innerlich.
Vor meinem kind ( vor der Schwangerschaft )habe ich lange Zeit getrunken .Liebe Grüße
Meine Schwiegereltern.
Ja, mein Stiefbruder hat ein Alkoholproblem, es ist ganz schlimm. Meine Stiefmutter tut alles um ihm zu helfen, aber geholfen hat nix...
Er hat schon viele Therapien angefangen, er war in mehreren Kliniken, meine Stiefmutter hat so tolle Programme rausgesucht die einem auch zurück ins Leben helfen nach der Therapie zB mit Job und Wohnung....
Alles vergebens. Jede Therapie wurde abgebrochen oder nach Abschluss wurde dann doch wieder getrunken.
Das geht schon seit 10 Jahren so und er ist nicht einmal 30. Am schlimmsten ist es zu sehen, wie sehr meine Stiefmutter darunter leidet.
Mein Exmann war Alkoholiker bzw. ist es wohl heute noch. Anfangs war es nur ein Feierabendbier, aber über die Jahre reichte das nicht mehr. Er wurde immer aggressiver und gefühlskälter. Ich habe lange meine Augen verschlossen. Habe das Problem geleugnet, runtergespielt und ignoriert. Selbst als wir finanzielle Probleme hatten, weil er den größten Teil unseres Geldes versoffen hatte und mir das letzte Geld für Lebensmittel aus der Tasche heimlich nahm, um Alkohol zu kaufen, redete ich mir ein das Problem in den Griff zu bekommen. Letztenendes zerbrach unsere Ehe.
Die erste Zeit nach der Scheidung besuchte unser gemeinsames Kind ihn noch. Doch sie wurde älter und erkannte das Problem. Ich hätte ihm gewünscht, dass die Tatsache, dass sein eigenes Kind vor ihm steht und sagt:"wir hatten das Thema Sucht in der Schule und jetzt weiß ich,dass du ein Alkoholiker bist" bei ihm etwas auslöst und sich etwas ändert. Stattdessen beschimpfte er sie und sie hat seitdem keinerlei Kontakt zu ihm. Später machte sie eine Therapie, um ihr Leben mit einem Alkoholikervater zu verarbeiten.
Von daher kann ich nur immerwieder den Kopf schütteln, wie Alkohol verharmlost wird in unserer Gesellschaft, wo er doch nicht nur das Leben des Trinkers zerstört, sondern oft auch das seines Umfeldes.
Meine Mutter ist seit über 20 Jahren alkoholikerin. Angefangen hat es als ich 11 und meine Schwester 5 war. Mein Vater hat sich getrennt und damit kam sie niemals klar. Seit Ende letzten Jahres hat sie eine Therapie bei der Caritas begonnen aber geändert hat sich noch nicht viel. Ich bin der Meinung sie hätte in eine Klinik müssen.
Als Kinder haben wir leider sehr sehr viel mitbekommen. Also wenn du selbst ein Problem hast und Kinder hast, bitte unternehme etwas. Für uns war es sehr schlimm. Die eigene Mutter so abstürzen zu sehen. 2 mal hat sie versucht sich mit Tabletten und Alk umzubringen. Hat jeden Abend geheult und gesoffen, bis sie die Treppen in ihr Zimmer hoch geflogen ist. Wir waren nur noch übrig wenn sie gesoffen hat. Nur sie und ihre Probleme waren ihr wichtig. Immer hat sie es runtergespielt und dachte auch, dass wir zu klein sind, um etwas zu merken. Aber das ist leider nicht so. Noch heute kann ich mit alkoholisierten Menschen ganz schlecht umgehen. Ich hab davor so einen Ekel und eine Aggression in mir, obwohl ich ein sehr friedliebender Mensch bin. Aber bei Alkis seh ich ganz rot. Wenn ich bei meiner Mutter anrufe und ich höre, dass sie getrunken hat geht mein Puls auf 180 und ich hab so einen Hass. Das raubt mir immer noch so manche Nacht weil ich mir soviele Gedanken mache. Auch sorgen. Ich habe Angst, dass sie irgendwann einfach tot daheim liegt oder auch dass die Leber und der restliche Körper sich für den jahrelangen missbrauch rächt und sie schwer krank wird und dass das Ende ist....
Alkohol ist wirklich etwas, was Familien kaputt macht. Traurig sowas
Hi
Ich bin nicht der oder die TE, aber ich habe ebenfalls kommentiert und es geht mir wie Dir. Ich habe furchtbare "Angst", Ekel und Wut gegenüber alkoholisierten Menschen. Es reicht schon, wenn mein Mann nur angetrunken nach Hause kommt. Das ist vielleicht 1 oder 2x im Jahr der Fall, wenn er auf einem Geburtstag oder einer anderen Feier war.
Ich könnte sofort weinen, möchte ihn gar nicht mehr sehen oder gar riechen, ich werde wütend und will dann keine Nähe von ihm. Bis er wieder nüchtern ist.
Er sagt immer, das wäre nicht normal. Das glaube ich ihm auch und werde mir diesbezüglich auch Hilfe suchen. Es ist jetzt nicht so, dass ich alkoholisierten Menschen wütend und aggressiv gegenüber werde. Um Gottes Willen. Ich bin die ruhigste Person, die ich selbst kenne. Aber ich merke innerlich, wie es mich wütend macht, dass diese Person nun so anders ist unter Alkohol und wir sehr Alkohol diese Person nun verändert in diesem Moment. Ich kann dann auch nicht lachen oder das lustig finden. Es tut mir einfach nur unendlich weh, Menschen unter Alkohol zu sehen.
Darf ich fragen, wie Du selbst zu Alkohol stehst, durch Deine Erfahrungen? Trinkst Du welchen oder gar nicht?
Liebe Grüße
Danke das du mir deine Geschichte geschrieben hast , es tut mir leid für dich und deine Schwester das ihr so was erleben müsstest. Liebe Grüße
Ich hasse Alkohol.
Meine Oma war Alkoholikerin. An meiner Kommunion kam sie nicht. Sie hatte sich noch am Vormittag vor der Kirche so sehr betrunken, dass meine Eltern sie nicht mehr mitnehmen konnten. Einmal ist sie rückwärts die Treppe vor dem Haus meiner Eltern herunter gefallen, weil sie so betrunken war. Ich stand genau daneben und sehe diesen Sturz noch heute vor Augen. Außer blauen Flecken und Prellungen ist ihr zum Glück nichts passiert. Oft habe ich sie angerufen und gefragt, ob sie mich besucht. Sie sagte immer zu, ich wartete am Fenster. Sie wohnte nur 2 Straßen entfernt. Ich habe ewig aus dem Fenster gesehen. Sie kam selten tatsächlich.
Aber meine Oma war eine der liebenswertesten Personen, die ich kennenlernen durfte. Sie hat Nüsse mit mir gesammelt, mir Märchen erzählt und vorgelesen. Sie ist mit mir mit dem Bus in die Stadt gefahren, wir haben Eis gegessen. Wir haben vor ihrem Haus Federball gespielt, wir haben zusammen Fernseh geschaut und waren viel draußen. Mir kommen wirklich die Tränen bei diesem Text..
Sie war eine großartige Person, nur der verdammte Alkohol hat alles zerstört. Sie hat mehrmals versucht aufzuhören, war in Kliniken. Schaffte es für mehrere Monate. Dann Rückfalle. Alles was sie tat, dass sie nicht zu meiner Kommunion kam, dass sie so oft nicht kam, wenn ich sie eingeladen hatte.. Das war nicht sie. Das war der Alkohol, der sie bestimmte. Es muss furchtbar für diese wunderbare Frau gewesen sein und furchtbar für meine Eltern. Wir wohnen auf einem kleinen Dorf, jeder kennt jeden. Jeder wusste von ihrer Krankheit. Und so viele haben gehetzt und getuschelt. Andere wollten sich immer wieder Geld von ihr leihen, weil sie wussten, dass sie das tat in ihrer Gutmütigkeit.
Ihr Tod war, meiner Erinnerung nach, furchtbar. Die Leber gab auf. Mit allem, wie man es aus Medizinbüchern kennt.
Mir zerreißt es das Herz. Sie war wunderbar und hat sich immer bemüht. Leider konnte sie diese schwere Erkrankung nicht besiegen.
Liebe Grüße
Das tut mir leid mit deiner Oma , muss für dich und deine Eltern schlimm gewesen sein .
Nartürlich auch für deine Oma, sie wollte bestimmt nicht das du sie in so einem Zustand siehst , und dehalb ist sie nicht immer gekommen.
Trotzdem hattet ihr schöne Momente.
Liebe Grüße