Hallo zusammen!
Mich beschäftigt seit längerem eine Sache, wo ich gerne eure Meinung zu hätte. Ggf gibt es ja auch hier Betroffene.
Meine Tochter hat eine Kindergarten Freundin. Sie spielen gerne zusammen.
Die Mutter arbeitet Teilzeit, der Vater Vollzeit.
Jetzt ist meinem Mann und mir aufgefallen, dass der Vater bei Veranstaltungen, wenn man ihn Mal im Dorf trifft und auch beim abholen des Kindes immer nach Alkohol riecht.
Seine Frau tut so, als ob alles normal ist. Aber er ist auf Feiern sehr zurückgezogen, spricht kaum mit anderen, auch nicht mit uns, obwohl wir uns halt oft wegen der Kinder sehen.
Ich denke er könnte ein "Funktionierender Alkoholiker" sein.
Meine Überlegung ist nun folgende:
Soll ich seine Frau ansprechen auf meinen Verdacht? Oder soll ich mich lieber nicht einmischen?
Ich weiß, dass Alkoholiker nur sich selbst helfen können. Aber vielleicht braucht seine Frau ja einen vertrauten Menschen zum reden?
Wir verstehen uns gut und mögen uns.
Was denkt ihr?
Danke und viele Grüße Zwerg
Funktionierender Alkoholiker Vater in Kita und
Bei mir im Haus lebt eine Familie mit 2 Kindern. Der Vater ist Alkoholiker, seit sie vor etwa 4 Jahren hier eingezogen sind, habe ich ihn noch nie ohne Bierflasche in der Hand gesehen. Auch morgens um halb 8, wenn er den kleinen in die Kita bringt. Nachmittags ist der manchmal so voll, dass er kaum geradeaus laufen kann. Die Familie wurde schon öfter beim Amt gemeldet. Von der Kita, sowie Nachbarn. Geändert hat sich nichts, die Frau nimmt das so hin 🤷♀️
Die Kinder leben übrigens immer noch bei denen. Und die Kita muss das Kind übergeben, einmal hatten sie sich geweigert und die Polizei kam. Er durfte das Kind mitnehmen...
Du kannst versuchen mit ihr zu reden, aber sei nicht enttäuscht, wenn sie blockt. Ich glaub solche Frauen sind co-abhängig und schätzen die Situationen nicht richtig ein.
Was meinst du mit "solche Frauen"?
Frauen die mit einem Alkoholiker zusammenleben
Finde das sehr, sehr schwierig. Ich denke, was du tun kannst: Sei der Frau eine Freundin/Vertraute, so dass sie jemanden hat, dem sie sich anvertrauen kann, wenn sie das möchte. Ich sehe in meinem weiteren Umfeld auch das ein oder andere kritisch, ansprechen finde ich kann man es aber meist erst, wenn der erste Schritt aus der anderen Richtung kam.
In Familien, wo Alkohol mißbraucht wird ist sehr viel Scham, sehr viel Angst, sehr viel Schuldgefühle. Es könnte tatsächlich sein, dass sie sich von dir zurück zieht, wenn du sie offen ansprichst.
Ansonsten... es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige und Freunde von Alkoholikern, z.B. Al-Anon. Da kannst du dich auch hinwenden, wenn du damit Probleme hast oder Hilfe im Umgang damit suchst ... die können dir dann auch Flyer und Infos mitgeben, falls die Frau sich da auch mal hinwenden möchte.
Du solltest Dich nicht einmischen, weil es dich einfach nicht angeht und weil Du überhaupt nicht wissen kannst ob der Mann viel trinkt oder nicht.. Man riecht auch nach Bier, wenn man nur 1 Bier vor kurzem getrunken hat.. Solange Du nicht beobachtest dass der Mann sich merkwürdig verhält seinen Kind oder andere Menschen gegenüber, torkelt , betrunken Auto fährt oder in betrunkenen Zustand sein Kind abholt, geht es dich überhaupt nicht an ob er nach Bier reicht aus dem Mund.. Was willst Du damit erreichen wenn Du Dich einmischt? Welchen Grund gibt es dafür? Ganz ehrlich Du redest über den Mann als wenn er Alkoholiker wäre, dass weißt Du doch gar nicht.
Wenn man jemanden bei einer Veranstaltung trifft, wo häufig Bier und essen zu kaufen ist, ist es doch nicht so merkwürdig dass jemanden nach Bier reicht? Ich trinke auch ab und zu 1 oder 2 Gläser Wein bei Veranstaltungen aber nie mehr, bin Ich dann Alkoholiker in deinen Augen?
Es gibt sehr viele, zum Beispiel Handwerker, die jeden Tag 1 Bier und wirklich nur 1 Bier zusammen mit den Kollegen trinken nach Feierabend... Kann man mögen oder nicht.. Manche finden es normal andere finden es nahezu fatal und riskant. Wenn jemanden eben einen Bier getrunken hat, reicht man als Außenstehende natürlich für eine Weile dass dieser Person vor kurzem einen Bier getrunken hat aber deswegen muss der Mann doch längst kein Alkoholproblem haben und ob diese Person jetzt 1 ode 5 Bier getrunken hat, kannst Du nicht riechen und nicht wissen..
Kurz gesagt, es geht Dich einfach nicht an...
Danke sehr freundlich. Ich habe das jetzt über ein halbes Jahr beobachtet. Er riecht immer nach Alkohol. Morgens, mittags, abends.
Er fährt kein Auto... Grund hörte sich auch sehr nach Ausrede an. Es gibt sehr viele Anhaltspunkte.... Ich habe mich reichlich belesen dazu.
Auf Kita Veranstaltungen gibt es bei uns keinen Alkohol.
Ich will mich nicht einmischen. Nur eventuell der Mutter meine Hilfe im Sinne von Unterstützung zum Reden anbieten.
Das Ist eine Krankheit und ich verurteile niemanden, der sie hat.
Ich verstehe einfach nicht wie Du auf die Idee kommen kannst dass gerade Du, eine Mutter aus dem Kindergarten, keine Enge Freundin etc, in Frage kommen könnte für private Probleme die eine andere Mutter möglicherweise haben könnte? Hat die Frau keine Eltern, Geschwister oder enge Freunde? Es ist gar nicht böse gemeint von meiner Seite, Ich verstehe einfach gar nicht wie Du auf sowas kommen kannst, solange nichts vorgefallen ist außer dass Du meinst dass der Mann nach Alkohol riecht..
Wenn mein Mann ein Alkoholproblem hätte, hätte Ich mich vielleicht geöffnet eine enge Freundin gegenüber, meine Eltern etc aber doch keine Mutter aus dem Kindergarten zu wem Ich keine enge Bindung hätte... Für mich hat so eine Einmischung immer ein „ Geschmäckle“ wenn man nicht sehr eng befreundet ist.. Selbst bei sehr enge Freundinnen oder Familienmitglieder, ist so ein Thema anzusprechen auch ein Gang auf des Messers Schneide...
Hallo,
Nein,dass würde ich nicht ansprechen.
Ich denke,wenn sowas darüber sprechen möchte, wird sie dich ansprechen.
Vielleicht könntet ihr eure Bekanntschaft etwas intensiveren und mit Glück entsteht eine gute Freundschaft. Wenn ich euch dann besser vertraut seid, wird sie sich wahrscheinlich eher öffnen.
Da keiner in Gefahr ist, niemand verwahrlost und das ganze nur ein Verdacht ist, würde ich abwarten wie das sich entwickelt. Vielleicht gibt es eine andere Erklärung oder der Familie ist das Problem (wenn es eins gibt) noch nicht bewusst.
Irgendwann würde ich vielleicht sehr vorsichtig den Geruch ansprechen. Aber nicht bevor eine solide Vertrauensbasis geschaffen ist .
Liebe Grüße
Danke. Sehr nett.
Dazu tendiere ich im Moment auch.
Du weißt viel zu wenig über diese Familie um dir ein Urteil erlauben zu können, oder fehlt da ein Teil deiner Ausführungen? Was wirklich schlimmes kann ich nicht erkennen, dass eine Einmischung deinerseits gerechtfertigt wäre.
Ansprechen kannst du es natürlich trotzdem. Ich würde dich dann in die Kategorie Dorftratsche einordnen und zukünftig einen großen Bogen um dich machen.
Ich will nicht tratschen. Schon gar nicht mit anderen.
Ich möchte nur hilfsbereit sein. Mehr nicht.
Ja, es gibt noch Menschen, die nicht gleich alles ans schwarze Brett hängen...
Hast du Erfahrungen mit Co-Abhängigkeit und kannst ihr auch mit richtigem Rat zur Seite stehen? Das ist für mich der springende Punkt, sie braucht nicht jemanden der aus falsch gemeinter Gutherzigkeit ihre Co Abhängigkeit durch gut gemeinte aber falsche Ratschläge noch manifestiert.
Wenn ja, dann Vertrauen aufbauen und vielleicht indirekt das Thema ansprechen. Durchscheinen lassen dass du Ahnung davon hast, "anderen" helfen kannst. Natürlich nicht mit der Tür ins Haus Ich habe Erfahrung mit Alkohol in der Familie und eine fähige Freundin war mein Heil. Aber die hatte auch viel Erfahrung mit Suchterkrankungen. Ich bin damals gern zu ihr, auch wenn es mir unangenehm war weil es eben teils ehrliche unangenehme Gespräche waren, aber die einzigen die zielführend waren. Aber dazu muss man bereit sein. Geschadet haben mir die hilfsbereiten Menschen die aber keine Ahnung hatten was man wirklich als Angehörige tun muss. Es ist ja genau das Gegenteil von dem gefragt was vielen der "gesunde Menschenverstand und das menschliche Mitgefühl" raten.
Mein Vater war so ein stiller Alkoholiker,glaube mir,die Familie weiß es!
Mein Vater war sehr beliebt hat seine Arbeit immer zu 100% perfekt verrichtet und war ein wirklich toller Papa.
Es gab einige unausgesprochene Regeln die meiner Mutter wichtig waren.z.B nie vor den Kindern....mit der Zeit merkt man es als Kind ja trotzdem.
Mein Vater war extrem beliebt bei meinen Freunden und ein unglaublich liebevoller,hilfsbereiter Mensch.
Meine Mutter wollte da keine Einmischung von außen!
Wir hätten ihm einen Entzug gewünscht,aber leider hat er es nicht hinbekommen...
In so einem Fall würde ich mich raushalten.
Wäre Gewalt&Co im Spiel gewesen hätte sich die ganze Familie eingemischt es wurde nicht totgeschwiegen.
Meine Mutter hatte auch die alleinige Gewalt über die Konten so gab es nie Geldprobleme.
Er konnte es auch MAL sein lassen über Wochen....
Danke für deinen ehrlichen Beitrag.
Das kling sehr logisch für mich und dadurch sehe ich es aus der anderen Perspektive.
Ich beobachte es einfach. Wenn es gut läuft halte ich den Mund.
Sollte es jedoch in eine Richtung gehen, die das Kind gefährdet, spreche ich es an....
"Ich beobachte es einfach. Wenn es gut läuft halte ich den Mund. "
dir ist aber schon klar, dass das selbst schon ein kontrollierendes Verhalten ist, dass dir in keinem Fall zusteht und was ich als ungesund bezeichnen würde.
Schwierig... Ich würde wahrscheinlich nichts sagen. So gut kennt ihr euch nicht als das du sie auf so ein, eigentlich sensibles, Thema ansprechen solltest.
Zum anderen Punkt, ohne das ich etwas runterspielen möchte, aber es gibt ziemlich starke Aftershaves die wirklich sehr penetrant nach Alkohol riechen.. Ich kenne da einige Herren und meinem Mann wurde so eines auch schon geschenkt und benutzt es zum Glück nicht, denn man könnte wirklich glauben dass er in Schnaps gebadet hätte. Grauenhaft.
Also aufgrund dieser zwei Tatsachen würde ich eher erstmal beobachten ob er noch andere Anzeichen eines Alkoholikers hat.
Glg
Danke, die Idee hätte gut sein können. Er trägt aber Vollbart 😬
Ich hätte auch an Medikamente oder Diabetes gedacht. Aber das konnte ich in einem Gespräch über andere Sachen mit der Mutter ausschließen.
Ok, ja dann fällt das schon mal weg 😅
Dann würde ich erstmal nur beobachten. Du kannst ja dennoch weiter Kontakt mit der Frau knüpfen, vielleicht sucht sie selbst auch jemanden den sie sich anvertrauen kann, aber sowas geschieht ja nicht von heut auf morgen. Sofern überhaupt was sein sollte.
Hallo liebe TE,
ich würde mich mal so weit aus dem Fenster lehnen und sagen,dass an deiner Vermutung schon etwas dran ist, wenn er täglich zu jeder Tageszeit nach Alkohol riecht.
Die Definition sollte ja sein, dass bei einem normalen Konsum 2 Tage mindestens alkoholfrei bleiben und ansonsten nur 2 Getränke am Tag getrunken werden. Da liegt er dann weit drüber. Ansonsten gibt es Spiegeltrinker, die eben an den Alkohol gewöhnt sind und noch normal auftreten, auch wenn sie im 1- Promillebereich liegen.
Darauf ansprechen würde ich sie nicht. Geh davon aus, dass dann die Hölle aufgeht: Sie würde zumindest den Kontakt abbrechen bzw. sauer auf dich sein, weil du dich einmischst. Hätte man meinen Papa damals gefragt, hätte meine Mutter nie ein Alkoholproblem gehabt. Sie hat halt schlechte Nerven, weil wir Kinder so fürchterlich anstrengend waren. Als ich ihn als Teenager darauf angesprochen habe, ist er jedes mal unter die Decke gegangen, wie ich sowas behaupten könne und die gute Mutter schlecht machen ;)
Co-Abhängigkeit und Verdrängung vom feinsten. Ich weiß nicht, wie er die beiden Notarzteinsätze mit derselben Diagnose in seine Geschichte integrierte.
Jetzt ist auch alles ok, weil Mama abends alkoholfreies Bier vorm TV trinkt. Dass sie überall Alkohol versteckt und mal eben zum Trinken an die Verstecke (Kinderbetten, Wäscheschrank, Küchenleisten...) geht- geschenkt. In der Schwiegerfamilie wird es vergleichbar gehandhabt.
Ich würde mich nach meinen Erlebnissen da wirklich zurückhalten.
Sei der Frau eine gute Freundin, vielleicht spricht sie mit dir, wenn der Leidensdruck hoch genug bzw. sie bereit dazu ist.
Liebe Grüße
Schoko
Zum ersten Absatz gehört noch: Vertrau deinem Gefühl. Das Bauchgefühl stimmt doch meist. Aber genau das wird in Familien mit Suchtstruktur oft zerredet.