Dürfen sie deshalb sauer sein? - Zeit mit Enkelkind

Ja, es wird ein Schwiegerelternpost, aber nichts wo die Schwiegereltern alles falsch machen und ich mich schrecklich aufrege, sondern weil ich wissen will, ob sie aus diesem Grund tatsächlich sauer auf uns sein dürfen.

Meine Schwiegereltern haben sich sehr über die Verkündung der Schwangerschaft gefreut, noch mal mehr als sie erfuhren das es ein Mädchen wird. Das erste Enkelkind, das erste Mädchen in der Familie. Es wurden Pläne geschmiedet, sich ausgemalt wie es so wird mit Enkelchen, die Freude war einfach riesig.

In der Schwangerschaft wurde der Kontakt sehr intensiv, wir verbrachten mehr Zeit miteinander als vor der Schwangerschaft. Sie wollten scheinbar sehr aktiv an allem teilhaben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich zeitweise unwohl damit gefühlt habe und den Kontakt noch in der Schwangerschaft wieder reduziert habe, auf das Maß was wir vorher hatten. (Haben uns ca alle 2 Wochen an den Wochenenden gesehen, oder sind abends unter der Woche mal zum Essen vorbei oder sie bei uns.) Da wurde auch gar nicht weiter nachgefragt, wir haben uns ja weiterhin regelmäßig gesehen.

Zu meinen Eltern besteht auch ein gutes Verhältnis, allerdings sehen wir uns nicht so häufig. Ich persönlich finde das nicht schlimm, meine Eltern und ich gehen damit eher locker um, wenn wir uns sehen wollen, dann meldet man sich, aber da gibt es keine Regelmäßigkeit wie bei den Schwiegereltern.

Jetzt ist unsere Tochter seit knapp 4 Monaten auf der Welt & kurz nach der Geburt waren meine Schwiegereltern wieder sehr präsent. Besuchten uns sehr häufig, 2-3 mal die Woche, auch unangemeldet. Wir haben sie nie rausgeworfen oder unhöflich behandelt, aber schon gesagt, dass es uns zu viel ist & wir gerne gefragt werden möchten wenn es um Besuche geht. Zunächst wurde das auch so akzeptiert, die Besuche haben sich wieder so auf den 2 Wochen Rhythmus eingependelt & alle waren zufrieden damit. Dachten wir zumindest.

Vor ein paar Tagen haben meine Schwiegereltern uns dann mitgeteilt, dass sie mit den Besuchen so nicht zufrieden sind, sie ihre Enkeltochter gerne öfter sehen möchten, nicht nur an den Wochenenden, sondern auch unter der Woche mindestens einmal und das es nicht so läuft, wie sie sich das vorgestellt haben.

Wir waren im ersten Moment sehr perplex. Wir haben vorher nie darüber gesprochen, wie häufig sie die kleine dann sehen können. Natürlich waren sie „verwöhnt“ von den häufigen Besuchen zu Beginn. Aber da haben wir ja deutlich gemacht das es uns zu viel ist und danach haben wir uns wie schon erwähnt weiterhin sehr regelmäßig gesehen.

Wir haben sehr lange gesprochen, sind aber zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Ihre Vorstellungen, von Zeit mit der Enkeltochter passen einfach nicht mit unseren zusammen und jetzt sind sie sauer. Natürlich sehen wir sie gerne, aber sie sind nunmal nicht die einzigen, mit denen wir Zeit verbringen möchten und ab und zu mal ein Wochenende nur Mama, Papa und Kind ist ja auch nicht zu viel verlangt oder?

Dürfen sie deshalb denn wirklich sauer sein? Ich kann eine gewisse Enttäuschung verstehen, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich gewünscht hat. Aber sie sehen die kleine ja beim besten Willen nicht wenig. Ich finde ein wenig auf unsere Bedürfnisse könnte man da auch eingehen, oder sehe ich das falsch?

Danke für Denkanstöße, Anregungen oder einfach eine andere Sichtweise auf die Dinge, die mir vielleicht gerade fehlt.

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Ich bin ehrlich, ich könnte diese ganzen Besuche gar nicht ab.
3 Mal die Woche??? Um Gottes Willen. Mir wäre schon 1 mal die Woche fast zu viel.

Man brauch doch auch Zeit als eigene Familie.

Nein, ich finde nicht, das sie irgendeinen Grund hätten, sauer zu sein. Ansprüche als Großeltern bitte wieder etwas runter schrauben. Und ich finde, Du kommst ihnen sehr nett und empathisch entgegen.

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Oh ja mir wäre es auch viel zu viel ,generell würde ich es nicht wollen wenn es ein fixer tag wäre.
Ich will ehrlich gesagt meine ruhe haben war aber schon vor der ss so und langeweile habe ich keine.
Unsere familien respektieren das auch und es geht auch jeder arbeiten.
Bei uns ist es oft so dass sie wenn dann spazieren gehen dass ich in ruhe den haushalt machen kann.

Und liebe TE ich würde mein kind auch nicht über nacht abgeben solange sie so klein sind und ihr habt auch das recht drauf eure ruhe zu haben. Klar können sie sauer und enttäuscht sein aber sie haben das zu akzeptieren. Ich mag generell keinen unangemeldeten besuch und mach da auch die türe nicht auf das weiß bei uns jeder. Es gibt auch verwandte die das auch nicht mögen und ist alles kein problem.
Ich würde da einfach nicht wieder einknicken damit müssen sie einfach leben.

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Im zwischenmenschlichen Bereich darf man sich natürlich viel wünschen. Sieht es aber die andere Partei anders, wird man Rücksicht nehmen müssen, und einen Kompromiss finden. In euerem Fall könnte der so sein, dass sobald das Kind größer ist, einen oder mehrere Nachmittage alleine bei Ihnen verbringt. Bis dahin müssen sie sich halt gedulden.

Nähe von Eltern/Schwiegerelten erträgt nicht jeder gleich gut und hängt natürlich auch von den einzelnen Charakteren ab, die mit zunehmendem Altern (auf beiden Seiten) nicht unbedingt einfacher werden...

Andrea

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Ich würde versuchen einen Nachmittag pro Woche festzulegen, z.B. jeden Dienstag, aber diesen Tag eben unter der Woche.
Wochenende nur nach Absprache, dass würde ich mir offen lassen.

Ansonsten würde ich recht spontan entscheiden. Mir war in der Elternzeit häufig sehr langweilig und ich war über jeden Kontakt fast dankbar. Das empfindet aber jeder anders. Ich würde eben auch spontan nachfragen ob sie Lust oder Zeit haben, wenn dir danach ist.

Generell würde ich schon darauf achten, dass regelmäßiger Kontakt besteht. Engagierte Großeltern mit guter Bindung zum Kind können Gold wert sein.

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Was heißt denn, dürfen sauer sein? Im Prinzip darf jeder alles. Ich wette mit dir, würden meine Eltern in der nähe wohnen (wohnen in den USA) würden sie auch andauern die Enkel sehen wollen. Sie sind sehr sehr intensiv. Ich kann dich daher verstehen.

Ich kann aber auch verstehen, dass sie momentan sehr in Baby/Enkel Fieber sind und das Enkelchen so oft wie möglich sehen wollen. Sie haben einfach eine andere Vorstellung.

Ich würde an deiner Stelle versuchen (nimmt es von jemand, der keine Großeltern vor Ort hat und manchmal sich über die Entlastung und Hilfe freuen würde), sie mehr einzubeziehen aber in einer Art, die für euch/dich entlastend ist. zB du kannst mit Oma/Opa ausmachen, dass sie Dienstags und Donnerstags Vormittag mit dem Baby 1-2 Stunden (je nach Stillzeit usw) spazieren gehen. Frische Luft ist doch gesund fürs Baby und du kannst die Zeit für dich nutzen, mal wieder baden, schlafen, telefonieren, ein Film sehen, shoppen gehen was weiss ich. Bloß kein Hausarbeit! Nutzt die Zeit für dich! Am Ende des Spaziergangs sind die Großeltern glücklich und du entspannt. Win-Win.

Hauptsache, ihr seid nicht im selben Raum und geht euch auf die nerven sozusagen, es geht darum, dass sei 1 to 1 Zeit mit dem Enkel haben und du Zeit für dich. Ich sehe da nur Vorteile.

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Danke für deinen Beitrag.

Das mit den Nachmittagen bereitet sich leider schwierig, da die Eltern meines Mannes auch noch Vollzeit arbeiten. In unserem Gespräch, habe ich sie gefragt, wie sie sich das vorstellen, ihre Enkeltochter unter der Woche zu sehen, wenn sie denn auch bis abends arbeiten. Sie haben mich gefragt, ob ich sie nicht einmal die Woche über Nacht da lassen könnte. Das Angebot an sich fand ich nett und es ist auch möglich, da unsere Tochter nicht gestillt wird und problemlos die Flasche nimmt, allerdings ist sie für mein Empfinden einfach noch zu jung, um über Nacht woanders zu schlafen. Wenn sie älter ist, kann sie jederzeit gerne zu ihren Großeltern, auch dort schlafen wenn sie es möchte. Aber momentan ist mir das zu früh. Und da gehen unsere Vorstellungen dann eben auch auseinander. Auf die Vorschläge mit vormittags spazieren gehen & ich habe Zeit für mich, wäre ich sofort eingegangen. Leider ist es wegen der Arbeit nur während ihres Urlaubes möglich. Wir befinden uns also in einer Zwickmühle und kommen dort nicht weiter, weil ich nicht bereit bin, mein Kind jetzt schon über Nacht dort zu lassen und sie dann jedes Wochenende zu besuchen.

Ich wünsche mir sehr für unsere Tochter, dass sie ein tolles Verhältnis zu all ihren Großeltern hat und möchte das auch unterstützen, es gestaltet sich leider nur schwieriger als gedacht.

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Ok, wenn beide noch Vollzeit arbeiten, dann ist es wirklich schwierig. Wann geht eure Kleine denn abends ins Bett? Dann evtl versuchen abends bei euch Babysitten? Kann man ja auch mal mit nem Stündchen nach der Arbeit anfangen.
Komplett Übernachten wäre mir auch noch zu früh.

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Art und Weise der Kommunikation finde ich jetzt seitens der Schwiegereltern etwas unglücklich. Ich verstehe, dass man nicht dauernd mit den SE oder Eltern zusammenhocken möchte. Bei uns war die Lösung, dass meine SE immer 1-2x die Woche mit dem jeweiligen Baby vormittags spazieren gingen. So haben sie ihre Exklusivzeit und ich etwas Luft. Für Sport, Schlaf, Badewanne oder auch einfach mal für Hausarbeit. Als sie noch sehr klein waren habe ich vorher gestillt und dann hielten sie auch mal gut 2-3 Stunden durch. Sie lagen aber auch beide jeweils gerne im Kinderwagen. Vielleicht wäre das ja eine Variante für euch? Also das sie nur was mit dem Baby machen und du da raus bist? Oder tust du dir da eher schwer mit?

Mittlerweile sehnen sich meine Schwiegereltern übrigens wieder nach etwas mehr Ruhe und Freizeit. 😉
Ich habe jetzt wieder begonnen zu arbeiten und sie haben sich netterweise bereit erklärt den Kleinen bis zum Kindergartenstart im Herbst 2x die Woche ganztags (+ den Großen nach den Kiga) zu betreuen. Ist jetzt natürlich ein anderes Level. 😂

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Sauer ist hier vielleicht das falsche Wort, ich würde es eher Enttäuschung nennen. Ob sie ein „Recht“ auf dieses Gefühl haben? Ja. Sie haben es sich anders vorgestellt. Ihr allerdings auch, und nur ihr drei seid jetzt die wichtigsten Personen, finde ich. Ihr müsst Euch als kleine Familie zusammenfinden und habt alles Recht der Welt, die intensive Zeit gerade in den ersten Monaten ganz für Euch zu verbringen!

Ihr seht die Schwiegereltern ja regelmäßig, das ist völlig ok so, wenn Ihr es so wollt. Wenn sie ernsthaft sauer sind, ist das eine recht egoistische Einstellung der beiden.

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Sie können ihr Meinung ja sagen ob man dann einen Kompromiss findet muss man schauen.

Mir würden die 2 Wochenenden schon reichen. Den man möchte ja als kleine Familie auch seine Zeit verbringen. Unter der Woche wäre es mir zu stressig. Und den Vorschlag das Kind schon über Nacht dazu lassen, würde ich von mir aus auch ablehnen. Vor allem klingt es nach einmal die Woche das Kind über Nacht da lassen.

Ich sehe meine Mutter ca. einmal im Monat oder der kleine ist ein Wochenende bei ihnen, ist aber auch schon 2. Das wird aber nicht eingefordert. Bei SM ist der kleine nur wenn wir auch da sind, da 250km mir dann doch zu weit sind für alleine da lassen. Wo bei meine SM schon ständig nachfragt wann wir wieder kommen.

Ich würde ihnen sagen das es für erst mal so bleibt und wenn die kleine älter ist kann man über das übernachten noch mal reden.

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Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. In dem Fall halt den Großeltern. Es ist ihnen zu wenig und sie bitten um mehr Zeit mit der Enkelin. Das dürfen sie. Was ihre Vorstellungen sind dürfen sie auch äußern, sonst findet man keinen Kompromiss. Ihr müsst es aber nicht ihren Vorstellungen entsprechend handhaben. Bei uns hat es gereicht die Großeltern mal darauf hinzuweisen, dass wir auch einen eigenen Haushalt samt Kochen, Putzen und Wäsche führen und eben nicht non stop für Besuche Zeit haben. Bei uns gibt es 1 mal die Woche ein paar Stunden Oma und Opa Zeit. Bei meinen Eltern einen festen Tag, da diese auch noch berufstätig sind. Bei den Schwiegereltern variiert das hin und wieder. Es sind aber auch beides Rentner und da dann doch flexibler und wohnen im selben Ort. Ebenfalls durften sie die Große abends öfters spontan abholen. Einzige Bedingung dabei: das Abendessen gibt es dann bei Oma. Da sie meist erst knapp zur Schlafenszeit oder etwas darüber zurück gebracht wurde. Dort schlafen darf sie, wenn sie es möchte und wir am nächsten Tag keinen Termin haben. Ist an dem Tag Kindergarten, bringt der Opa sie dann halt dorthin. Das kommt aber sehr selten vor. Meist macht sagt sie nur, dass sie dort schlafen möchte, um Zeit zu schinden und macht kurz vorher einen Rückzieher. 😊 Das erste Mal bei Oma alleine geschlafen hat sie mit 2 Jahren, die Kleine noch gar nicht.
Fällt ein Besuchstermin aus, wird fix was neues vereinbart. Klappt das nicht, dann sieht man sich halt die Woche darauf. Auf Biegen und Brechen muss das nicht sein. Davon hat dann keiner was.

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Das müsst ihr selber regeln... ob sie sie sauer sein dürfen... nee, wohl eher enttäuscht, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Aber ganz ehrlich? Ich würde mich freuen und sagen: „okay, an einem Tag in der Woche könnt ihr sie für 2-3 Stunden hier zu Hause betüdeln oder mit ihr spazieren gehen“.
Ich wäre sowas von froh, wenn meine Eltern oder Schwiegereltern in der Nähe wohnen würden und so viel Zeit hätten.
Entweder würde ich dann ganz in Ruhe mal putzen, einen Kaffee trinken oder in die Badewanne oder was lesen oder etwas Schlaf nachholen usw.