Lückenfüller oder wie oder was?!

Folgende Begebenheit:

Opa geht 3 Tage die Woche arbeiten, das Wochenende sowie der Freitag Abend sind stets für seine Freundin reserviert.
Wenn die Enkeltochter (4 Jahre) fragt, wann Opa denn Zeit hat oder wann sie mal wieder bei ihm schlafen kann, dann heisst es immer nur: weiss ich nicht, muss schauen was geplant ist. Meine Tochter enttäuscht das regelmäßig.
Nunja, jetzt herrscht gerade jedoch Eiszeit zwischen Opa und seiner Freundin. Und er schlägt täglich hier auf. Möchte nun auch, dass seine Enkeltochter am Wochenende bei ihm schläft. Diese möchte jedoch nicht.

Opa ist jetzt sauer. Wollte er doch endlich mal Zeit mit seiner Enkelin verbringen.
Ich bin aber auch irgendwie sauer. Nur, weil er jetzt Langeweile hat kann meine Tochter mal vorbeikommen? Ist es sonst nicht möglich, mal einen Tag am Wochenende ohne seine Freundin und dafür mit der Enkeltochter zu verbringen?!
Ich fühl mich irgendwie wie ein Lückenfüller 🤷🏼‍♀️
Als ich das so kommuniziert hab, war der Opa noch wütender : dann komm ich halt gar nicht mehr, wenn euch das nicht passt ?!

Klar, er kann in seiner Freizeit machen, was er möchte. Das ist auch wirklich in Ordnung, er tut viel für uns und die Kinder. Aber trotzdem fühlt man sich wie die zweite Wahl, so nach dem Motto 'och Joa, bevor ich gar nichts zu tun hab und mich langweile, dann frag ich eben nach meinem Enkelkind '...

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Schwierig, sehr schwierig... Ich kann deine Gefühle durchaus verstehen, allerdings würde ich die Enkel tatsächlich eher als "Lückenfüller" im normalen Alltag sehen. Im Sinne von: Opa hat ein eigenes Leben, Hobbys, geht arbeiten (?), hat eine Kernfamilie, die aus ihm und seiner Freundin besteht. Und in dieses Gefüge kommt die Enkelin hinein, wenn es eben passt. Natürlich ist es auch schön, wenn Großeltern konkret Platz machen in ihrem Alltag aber das kann man nun nicht immer verlangen.
Du schreibst ja auch, er tut viel für euch und die Kinder. Das klingt nicht, als hätte er nie Interesse.

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Deine Antwort finde ich toll !
So hab ich es noch nie gesehen, danke 🤗

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Hier schreiben täglich Userinnen solche Beiträge, in welchen sie sich beschweren, dass die Großeltern nicht mehr ihre Kinder und Enkel als Lebensmittelpunkt sehen, sondern sich anderweitig orientieren.

Du widersprichst dir auch selbst, da du auf der einen Seite sagst, er mache viel für euch Kinder und die Enkel, aber auf der andren Seite meckerst du, wenn es nicht nach deinem Kopf geht. Da fühlst du dich als Lückenfüller.
Umgekehrt möchte ich dich fragen, inwiefern du dein eigenes Familienleben nach den Wünschen der Großeltern richtest?! Wahrscheinlich nicht sonderlich arg oder?

So wie ich es verstanden habe, habt ihr durchaus ein gutes Verhältnis. Außer das es dich eben stört, dass dein Vater generell lieber seinen zweiten Frühling genießt, anstatt mit einem Kindergartenkind Übernachtungsparties zu halten. Ist es wirklich so schwer seinem Vater Lebensglück zu gönnen? Muss er dir wirklich zeitlebens das Gefühl geben die Nummer eins zu sein?

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Sehr gut geschrieben, stimme voll und ganz zu!

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Eigentlich sollte es bzw wollte ich nicht den Eindruck erwecken, dass es um mich geht.
Ich brauche nicht seine Nummer eins sein.

Trotzdem finde ich es eben unfair. Meine Tochter muss stets akzeptieren, dass er keine Zeit hat. Aber er akzeptiert andersrum nicht, wenn sie nicht möchte ( wieso willst du plötzlich nicht bei mir schlafen? Oooh, jetzt ist der Opa aber traurig ... dann brauchst du gar nicht mehr bei mir schlafen .. etc )
Für mein Kind tut es mir einfach leid !

Ich hab sowieso nix davon 🤷🏼‍♀️ ich vermisse mein Kind ziemlich schnell 😂 und Ausgehen ist auch nicht drin, weil wir noch ein weiteres Kind haben.
N

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Man könnte es auch so sehen: Opa hat gerade Sorgen oder ist allein und sucht Zuflucht bei euch. Du schreibst selbst, er tut viel für euch und die Kinder. Jetzt könntet ihr mal was für den Opa tun. Er ist vermutlich gerade etwas einsam.

Das auf dem Rücken eurer Tochter auszutragen finde ich allerdings nicht gut. Sie sollte davon nichts mitbekommen und weder in die eine, noch die andere Richtung gedrängt werden.

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Wir tun ja auch wirklich, was wir können. Wir unterstützen uns gegenseitig.
Und mein Papa ist ein toller Mensch!

Aber ich kann meine Tochter ja auch nicht zwingen. Wenn sie nicht möchte, dann möchte sie eben nicht. Das versteht er aber nicht. Er hat doch genau jetzt Zeit!

Aber sie muss es akzeptieren, wenn er keine Lust oder Zeit hat. 🤷🏼‍♀️

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Hallo, sowas nervt mich auch immer, dieses mangelnde sich Hineinversetzen können in andere Personen.

Wenn sie nicht bei ihm schlafen möchte, dann wäre es echt schön, wenn er das so akzeptieren könnte. Aber dann mit solchen Antworten zu kommen, dann brauchst Du gar nicht mehr bei mir zu schlafen, ist echt kindisch.

Vielleicht solltest Du Dich da nicht so reinsteigern, das macht ja mehr aus dieser Geschichte, als sie eigentlich ist. Gerade auch in Bezug darauf, dass er sonst ganz viel für Euch tut.

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Ich verstehe was du meinst.
Ich würde dem Opa sagen, dass die Kleine auch verletzt, wenn er sie oft abweist.
Nun weiß er wie sich das anfühlt und verhält sich selbst wie ein Kindergartenkind mit dem Spruch "Wenn du jetzt nicht bei mir schlafen willst brauchst du nie mehr...."

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Hmmm, solche Themen sind immer etwas schwierig.
Zum einen hat ja jeder sein eigenes Leben und lebt es so, wie er der Meinung ist. Dein Vater so wie ihr als Familie.
Das ist ja völlig normal.
Klar ist es blöd, wenn die kleine anfragt und der Opa absagt. Wenn es häufig vorkommt und das Kind etwas merkt, ist es natürlich noch blöder. Aber, nun gut, der Opa hat eben sein Leben.
Aber, dass er so reagiert, wenn die kleine im Gegenzug keine Lust hat, ist blöd.
Im Gegenzug muss das Kind auch nicht sputen, weil Opa Lust hat. Muss der Opa dann genauso akzeptieren und respektieren. Vor allem, weil er der Erwachsene von beiden ist. Dem Enkelkind beleidigt zu sagen, dann schläfst du halt gar nicht mehr bei mir (Wortlaut hab ich nicht exakt im Kopf) geht nicht. Das wäre für mich emotionale Erpressung und die möchte ich bei uns zuhause nicht haben. Das würde ich klären!

Allerdings bin ich über deine Formulierung gefallen, „ich fühle mich irgendwie, wie ein Lückenfüller“ warum du, wenn es um dein Kind geht? Kann es sein, dass du mit dem „Verhalten“ deines Vaters mehr Probleme hast, als dein Kind?
Wo drückt de Schuh genau?? Vielleicht doch, dass dein Vater seinen zweiten Frühling erlebt und ihr in den Hintergrund geratet und er nun weniger Zeit für euch hat, wenn seine Freundin da ist? Nagt das vielleicht etwas mehr an dir, als du zugeben möchtest?
Horch mal in dich hinein und versuche mit dir damit ins reine zu kommen. Übertrag das nicht auf dein Kind. Damit tust du keinem einen Gefallen.
Für den Rest kann ich dir nur raten ein vernünftiges Gespräch mit deinem Vater zu suchen. Sag ihm, dass du dich für ihn freust, dass er nochmal so glücklich ist und du es ihm gönnst, dass es dich aber schon traurig macht, wenn er euch dann so ausblendet. Da gibt es doch bestimmt eine Möglichkeit, die alle zufrieden stellt.
Ich lese hier ja öfter mit, wenn Schwiegertöchter klagen, dass die Schwiegereltern einmal oder mehrmals die Woche zu besuch kommen möchten oder besucht werden wollen, um ihr Enkelkind zu sehen, dass es völlig normal ist, dass Großeltern öfter Kontakt haben möchte. Dass man sich nicht so quer stellen soll und dass es ja nun wirklich kein Unding ist, einmal die Woche ein paar Stunden für die Familie aufzubringen... sehe ich umgekehrt auch so. Wer will findet Wege, wer nicht will sucht Ausreden. Das gilt auch für Großeltern. Dein Vater möchte ja auch in euer Leben integriert werden und nicht immer nur dann, wenn ihr gerade nichts besseres vor habt.
Ich bin häufig auch pro Großeltern, also wäre es nicht fair von mir, die oft pro Schwiegereltern ist und einigen hier rät auch mal 5 gerade sein zu lassen und den Schwiegereltern mehr Zeit einzuräumen, wenn ich nun lediglich schreiben würde, dass der Opa „machen kann was er will“

Alles gute

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Ich schliesse mich vielem hier an. Was du vielleicht machen könntest dass du dem Opa sagst dein Kind brauche halt etwas mehr Kontinuität. Wenn sie wieder bei ihm übernachtet, dass das nicht einmalig ist, sondern vielleicht alle zwei Monate oder was auch immer passt.

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Ich finde es spitze das der Opa ein eigenes aktives Leben hat und würde mich bei meinen Eltern sehr darüber freuen.
Ich finde es sehr affig sich nun so anzustellen wo er Zeit hat...
Meinen Kindern war es in dem Alter egal an welchem Tag sie bei den Großeltern waren und verstehe nicht wie man seine eigenen Gefühle auf das Kind übertragen kann.
Man kann Kindern erklären das auch Großeltern ein eigenes Leben.

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Klar, kann der Opa sein eigenes Leben haben, aber wenn er die Enkelin ständig abweist, kann er sie danach nicht einfach emotional erpressen, nur weil sie nicht sputet, wenn er gerade nix anderes zu tun hat. Ich würde ihm vermitteln, dass deine Tochter eine Regelmäßigkeit braucht. Es muss ja nicht jede Woche sein "jeder 3te Freitag im Monat ist Opa-Tag" als Bsp würde ja reichen. Es muss nicht den ganzen Tag oder über Nacht sein - Wie es sich ergibt. Es sollte aber irgendeine Abmahnung und Regelmäßigkeit geben auf die eure Tochter sich verlassen kann. Deine Tochter ist enttäuscht, weil sie ständig abgewiesen wurde, das ist verständlich. Der Opa muss sich Vertrauen erarbeiten und nicht erpressen. Deine Tochter weiß, dass Opa in der Nähe ist und keine Lust aus sie hat, das schmerzt. Kinder sind ja nicht blöd.

Er kann ja mit der Enkelin ja zB Eisessen gehen und danach seine Freundin sehen, wenn übernachten ihm nicht passt. Man kann ja einen Kompromiss finden.